Habt ihr Angst vor Altersarmut?

Im Augenblick, vor allem mit Hinblick auf die Wahlprogramme vor der Bundestagswahl, sieht man in den Nachrichten etc. ja z.Zt. mal wieder öfter Graphiken & Infos bzgl. Altersarmut, von welcher vor allem Frauen überdurchschnittlich oft betroffen sein werden (besonders Alleinerziehende).
Jetzt ist die Krux an der Sache, dass solche Statistiken ja die Realität nicht immer so wirklich abbilden, z.B. ist eine Rentnerin mit 800€ eigener Rente statistisch arm, aber vielleicht gehört ihr ein abbezahltes Haus und ihr verstorbener Mann hat ihr 300.000€ vererbt, dann kommt sie gut durch, fällt statistisch aber in "arm", weil der Staat das Vermögen nicht kennt/rechnet, sondern alles nur von der Einnahmenseite her betrachtet.

Mich würde mal interessieren, macht ihr euch Gedanken über Altersarmut?
Vielleicht eure eigene oder die von Freunden?

Ich habe circa 12 Jahre den Höchstsatz in die gesetzliche Rente eingezahlt, seitdem bin ich selbstständig, zahle also nicht mehr ein, aber versuche, privat vorzusorgen z.B. durch Kapitallebensversicherung (schon abgeschlossen, bevor diese versteuert werden musste), Immobilienvermögen etc.
Ob es alles reichen wird, ist trotzdem z.Zt. eher schwer abzusehen, dafür bin ich noch zu jung und weiß natürlich nicht, ob sich die Investments (z.B. Immobilie zum Vermieten) so auszahlen werden, wie ich das hoffe und ob meine Auftragslage auch die nächsten Jahre gut bleibt. In meinem Bereich kann man auch mal morgen ohne alles darstehen und sich erst mühsam neue Aufträge suchen.

Werden wohl wirklich soviele, wie behauptet, von Altersarmut betroffen sein oder haltet ihr das für Panikmache?
Ich weiß, es ist alles sehr individuell und jeder seines Glückes Schmied. Umgekehrt, ich habe eine gute Freundin (alleinerziehend), die jetzt schon trotz Vollzeitjob an der Grenze des Machbaren herumdoktort und im Alter auf jeden Fall arm sein wird (wenn kein Wunder geschieht). Sie hat sich schon damit abgefunden, dann aufs Land in irgendein Kaff ziehen zu müssen, weil sie sich das Leben nahe/in der Großstadt schlicht nicht mehr leisten kann.

Wie ist es bei euch?

1

mein Vater hat seit seiner Jungend (Ausbildungsbeginn mit 14 oder 15 Jahren) gearbeitet und einbezahlt, hat sich privat vorgesorgt. Als er zum Pflegefall wurde, drückte sich die Private Vorsorge, er sei nicht behindert/eingeschränkt genug. Als er das gesetzliche Rentenalter erreichte, meinte die Private Vorsorge nach nicht zahlen - brauchen wir nicht mehr, jetzt ist ja die gesetzliche zuständig. Dann starb er.

Viele Jahre viel Geld einbezahlt, nichts bekommen an Rente.

Verwandte bekommen Rente, mit Erhöhung wird es teilweise weniger, weil dann die Krankenkassenbeiträge steigen.

Ich selbst war schon schwer krank. Würde ich jetzt Vollzeit arbeiten, würde ich mein Rentenalter nicht erreichen.

Angst vor Altersarmut habe ich nicht. Wer weiß was bis in 40 Jahren ist. 43 Jahren oder einigen mehr :-p. Ich habe noch das halbe leben vor mir, bevor ich nach aktuellem Stand gesetzliche Altersrente beziehen könnte.
Meine Angst war allerdings da, als ich schwer krank war. Wie versorge ich mein Kind? Was geschieht nach dem Krankengeld? Reicht die Zeit geheilt zu werden oder wenigstens wieder arbeitsfähig zu sein? Rentenversicherung schob mich zur Krankenkasse - Krankenkasse zum Jugendamt - Jugendamt zur Krankenkasse - Prüfer der Rentenversicherung meinte ich bräuchte keine Hilfe, erst in x Jahren und nur von der Krankenkasse.

Angst vor Krankheitsarmut - war viel größer. Vor allem auch die Frage, ob ich gesund werden könnte.

Arbeitsfähig bin ich wieder. Teilzeit und bewusst. Vollzeit arbeiten um kurzfristig mehr einzubezahlen, netto weniger zu haben, der Gesellschaft durch Krankenkassenleistungen etc auf der Tasche zu liegen (was ja bei Teilzeit eher als Gegenargument kommt) um dann wieder zusammen zu brechen, nicht zu wissen, wer mein Kind versorgt - Jugendamt ist das zu teuer usw.

Dann lieber weitgehend gesund arbeiten, das verdienen was ich brauche, hoffen, dass ich es bis zum Rentenalter schaffe - und dann mal sehen. Privat was zurück legen (Inflation?) , Gesundheit opfern (gar nicht erst so alt werden?)

Ich bin dankbar, dass ich wieder arbeiten kann.
Aber ich werde nicht mein Leben/meine Gesundheit dafür geben, um VIELLEICHT ein besseres Leben zu haben, das ich nicht erleben würde. #kratz

4

Hab mich verrechnet, sind "nur" noch 33 Jahre #hicks
andererseits kenne ich einige über 70, die noch ihre Rente aufstocken - nachdem sie seit ihrer Ausbildung und Vollzeitarbeit einbezahlt haben und jetzt trotzdem über die Runden kommen mit bisschen was extra durch weiterhin arbeiten. Sofern sie es noch können und nicht mehr Vollzeit versteht sich.

2

Wer sich darüber keine Gedanken macht und keine Vorsorge betreibt ist meiner Ansicht nach naiv bis dumm.

Nicht nur meiner Meinung nach sollte z.B. in jungen Familien je ein Riester Vertrag für Mutter und Vater da sein.

Altersarmut kann nur von der Einnahmenseite betrachtet werden. Ursachen sind Minijobs, Mindestlöhne/Hungerlöhne, andere prekäre Beschäftigungsverhältnisse und vor allem lange Arbeitslosigkeit.

Die Generation Erbe ist davon eher nicht betroffen, wobei man das Tafelsilber auch nur einmal vergolden kann. Wenn die 1. Generation also vererbt, die 2. Generation das Erbe verscheuert und davon lebt, dann schaut spätestens die 3. Generation in die Röhre.

Außerdem zeigt eine "Allensbach-Studie über die Menschen zwischen 30 und 60: Nur jeder Zwanzigste rechnet mit einem Nachlass von mehr als 300.000 Euro". Die anderen 19 unternehmen aber trotzdem zu wenig bis nichts gegen die Altersarmut. Aus Unwissenheit, Dummheit oder weil eben nix da ist zum sparen.

Hinzu kommt, dass diese Erbschaften oft in Schichten erfolgen, wo sie bereits auf Vermögen bei den Erben treffen. In den seltensten Fällen erreichen diese Erbschaftssummen diejenigen, die in niedrigeren sozialen Schichten angesiedelt sind.
Dort droht Altersarmut und zu "niedrigeren sozialen Schichten" gehört man heute sehr schnell, wenn man Alleinerziehend, oder lange teilzeitbeschäftigt oder lange arbeitslos war.

Zum Schluß:
Erben ist nicht gerecht; es durchbricht das Leistungsprinzip.
Wer im Alter nicht aufs Erbe setzen kann, muss anders planen.

Ein Viertel der Bevölkerung in DE plant aber nicht und die Schere geht auch damit immer weiter auseinander.

3

<<<<<<<Mich würde mal interessieren, macht ihr euch Gedanken über Altersarmut?>>>>>>>>

nein, angst ist nicht gut fuer die nerven und ich weiss ausserdem nicht, was in 20-30 jahren ist. ich lebe lieber jetzt mein leben und der rest wird sich zeigen.

5

Hallo,

nein, keine Angst vor Altersarmut, da ich eine gute Ausbildung habe, gelernt habe mit Gel "umzugehen" (also keine Schulden machen, sich nur kaufen, was man sich leisten kann etc.) und auch bereits mit Beginn des Taschengeldes angefangen habe zu sparen. Ab dem ersten eigenen Einkommen auch für die Rente gespart (damals gab es noch Kapitallebensversicherungen).

Wer nie richtig Geld verdient und immer alles sofort ausgibt wird dann halt von Sozialhilfe leben müssen, die wir alle bezahlen, die vorgesorgt haben.

Liebe Grüße Andrea

6

Hallo,

ich habe keine Angst vor Alterssrmut.

Meine Eltern sind mir mit gutem Beispiel vorangegangen- haben trotz geringem Einkommen ein Eigenheim abbezahlt und nun eine Rente mit der sie gut auskommen.

Selbst meine Eltern hatten schon in kleinem Rahmen privat vorgesorgt und profitieren jetzt davon.

Mein Mann und ich sorgen ebenfalls privat vor- auch eher im kleinen bis mittleren Rahmen, aber immerhin. Wir haben bisher keine Zeiten der Arbeitslosigkeit etc.

Außerdem haben wir auch eine Immobilie in der wir später mietfrei wohnen können und noch eine Einliegerwohnung vermieten können.

Mit einem großen Erbe rechne ich nicht- ich hoffe meine Eltern leben lange genug, um ihr Erspartes selbst auf den Kopf zu hauen.

Also- wir werden sicherlich keine Langzeitkreuzfahrten im Alter machen können, aber Sorgen mache ich mir keine.

LG
Miss Li

7

Ich mache mir natürlich Gedanken.

Mit einem eigenen Haus zahlt man zum Glück keine Miete, aber man muss die Nebenkosten bezahlen können, und die Strompreise werden in der Zukunft weiter kräftig steigen, weil die Regierung ja beabsichtigt, die Autos auch noch mit Strom fahren zu lassen. Die Nebenkosten werden also steigen und einen empfindlichen Teil der Rente aufsaugen.

Ich werde im Rentenalter wahrscheinlich weiter aktiv sein, einen Nebenjob haben, ein Gewerbe anmelden, dazuverdienen, Gemüse selber erzeugen usw. Auch wenn die Rente im Normalbereich sein wird. Ich möchte mich nicht auf die spätere Rente verlassen, weil unsere Regierung die Rente "verheizt", ganz offensichtlich...!!! Die Renten sind ständig am sinken und früher waren sie steuerfrei, heute müssen sie versteuert werden.

Was die Gesundheit betrifft, denke ich, das ist ein wichtiges Thema. Wir können nicht einfach so sorglos ins Alter hinein leben. Wir müssen uns selber um unsere Gesundheit kümmern, um bis ins hohe Alter fit und gesund zu sein. Rauchen, Drogen, Alkoholmißbrauch, Fettsucht, Diabetes aufgrund von falscher Lebensweise, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das kann man sich einfach nicht mehr leisten. Ich möchte nicht 10 oder 15 Jahre in einem Pflegeheim dahinvegetieren, die Kosten würden alles auffressen. Dafür muss man was tun!

9

Dann bau halt jetzt eine PV Anlage aufs Dach.
Dann musst Du nicht im Alter ein Gewerbe anmelden, sondern wirst jetzt mit der PV Unternehmer, ganz ohne Gerwerbeanmeldung.

Das spart bereits JETZT die Stromkosten und die Anlage hält locker 25-30 Jahre durch.
Ein neuer WR wird fällig sein.

Bei Interesse helfe ich gerne.
Jahresstromverbrauch?
Foto vom Dach ... das ist immer der Start!

17

Hätte heute erst dieses Thema: Was kostet allein ein Zahnersatz? Da bist du schnell bei 20000€. Gesundheit ist nicht garantiert und kostet den einzelnen evtl eine Menge schon vor Erreichen des Rentenalters.

8

Nein, das ist keine Panikmache. In ca. 20 Jahren, wenn die Geburtsstarken Jahrgänge in Rente gehen, schnappt die Falle zu.

Immobilie ist tatsächlich eine gute Anlage. Auch eine selbst bewohnte Immobilie belastet Dein Konto später nicht zusätzlich.

Ich selbst werde in ein paar Jahren satt erben (ist leider so) und mache mir keine Gedanken um meine Rente. Einen Teil davon investiere ich in eine Eigentumswohnung, der Rest ist zusätzlich zu meiner Rente.

10

Ich mache mir da gar keine Gedanken.

Wir haben privat vorgesorgt. Ob das mal reicht und ob diese Versicherungen mal Zahlen weiß ich nicht. Genauso weiß ich nicht ob ich überhaupt mal noch Staatliche Rente bekomme.Ich bin zwar schon 50 Jahre also habe ich nicht mehr lange bis zur Rente.Aber wie man so oft hört fehlt der Nachwuchs der mal unsere Rente zahlt.

Wir haben ein bezahltes Haus trotz guten Verdiensten leben wir sparsam. Ich habe es immer so gehalten das wir als Familie versuchen mit dem AlG2 Satz hinkommen was auch fast immer wunderbar klappt.Das was überbleibt wird gespart.
Dies hat 2 Vorteile. erstens haben wir einen schönen Notgroschen und zweitens brauchen wir uns im Notfall mal nicht extrem runterschrauben.

Ich habe zur Zeit das beste Beispiel in der Familie.Mein Onkel bekam einen Schlaganfall und kurz danach war er stark Demenz.Zusammen hatten mein Onkel und meine Tante eine schöne Rente.
Nun kam er ist Heim da hat ihr Sohn sich gekümmert und gesucht und hat ein günstiges Heim gefunden wo er wenig Eigenanteil hat und von seiner Rente bleiben meiner Tante noch 200 Euro und Ihre Rente von 700 Euro.So mit 900 Euro kann Sie allein nichts stemmen. Wohnung zu teuer, Telefone , Versicherungen kündigen hat alles eine lange Kündigungsfrist so muss sie da auch noch zahlen.

Nun ist sie Umgezogen, hat die Autos verkauft,das gesparte ist fast aufgebraucht,und nun lernt sie mit 300 Euro im Monat aus zukommen. was nicht so schnell funktioniert.
Sozialgeld /Wohngeld bekommt Sie nicht da sie zu viel Rente hat.Zur Tafel darf sie da auch nicht so ist sie auf ihren Sohn angewiesen.

11

Nein, ich mache mir keine Gedanken, wir haben vorgesorgt, privat.

LG