Studium von Eltern finanziert bekommen?

Hallo,

Habe ein post in Partnerschaft gelesen und da kam bei mir die Frage auf. Sollten Eltern das Studium von den eigenen Kinder finanzieren? Wenn die Eltern es sich leisten können, versteht sich. Oder sollen die Kinder selbst jobben gehen nebenbei und das selbst lösen. Wie seht ihr das?

Meine Eltern konnten sich das mit ein wenig Einschränkungen ihrerseits lösen und ich und mein Bruder konnten problemlos studieren. Ich hab nebenbei gejobbt, aber nur einmal pro Woche babysitten, das war dann noch mein extra Taschengeld neben einer Eigentumswohnung + Nebenkosten (27qm), die ich bekommen habe und neben etwas Geld, das zum Leben reichte von meinen Eltern. Jetzt wohnt mein Bruder in der Wohnung, er arbeitet auch schon, muss aber nur die Nebenkosten zahlen.

Das einzige was wir für diesen Luxus tun mussten war, ordentlich lernen und Studium in der Regenzeit lösen. Also hätte ich Ausbildung zu Verkäuferin gemacht und schlechte Noten und so, weil ich faul bin (und nicht weil mein Wissen nicht zu mehr reicht) hätte ich nicht so viel Unterstützung bekommen. Ich finde das so in Ordnung. Und arbeite darauf hin, dass wenn meine Tochter so weit ist (noch gute 15 Jahre) ich ihr das so auch ermöglichen kann.

Mich würde würde eure Meinungen interessieren.

LG

Studium finanzieren? (Umstände wie oben)

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Die Frage stellt sich nicht.
Wenn man es kann, muss man sogar!
Ist durchsetzbar!

Wenn man es nicht kann, bekommt das Kind BAföG.

Ich habe von meinen Eltern die "Grundsicherung" bekommen. Für Ausgehen, Urlaub, Reiten, etc hab ich gejobbt und konnte sogar noch sparen.

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So ist es. Ist doch ganz klar geregelt.

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Was sind das für Eltern, die ihren Kindern nicht die bestmögliche Ausbildung finanzieren?
Warum sollten Studenten jobben müssen, um Geld zu verdienen, wenn es auch anders geht?

Was ja nicht heisst, dass man dann auf der faulen Haut liegen muss, nur weil Mutti und Papi als Sponsoren auftreten. Kluge Menschen schnuppern so oder so vor Abschluss in die Arbeitswelt, um Erfahrungen zu sammeln und Fleiß zu zeigen.

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Ich habe zB auch so eine Freundin. Sie hat nur ein Studium bekommen, wo man pro Semester etwas mehr zahlen muss. (In Ungarn wohnt sie) sie musste Vollzeit !!!! arbeiten, damit sie ihr Fernstudium schafft. Null Unterstützung von den Eltern. Obwohl die es sich leisten hätten können noch paar Jahre meine Freundin durchzufüttern.

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Es geht doch gar nicht ums durchfüttern, das eigene Kind ist doch kein Straßenkater, dem man mal was zu Fressen gönnt.

Als ob Kinder, die im Studium nichts tun müssen AUßER zu studieren später dann auch nix arbeiten wollen. Scheinen manche Eltern aber zu glauben. Und ihnen entgeht dabei völlig, dass man das mit Erziehung schon frühzeitig klären kann.

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Tja, meistens ist nur das Leben eben nicht so.
Als ich damals studiert habe, habe ich (ganz im Gegensatz zu den Jahren davor) eben nicht mehr in der elterlichen Wohnung gelebt, sondern in einer WG am Studienort. Dazu kamen noch die Kosten für den eigenen (sehr kleinen) PKW. Einmal pro Woche hat mir meine Mutter eine ganze Reisetasche voller Essen zusammengepackt. Mein Kindergeld habe ich außerdem bekommen - das reichte für die halbe Miete.
Ich hatte 3 Jobs während des Studiums parallel. Es war eine verrückte Zeit, die ich nicht missen möchte. Aber heute würde ich das nicht nochmal durchstehen.

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Wow, hört sich hart und abenteucherlich an. :)

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Wenn die Eltern beisteuern können, sollen und müssen sie. Ansonsten springt zum Glück der Staat ein.
Ich selbst habe BA und MA in Regelstudienzeit mit Bafög absolviert, hatte immer einen Nebenjob, der im Master sogar so gut bezahlt wurde, dass mir das Bafög massiv gekürzt wurde.
Kurzum: lief. Beides Einserabschlüsse, dazu zumindest während des MAs Berufserfahrung gesammelt und die Chancen später gesteigert. Fairerweise muss ich sagen, dass ich im MA großes Glück hatte, den Job in einem großen Forschungsprojekt angeboten bekommen zu haben. Das war keine Selbstverständlichkeit und hat das Studium massiv erleichtert und qualitativ bereichert. War eine tolle Kombination.
Im BA habe ich selbstständig gearbeitet, hatte zwar einen guten Stundenlohn, aber das war echt hart. Hat auch funktioniert. Aber ich muss zugeben, dass ich nicht böse war, als die drei Jahre vorbei waren #rofl
Habe immer diejenigen beneidet, die "nur" studieren müssten und immer Zeit und Kohle für Freizeitaktivitäten hatten. Andererseits bin ich eine der wenigen, die nach der Uni nicht arbeitslos da stand. Alles Vor- und Nachteile.

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Aus mehreren Gründen ist es sinnvoll und gut, den Kindern das Studium zu finanzieren.
1. Gut ausgebildete Nachkommen haben höhere Chancen auf ein gutes Gehalt im Berufsleben, sie können mehr für den Sozialstaat leisten, liegen niemandem auf der Tasche und, das WICHTIGSTE: Sie können ggf. mal Elternunterhalt zahlen, wenn es uns im Alter nicht mehr reicht.
2. Geldanlagen sind heute fast nicht mehr rentabel, da ist gut angelegter Unterhalt aus oben genannten Gründen, viel rentabler.

Ich würde übrigens ernsthaft überlegen, meinen Kindern das jobben während des Studium zu untersagen, denn dadurch verlängert sich die Studienzeit womöglich.
Außerdem habe ich keine Lust, Niedriglohnjobs durch meinen Unterhalt zu subventionieren.
Zum Glück stand das bei meinen nie zur Debatte, sie haben sich voll aufs Studium konzentriert und schnell abgeschlossen.

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Naja, Eltern sind nun mal bis zum Ende der ersten Ausbildung zu Unterhalt verpflichtet. Und wenn sie dafür leistungsfähig sind, verstehe ich die Frage nicht.

Erwachsene Kinder sind verpflichtet, die Unterhaltslast so gering wie möglich zu halten und VORRANGIG Bäfög zu beantragen.

LG

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Ich hätte gar kein Bafög bekommen, weil meine Eltern zu gut verdienen. Ich wurde von meinen Eltern unterstützt. Ich musste damals auch ausziehen, da ich über die ZVS einen Studienplatz in über 300 km Entfernung bekommen habe.