Lehrer(alltag) mit Kleinkind / Krankmeldung

Unser Sohn ist gerade 1 Jahr alt geworden und für mich geht der Schulalltag wieder los. Ich freue mich darauf und hoffe, dass es dem Kleinen bei der Tagesmutter genauso gefällt.

Nun kommt das ABER... Ich habe irgendwie Sorgen, was unseren Alltag dann betrifft: Ich liebe meinen Job (Grundschule) und war vor der SS sehr engagiert, habe lange in der Schule gesessen, gebastelt und viele Aufgaben übernommen. Ich habe nun die Schule wegen Umzug gewechselt und muss mich eh erstmal "einarbeiten", aber mich würde mal interessieren, wie Kollegen mit Kind ihren Alltag organisieren. D.h. Unterricht - Kind - Planung - Elterngespräche - usw.... Ich war schon an 3 (kleineren) Schulen und hatte tatsächlich nie Kollegen mit Kleinkind 🤔 Seid ihr noch so engagiert wie vor der SS?

Außerdem:
Wie ist das, wenn euer Kind krank ist? Bleibt ihr zu Hause oder euer Partner? Wer holt das Kind ab, wenn es im Laufe des Tages krank wird? Wie nehmen die Kollegen sowas auf, wenn ihr wegen "Kind krank" fehlt?
Ich mache mir so viele Gedanken, da ich in den letzten 9 Jahren vielleicht 10 Tage insgesamt gefehlt habe und mich jedes zu Hause sitzen genervt hat, da danach so viel Chaos war in der Klasse (je nach Vertretung)...

Vielleicht gibt es hier ja Kollegen, die mal berichten wollen. Gern natürlich auch aus anderen Berufen 🤗

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Hm ganz ehrlich : gibt es andere Berufe mit so viel Urlaub wie den des Lehrers ? Die andere Hälfte des Jahres wird zu schaffen sein ohne größere Gefahren für Familienleben u Gesundheit ...

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Ja, in den Ferien flieg ich regelmäßig in die Karibik. Hab dort ein Strandhaus gebaut von meinem üppigen Beamtengehalt und kümmere mich ehrenamtlich um zwei Zwergfaultiere...
Dachte ich bekomme ein paar Tipps, damit ich außerhalb der Ferien auch ausgelastet bin. 😑

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Was ist denn das für eine Antwort? Das macht mich gerade wirklich wütend.

Ich habe Gymnasiallehramt studiert, arbeite momentan aber im Büro und muss sagen, dass der Lehrerberuf, wenn man ihn denn wirklich engagiert (!) betreibt, sehr anstrengend ist! Man steht die ganze Zeit vor der Klasse. Eine kurze Ruhephase wie im Büro (einfach fünf Minuten langsamer machen) kannst du da knicken, gerade in der GS. Auch bei Gruppenarbeit bist du gefordert. In der Pause stehen die Kiddies gern vor dem Lehrerzimmer und haben hier und da noch eine Frage zu Note etc. Viele Lehrer haben eine 50-Stunden-Woche (Unterrichtszeit, Besprechungen, Vorbereitung, Korretkuren, Planung, ...) und die Ferien redlich verdient. Die Sommerferien sind lang, das stimmt, aber in den restlichen Ferien werden auch genügend Arbeiten kontrolliert etc.

Die TE hat auch nicht behauptet, dass ihr Job eine "Gefahr für Familienleben und Gesundheit" darstellt. Nein, sie hat nur Bedenken geäußert, ob sie noch genauso viel Zeit in den Job investieren kann. Wäre sie nicht Lehrerin, sondern engagierte Projektleiterin im Büro, hättest du nichts gesagt. Außerdem ist es tatsächlich nicht schön, wenn du - aus welchen Gründen auch immer - kurzfristig ausfällst. Im Büro musst du deinen Schlonz dann halt meist selbst nacharbeiten. In der Klasse steht dann ein Kollege, der für dich einspringen musst und dem du vielleicht nicht mal viel mitgeben kannst, wenn dein Kind über Nacht krank wird. Darauf bezog sich die Frage der TE.

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Hey bellchen,

ich bin wieder eingestiegen, als meine Kleine 1,5 Jahre alt war. Allerdings nicht mit einer vollen Stelle, sondern nur 67% Prozent. Damit hatte ich zwar keinen freien Tag, aber keine KLassenleitung. Somit eine große Entlastung.
Meine Kleine war im ersten Krippenjahr unglaublich viel krank. Bestimmt insgesamt 6 Wochen. Teilweise hat sie mich mit angesteckt. Ich habe mich mit meinem Mann abgewechselt, was die Kinderkrank Tage angeht. Teilweise war er dann auch ein paar Stunden später auf der Arbeit und ich habe dann halt nach Feierabend übernommen.
Es war super anstengend und stressig. Was die Kollegen denken, war mir gelinde gesagt egal. Ich habe meinen Unterricht immer vorbereitet, sodass die Vertretung einfach meine geplante Stunde halten konnte.
Von den Kollegen kam übrigens immer Verständnis. Ich finde, dass jeder ersetzbar ist an der Schule.
Meinen Unterricht bereite ich im Block in den Ferien vor, wenn die Kleine in der Krippe ist.

Ich habe zu diesem Schuljahr noch mal um 2 Stunden reduziert, sodass ich jetzt endlich einen freien Tag habe und das ist eine riesen Entlastung.

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Reduzieren wollte ich (noch) nicht, wegen des Elterngeldes für ein mögliches Geschwisterchen. Die Ferien werde ich zukünftig wohl auch noch besser nutzen müssen, bisher hab ich viel spontan / kurzfristig gemacht...
Danke auch für die aufmunternden Worte zum Krankmelden.

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Hey.
Bei mir war es wie bei dir. Ich hab kinderlos viel Zeit in der Schule verbracht, viele Aufgaben übernommen. Ehrlich gesagt fehlt mir dazu jetzt komplett die Zeit. Nach Kind 1 bin ich mit 100% eingestiegen. Das sind bei uns 27 Stunden. Davon hatte ich eine oder zwei abgemindert. Noch dazu bin ich an einer Schule mit offenem Konzept ohne Lehrbücher und als Wahlfach das vorbereitungsintensive Fach Englisch. In unserer Schule kommt man selten vor 15 Uhr raus. Bin also in der Regel direkt von der Schule los, um das Kind von der Tagesmutter zu holen. Mit Nr. 2 bin ich nach ca. einem Jahr Arbit schwanger geworden und das war mein Glück. Ich stand kurz vorm Burnout. Nach der zweiten Elternzeit hab ich 22% reduziert und mache jetzt noch 21 Stunden von denen noch 2 abgemindert sind. Meine Chefin hat es so eingerichtet, dass ich einen Tag frei habe und das ist wirklich hilfreich.
Ansonsten haben wir inzwischen viele Kollegen mit kleinen Kindern. Niemand guckt doof, wenn da mal wer krank ist. Mein Mann und ich teilen ums in die Kind krank Tage. Wenn was ist, hole meistens ich ab. Meine Schule ist nur 5 Minuten von der Kita weg.

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Danke, dass du deine Erfahrung geteilt hast. Stelle mir das auch so vor, dass ich nach Baby 2 reduziere... Bis dahin muss ich wohl etwas zurückschrauben und mich v.a. besser organisieren...

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Ich bin auch Lehrerin an einer Grundschule und ich muss sagen, Gott sei dank ist es keine Ganztagsschule.. Ich mache 20,5 Stunden und meine Maus (2) geht 35 Stunden in die Krippe. Ich bin sehr auf die Hilfe meines Mannes angewiesen, wenn Elterngespräch oder Konferenz ansteht.. Er kann relativ flexibel aus dem Home Office arbeiten, so können wir die Kind krank Tage ganz gut organisieren.. Ich bin nicht mehr so viel an der Schule, sondern fahre oft direkt nach dem Unterricht nach Hause und arbeite noch, wenn die Kleine im Bett liegt. Achso, ich habe keine klassenleitung, trotzdem ist es mir oft zu viel und ich würde lieber reduzieren!

Alles Gute

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Danke für deine Antwort. Es klingt auch bei euch stressig aber ich hoffe, wir bekommen das hin.

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Hallo meine Liebe,

ich arbeite Vollzeit an einer Grundschule und habe 4 Kids zw.1-13 Jahre.

Ich liebe mein Job und diese Berufung beflügelt mich täglich.

Ich habe den besten Mann der Welt an meiner Seite. In Notfällen kann auch eine Oma einspringen (was eher bei den Älteren der Fall ist).

Maus geht seit September in die Krippe. Sie ist oft krank. Wir teilen uns dann die Kind-Krank-Tage.
Ich habe tolle Kollegen,die mich eher dazu ermuntern,zuhause bei den kranken Kindern zu bleiben und eine Mehrarbeit in Kauf nehmen. Im Gegenzug würde ich es für jeden Einzelnen ebenfalls tun. Sind es nicht die Kinder hat man Sorgen um den kranken Ehemann,um pflegebedürftige Eltern oder den Herzenshund.

Es gibt einem Konferenztag,der ist immer mittwochs. Auf diesen Tag lege ich auch Elterngespräch, Klassenkonferenzen, Austausch mit Kollegen usw. .

Die Unterrichtsvorbereitungen laufen hier am Wochenende. Mit zunehmender Erfahrung und jedem Kind mehr,gelingt es mir zügiger und effizienter.
Geht mal was schief,sind das Zugewinne von denen ich in Zukunft profitieren kann.

Ich wünsche dir einen entspannten Wiedereinstieg.

Alles Liebe Nicole,die heute mit krankem Kind auf dem Sofa lag

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Es macht Mut, dass du den Berufsalltag auch mit 4 Kindern meisterst. Den Konferenztag auch ohne Konferenzen zu nutzen, ist eine gute Idee - da muss ich mich etwas besser strukturieren aber es wäre einen Versuch wert. Ich hoffe, dass uns die Oma auch etwas unterstützt. Leider ist sie nicht sehr zuverlässig.
Danke für deine Antwort!

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Hey!
Also unser größtes Problem waren die schlechten Nächte. Daher habe ich schon nach dem 1. Kind nur 16h unterrichtet und nach dem 2. Von erst 13 auf jetzt 16h gesteigert. Ich war einfach super platt und mein Mann oft auch am Wochenende im Dienst.
Nächstes Jahr werden meine Jungs zum neuen Schuljahr 4 und 6 und ich hoffe jetzt das Beste und stocke auf 20h auf. Eine volle Stelle wären hier 28h. Die kann ich mir bei allem Drumherum im Leben nicht mehr vorstellen. Dafür bin ich zu perfektionistisch in allen Bereichen. :-/
Nach langer Krankheit gebe ich gerade nur 10h und habe eine 1. Klasse als Klassenlehrerin bekommen. Der Umfang geht auch bei schlechten Nächten gut (ich habe mittlerweile eine eigene Schlafstörung entwickelt und schlafe also selbst dann ,wenn die Jungs gut schlafen, nicht mehr zuverlässig durch). Aber ich merke, dass ich immer noch mehr mache als nötig. Da muss ich noch an mir arbeiten.

Am Konferenztag lasse ich die Jungs länger im Kiga. Wenn keine Konferenz Ist, lege ich dort Gespräche hin und plane Unterricht vor. Ich nehme nichts mit nach Hause, aber bei der geringen Stundenzahl von höchstens 53% schafft man auch alles gut bis 15Uhr Und in den Ferien. Mal gucken, wie es dann mit 20h wird. Mehr möchte ich am liebsten nie wieder geben, um mit meiner Arbeit auch zufrieden sein zu können.
Krank waren meine Kinder kaum und wenn, war ich es meist auch. Daher musste ich mich fast immer selbst krank melden.

Das friemelt sich schon bei euch ein!
Liebe Grüße!

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Ohje, das klingt wirklich schwierig. Gute Besserung erstmal noch.
Ich werde mal sehen, wie ich es schaffe und ob eine Stundenreduzierung langfristig auch infrage kommt, v.a. finanziell.
Alles Gute und Danke für deine Antwort.

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Hallo!
Ich bin vor kurzem nach längerer Elternzeit wieder angefangen, neue Schule, einfache Fahrtzeit ca 45 Minuten. Ich unterrichte unterhälftig und habe nur einen freien Tag und eine Klassenleitung bekommen. Mein kleiner Sohn ist häufig krank. Ich geh also am Krückstock. Bei uns ist es aber so, dass mir nur 4 Kindkranktage zustehen, mein Mann gar keine, weil Sohnemann bei mir mit privatversichert ist. Wie geht das bei euch oder ist länderanhängig? Komme aus NRW

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Ich weiß ehrlich gesagt noch gar nicht, wie das mit den Kranktagen funktioniert. Hab das BL gewechselt und da gibt es ja riesen Unterschiede...
Danke für deine Antwort ubd alles Gute für deinen Sohn bzw. auch dich!

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Bei uns in Hessen gibt es auch nur 4. Meine Schule wusste das aber bsp. gar nicht.

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Immer locker bleiben, das ist doch alles halb so wild. Ich arbeite in einer verantwortungsvollen Position in einem Büro, bestimmt 50 bis 60 Stunden die Woche. Die Hälfte der Woche bin ich im Büro, die andere Hälfte im Homeoffice. Unsere Tochter geht vormittags in die Krippe und mein Mann und ich wechseln uns ab mit abholen. Unsere Tochter ist 14 Monate alt. Einfach locker bleiben, sage ich nur. Ich arbeite dann oft abends auch noch was oder am Wochenende. Ich arbeite sehr gerne, von daher passt das schon. Ich weiß jetzt nicht, warum du dir solche Sorgen machst.