Hallo,
Mich würde einmal interessieren, mit wieviel Unterstützung eure Studierenden Kinder durchs Leben gehen.
Falls eure Kinder Bafög bekommen, bekommen sie zusätzlich das Kindergeld (so es denn gezahlt wird) und stockt ihr das Bafög noch auf?
Es gibt hier Diskussionen um die Finanzierung der Tochter meines Mannes und ich wundere mich etwas über die Ansprüche, die dort aufkommen.
LG
Unterhalt im Studium.
Ich bin nun seit fast fünf Jahren mit dem Studium fertig. Meine Eltern haben mich damals mit etwa 800€ pro Monat unterstützt. Es war so zu sagen das Existenzminimum, Miete, Lebensmittel und Semestergebühren etc.
Meine "Luxus"-Ausgaben wie Kleidung, Ausgehen, Fahrtkosten habe ich mir durch einen Job erarbeitet. Dieses Konzept hatten die meisten in meinen Freundeskreis. Zu Beginn gab es auch noch viele Mitstudierende, deren Eltern sie nicht so stark unterstützen konnten bzw. wollten. Die haben sich durch die viele Arbeit nebenher jedoch stark dezimiert. Entweder sie haben das Studium abgebrochen oder haben nach kurzer Zeit einen Kredit aufgenommen.
Das mögen jetzt nur meine Erfahrungen sein im Maschinenbau Studium, vielleicht kann man in anderen Studiengängen Arbeit und Lernen besser unter einen Hut bringen, aber bei uns lief das nur auf Mini Job Basis mit vielleicht 200-300€ Zuverdienst im Monat. An der Uni interessiert es niemanden ob du Arbeiten musst oder nicht. Häufig wird in den ersten Semestern aussortiert, bei uns etwas über 50%, waren halt meistens die, die viel nebenbei arbeiten mussten.
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, ich hatte auch angenommen, dass man mit 800 bis 900 Euro schon mal so etwas wie eine Grundsicherung hat, mit der man klarkommt ohne durchgehend arbeiten zu müssen.
Eigentlich brauchst du dich da nicht zu wundern. Dein Mann musste gegenüber dem Bafögamt nachweisen, wieviel er verdient. Das gleiche musste die Mutter des Kindes tun. Das Bafögamt hat nun errechnet, wer wieviel zahlen muss. Dein Mann kann sich den Zettel zeigen lassen.
Das Kindergeld steht zwar den unterhaltzahlenden Eltern zu, da der Unterhalt aber deutlich höher ist, als das Kindergeld, überweist man das gleich ans Kind und kürzt dafür den Unterhalt entsprechend.
Luxus finanziert das Bafögamt sowieso nicht. Es geht hier wie immer nur um das absolute Minimum, was man zum überleben braucht. Aber eine eigene Wohnung (oder ein Zimmer in einer WG), samt Nebenkosten sind eben nicht billig. Den gesamten Kram, den ein Student braucht, gibt es auch nicht kostenlos - man kann sich nicht alles ausleihen. Das, was man im Haushalt zum überleben braucht, ist da noch das Geringste. Wenn ich mich an meine Studienzeit erinnere...das ging nur, weil mehrere Studenten immer ihr Geld zusammengetan haben und wir große Mengen eingekauft haben. Nudeln kann ich heute nicht mehr sehen.
Und ich gehörte zu den Studenten, die noch neben dem Studium einige Jobs hatten, damit es überhaupt gereicht hat.
Es wurde noch gar kein Bafög beantragt und soll wohl auch nicht.
Das ist einer der Punkte um den es geht.
Mich würde einfach interessieren, in welcher Höhe andere Studenten von ihren Eltern unterstützt werden.
Die Grenzen in denen Bafög gezahlt werden sind Recht eng. Hast du im Internet mal geschaut ob dein Mann nicht eh zu viel verdient? Ich hab auch nie Bafög beantragt, war bereits klar, dass ich nix bekomme.
Ich hatte keinen Anspruch auf Bafög, habe von meinen Eltern insgesamt 650,- Euro bekommen (Kindergeld inklusive) und ab und zu ein Lebensmittelpaket. Ach ja, die Krankenversicherung haben sie nach Ende der Familienversicherung auch übernommen.
Mademoiselle will kein Bafög beantragen? Ihr Ding. Muss sie nicht, aber sie kann auch nicht erwarten, dass ihr Vater dafür mehr zahlt, als er muss (und kann). Dann soll sie sich halt selber finanzieren oder ihre Mutter aufkommen lassen.
Vor die Wahl gestellt, findet sie Bafög vielleicht doch nicht mehr so schlimm.
Ich habe den Eindruck, das die Mutter das nicht will und ziemlich Druck macht.
Wie gesagt es ist eine verzwickte Situation und sie sollte nicht am Ende die Leidtragende sein.
Ich kann ja mal kurz schildern wie es bei uns drei Kindern war. Meine große Schwester und mein kleiner Bruder haben Vollzeit an einer Uni studiert. Dafür bekamen sie Bafög, ihr Kindergeld und 100€ jeden Monat aus einer Ausbildungsversicherung. Wenn sie mal speziell etwas brauchten (also teure Bücher oder ähnliches), dann sind meine Eltern eingesprungen. Davon mussten beide jeweils ihre Studiengebühren, ihre Wohnung und ihr Leben bezahlen. Hätte es nicht gereicht, dann hätten sie eben jobben müssen. Natürlich hätten meine Eltern keinen von uns im Notfall hängen lassen und haben auch ab und an mal die Studiengebühren vorgestreckt.
Ich habe ein duales Studium gemacht und somit ein Gehalt bekommen. Dazu gab es dann auch das Kindergeld und die 100€ zusätzlich. Damit konnte ich natürlich keine großen Urlaube machen, aber ich bin damit zurecht gekommen.
Hätte ich noch Geld für ein Auslandssemester oder ähnliches gebraucht, hätten mich meine Eltern auch unterstützt.
Ich habe während meines Studiums in Hamburg gelebt und hatte während des ersten Studienjahres ca. 700€ zur Verfügung. Davon habe ich meine Wohnung bezahlt (WG hätte es auch getan) und alles andere auch.
Ich höre von vielen, dass die Mieten ja so teuer sind... tja.. wenn man unbedingt im Univiertel oder in einem der tollen Viertel wohnen muss, dann ist das so.
Wenn man bereit ist auch mal 20 Minuten U-Bahn zu fahren oder sogar mit dem Zug (musste ich zur Uni jeden morgen, da die ausserhalb von Hamburg lag), dann kann man auch günstig wohnen.
Vielen Dank für deine Antwort.
Es kristallisiert sich für mich immer mehr raus, dass man wohl mit 800 bis 900 Euro über die Runden kommen kann.
Wenn Kind zu Hause wohnt, ist es wesentlich weniger. Wie gesagt, der Betrag richtet sich nach dem Einkommen der Eltern abzüglich KIndergeld.
Meine Tochter bekommt kein Bafög ,kein Kindergeld oder Unterhalt von uns. Nur das Taschengeld wie als Schüler.
Sie erreicht die Uni mit Bus und Bahn da ist sie 30 Minuten unterwegs.Wohnt zu Hause,wird hier beköstigt und verpflegt. alle anfallenden Kosten übernehmen wir.
Will sie Extraluxus dann darf sie gern etwas dazuverdienen.
Ich glaube das ist das Problem, der Mutter. Genauso hat sie es sich auch vorgestellt.
Papa zahlt weiter Unterhalt, die Tochter wohnt bei ihr und alles bleibt beim alten.
Wieviel Taschengeld bekommt sie und wie alt ist eure Tochter?
Meine Tochter ist 21 und bekommt 100 Euro
Ich ergänze mal noch meine erste Antwort.
Unsere Große hatte eine Ausbildung in einem anderen Ort. Für Internat war sie zu Alt. Schwesternwohnheim war überfüllt. WG`s nicht zu finden. So haben wir eine Wohnung gemietet und alle Kosten übernommen.Wir haben keinen Betrag X überwiesen und sie musste klar kommen, sondern haben alles finanziert.Wir haben 2x im Monat den Kühlschrank befüllt und Sie hat auch ein Konto was wir immer wieder aufgefüllt haben.
Sie hat normal gelebt, musste nicht noch nebenbei Kellnern gehen sondern konnte sich voll und ganz um die Ausbildung kümmern.
Versteh mich nicht falsch, aber wie kommt es, dass ihr so lange den Kindern alle kosten (und sogar die Einkäufe physisch) übernehmt und ihnen nicht einen fixen Betrag überweist. Oder irgendwie das Konto auffüllt.
Die Wohnung haben wir gemietet somit ging Miete, Strom usw über uns.
Einkauf haben wir übernommen um sie zu entlasten und nicht das sie noch alles ranschleppen muss.Zudem haben wir sie alle 14 Tage abgeholt oder gebracht damit sie nicht immer die vollen Taschen (Wäsche wurde hier gewaschen) schleppen muss und in dem Sinne haben wir den Großeinkauf mit erledigt und die vorgekochten und gefrorenen Sachen mitgegeben
Uns war ist ein guter Abschluss wichtiger als wenn Sie sich nebenbei um alles kümmern muss.
Und ein ganz kleines bischen wollten wir unsere Tochter ja auch verwöhnen
Die studierenden Kinder sollten so viel Unterstützung bekommen, wie sie brauchen.
Ganz einfach Kiste.
Ich wundere mich etwas, dass Du hier anfängst zu rechnen.
Es geht um die Investition in die Bildung, das ist das wichtigste, was Du dem Kind mit geben kannst. DE ist hier eh das Schlusslicht in der EU. Ziel muss es sein, die beste Bildung zu ermöglichen.
Mit absoluten Zahlen kann man hier nicht hantieren.
Dafür sind Studiengänge zu unterschiedlich, was z.B. Material angeht.
Ein Jurist oder BWler braucht ganz andere Sachen, als Lehramt oder Medizin.
Dann geht der eine Student nebenher gerne arbeiten, weil es ihn weiter bringt oder sogar als Praktikum anerkannt wird und Pflicht ist. Dafür wird das Studium vielleicht 2 Semester länger ... Auslandssemester können dazu kommen, die riesen Löcher ins Budget reißen, aber enorm wichtig sind bzw. auch fast "Voraussetzung" bei der späteren Jobsuche sein können. Da ist man dann ganz schnell bei 4-stelligen Beträgen pro Monat.
Und so Nummern wie, das Kind "bekommt zusätzlich das Kindergeld" finde ich einfach nur schräg. Es ist dein Kind und kein Almosenempfänger, der nach Schlüssel X gefördert wird. Kinder kosten Geld, bis zu T€ 250 bis sie selbst Geld verdienen ... und natürlich wird das nicht über Kindergeld gedeckt.
Ich wundere mich darüber, dass Du der Tochter deines Mannes scheinbar das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnst.
>>>Ich wundere mich darüber, dass Du der Tochter deines Mannes scheinbar das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnst.<<<
Woraus schließt du das?
Wie kommst du darauf, dass ich dem Kind das schwarze unter den Fingernägeln nicht gönne?
Steht irgendwo, dass ich der Meinung bin, das Kind sollte möglichst wenig bekommen?
Muss sie denn ausziehen?
Meine Eltern haben mir klar gesagt, dass ich zu Hause wohnen und essen kann und hätten mir keine Wohnung finanziert. Ich habe aber einen Teil meines Kindergeldes bekommen und hatte noch nen Minijob von dem Geld habe ich mein Auto bei meinem Papa angezahlt und meine Freizeit finanziert.
Meine Schwester hat in einer anderen Stadt studiert und wurde natürlich mehr unterstützt.
Mein Vater wollte sich finanziell nie „nackig“ machen und somit war ein Bafög-Antrag nicht drin.
Das mit dem Ausziehen ist der entscheidende Punkt.
Es kommt drauf an, wo sie einen Studienplatz bekommt. Ihre Mutter möchte, dass sie weiter zuhause wohnt. Dann würde sie 450 Euro plus Kindergeld bekommen und für die Mutter würde sich nicht viel ändern, da sie ja vorher Unterhalt plus Kindergeld für das Kind bekommen hat.
Zieht sie aus, fällt das Geld für die Mutter ja weg und sie müsste womöglich aus ihrer Wohnung ausziehen.
Wieso 450? Es sind ja beide Eltern barunterhaltspflichtig. Und der Vater nur noch, wenn er für die Tochter im 4. Rang überhaupt leistungsfähig ist.
LG
Es gibt doch für Unterhalt klare Spielregeln. Die Düsseldorfer Tabelle Altersstufe 4 für Kinder, die zu Hause wohnen abzüglich volles Kindergeld. Für Kinder mit eigenem Haushalt: 735 Euro - 194 Euro Kindergeld - Bafög = max 541 Euro. Beides muss von beiden Elternteilen ZUSAMMEN erbracht werden.
Ich würde da gar nicht diskutieren. Das ist etwas, was man als Jungerwachsene lernen muss. Und wenn sie nicht aktiv mitarbeitet oder sich von Mutti beeinflussen lässt, würde ich ihr mitteilen, dass sie ohne vollständige Mitwirkung (und das schließt Bafög beantragen mit ein) ihren Nachweispflichten nicht genügt und gar keinen Anspruch auf Unterhalt hat.
Dann kann man immer noch ohne Anerkennung einer Rechtspflicht die Hälfte des Tabellenunterhalts oder des Unterhalts für aushäusige Kinder überweisen bzw. den prozentualen Anteil, den man den Gehältern der Eltern entsprechend zu zahlen hätte. Und dann muss sie sich entscheiden, ob sie den Popo hoch bekommt und sich kümmert.
Und DANN kann man immer noch überlegen, ob man freiwillig was drauf packt, DDT hin oder her. Aber erst mal muss das Kind liefern. Nicht Papa.
LG
Das Bafög rechnet ein wenig anders und sie würde 650 Euro bekommen, wenn sie ausszieht und 450 Euro, wenn sie zuhause wohnen bleibt.
Zusätzlich gibt es Kindergeld. Und es ist auch nicht ganz klar, wer dann tatsächlich Anspruch darauf hat.
Mein Mann weiß das Gehalt seiner ex nur grob. Wir wundern uns nur langsam, warum sie so vehement dagegen ist, dass ihre Tochter Bafög beantragt.
Wenn sie auszieht, der Elternteil, der die höhere Unterhaltsleistung trägt. Wenn keiner zahlt, müssen es die Berechtigten untereinander klären.
Ich denke, die Mutter will ihre Einkünfte nicht offen legen. Aber das muss sie sowieso. Gegen über der Tochter. Und die muss die Einkünfte der Eltern den jeweils Anderen zur Verfügung stellen, damit die Haftungsquote berechnet werden kann. So vom Grundsatz her.
LG