Zweitkäufer oft die Gewinner?

Hallo.

Anlässlich eines Umzuges verkaufe ich gerade Vieles. In manchen Bereichen kaufe ich auch selbst einiges Second Hand, ich muss aber zugeben, dass ich oft lieber etwas neu kaufe, bevor ich vermeintlich überhöhte Preise für einen gebrauchten Artikel zahle.

Dazu las ich hier auch mal folgendes: es ging um den Kauf gebrauchter Babyausstattung. Ein Artikel wurde zur Hälfte des Neupreises angeboten. Eine Userin schrieb damals, sie würde niemals den halben Preis zahlen, da sie dann das gleiche für den Artikel gezahlt hätte, wie der Erstkäufer. Der Erstkäufer hätte dann für den gleichen Betrag etwa neues bekommen, der Zweitkäufer nur etwas gebrauchtes.

So hatte ich das noch gar nicht gesehen.

Allerdings denke Ich, abhängig vom Artikel, kann man als Zweitkäufer auch bei vermeintlich hohem Preis die besten Geschäfte machen. Das gilt für Artikel, die ich ein weiteres Mal weiterverkaufen können werde. Kaufe ich als Zweitkäufer einen sehr gut erhaltenen gebrauchten Artikel für die Hälfte oder gar etwas mehr des Neupreises, werde ich ihn später höchstwahrscheinlich selbst deutlich gebraucht noch zu einem Drittel des Neupreises verkaufen können.

Seht ihr das auch so?

Aktuell beziehen sich meine Beispiele auf
Zeitlose Vollholzmöbel fürs Baby
Markenkinderfahrzeuge Puky, Kettler...
Stokke etc

Ich habe selbst schon so gute Deals machen können, sodass ich zB als wieder verkaufender Zweitkäufer für das Newbornset für den Stokke im Endeffekt nur 10 Euro gezahlt habe.

Habe ich einen Denkfehler? Wenn nicht, in welchen Bereichen würdet ihr das ähnlich einschätzen? Vielleicht kann ich mein Konsumverhalten so zukünftig günstiger gestalten und weniger unnötig teuer neu kaufen?

LG

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Das kommt sehr darauf an. Artikel, Zustand, Sicherheit.

Kindersitze: neu
Kleidung, Möbel habe ich vieles gebraucht gekauft. Zustand so gut wie neu. Preis: oftmals ein Bruchteil des Neupreises.

Vor allem große und sperrige Sachen konnte ich günstig kaufen.
Grund: es musste verkauft werden, um wieder Platz zu bekommen.
Da sehr viele die ersten Sachen nur neu kaufen oder gebraucht nicht wollten, sank der Preis deutlich.


Gleichzeitig gab es aber auch das Phänomen, dass damals Kleidung einer bestimmten Marke, online gebraucht weit über dem Neupreis verkauft wurden.


Bei gebrauchten Sachen gibt es deutliche Unterschiede.
Diejenigen, die einen möglichst hohen Preis haben möchten. Bestenfalls den Neupreis oder gar höher (auch schon erlebt auf Flohmärkten)
Diejenigen, die sehr, sehr günstig verkaufen bei Topzustand der Ware, weil sie den Platz brauchen
Und diejenigen, die einfach verkaufen, weil es sonst keiner haben möchte. Preis in Ordnung für Ware in Ordnung. Keine Ansprüche an den möglichst hohen Preis haben, aber auch nicht unter Wert verkaufen. Was nicht in der Preisvorstellung verkauft werden kann, wird eben das nächste Mal verkauft.

Jeder Flohmarkt ist auch anders. Manchmal geht der eine sehr gut mit Topsachen und ein anderer nicht. Das nächste Mal geht der andere super und der erste nicht so. Sowohl als Verkäufer als auch als Käufer.


Das Schöne am gebraucht kaufen ist für mich: wenn es mal ein Fehlkauf war, ist nicht viel verloren.
Spiele, die die Bücherei nicht hat, die mich interessieren würden, aber neu massig Geld kosten, kann ich gebraucht kaufen und ausprobieren. Gefallen sie mir, bleiben sie. Sind sie nichts für uns, tut verschenken nicht weh. Freunde freuen sich auch bzw probieren auch gerne mal aus.
Vollständig war bisher alles, was ich auf dem Flohmarkt gekauft habe.

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Ob neu oder gebraucht ist ja oft Geschmackssache oder Angebot und Nachfrage. Ich finde, bei den wirklichen Schnäppchen muss man oft sehr schnell sein (Kleinanzeigen). Und bei vielen anderen Angeboten finde ich die Preisvorstellung unverschämt.

Grundsätzlich ist es natürlich am günstigsten, neuwertig gebraucht zu kaufen und hochpreisig weiterzuverkaufen aber die Rechnung geht nicht immer auf. Es gehört auch viel Glück dazu, ein passendes Angebot und einen Käufer zu finden. Außerdem weiß man nicht, wie der Zustand des Artikels nach eigenem Gebrauch sein wird. Manchmal passieren ja die dollsten Sachen.

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Hi,

das:

"Grundsätzlich ist es natürlich am günstigsten, neuwertig gebraucht zu kaufen und hochpreisig weiterzuverkaufen"

ist genau der Grund, warum ICH meine Sachen in neuwertigem Zustand NICHT zum "Schnäppchenpreis" an so widerliche Gierhälse verkaufe. Ich muss dann manchmal zwar öfters und länger inserieren, aber bisher hat sich fast immer ein Käufer gefunden.

Und die Sachen, wo es mit einem Verkauf nicht klappt, gehen zusammen mit den noch sehr schönen, aber nicht mehr neuwertigen Zeugs zu einer Bekannten, die 1 x im Jahr nach Rumänien zu ihrer Freundin fährt, die ein Waisenhaus leitet und wo die KINDER die Klamotten und Schuhe tatsächlich bekommen und auch tragen.

VG
Gael

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Aber mal ehrlich- wenn ich es mir leisten kann neue Ware zu kaufen, die Farbauswahl beeinflussen kann, Gewährleistung habe usw.- da kann ich doch nicht erwarten das jemand die Ware für mehr als die Hälfte des Neupreises abkauft? Oft muss man etwas fahren, die Sachen sind auch selten noch so in Schuss wie neu usw.

Ich finde Leute widerlich die einen Mercedes vor der Tür haben, Geld ohne Ende- und dann für Ihre "neuwertigen"Sachen fast Neupreis verlangen. Von Käufern denen es wirtschaftlich schlechter geht und die darauf angewiesen sind zu sparen.

Wir haben ein Ärztepaar im Freundeskreis, denen geht es finanziell mehr als gut. Als ich schwanger war bekam ich Ratschläge wie "die Markenware kann man fast zum Neupreis bei EBay wieder verkaufen" und "du arbeitest Teilzeit? Am besten dein Mann tritt aus der Kirche aus, du zahlst doch viel weniger Kirchensteuer und die Kinder kann man dann trotzdem taufen lassen "..

Zum Fremdschämen. #aerger

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>>>Zweitkäufer oft die Gewinner?<<<

Ist doch logisch, sonst gäbe es ja keinen Grund, gebraucht zu kaufen.

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Das hast du gut auf den Punkt gebracht!

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Ich finde es situationsabhängig.

Zb der stokke Newborn Einsatz.
Neu kostet er ca. 90 Euro.

Kaufst du ihn für 45 gebraucht und verkaufst ihn für 35, dann war es für dich lohnender als für den erstkäufer.
Aber du hast halt keinen neuen Artikel gehabt.

Ich wollte den Einsatz gebraucht kaufen, es gab ihn bei uns in der Gegend nur für 60-70 Euro.
Das habe ich nicht eingesehen.
Dann habe ich ihn im Angebot im Fachhandel für 65 Euro bekommen.
Werde ihn also für den gleichen Preis wieder verkaufen können.

Ich habe auch sehr viele Klamotten im Angebot gekauft, neue Bodys für 1 bis 2 Euro das Stück, die werde ich auch ohne große Verluste weiterverkaufen.

Also wenn man alles zum regulären Preis kauft magst du recht haben, wenn man Schnäppchen kauft kann man es quasi fast zum gleichen Preis weiter verkaufen.

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Ich kaufe kaum noch gebraucht, weil ich die Preisvorstellungen oft ziemlich unverschämt finde. Wir wollten eine Wippe von Babybjörn kaufen- die starten preislich so ab 80 Euro- und sollten bei Ebaykleinanzeigen für 65 Euro verkauft werden- #schock

Mal ehrlich, warum sollte ich dann keine Neue kaufen? Ich habe auch keine Lust zu feilschen wie auf einem Basar, und es interessiert mich auch nicht ob das Ding vor drei Jahren 120 gekostet hat.

Wir haben eine neue bestellt. Unser "Problem " ist das wir die Sachen nicht wirklich weiterverkaufen können. Ich habe eine Schwägerin die jetzt schwanger ist und erwartet das sie unsere Sachen für lau bekommt. Das ist dann schon ein Argument für den Gebrauchtkauf..#kratz

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Hallo,

daran liegt ja der Reiz des gebrauchten Kaufens, dass das Preis-Leistungsverhältnis besser ist. Ich kaufe gerne gebraucht ... einfach auch, weil es uns seit über einem Jahr finanziell nicht gut geht.

Dann auch, weil ich mich nicht so ärgere, wenn was passiert. Z.B. unser Esstisch. Hatte schon Macken und Dellen (nicht so viele). Bei drei Kindern kamen einige dazu .. hätte ich den neu gekauft, hätte ich mich vermutlich sehr geärgert.

Über die "Finanzpolitik" mancher Leute bin ich auch echt erstaunt ... mein Kühlschrank war nicht mal 6 Monate alt ... die Leute kauften ihn, entdeckten, dass es nun welche mit Eiswürfelspender gibt und verkauften ihn für 50% ... Mir war es Recht, meine "Politik" ist da andes, bei mir wird er eines Tages durchbrennen und "sterben".

Gerade aber, wenn du über Ebay Kleinanzeigen kaufst, machst du ja oft auch Abstriche ... dann haben Dinge eben schon Gebrauchtspuren oder sind nicht 100% das, was du wolltest. Aber dafür eben billiger. Und du hast den Aufwand (finden, kommunizieren, hinfahren, abholen). Mitunter ist das für Käufer und Verkäufer echt mühsam.

Als es uns finanziell noch gut ging, ging es mir beim Verkaufen oft weniger ums Geld, sondern mehr darum, dass Dinge weiterverwendet werden können. Ich schmeiße ungern Sachen weg.

Eigentlich eine tolle Sache. Aber ... ich fand einige Leute bei Ebay Kleinanzeigen sehr dreist. Also natürlich nicht alle, viele waren nett, aber ich bin so oft versetzt worden oder wirklich sehr unverschämt heruntergehandelt worden (bzw. es wurde versucht), dass ich mir irgendwann gar nicht mehr die Mühe gemacht habe, das zu verkaufen. Wenn ich ein Kinderrad, das mal 200€ gekostet hat, für 10€ einstelle (absolut fahrtüchtig), dann will ich es nicht für 1€ loswerden (echt so passiert). Habe es dann für 10€ verkauft (ziemlich schnell).

Auch bei "zu verschenken" gab es Leute, die anfragten, ob man es nicht hinfahren könnte - und das war nie die MS Kranke Allerziehende mit vier Kleinkindern, die wirklich das Haus aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verlassen konnte, sondern mitunter Leute, die vier Straßen weiter wohnten und zu faul waren, ihren Hintern zu uns zu schleppen.

Dass die Leute das u.U. weiterverkaufen ist mir egal ... wer weiß, wie die Finanzen stehen. Ging mir auch schon so - Spiel für 1DM gekauft, nach 20 Jahren im Keller wiedergefunden und festgestellt, dass es heute 50€ wert ist.

Beim Verkaufen haben wir immer wieder Leute getroffen, die wirklich sehr arm waren (wie auch immer sie in dieser Situation gelandet sind). Ebay Kleinanzeigen wäre die "perfekte" Möglichkeit für eine soziale Umverteilung ... scheitert aber an der Unfreundlichkeit der Käufer (und der unrealistischen Preisverstellung mancher Verkäufer - wollte kürzlich einen Schrank kaufen, der in mein Wohnzimmer passt, die wollten 90% des Neupreises, obwohl 10 Jahre alt. Als ich ca. 75% bot (immer noch viel zu viel, aber er hätte meine Schrankwand super ergänzt) bekam ich eine megaunverschämte Email ... Ein "nein, sorry, zu wenig" ... hätte auch gereicht.

Es gibt ja echt Leute, die überhaupt nicht aufs Geld schauen müssen, denen nur der Gedanke, dass alles nun "in guten Händen" ist, wichtig ist. Wir haben so, als unsere Kinder klein waren, von jemandem, den wir gar nicht kannten, einen supertollen Drachen geschenkt bekommen - wir standen mit unserem 4,99€ Drachen auf der Drachenwiese, da bremste ein Rentner, sagte, dass er für seine Enkel Drachen gekauft habe, diese aber lieber vor der Playstation herumhingen und er sie Kindern geben wollte, die etwas damit anfangen konnten. Habe damals noch studiert und mich riesig gefreut. Wir haben sie 10 Jahre im Gebrauch gehabt und denken immer an den netten Mann :-)

GLG
Miss Mary

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Hallo.

Danke für eure Antworten.

Leider muss ich zur Zeit vermehrt aufs Geld gucken. Und es gibt ja leider auch Bereiche, wo zu verkaufen mit deutlichen Verlusten verbunden ist.

In manchen Fällen habe ich mich auch schon geärgert, neu anstatt gebraucht gekauft zu haben und so unnötig viel gezählt zu haben.

Ich würde mich noch über ein paar Erfahrungstipps freuen, wo eben solche guten Deals drin sein könnten? Also bei welchen Waren. Ob es nun um günstige Zweitware oder auch vermeintlich teure Zweitware geht, die aber eben auch gut ein weiteres mal verkauft werden.

Falls das hier falsch rüber kam, mir ging es nicht darum, Schnäppchen abzugreifen, um sie dann gewerbsmäßig gewinnbringend weiter zu verkaufen. Aber wenn ich etwas kaufe, meinetwegen auch zu 70% des Neupreises, dann ist es immernoch lohnenswert, wenn es etwas ist, dass sich kaum abnutzt und beim Weiterverkauf zwei Jahre später immernoch 50% des Neupreis bringt.

LG