Ausbildung in der Ergotherapie - Erfahrungen?

Hallo ihr Lieben!

Meine Tochter ist im Moment sehr viel am Überlegen, was sie denn mit ihrer Zukunft anstellen möchte. Jetzt hat sie mir gestern erzählt, dass sie vielleicht eine Ausbildung zur Ergotherapeutin machen möchte. Die Mutter einer Freundin hat eine eigene Praxis und meine Tochter hat da öfters schon geschnuppert. Sie möchte gerne mit Kindern arbeiten. Ich kann mir den Beruf für meine Tochter sehr gut vorstellen. Sie ist so ein einfühlsames Mädchen und hat gerne Menschen um sich. Mir schwirren im Kopf nun viele Fragen rum. :-)Muss ich die Ausbildung selber finanzieren? Gibt es hier Ergotherapeuten unter euch, die mir bisschen was über die Ausbildung erzählen möchten?

Ich wäre euch sehr dankbar

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Hallo!

soweit ich weiß, ist die Ausbildung als förderungswürdig via BAföG, abhängig von euerer Einkommenssituation. Und die Kosten für Schulgeld, Prüfungsgebühren, Lernmaterial sind von Schule zu Schule unterschiedlich, da würde ich mich an der jeweiligen Schule erkundigen, die wohntechnisch eben in Frage kommt.

Sonst die Kosten als Sonderausgaben steuerlich geltend machen?
Bildungskredit?

Kann ich das verlinken?
https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/kursDetail.do?seite=1&bz=Ergotherapie&anzahlSeite=200&anzahlGesamt=1&br=102&ae=182&anzahlProSeite=200&gpBy=gbZiel&doNext=detail&out=gbZiel

Vielleicht hat ja noch jemand praxisnahe Infos:)

LG

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Ich würde vor allem darauf achten, dass es sich bei der Schule um eine Mitgliedschule des Verbandes der deutschen Ergotherapeuten handelt. Diese arbeiten oft schon mit Kliniken zusammen, wo Praktikas gemacht werden können, etc.
Außerdem würde ich mich auf jeden Fall nach der Ausbildung weiter fortbilden - nur Ergotherapeut - das gibt es wie Sand am Meer.

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Hallo,

wie alle therapeutischen Berufe arbeiten wir zum Teil für einen Hungerlohn und müssen viel leisten, sowohl psychisch als auch physisch. Das muss man mögen. Auf Grund der der zu nehmenden Bürokratie ist auch ein Haufen Schreibarbeit zu erledigen. Auch ein Gewisses handwerkliches Geschick ist für Ergotherapeuten von Nöten.


Das Arbeiten mit Kindern ist ja nur ein kleiner Bruchteil des Arbeitsfeldes von Therapeuten, hinzu sind Kinder in den Praxen dann doch eher der leichte Teil der Arbeit. Ich fände weitere Praktika in anderen Umfeldern zur Berufsfindung sinnvoll. Auch ein eventuelles soziales Jahr in einer Einrichtung kann die Berufsfindung unterstützen.


LG Reina

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Ich empfand die Ausbildung als fordernd aber auf jeden Fall machbar. Man muss viel lernen, aber wenn man sich für die Thematik interessiert (ich denk das sollte selbstverständlich sein, deswegen fängt man ja eine bestimmte Ausbildung an ;-)), dann kann man es sehr gut schaffen. Die Ausbildung findet an einer Berufsfachschule statt und wird durch Praxisphasen in verschiedenen Einrichtungen ergänzt. Ich habe meine Ausbildung zur Ergotherapeutin an der Bernd-Blindow-Schule absolviert (https://www.blindow.de/ergotherapie-ausbildung) und arbeite seitdem ich in einer Praxis.

Nach dem Abschluss würden sich deiner Tochter viele Türen öffnen. Sie könnte in Reha-Kliniken, Krankenhäusern, in Praxen für Ergotherapie oder Sonderkindergärten- und schulen arbeiten. Sie kann sich später auch auf ein bestimmtes Arbeitsfeld spezialisieren z.B. Gesundheitstraining, Musik, Rhythmus und Bewegung, Mitarbeiterführung usw. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man die Ergotherapeuten auch gerne als ,,Alltagskönner" bezeichnet und irgendwie passt die Beschreibung ganz gut finde ich:-D

Die Plätze in den Schulen sind begrenzt, sie sollte sich so früh wie möglich anmelden. Einige Berufsfachschulen haben zudem individuelle Aufnahmekriterien wie Eignungstest, persönliche Vorstellungsgespräche. Die Ausbildung ist schulgeldpflichtig, deine Tochter könnte aber Bafög beantragen.

Wenn du weitere Fragen hast, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben, dann beantworte ich gerne noch ausführlicher:-)