generelles Beschäftigungsverbot als Erzieherin

Hallo liebe Forumsnutzer*innen.

ich würde gern wissen, wie das mit einem Beschäftigungsverbot aussehen würde, wenn ich schwanger wäre.

Ich bin Erzieherin in einer Kita. Wenn ich mich im Internet umsehe, scheint es manche Arbeitgebende zu geben, die ein generelles Beschäftigungsverbot aussprechen, ohne betriebsärztliche Untersuchung. Bei mir könnten da zählen: Häufig gebückte/knieende Haltung, gelegentliches nicht vermeidbares Hochheben und Tragen von Kindern (zur Gefahrenabwehr), Lautstärke.

Die meisten bekommen aber wohl ein individuelles BV wegen fehlendem Immunschutz. Der wird auch mir sehr sicher fehlen, jedoch kann ich das nicht ohne Risiko feststellen lassen. Aufgrund eine Traumafolgestörung ist bei mir eine Blutabnahme ohne Sedierung nicht möglich. Die Sedierung (mittels hoher Dosis an Benzodiazepinen) ist aber schädlich für ein Ungeborenes. Und ohne Sedierung sind die Folgen absolut unverhältnismäßig. Die letzte Blutabnahme endete in einer Retraumatisierung mit Folgen über mehrere Jahre.
Für die Gewährleistung einer gesunden Schwangerschaft kann ich auf Blutwerte verzichten, hab mich dazu ausführlich informiert.

Gibts hier eine Person, die ein generelles Beschäftigungsverbot bekommen hat?

Danke und viele Grüße,
Lichterspiel.

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Du willst ernsthaft eine Schwangerschaft herbeiführen, solange du nicht in der Lage bist eine Blutentnahme ohne kindsschädigendes Prozedere zu überstehen?
Was, wenn es Komplikationen gibt, was wenn eine Blutentnahme unumgänglich wird um nicht das Leben des Kindes zu gefährden?
Ich würde dir empfehlen zuerst Traumatherapie, dann Kind.
Hast du eines Tages ein Kind, dann hast du eine andere Verantwortung, du kannst weder deine Gesundheit noch dein Leben riskieren wegen einer Angststörung, soll das Kind deshalb im schlimmsten Fall als Halbwaise aufwachsen?

Und ein bisschen neugierig bin ich ja schon, was einem zugestossen sein könnte, dass man eine derart gravierende Angststörung vor Blutentnahmen entwickeln kann.

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Deine rhetorische Eingangsfrage brauche ich wohl nicht beantworten. Die Antwort darauf hast du schließlich schon gelesen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie schnell Filme bei jemandem entstehen können. In deiner Antwort lese ich etwas, was ich so nicht sagte.
Du gehst scheinbar davon aus, ich würde mein Leben riskieren. Da muss ich dich enttäuschen. Ich schrieb "nur mit Sedierung". Das NUR impliziert also, dass es (so) möglich ist. Das theoretische(!) Kind hätte kein höheres Risiko, als Halbweise zu enden, als andere Kinder. Ich kenne keine Mutter, die sämtliche Risiken zu 100% abwenden kann. Nein, ganz im Gegensatz gibt es etliche Mütter, die ihre Gesundheit und ihr Leben massiv durch einen ungesunden Lebensstil gefährden. Zusätzlich gibt es etliche Menschen, die verschiedenste Handicaps mitbringen und dennoch Eltern geworden sind. Die Entscheidung ist jeder Person selbst überlassen. Und ich werde sie auch unabhängig von deinen Befürchtungen treffen.
Was ich mache, wenn es Komplikationen gibt? Wenn es berechtigte Gründe zur Annahme von Gefahr gibt, wäre die Einnahme von Betäubungsmitteln vertretbar für mich. Kosten-Risiko-Abwägung ist medizinischer Alltag, auch bei Schwangeren. Ein Not-OP in Narkose wäre auch ein Risiko fürs Kind. Dennoch würde sie natürlich durchgeführt werden. Bei meiner Frage ging es um die Maßnahme bei eigentlich völliger Gesundheit und damit ganz andere Bedingungen.

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Die Argumentation, andere hätten aber noch weniger gelernt, noch schlechtere Noten geschrieben, kenne ich zum Glück eher von Kindern als von reflektierten Erwachsenen.

Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass untherapierte Angststörungen, Ptbs usw. welche durchaus gravierende Alltagsauswirkungen haben, inkompatibel sind mit Kinderwunsch und Familienalltag

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Wenn du deinen Immunstatus nicht prüfen lassen willst/kannst, dann musst du wohl eher ein individuelles BV bekommen als ein generelles.

Macht aber ja überhaupt keinen Unterschied.

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Ich dachte, Immunstatus gehört zu individuellem. Es ist ja auch möglich gegen alles immun zu sein, was zu generellem Verbot führen würde. Aber ja, letztlich ist es für die Auswirkungen egal, was greift.

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Nein, denn Erzieher bekommen nicht pauschal ein Beschäftigungsverbot, nur weil es dir hier so dargestellt wird.

Ein BV ist nur dann notwendig, wenn der Immunstatus nicht stimmt. Ansonsten kannst du, bei passendem Immunstatus, weiter arbeiten, allerdings überwiegend im Büro.

Die Kassen prüfen ein BV immer mehr, da sind die AG auch vorsichtiger, einfach so eines auszusprechen, auch wenn es nicht gerechtfertigt ist.

Und Erzieher gibt es ja nun auch nicht wie Sand am Meer.

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Vielleicht machst Du Dir völlig unnötig Gedanken und Dein AG kann Dir einen administrativen Job geben, wenn Du schwanger bist.

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Das kann natürlich sein. Wobei da wohl auch ein BV der Anstoß für wäre.

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Sorry, aber was redest du da? Ein BV soll ein Anstoß für was genau sein?

Nein, wenn du schwanger bist, dann wird eine Gefährdungsbeurteilung erstellt. Da du ja eine Blutentnahme ablehnst, wirst du wohl Glück haben und an ein BV kommen.
Aber normalerweise wird eben ein sicherer Arbeitsplatz geschaffen und kein BV.

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Guten Abend,
Ja, ich bin sofort freigestellt worden, als ich positiv getestet hab. Und ab der Bescheinigung von Arzt hatte ich ein BV. Mein Träger stellt alle Schwangeren sofort frei und es gibt ein BV unabhängig vom Impfstatus.

✌😊

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Ist aber nicht pauschal überall so und auch nicht unbedingt gesetzlich richtig.

Aber gut für dich.

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Sag ich ja auch nicht. 😊
Aber wieso hat das gesetzlich nicht unbedingt richtig?

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Ich bin auch Erzieherin in einer Kita und bei uns muss man raus,sobald man die Bestätigung vom FA hat. Bis zur Aushändigung des Mutterpasses wird man krank geschrieben,danach ist man im BV.

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Also in meiner Schwangerschaft musste ich auch so oft zum Blutabnehmen.

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Wenn du eine Blutabnahme nicht überstehst, ist eine Schwangerschaft völlig ausgeschlossen. Selbst bei einer komplikationsfreien Spontangeburt musst du damit rechnen, dass du einen Zugang gelegt bekommst, dass du einen Dammriss genäht bekommst usw. Auch muss die Blutgruppe genau bestimmt werden, wegen des Rhesusfaktors. Das kannst du also knicken.

Und wenn du schwanger bist, die betriebsärztliche Untersuchung aber wegen der serologischen Untersuchung ablehnst, dann hast du ein ziemliches Problem. Du kannst doch nicht die Blutabnahme verweigern und dann denken, dein AG zahlt über die Umlagekasse 6 Monatsgehälter einfach so weiter. Als AG würde ich dir unbezahlten Urlaub oder einen langweiligen Job auf einem Rathaus, im städtischen Altenheim etc anbieten.

Dein Ansinnen erscheint mir ziemlich frech. Dein AG hat dich nicht eingestellt, damit du nachher nahezu grundlos gleich zu Beginn einer Schwangerschaft ausfällst.

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>>>Die Sedierung (mittels hoher Dosis an Benzodiazepinen) ist aber schädlich für ein Ungeborenes.<<<

Kannst du deinen Immunstatus nicht feststellen lassen, BEVOR du schwanger wirst?

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Könnte sie, aber dann wäre ja die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie dich arbeiten könnte..... ein Schelm.....

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Das habe ich auch schon gedacht.
Aber man traut sich ja langsam nicht mehr sowas hier zu schreiben.

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Hallo!

Du kannst den immunstatus schon jetzt feststellen lassen und die Impfungen vervollständigen, da dürfte sich verhältnismäßig wenig ändern, bis es geklappt hat. Das geht dann ja auch sediert. Außerdem könnte manauch schon mal deine Blutgruppe bestimmen, das ist wichtig.

es kann aber auch sein, dass während der Schwangerschaft Blut abgenommen werden muss, oder du wegen Schwangerschaftsdiabetes mehrmals täglich wenigstens einen Pieks in den Finger packen musst - ich weiß nicht, ob das dein Trauma schon triggern würde, aber besser wäre es vielleicht schon, wenn du das therapeutisch vorher in Angriff nimmst. Auch eine Entbindung ist eine blutige Angelegenheit, die nur im Ausnahmefall ohne ärztliche Eingriffe abläuft - Zugang, PDA, Dammschnitt und den nähen... das ist schon im Idealfall nicht schön.