Steuerklasse 3/5 elterngeld

Hallo ihr lieben,
Ich hätte da eine Frage. Wir haben im Juli geheiratet und dadurch Steuerklasse 4/4. Mein Mann verdient etwa 900€ mehr als ich da ich nur teilzeit gearbeitet habe. Bin nun seit Mitte August im Mutterschutz. Nun haben wir ab 1.9 die Steuerklasse gewechselt auf 3/5, da meinem Mann dann natürlich viel mehr vom Lohn bleibt und ich dann sowieso elterngeld bekomme, welches ja nicht angesteuert wird. Nun habe ich aber gehört das man dann unter anderem einiges an Steuern nachzahlen muss. Wie sind da eure Erfahrungen wie handhabt ihr das? Haben wir da die richtige Entscheidung getroffen?. Kurze Info ich habe im Monat netto Etwa 800€ verdient, er knapp 1700€.

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Wir haben auch geheiratet haben auch 4/4 er verdient auch mehr aber wir lassen 4/4 weil bei 3/5 wird bei 5 sehr viel abgezogen

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Aber dein elterngeld wird ja nicht versteuert. Von daher total egal🧐

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Elterngeld unterliegt aber dem Progressionsvorbehalt

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Es kommt drauf an, ob und was ihr absetzen könnt.

Das Elterngeld unterliegt dem Progressionsvorbehalt. Eine grobe Orientierungshilfe findest du hier: https://steuerrechner.com.de/Progressionsvorbehalt.php

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Hallo.

Haben auch 3/5. Ich hab so um die 850 netto und er so 1900/2000€. Haben nichts nachbezahlt an steuern. Haben sogar knapp 300 wieder bekommen. Ich hatte auch erst panik, dass wir was nachzahlen müssen weil viele das gesagt haben.

Lg

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Im Endeffekt ist es egal.
Bei 4/4 zahlt ihr nichts, oder nur wenig nach, habt aber im Monat weniger zur Verfügung.

Bei 3/5 habt ihr im Monat mehr zur Verfügung, zahlt aber etwa 10% vom Elterngeld ans Finanzamt nach.

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Interessante pauschalisierung. Wir haben bei 4/4 immer einiges zurück bekommen.
Bei 3/5 ebenso. Aktuell haben wir getauscht in 5/3 und laut Rechnung bekommen wir zwar deutlich weniger zurück, müssen aber auch nicht nachzahlen. 😏

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Das kann man so nicht sagen. Wenn man einiges an absetzbaren Kosten hat wie hohe Fahrtkosten vom Mann, weiterbildungskosten etc. Kann sich das Verhältnis verschieben. Zumal die steuerlast vom Einkommen abhängt. Wer viel bekommt zahlt teils wesentlich höhere Abzüge! Und da es dem Einkommen vom Mann angerechnet wird ist die Frage ob sich sein Steuersatz dann dadurch erhöht. Verdient er nicht sooo viel muss man vielleicht nur mit der nachversteuerung Wie in deinem Beispiel rechnen. Verdient er viel und man bekommt viel Elterngeld. Kann ohne weitere Abzüge die Last auch auf bis zu über 40% hochsteigen dann wäre man aber schwerverdiener und die Abzüge würden vermutlich nicht mal spürbar sein.

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Hallo,

Also soweit ich das weiß wäre es besser gewesen, wenn ihr bei 4/4 geblieben wärt. Bei unserer ersten Tochter mussten wir wegen meiner elternzeit 600€ zurückzahlen. Um dem zu entgehen, müsste man soweit ich das gelesen hatte etwa 7 Monate vor dem ET zu den Steuerklassen 4/4 wechseln. Danach wird ein Wechsel dann nicht mehr berücksichtigt. Am besten mal beim Steuerberater nachfragen.
Wir sind auch 3/5 und rechnen wieder mit einer Nachzahlung. Werden dementsprechend Geld zur Seite legen dafür.

Lg Mond

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Naja so gesehen wäre es garnicht so schlimm wenn man 600€ zurück zahlt aber dafür monatlich wie bei uns jetzt etwa 300€ mehr zur Verfügung hat oder?

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Wir sind seit der Hochzeit bei 3/5 und hatten keine Nachzahlung in meiner ersten Elternzeit. Ich hab aber in Teilzeit währenddessen gearbeitet und so ja trotz Elterngeld steuern gezahlt. So werden wir es auch diesmal wieder machen. Wir haben aber einen größeren Unterschied. Ich habe so ca 1000 Euro netto raus und mein Mann zwischen 2900 und 3400 (je nach Zuschlägen).

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Ich habe mich beim Finanzamt beraten lassen. Bevor ich schwanger wurde haben wir in die Steuerklasse 3/5 gewechselt (ich3, er 5) um möglichst viel Elterngeld für mich zu bekommen. Nach dem Mutterschutz werden wir wieder wechseln. Ob man dann 5/3 oder 4/4 macht, ist egal. Wenn man eine Steuererklärung macht kommt bei beiden das gleiche raus. Bei einem zahlt man vermutlich nach, bei dem anderen bekommt man was wieder. Aber unterm Strich geht nichts verloren.

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Wir haben gerade unseren Steuerbescheid vom letzten Jahr bekommen. Davon waren 3 Monate Mutterschutz/Elternzeit. Weil ich seit März im BV war, hatte ich so gut wie nichts abzusetzen.
Wir haben in 3/5 730 Euro nachgezahlt. Mein Mann hat aber im Monat 300 Euro mehr durch diese Steuerklassenkombination, also halb so wild. Nächstes Jahr wirds noch doller, dieses Jahr waren 9 Monate Elterngeld 🙄
Falls es eine Rolle spielt: Er verdient 3.300 Euro netto, ich 550 (Ausbildungsgehalt 😅)

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Hi,

Das Elterngeld ist dem progressiomsvorbehalt unterworfen und wird in der steuerklasse 3/5 nachversteuert. Da in diesen steuerklassen das Einkommen als ein Einkommen gilt. Aus dem Grund haben wir uns beim 1. Gegen den steuerklassenwechsel entschieden. Mein Elterngeld war mit über 900 Euro schlicht zu hoch. Würden nicht andere anrechenbare Faktoren die steuerlast minimieren, wären das Nachzahlungen locker über 2000 Euro geworden.

Diesmal gibt es aber beim 2. Den Wechsel. 1. Weil ich diesmal Elterngeld plus wähle was nur 50% vom basissatz ist. 2. Haben wir durch die kitagebühren vom 1. Genug an Kosten die die steuerlast zu ner 0 Nummer machen. Bzw geringfügig vielleicht sogar was zurück kommt.

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Ups...da wurde aber einiges falsch verstanden, oder? ;-)

Elterngeld ist dem Progressionsvorbehalt unterworfen. Das war es dann aber auch schon.

Es gibt keine irgendwie geartete Nachversteuerung in der Steuerklasse 3/5 - wie soll die eigentlich aussehen? Es gibt in Deutschland nur eine einzige Steuertabelle, die für alle Menschen gilt. Und es gibt den häufig besseren Splittingtarif, der sich aber exakt aus dieser Tabelle ergibt. Die Steuerklassen 1-6 beschreiben nur in welcher Höhe die unterjährige Zahlung der Steuerschuld an das Finanzamt vonstatten gehen soll. Das ist ein Abschlag, der absolut nichts über die tatsächliche Steuerschuld aussagt.

Lohnt es sich die Steuerklasse zu wechseln auf 3/5, selbst wenn man dadurch nachzahlen muss? Na definitiv! Würdest du nein zu einem zinslosen Kredit deiner Bank sagen, den du ohne jede Prüfung hinterhergeworfen bekommst? Selbst wenn du das Geld auf ein Sparkonto deines Kindes legst, hast du Gewinn gemacht.

Die Berechnung des Finanzamtes durch das Elterngeld funktioniert so:
Einkommen des Ehemannes+
Einkommen der Ehefrau+
sonst. Einkünfte+
Entgeltersatzleistungen (z.B. Elterngeld)
= Ergebnis A
Hiervon wird der Steuersatz genommen. Das versteht man dann unter dem Progressionsvorbehalt. Das Elterngeld ist hier nämlich mit drin im dadurch erhöhten Steuersatz.

Einkommen des Ehemannes+
Einkommen der Ehefrau+
sonst. Einkünfte
= Ergebnis B multipliziert mit dem erhöhten Steuersatz von Ergebnis A
= Steuer

Ob man also nachzahlt oder nicht, hängt weniger vom Elterngeld ab, sondern vom Einkommen der Frau vor bzw. nach Mutterschutz/Elternzeit und vom Einkommen des Mannes. Je niedriger dieser Wert ist, desto weniger zahlt man, bis der Wert bei null ist. Je höher der Verdienst ist, desto schneller passiert es, dass es ohnehin irrelevant wird. In einem Gutverdienerhaushalt kann das Elterngeld der Hausfrau-Mama so schnell nicht bewirken, dass der nächste Steuersatz erreicht wird...und irgendwo gibt es ja auch einen Spitzensteuersatz.

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Jap,

dennoch kann man nicht pauschalisiert sagen 3/5 ist besser. Mein Steuerberater empfielt in der Regel. Das es sich alltagsorientiert günstiger verhält, wenn man irgendwie mit 4/4 seine Kosten decken kann, nicht zu wechseln. Denn was bringt es bei einem hohen Elterngeld (was den Steuersatz vom Mann dann wieder erhöht) und man nachträglich mehrere Tausend Euro ggf. zahlen muss, weil man nix hat, das man gegenwertig zum Abzug anrechnen lassen kann. Dann kann ich das, was ich unterm Jahr direkt mehr in der Hand hab, gleich aufs Sparbuch legen, damit ichs am Ende des Jahres zurückzahlen kann. So ungefähr. Da es den meisten eher schwerer Fällt Rücklagen für höhere Einmalzahlungen zur Seite zu legen. Empfiehlt mein Steuer"futzi" die 4/4 zu lassen, solange wir unsere Kosten damit decken können. So freut man sich einmal im Jahr über nen schönen Batzen Geld, braucht defintiv nix zurückzahlen und muss dafür keine Rücklagen schaffen. Bei 3/5 macht das eher Sinn wenn der Unterschied wesentlich mehr als nur ne Differenz von 40/60 ist und bei Elterngeld wenn dieses nicht zu hoch ausfällt. Beim Elterngeld Plus ist das ja eh niedrig. Mein Basissatz sind aber knapp unter 1000 Euro. Da würde saftig nachgesteuert werden und bei uns abkassiert. Selbst mit Krippenkosten die anteilig den Wert wieder senken.

Ich selbst mag es (sofern es nicht wirklich kalkuliert andersrum besser rauskommt) lieber wenn ich nichts zurückzahlen muss. Bei 4/4 fast unmöglich ne Rückzahlung zu bekommen - noch nie gehört das das machbar wäre. In 3/5 hängt es halt an den Einnahmen, der Höhe vom Elterngeld etc. Klar ein Wert bis zu 600 Euro ist natürlich gut verschmerzbar. Aber psychologisch depremierend wenn man was zahlen muss, statt etwas zurück zu bekommen.

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