Hallo alle zusammen.
Ich bin derzeit in der 24. SSW und habe aufgrund der Schwangerschaft und einer seit Jahren bestehenden Skoliose massive Rückenbeschwerden und bin mittlerweile seit 3 Wochen krankgeschrieben und habe nach dem heutigen Termin nochmal 2 Wochen bekommen. Nun bin ich bald im Krankengeld und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es absolut niemanden interessiert wie es mir geht. Ich habe immer sehr starke Schmerzen, wache nachts davon sogar ständig auf und kann maximal 4 km mit dem Auto zurücklegen, dann sind die Schmerzen wieder unerträglich. Derzeit bekomme ich auch noch Physiotherapie und selbst dort wird mir gesagt ich sei ständig blockiert und verspannt und das immer an anderen Stellen meines Rückens. Paracetamol nehme ich höchstens 2 am Tag weil mir jeder was anderes sagt. Eine Bekannte meinte man darf nur eine halbe, meine Gyn versichert mir ich darf 5 von den 500 mg..
Ich war bereits bei der Schwangerschaftsberatung von Donum Vitae und die gute Frau hat mir empfohlen irgendwoher ein Beschäftigungsverbot zu bekommen, denn Fakt ist, wäre ich nicht schwanger hätte ich diese massiven Schmerzen nicht (ich hatte vor der Schwangerschaft absolut keine Einschränkungen trotz Skoliose). Sie meinte ich soll bei der Krankenkasse mal nach der gesetzlichen Lage fragen, denn mein Arbeitsort ist so um die 47 km entfernt und ich schaffe ja noch nicht mal 10 km.. zudem werde ich mit diesen Beschwerden als Ergotherapeutin nicht arbeiten können. Sollte die Krankenkasse nichts dazu sagen können sollte ich mal zum Anwalt gehen. Auch meine Physios und meine Hebamme sind der Meinung ich brauche dringend ein Verbot..
Gesagt getan, die AOK schien sich da aber nicht besonders für zu interessieren und somit bin ich dann wieder zu meinem Orthopäden der ebenfalls meinte es macht keinen Sinn ein Beschäftigungsverbot auszustellen. Auch meine Gynäkologin ist da nicht besonders von angetan und meint meine Rückenbeschwerden hätten absolut gar nichts mit der Schwangerschaft zutun. Jetzt weiß ich gerade absolut nicht wie es weitergehen soll. Mein Orthopäde meint es wird wohl eine dauerhafte Geschichte werden, aber ein Beschäftigungsverbot kommt nicht in Frage. Ich bin noch bis zum 30.09.18 krankgeschrieben.
Soll ich jetzt wirklich zum Anwalt gehen? Wir scjötzt ihr die Lage so ein?
Die Sache mit dem Beschäftigungsverbot
Halloo,
frag mal deinen Hausarzt, da ich in ständiger Behandlung bei ihm bin. Hat er mir am Ende das Bv ausgestellt.
Lg
Puuh, das ist natürlich heikel. Da die Erkrankung ja schon vorher bestand, kann ich mir vorstellen, dass die Ärzte es daher ablehnen. Sie dürfen meines Wissens nur aufgrund von Beschwerden ein BV ausstellen, die ausschließlich von der SS ausgelöst werden. Ob der Gang zum Anwalt da Sinn macht, weiß ich nicht. Das sind ja weitere Kosten, die auf dich zukommen. Ist eine blöde Situation. Gute Besserung für dich!
Wenn die Ärzte alle der Meinung sind es kommt nicht von der SS sollten die guten Götter in weiß doch mal zusehen das du schnell wieder auf die Beine kommst.
Schließlich sind sie doch dafür Verantwortlich dich schnellstmöglich dem Arbeitsmarkt zuzuführen, ebenso die Krankenkasse.
Und jeden Tag Paracetamol schlucken kann nun echt nicht die Lösung sein, zumal das Medikament auch in der SS nicht für die Dauereinnahme zugelassen ist.
Ob ein Anwalt dich da beraten kann würde ich mal in Frage stellen...
Ich würde bei den Ärzten auf jeden Fall viel mehr Druck machen das sie einen ordentlichen Behandlungsplan aufstellen und zur Not den Arzt wechseln.
Auch wenn du doch irgendwoher ein BV bekommen solltest würde ich darauf bestehen, denn das kann ja kein Zustand bleiben.
Alles Gute wünsche ich dir!
Es geht überhaupt nicht darum, ob die Schwangerschaft die Beschwerden ausgelöst hat.
Tatsache ist, dass sie so eingeschränkt ist, dass sie nicht mal in der Lage ist, zur Arbeit zu kommen und auch nicht arbeiten kann. Ein BV kann sie nur bekommen, wenn sie grundsätzlich in der Lage ist, ihre grundsätzlich mutterschutzkonforme Tätigkeit auszuüben und das ist hier leider nicht der Fall.
LG
Lern lesen!
Hab ich irgendwo geschrieben das ein BV gerechtfertigt wäre? Nein!
Ich habe gesagt das sie Druck machen soll um einen ordentlichen Behandlungsplan zu bekommen. Denn sie möchte und sollte ja den Arbeitsmarkt zugeführt werden.
Ich würde mich nicht mit einer AUB abspeisen lassen und Krankengeld in Kauf nehmen. Denn von dieser Ruhe wird es scheinbar ja nicht besser. Also sollen die Ärzten was anständiges unternehmen um das Problem zu beheben sodass sie vlt nur ein paar Wochen Krankengeld kassiert und dann das entscheidene, irgendwann die Beschwerden los ist!
Daher auch der Satz „falls doch ein Arzt ein BV ausstellt“ (ob gerechtfertigt oder nicht) würde ich zusehen das ich die Schmerzen los werde. Auch da mal einen ordentlichen Behandlungsplan aufstellen lassen.
Leider schreiben zu viele Ärzte einfach nur krank ohne die „freie Zeit“ mal mit guten Behandlungen zu belegen. Aber klar, kostet einfach alles zu viel und da ist es einfacher nur krank zu schreiben.
Puh. Du kannst dich natürlich von einem Anwalt beraten lassen, auf den ersten Blick würde ich aber denken, dass die rechtliche Lage in deinem Fall nicht eindeutig ist. Aber richtig einschätzen, kann das vielleicht tatsächlich ein erfahrener Anwalt. Therapie - mit der Hoffnung auf Besserung - geht eben vor BV. Und wenn die behandelnden Ärzte denken, es könnte besser werden, ist es eben schwierig ein BV auszustellen. Auch, wenn ich sicher bin, dass es sicherlich andere Ärzte gibt, die es dir ausstellen würden.
Ich hoffe, du findest eine Lösung.
Da gebe ich laysmom recht.
Ich habe damals auch ein bv vom HausArzt bekommen. Noch nicht mal von meinem eigenen 😒 , habe mir einen anderen gesucht.
Ich fürchte auch, dass du rein laut Gesetz kein Fall für ein BV bist. Zu dem, was die anderen schon geschrieben haben, kommt hinzu, dass der Weg zur Arbeit dein Privatvergnügen ist und du kein BV bekommen kannst, nur weil der Weg für dich nicht zu schaffen ist. Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung.
Klar ist es ärgerlich ins Krankengeld zu rutschen, aber ab Mutterschutz hast du ja immerhin wieder dein Vollzeitgehalt und aufs Elternzeit hat es auch keine Auswirkung, wenn du ins Krankengeld rutschst...
Alles Gute!
Hallo,
früher war es so, dass du grundsätzlich arbeitsfähig sein musstest, um ein BV zu bekommen. Da du aber so oder so Beschwerden hast, egal ob zuhause oder auf der Arbeit, müsste bei dir die AU greifen. Eine AU zählt sozusagen mehr als ein BV und geht immer vor.
Erst wenn du wieder gesund wärst, die Arbeit aber deine Beschwerden verursacht und somit eine Gefahr für dich oder das Kind darstellt, könnte ein BV ins Spiel kommen. Der Arbeitsweg wird dabei nicht berücksichtigt, nur die Arbeit selbst.
Ob das nach den Gesetzesänderungen immer noch so ist, weiß ich nicht. So wurde es mir vor zwei Jahren erklärt.
Vielen Dank für die vielen lieben antworten :)
Dann ist es wohl jetzt so wie es aussieht :/ das mit dem Arbeitsweg war mir klar, bloß kann ich ja nicht mal vernünftig therapieren und schon gar nicht über 30-45 Minuten und dann mal eben 8 Patienten hintereinander weg und Hausbesuche gestalten sich ebenso schwierig.
Vielleicht sollte ich es versuchen positiv zu sehen, dann bin ich halt im Krankengeld aber unsere Gesundheit ist erst mal wichtiger und wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Mir ist es bloß irgendwie auch langsam unangenehm ständig zum Arzt zu rennen.. Ich höre von dem auch ständig so Sprüche wie "Das Kind möchte, dass Sie mal eine Pause machen" oder heute "Ja der Körper muss sich ja aucherst einmal dran gewöhnen, dass Sie schwanger sind" wo ich mir denke.. ja ich habe über die Hälfte geschafft, habe seit fast 2 Monaten Beschwerden (wo das ganze anfing war der Orthopäde im Urlaub) und mein Körper muss sich noch daran gewöhnen.. Ich habe das Gefühl er nimmt mich nicht ernst.. Ich habe auch das Gefühl meine Gyn nimmt mich nicht wirklich ernst..
Ich kann deinen Frust schon verstehen und kenne das Gefühl, dass die eigenen Beschwerden, die sich echt schlimm abfühlen, von Ärzten bagatellisiert werden und auch keinerlei Besserung eintritt durch deren Ratschläge. Da fragt man sich irgendwann, wozu Ärzte da sind, wenn sie eh nur sagen "Ja, da müssen sie jetzt durch. Das wird schon wieder."
Es gibt natürlich auch andere Ärzte, die einen wirklich ernst nehmen, dem Problem auf den Grund gehen und vieles ausprobieren oder in Betracht ziehen, damit es besser wird. Aber die zu finden, ist schwierig geworden, finde ich. Oft scheint es einfach eine Massenabfertigung ohne Zeit und Tiefgang zu sein oder man wird rumgereicht. Zumindest sind das meine Erfahrungen der letzten Jahre.
Und mit Beschwerden meine ich natürlich nicht Erkältungen oder sonstige Banalitäten.
In einer Situation wie deiner würde ich es zwar ärgerlich finden, dass ich durch das Krankengeld monatlich weniger Geld zur Verfügung habe, aber ich wäre trotzdem richtig froh, dass ich mich nicht zusätzlich im Auto und auf der Arbeit quälen müsste. Die Beschwerden werden dadurch zwar nicht besser und man ist so krank wie zuvor, aber zumindest eine große Belastung fällt vorübergehend weg. Das erleichtert im Alltag vieles.
Hallo!
Letztlich ist es so bei allen orthopädischen Problemen; die die behandelbar sind werden behandelt, und der Rest bekommt Schmerzmittel, an den Extremitäten gerne Orthesen oder Einlagen, und muss lernen, damit zu leben. Auch wenn klar ist, dass die kaputten Gelenke nicht mehr besser werden, vom Oarthopäden ist da wenig Mitleid oder Hilfe zu erwarten.
du bist halt wirklich kein Fall für ein BV sondern in dieser Grauzone drin. Vielleicht kann noch am ehesten der Arbeitgeber argumentieren für ein BV - vielleicht hat er schon Ersatz eingestellt und keine mutterschutzkonformen Patienten mehr für jemanden in der Spätschwangerschaft, der ja auch im gesunden Zustand weniger beweglich ist?