Hallo,
wir wohnen mit den Eltern meines Mannes, seiner Schwester nebst Familie in einem 3 Familienhaus. Dazu zählt ganz viele Hektar Land, Wald, ein Wassernutzungsrecht und ein Sägewerk. Geschätzt wird das Wohnhaus auf 500000Euro. Mein Schwiegervater möchte das ganze nun gern an meinen Mann überschreiben und war hierzu beim Notar. Die Schwester erhält in einem Nebenanbau welcher zunächst umfassend renoviert werden muss lebenslanges Wohnrecht, ebenso ihr Mann so lange sie nicht geschieden sind oder sie verstorben. Derzeit beteiligen sich beide mit 300Euro NK beim Schwiegervater.
Der Notarvertrag in der Rohfassung sieht vor das wir bei Übernahme des Hauses die Hausnebenkosten also Strom, Wasser, Abwasser, Telefon,Grundsteuer,Müllgebühren usw. für die Schwiegereltern mittragen. Die Wohnfläche der beiden beträgt 330 qm und sie sind 60/58 Jahre alt. Des weiteren sollten wir Instandhaltungskosten an Haus und Hof sowie am Traktor ,der Heizungsanlage usw. tragen ohne Beteiligung der Eltern in finanzieller Hinsicht. Der Vertrag verpflichtet die Schwester zu körperlicher Mitarbeit aber finanziell gebe es auch da für uns gemäß deren Plan keine finanziellen Unterstützungen. Ein Kredit mit ca 70 000 Euro soll auch bei der Überschreibung von uns weiter gezahlt werden. Ist es denn wirklich üblich, das die Jungen die Alten unterstützen, ist es vermessen anteilig umlagefähige Posten zu berechnen. Wäre es nicht sinnvoll das Grundstück der Schwester aus dem Gesamtgrundstück rauszurechnen? Wer bezahlt den Notar, die Änderung im Grundbuch ist das immer der Begünstigte? Was könnt ihr uns raten ?
Liebe Grüße Sina
Hausübernahme, Notarvertrag, Kosten
Nur das Wohnhaus hat einen Wert von 500.000€? Und Euch soll das Wohnhaus + Land, Wald, Sägewerk überschrieben werden? Oder nur das Wohnhaus?
Rechnet doch mal: Erbmässig stehen Deiner Schwester 50% des Hauses zu. Also 250.000€. Kriegt sie nicht, dafür zahlt sie keine Nebenkosten mehr. Ihre 250.000€ 'abzuwohnen' dürfte bei 300€ / Monat knapp 70 Jahren dauern. Wenn sie also länger als 70 Jahre lebt, hat sie ein Schnäppchen gemacht, wenn sie nicht mehr so lange lebt, ihr (bzw. Eure Erben).
Die Eltern: Ich vermute, Land, Wald, Sägewerk werfen Gewinn ab? Wie hoch ist der? Wer bekommt ihn? Ihr? Die Eltern?
Grüsse
BiDi
Guten Morgen,
danke für die Antwort. Dieses Haus ist seit 1473 in Familienbesitz und da soll es wohl bleiben, so der Wunsch. In den Vertrag steht Eltern und Schwester verzichten auf Erbe. Da geht es weiter. Ich bin bloß angeheiratet,
wenn meinen Mann etwas passiert ,tja was ist dann? Ich kann da auch niemanden auszahlen.
Die Wiesen sind verpachtet das Geld keine nennenswerten Summen kommt auf ein Hauskonto. Der Wald wird von dem Schwiegervater, dem Freund der Tochter und meinem Mann bewirtschaftet damit für die Heizung Brennmaterial zusammen kommt, da kommt dann jemand der heckselt ,kostet 500 Euro, reicht einen Winter und wurde von uns bzw. den Eltern abwechselnd gezahlt. Der kleine Ertrag des Sägewerk kam bislang dem Vater zu gute er möchte weiter sägen das Geld aber dem Hauskonto zu schustern.
Weißt Du, wir brennen nicht dafür, sondern haben wirklich Angst uns total zu übernehmen während die Schwester sich hier für 300 Euro ein schönes Leben macht.
Wenn unsere Kinder groß sind, bleibt niemand da und da ist die Überlegung schon was tun um mit diesen ganzen Sachen Ertrag zu erzielen, der Denkmalschutz ist auch drauf.
Liebe Grüße
Hallo,
#während die Schwester sich hier für 300 Euro ein schönes Leben macht.#
Da müsste sie ja total verblödet sein.
Ich würde die Hälfte der 500.000 nehmen.
#Dieses Haus ist seit 1473 in Familienbesitz#
Und alles hat einmal ein Ende. Da hätten die Schwiegereltern mehr Kondome benutzen müssen.
freundliche Grüsse Werner
Hallo!
Wenn Du einen ehrlichen Rat willst: Laßt es! Wenn der Schwiegervater unbedingt will, daß das Haus in Familienbesitz bleibt, soll er es seiner Tochter überschreiben und die darf Euch wiederum auszahlen.
Solltet Ihr das Haus übernehmen, befürchte ich, daß es nicht lange dauern wird und Ihr anfangen werdet, Euch zu zerstreiten.
Viele Grüße
Trollmama
Guten Morgen,
danke auch Dir, unser Bauchgefühl sagt dasselbe. Nicht wegen dem Zerstreiten sondern einfach eingesetzt zu sein als "Zahlesel". Mein Mann hat drei Kinder einer verzichtet definitiv nicht aufs Erbe also spätestens dann endet dieser Familienbesitz ohnehin da keiner der Kinder den anderen einfach so ausbezahlen kann. Die Schwester kommt nicht in Betracht das Haus zu übernehmen weil sie es sich noch viel weniger leisten kann als wir. Sie darf ein Nebengebäude bewohnen, welches derzeit nicht bewohnbar ist, trägt hierzu die alleinigen Investitionskosten. Mit ihrem zukünftigen gemeinsam. Derzeit bewohnt sie mit ihm und einem Kind eine drei Zimmer Wohnung im Haus, die steht im Notarvertrag auch als ihre. Wäre aber im Haupthaus welches theoretisch von uns bewohnt werden sollte. Ich würde dann unsere Wohnung und ihre langfristig vermieten und in der elterlichen Wohnung wohnen. Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Machen wir da jetzt nicht mit, ohje ich glaube dann herrscht Unfrieden. Der Vater kündigte an alles zu verkaufen aber wir könnten ihn dann bald beerdigen weil er in einer Mietwohnung zu Grunde ginge.
Liebe Grüße
Hallo!
Ich war mal in einer ähnlichen Lage. Es hieß auch immer "das Haus soll in der Familie bleiben, das kannst Du doch nicht machen, das kannst Du mir nicht antun....."
Ich habe mir jahrelang dadurch mein Leben diktieren lassen, bis es nicht mehr ging. Und erst, als ich dann auf alles (ich habe sogar die Auszahlung durch meine Geschwister ausgeschlagen) verzichtet habe, habe ich mich so 'frei' gefühlt, wie nie in meinem Leben.
Ich war niemandem mehr etwas 'schuldig', konnte machen was ich wollte, niemand konnte mir weiterhin ein schlechtes Gewissen einreden.
Das Einzige, was ich bereue, ist, daß ich mich nicht schon viel früher zu diesem Schritt entschieden habe, denn ich habe das Gefühl, daß man mich mit dem permanenten Einreden von Schuldgefühlen um Jahre betrogen hat.
Wäre es mein Schwiegervater würde ich ihm sagen, daß er das Haus verkaufen soll, wenn er das meint und sich davon ein schönes Leben auf einer Südseeinsel machen soll. Von mir aus könnte er sein ganzes Geld auf den Kopf hauen, ich wäre nicht daran interessiert.
Viele Grüße
Trollmama
Hi,
Wieso setzt ihr euch denn nicht mal mit dem Schwiegervater zusammen und besprecht eure Sorgen. Er kennt die finanzielle Ausgangslage des Anwesens am besten und schließlich ist es auch in seinem Sinne, dass ihr euch nicht übernehmt. Wahrscheinlich wird er dann schon von selbst Hilfe anbieten, da sein Hauptanliegen ist, dass ihr das übernehmt und nicht, dass er finanziell besonders gut aus der Sache raus kommt.
Ich würde hier mit offenen Karten spielen und eure Sorgen offen teilen, nur so kann die Familie Zusammenarbeiten.
Hallo,
das passiert in regelmäßigen Abständen, zumindest zwischen meinem Mann und ihm. Ich bin da bislang noch nicht einbezogen wurden, wobei ich finanziell gesehen auch ein Standbein bin. Es gibt einen Ordner in dem er alles zusammen geschrieben hat an Kosten die übers Jahr gesehen anfallen. Es scheitert im Kopf nur an den immensen Nebenkosten und der Tatsache mit der Schwester, weil wir alles instand halten und sie hier wie nahezu immer schon umsonst lebt. Karten bezüglich Einkommen legt hier keiner auf den Tisch das kann man vergessen. Und der Vater möchte ich überschreiben, weil er in der Hauptsache die Verantwortung los werden will. Und wir wollen nicht einfach so unterschreiben weil wir viel mehr Ausgaben hätten. Wir wohnen in der zweiten Etage auf zwei Etagen, also kein Mehrnutzen im Sinne von mehr Freiheiten. Es ändert sich nichts ausser das wir zahlen und zwar alles.
Liebe Grüße
Puh. Ich würde noch zu einem Besuch beim Steuerberater raten. Soweit ich weiß liegt die Grenze bei 400 000 € in 10 Jahren was steuerfrei ist, d.h. je nach Konstruktion könnt ihr am Ende drüber liegen.
Hallo,
das soll der nächste Termin sein, da wir da eben doch drüber liegen. Danke für die Idee
LG
Gut, dass ihr das schon auf dem Schirm habt das klingt nämlich auch steuerlich nach keiner unkomplizierten Konstruktion.
Verstehe ich das richtig:
Ihr bekommt ein Haus in Wert von 500.000 plus mehrere Hektar Wiesen und Wälder für die jährlich noch ein bisschen Geld ein kommt
Dafür übernehmt ihr einen Kredit in Höhe von 70.000€ und die Notarkosten und Grundbuch von ca 3.000€
Die Schwester und die Eltern wohnen lebenslang kostenlos
Rein von den Zahlen her habt ihr doch einen großen Vorteil.
Ich denke es geht hier aber weniger um die Zahlen sondern vielmehr um das zwischenmenschliche... Willst du da wirklich wohnen bleiben? Willst du die Verantwortung tragen für das ganze? Ich glaube, selbst wenn ihr die 3000€ für die Überschreibung teilt, macht das dein Problem nicht kleiner.
Hallo,
Du hast womöglich Recht. Es wird uns eine Verantwortung auferlegt für welche wir vielleicht gar nicht einstehen wollen. Wir binden uns für Jahrzehnte einen Klotz ans Bein. Dann schaden wir unseren Nachkommen denn einer der drei übernimmt dann kann aber nicht auszahlen der Verkauf ist auch nahezu unmöglich da Wohnrecht , die Schwester ist ein Jahr jünger als mein Mann und hat ebenfalls einen Sohn. Es wird einfach irgendwie erwartet und wir wissen nicht wie wir da rauskommen. Es gäbe zumindest in unseren Köpfen noch die Vision zwei Wiesen überschreiben zu lassen eine ist der derzeitige Garten von uns und daneben Bauland mit vier Bauplätzen, noch unerschlossen und da ein eigenes Haus hinzustellen. Da kann man schalten und walten wie man möchte. Vielleicht wäre es auch vom Gefühl her anders wenn man im Erdgeschoss wohnt. Langfristig wäre der Plan aus unserer Wohnung mindestens zwei Wohnungen zu machen und der Schwester ihre mit drei Zimmern zu vermieten. Aber dann hat man eben immer fremde Leute im Haus. Irgendwie alles doof.
Liebe Grüße Sina
Hallo,
Eine blöde Situation...
Eine ähnliche Familiensituation wie bei euch gibt es in der Familie meines Mannes auch. In dieser Konstellation könnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen. Es würde definitiv Auseinandersetzungen mit der Schwester geben. Dabei haben mein Mann und seine Schwester so ein gutes Verhältnis. Es ist aber jetzt schon absehbar, dass es irgendwann sicherlich Auseinandersetzungen geben wird, wenn es ums Erbe geht. Dabei sind mein Mann und ich uns einig, dass wir nichts wollen. Deswegen haben mein Mann und sein Vater gemeinsam nach einer anderen Lösung gesucht. Habt ihr euch schon einmal Gedanken über eine Familienstiftung gemacht? Vielleicht wäre das eine Lösung für euch? Natürlich ist das mit etwas zeitlichem Aufwand verbunden, ganz so schnell würde das jetzt nicht gehen, denn ihr müsstet euch sicherlich noch gut informieren. Aber das ist eine Lösung, die wir uns für uns gut vorstellen können. Wahrscheinlich werden wir diese Lösung wählen. Bei meinen Schwiegereltern ist Vermögen da, das aber weder wir noch meine Schwägerin mit Familie brauchen. Wir stehen alle mit beiden Beinen im Leben und wollen nichts vom Erbe. Zumindest sehen wir das so, wie meine Schwägerin das sagen würde, kann ich nicht sagen . in beiden Familien gibt es Enkel. Die Idee ist, dass denen irgendwann das Vermögen zugute kommen soll. Deswegen die Idee einer Familienstiftung. Die genaueren Erklärungen würden jetzt vermutlich zu weit gehen, aber vielleicht könnt ihr euch damit ja mal befassen. Alles Gute für euch!
Hallo,
ich habe noch nichts davon gehört und werde mich dazu mal informieren. In erster Linie geht's bei uns um das Abwälzen der Verantwortung, d.h. der Vater will das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wir können uns eigentlich überhaupt nicht vorstellen mit der Schwester meines Mannes bis ans Ende unseres Lebens zusammen wohnen zu müssen. Das fühlt sich richtig falsch an. Besser fühlen wir uns mit der Idee das wir Wohnrecht und Nutznießrecht haben und unsere Nebenkosten tragen und sie das Haus unterhält. So haben wir die Chance uns mal was anderes zu suchen falls das Verhältnis so wird wie wir befürchten. Fairer fänden wir auch wenn es klar getrennt wird, aber der Vater will alles zusammen überschreiben. Der Schwager in spe will das Sägewerk von uns pachten und dann Erträge für sich erwirtschaften, am Ende gehört uns alles und doch nichts. Jeder hat hier alle Rechte, jeder darf alles nur fällige Versicherungen, die neue Hausfassade das zahlt, nach deren Willen, der Besitzer. Wir können und werden dem nicht zustimmen.
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Sina