Hallo zusammen,
Ich versuche, es verständlich auszudrücken, aber es wird sicher lang.
Ich bin Auszubildende Köchin, ungeplant schwanger geworden, steige diesen August wieder ein, falls wir einen Kitaplatz bekommen.
Ich habe vorsichtshalber 45 Stunden (höchste Anzahl) gewählt, das wäre täglich (je nach Kita) von +- 7 bis 16 Uhr.
Nun arbeitet man als Köchin ja gerne mal abends, was nicht das Problem ist!
Wir beginnen um 7 Uhr Morgens und das geht dann in wechselnden Schichten durchgehend bis 22/23 Uhr abends. Meistens hatte ich vor der Schwangerschaft unter der Woche die Schicht von 13.30 Uhr bis 22 Uhr, am Wochenende Teildienst (zB 11 bis 14, 17 bis 22 Uhr). Im Monat vor der Schwangerschaft wurde ich auf der frühesten Schicht eingearbeitet, allerdings erst ab 8 Uhr.
Leider war mein Chef nicht begeistert über die Schwangerschaft, wollte das Mutterschutzgesetz nicht einhalten und hat deshalb auf Anraten der Aufsichtsbehörde ein BV ausgestellt (keine Sorge - Wir haben nicht gelogen, als wir die Gefährdungsbeurteilung ausgefüllt haben. Es war alles mit rechten Dingen).
Deshalb befürchte ich, er möchte mir "eins reinwürgen" und mir die familienunfreundlichsten Zeiten geben. Klar kann ich theoretisch jeden Abend arbeiten, jeden Tag am Wochenende, aber das möchte ich nicht. Das war schon ohne Kind nicht schön, hab meinen Mann manchmal tagelang nur die 10 Sekunden gesehen, die er die Tür reinkam und ich ging. Aber da war das halt so, gehört dazu. Aber ich möchte mein Kind sehen. Nicht nur 30 Minuten vor der Kita.
Inwiefern ist der Arbeitgeber denn "verpflichtet", da auf mich einzugehen?
Wenn ich beispielsweise vorschlage, einen Tag am Wochenende zu arbeiten, den anderen frei zu haben. Diese Woche Samstag, nächste Woche dafür mal den Sonntag, dann wieder Samstag... Bzw je nach Auftragslage. Früher hatten nur die festangestellten Köche mal einen Tag am Wochenende frei.
Zwei Tage die Woche habe ich ja frei und an einem bin ich in der Berufsschule - theoretisch. Es gibt auch Wochen, in denen man (als Azubi) keinen oder nur einen (halben) Tag frei hat, um Krankheit oder Urlaub der Anderen zu überbrücken. Oder man arbeitet von 11 bis 22 Uhr mit Pinkelpausen.
Ich weiß, dass das normal in der Gastronomie ist und man weiß, worauf man sich einlässt. Höre wesentlich schlimmeres von Kollegen aus der Berufsschule. Aber so ganz rechtens ist das alles ja nicht, oder? Gerade für Azubis? Für mich ist die Lage mit Kleinkind eben anders, auch wenn ich selber Schuld daran bin.
Ich möchte einfach faire Bedingungen und Arbeitszeiten. Ich hab nur noch knapp ein Jahr, Prüfungen sind meistens so um Mai rum, falls ich verlängere im Winter. Klar bin ich weiterhin bereit, MAL etwas länger zu machen, gerade in arbeitsintensiven Zeiten wie Weihnachtszeit. Aber regelmäßig freie Tage opfern, 10 Stunden am Tag arbeiten, nur familienunfreundliche Schichten übernehmen, das fände ich einfach ungerecht.
Natürlich habe ich auch von Teilzeitausbildung gelesen. Dabei reduziert sich die Wöchentliche Arbeitszeit auf 30 Stunden (inkl Berufsschule), ohne dass die Ausbildungsdauer verlängert wird. Allerdings muss der AG da ja zustimmen und das wird meiner kaum machen...
Mein Mann arbeitet Vollzeit in zwei Schichten (Früh- und Spätschicht), die Spätschicht geht bis 22 Uhr und ist alle 4 Wochen. In Ausnahmefällen und falls sich ein Kollege bereit erklärt, kann er mit ihm die Schicht tauschen und hat dann in dem Monat keine Spätschicht.
Wenn er Frühschicht hat, hat er um 16 Uhr Feierabend. Wenn wir eine Kita erwischen, die nur bis 16.15 oder 16.30 Uhr geöffnet ist, schafft er das Abholen nicht. Und wenn ich dann arbeiten muss, wirds eng.
Zur Not gibts Oma (arbeitet bis etwa 13 Uhr), Tante 1 (Dreischichtsystem) oder Tante 2 und Onkel (haben kein Auto). Also Familie zum Unterstützen wäre da. Allerdings nicht auf Dauer, meine Mutter hat Krebs und meine Schwester/Tante 1 eine Autoimmunerkrankung, die sie oft einschränkt.
Mein Mann und ich zerbrechen uns den Kopf. Bevor wir aber keine Kitaplatzzusage haben (Ende Februar/Anfang März), kann ich ja nicht mit meinem Chef sprechen, wie wir es machen können. Weil ich vorher ja nicht mal weiß, welche Zeiten möglich sind.
Falls jemand hier durchblickt und sich die Mühe macht zu antworten: Vielen Dank! 💕
Liebe Grüße!
Ausbildung mit Kind - Inwieweit muss der AG Arbeitszeitwünsche des AN berücksichtigen?
Wie alt ist dein Kind? Und stillst du noch?
Achso, er wird im August zum Kitaeintritt 22 Monate alt sein und wird nicht mehr gestillt.
Kita geht bei uns erst ab 1 Jahr und immer nur zum August, er war letztes Jahr August erst 10 Monate alt und somit ging das nur dieses Jahr.
Hallo
Ich denke, da hast du schlechte Karten. Du wirst die Zeiten arbeiten müssen, die in deinem Vertrag stehen. Wie du die Betreuung regelst, ist dann euer Problem.
Hört sich hart an, ist aber so. Das Problem haben viele, die im Schichtdienst arbeiten. Wenn die Chefs da alle Wunscharbeitszeiten einrichten würden, gäbe es Chaos. Auch finde ich es kinderlosen gegebüber unfair, denen die doofen Schichten zu geben.
Wie willst du das nach deiner Ausbildung regeln?
LG
Also ich befürchte leider auch, dass es für deinen AG keinerlei Verpflichtung gibt, dir entgegegen zu kommen.
Aber: ich finde deine Wünsche gar nicht mal so unrealistisch/unverschämt.
Konkret wünscht du dir ja, dass du nur einen Tag pro Wochenende arbeiten musst.
Zudem wäre es für dich ganz schön, wenn du nicht 5 Tage unter der Woche die späte Schicht hättest, sondern z.B. nur an 2 oder 3 Tagen pro Woche.
Ich würde versuchen, da nicht zu negativ ran zu gehen - du bist schon länger raus aus dem Betrieb, der erste Groll ist vielleicht schon verschwunden und in der Zwischenzeit kann sich personell auch vieles verändert haben.
Vll ist dein Chef gerade ganz froh drüber, dass du wieder da bist?
Vll gibt es jemanden im Betrieb, der viel lieber am Wochenende arbeitet oder dem es nichts ausmacht?
Vll hat dein Chef auf Verständnis und versucht dir ein bisschen entgegen zu kommen? Vll zumindest in Phasen, wo weniger los ist?
Ich weiß, viele vielleichts - aber ich denke, ein bisschen Optimismus darfst du dir ruhig erlauben. Und wenn es doch hart auf hart kommt, muss das ja keine langfristige Lösung sein - im Mai sind deine Prüfungen und dann kannst du dir notfalls eine neue Arbeitsstelle suchen und von Vornherein auf passende Arbeitszeiten achten.
Das Gute: deine Familie kann dich ja zumindest übergangsweise gut unterstützen.
Und du hast deine Ausbildung bald geschafft - das ist eben auch sehr wichtig!
LG und alles Gute!
Danke für deine liebe Antwort! 🤗
Ein bisschen Optimismus muss sein, da hast du Recht ☺
Bald haben wir ja endlich eine Kitaplatzzusage (hoffentlich), dann häng ich auch nicht mehr so in der Luft.