Hallo. Ich hoffe hier einige Meinungen zu bekommen. Meine Nichte und ihr Mann möchten gerne bauen. Da wir uns sehr nah stehen hat sie mich um meine Meinung gebeten und ich habe ihr gesagt dass ich das gut finde und so machen würde. Jetzt bin ich mir aber wieder unsicher.
Meine Nichte (23) und ihr Mann (23) haben vor einem Jahr geheiratet und suchen seit dem ein Haus da sie bis jetzt nichts passendes gefunden haben, waren sie bei deinem Hausbauer und haben sich dort ein Angebot eingeholt und bei einer Finazierungsberatung. Diese hätte folgendes Angebot vorgeschlagen : 1,9% Zins auf 15 Jahre bei einer Kreditsumme von 240.000€ . Sondertilging jederzeit möglich. Abtrag Wäre 1200€ mtl.
Meine Nichte hat etwa 50.000€EK. Haus kostet schlüsselfertig knapp 200.000€ Grundstück 30.0000€ .
Sie haben schon durchgerechnet und werden vermutlich die 240.000€ nehmen zu den oben genannten Konditionen. Jetzt kommt aber der Haken. Ihr Einkommen liegt zwar derzeit zusammen bei 4500€ allerdings haben sie noch kein Kind. Sie wollen auch nur eins und das erst in einigen Jahren. Meine Nichte möchte nach 1 Jahr wieder Vollzeit arbeiten gehen. Das sind natürlich alles nur theoretische Sachen. Ansich finde ich da jetzt und denke sie sollten es machen da es immer Risiko im Leben gibt. Denke auch das Einkommen und die Konditionen passen. Was meint ihr?
Hausbau Einkommen im verhältnis zum Abtrag
Ihrer Meinung nach ausreichende Rentenversicherung und beide haben eine BU Versicherung sind auch vorhanden.
Na solange der Nichte klar ist, dass dies nur ein Kredit ist und sie entweder sondertilgen muss oder eine Anschlussfinanzierung braucht. Mit dem Kredit allein kommt sie nicht weit und das Haus ist da noch lange nicht abbezahlt.
Mit den „schlüsselfertig“ - Angaben wäre ich vorsichtig. Deine Nichte sollte da besser noch ein gutes 5-stelliges Puffer haben.
Wird das ein Fertighaus?
Ja soll es.
Dann sollte sie mal noch reichliche 20-30.000€ für die Bemusterung draufschlagen. Schon allein die Elektrik verschlingt Unsummen. Jede Steckdose extra kostet... und glaube mir, mit so wenig Steckdosen, wie die im Haus planen, kommt kein Mensch aus. Ein Fertighaus ist eben einfacher Standard - jede Änderung kostet extra. Die Klingel klingelt eben nur direkt neben der Eingangstür...soll sie in jeder Etage klingeln, kostet das ;). Sie möchte nicht Billigfliesen/Billigteppich vielleicht sogar Laminat oder Parkett ... dann kostet das einen Aufpreis. Die o.g. Summe ist also verdammt schnell weg.
Hat sie die Nebenkosten schon alle mit einkalkuliert? Die werden von den Fertigbaufirmen ja gern „vergessen“. Auch das sind Kosten im guten 5-stelligen Bereich.
Die interessantere Frage in der Berechnung ist doch, wie hoch ist das Einkommen des Mannes und kann man mit nur seinem Einkommen das finanzieren und zur Sicherheit auch andersrum, können sie das auch nur mit ihrem Einkommen finanzieren?
Ansonsten klingt das gut durchdacht, denn sie haben 290.000 Euro bei Fix-Kosten von 230.000, das sollte reichen. Man kann übrigens gerade beim Schlüsselfertigen Haus mit Eigenleistungen, selber Fliesen besorgen usw. gut auch was sparen bzw. ausgleichen.
Schlüsselfertiges Bauen ist ohne Eigenleistung ;). So ganz ohne Grund wählt man diese Variante nicht. Entweder man hat selbst absolut keine Zeit oder kein handwerkliches Können.
Klar kann man selbst Fliesen im Baumarkt billig kaufen. Nur wer verlegt die dann?
Du scheinst dich echt damit nicht auszukennen, denn nein, schlüsselfertig bauen ist eben nicht ohne Eigenleistungen, diese kannst du in jedem Bauschritt einbringen, aber am Schluss ist die Firma dafür verantwortlich, dass alles fertig und abgenommen ist.
Und damit beantwortet sich auch die Frage, wer die Fliesen verlegt, die Baufirma natürlich, denn man nimmt nicht das Fliesenlegen als Eigenleistung raus, sondern nur den Fliesenkauf und bekommt von der Firma die Summe, die für das Material veranschlagt war gutgeschrieben und besorgt dann die Sachen. DAs hat nichts mit selber verlegen zu tun!
Und nein, Schlüsselfertig baut man, damit man zum Schluss in der Regel ein fertiges Haus hat, deshalb kann man zwischendurch problemlos Handwerkerleistungen einbringen usw.
Aber muss eben den Schluss nicht machen.
Hallo,
wir konnten unsere monatliche Rate 2x kostenfrei anpassen. So könnten sie z.B. auf eine zeitlich begrenzte Einkommensänderung reagieren.
Viele Grüße, Leni
Hier scheinen einige wieder sauber am Thema vorbei geantwortet zu haben.
Kernfrage: 1200 Euro Rate bei 4500 Euro Einkommen (ist das ein Monatsnetto der Beiden, oder das tatsächliche Jahresnetto/12 unter Berücksichtigung aller Einnahmen?)
Antwort: falls das nur das laufende Monatsnetto aus Erwerbstätigkeit ist, ist das locker darstellbar.
Falls es sich dabei um das gemittelte Netto inkl. Urlaubsgeld, Steuerrückerstattung, Einnahmen aus Kapitalerträgen usw. handelt, dann ist es eher knapp. Je nachdem, wie hoch die Einmalzahlungen sind.
Hi,
Wieso sollte es im zweiten Fall knapp sein? Man kann ja das durchaus planen und dann das Geld das einem unterjährig fehlt weg legen. Klar erfordert ein bisschen Disziplin aber die erfordert ein Immobilienkauf immer.
VG
Hallo,
Diese Konditionen sind machbar.
Sie sind jung.... auch mit mehr Kindern kann man das stemmen 😉
Sie soll auf jeden Fall 20 oder gar 25 Jahre festbinden.... so niedrige Zinsen kommen nicht wieder!
Auf jeden Fall 10% Puffer einplanen!
Und lieber massiv bauen!
Wenn ein Einkommen weg fällt ist es schwierig, da sollte man lieber verkaufen als nicht zahlen!
Lg
Auf 20 oder 25% Zinsbindung sind aber wieder höhere Zinsen. Je nachdem wie hoch die Tilgung ist, kann es durchaus günstiger sein eine niedrigere Zinsbindung zu nehmen und man hat dann, trotz erhöhten Zinsen, nach z.B. 15 Jahren, insgesamt gespart.
Nützt einem aber nichts, wenn dann der Zinssatz deutlich höher ist.