Elterngeld und Elternzeit (bei "normal" Angestellten)

Hi ihr Lieben,

ich beschäftige mich gerade mit dem o.g. Thema und hoffe von Erfahrungswerten zu profitieren, die sich mit meiner Situation ähneln.
In der Suchfunktion habe ich natürlich auch schon nachgeschaut aber da geht es meist um "besondere" Fälle (Selbstständigkeit, schwanger in Elternzeit usw.) :-)

Bei uns ist es so, dass mein Mann und ich in ganz normalen Beschäftigungsverhältnissen stecken (er 40h/Woche, ich 35h/Woche, beide unbefristet). Es ist unser drittes Kind, die Großen sind 8 und 4 Jahre alt.
Ich möchte gerne mindestens 15 Monate Elternzeit nehmen, da ich, wenns klappt, gerne wieder so lange stillen würde und das vom Zeitraum (Sommerferien usw.) am besten passt. Mein Mann möchte gerne für die ersten zwei Monate mit mir zusammen Elternzeit beantragen.

Habt ihr das zufällig auch so gemacht? Habt ihr irgendwelche Hinweise für die Beantragung von Elterngeld/-zeit?

Vielen Dank!!

LG,
perfekter.zirkus

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Hallo
Ich kenne mich zwar nicht sooo gut aus aber ich schreibe dir mal wie wir es machen bzw gemacht haben.
Dein Mann muss auf jeden Fall zwei Monate Elternzeit nehmen um Elterngeld zu bekommen. Das war uns am Anfang nicht klar und er hatte nur einen Monat eingereicht. Den zweiten Monate nimmt er jetzt wenn der Krümel ein Jahr alt ist. Man hat bis zum 13. Lebensmonat Zeit. Außerdem werden nicht "richtige" Monate sondern Lebensmonate gezählt. Heißt, wenn dein Kind am 13.02. geboren wird, ist der Lebensmonat immer vom 13. bis zum nächsten 12. (Hoffe du verstehst was ich meine).
Mein Partner bekommt für die beiden Monate dann Elterngeld in Höhe von ca 65% des letzten netto Gehalts. Das Elterngeld muss in der Steuerklärung dann angegeben werden.
Ich habe vorher auch 40 Stunden gearbeitet und bin jetzt für zwei Jahre in Elternzeit. Das Elterngeld lasse ich auf eine Jahr bzw 10 Monate auszahlen. Evtl möchte ich nach 1,5 Jahren wieder ein paar Stunden arbeiten und in den online Rechnern kam überall raus, dass sich das dann nicht für mich lohnt EG plus zu beantragen weil das Gehalt angerechnet wird. Da es in Endeffekt das aufs gleiche raus kommt, habe ich mich gegen EG plus entschieden um beim Arbeiten flexibler sein zu können.
Ich habe vor der Geburt die Anträge soweit es ging ausgefüllt und musste dann nur noch die Daten vom Kind ergänzen und konnte dann alles schnell abschicken nachdem alle Papiere da waren.

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Vielen lieben Dank für die ausführliche und freundliche Antwort!! Das hilft mir ungemein :-)

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Hallo,
wir beschäftigen uns auch gerade damit. Wir bekommen auch gerade unser 3.Kind und ich arbeite angestellt 35 Stunden und mein Mann ist Beamter (Lehrer) in Vollzeit.
Mein Mann nimmt die ersten drei Monate Elternzeit und ich 12 Monate (Basiselterngeld) und dann noch Resturlaub, Überstunden und komme somit auf fast 14 Monate.
Du könntest eine Kombination aus Basiselterngeld und Elterngeld plus nehmen. Basiselterngeld bekommst du ja 12 Monate. Somit hättest du ab dann kein EG mehr. Ansonsten kannst du zB 9 Monate Basiselterngeld nehmen und dann 6 Monate Elterngeld plus (Hälfte von Basiselterngeld pro Monat).
Dann hättest du 15 Monate Geld (wenn auch nicht so viel.)
Müsst ihr halt ausrechnen, wie das am besten für euch ist.
Liebe Grüße und alles Gute für die Schwangerschaft

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Dir auch ganz lieben Dank für die Antwort! Damit hast du mich einen großen Schritt voran gebracht ♡

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Hallo,

ich habe damals 2 Jahre Elternzeit angemeldet. Elterngeld gab es aber nur im ersten Lebensjahr (vor Elterngeld plus). Im zweiten Jahr Elternzeit habe ich nebenberuflich etwas gearbeitet, dann das dritte Jahr Elternzeit eingereicht und bereits während der Elternzeit wieder in Teilzeit eingestiegen. Damit hatte ich eine gute Argumentationsgrundlage, dass mein Vollzeitertrag nach der Elternzeit auf Teilzeit reduziert wurde (hatte schließlich auch in der Elternzeit funktioniert).

Liebe Grüße Andrea

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Ich habe vor der Schwangerschaft vollzeit gearbeitet und 2 Jahre Elternzeit eingereicht. Ich weiß schon, dass ich in diesen 2 Jahren zwar irgendwann wieder arbeiten will, aber nicht mehr als 30 Std/Woche. Da das auch in der Elternzeit geht, habe ich somit größtmögliche Flexibilität und komme nicht in Bedrängnis, falls ich zum gewünschten Termin keinen Betreuungsplatz bekomme. Nach den 2 Jahren kann ich mir vorstellen auch wieder vollzeit arbeiten zu gehen... das werden wir dann sehen, wenn es soweit ist.

Allen die mit max. 30 Std/Woche zurecht kommen kann ich nur empfehlen gleich 2 Jahre Elternzeit zu beantragen.

Das EG lasse ich mir als BasisEG im ersten Jahr voll auszahlen. So bin ich ab dem 1. Lebensjahr maximal flexibel ohne Einbußen beim EG.

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Deinen Plan finde ich richtig gut!! Ich würde so ungern direkt wieder mit 35h einsteigen, da ich noch einen Arbritsweg von täglich 2 h habe... diese Teilzeitsache hatte ich vorher noch gar nicht so richtig aufm Schirm, danke!
Weißt du, wie das dann finanziell geregelt ist? Also nehmen wir an, ich arbeite in der EZ nur 20h/Woche, dann bekomme ich mein Gehalt ausgehend von den ursprünglich 35h/Woche prozentual auf 20h? (War das ein deutscher Satz?)
Oder?
Und wer zahlt das? AG oder KK? Sorry, für die Fragen..

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Wenn du arbeiten gehst, zahlt natürlich der AG.
Bei uns ist es so, dass normalerweise prozentual vom alten Gehalt entsprechend den neuen Stunden gezahlt wird. Allerdings habe ich schon öfter mitbekommen, dass es da auch einen gewissen Handlungsspielraum gibt, je nachdem wie sehr der AG die bestimmte MA zurück haben wollte.

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