Hey ihr... ich tue mir gerade so schwer im Büro! Habt ihr paar Tips?
Ich kam vor einem Monat in einen neuen Job. Es ist meine Traumfirma, da wollte ich schon immer mal arbeiten. Außerdem zahlen sie extrem gut. Was besseres finde ich in meiner Stadt nicht. Und wir sind auf das Geld gerade extrem angewiesen, da wir ein Haus gekauft haben.
Mehr als 28h kann ich allerdings nicht arbeiten. Kind muss pünktlich abgeholt werden. Stunden in der Kita erhöhen klappt nicht. Wir hatten das schon mal probiert, als ich noch bei meinem ehemaligen Arbeitgeber war. Mein Sohn hat es nicht wirklich gut verkraftet, so viel in Fremdbetreuung zu sein. Und wir haben niemanden, der früher abholen kann, damit ich länger arbeite. Ich muss also irgendwie versuchen, mit den Stunden, die ich habe, klar zu kommen.
Problem ist halt, dass ich früh anfange und früh (um 15Uhr) gehe. Meine Kollegen fangen um 9:30-10:00 an. Sie kommen alle um 9... bis sie gefrühstückt haben, den Tag besprochen haben und tatsächlich loslegen ist für mich die Hälfte des Tages schon rum. So blöd es klingt.
Ich bin in einem akademischen Beruf. Mit viel Innovationen und Fortschritt. Viel mit der Forschung. Das Unternehmen&mein Team legt besonders viel Wert auf Teamarbeit. Meine tatsächliche Arbeitszeit überschneidet sich mit anderen aber sehr wenig, da sie nen ganz anderen Rhythmus haben. Die sind alle so Spätaufsteher, die morgens nicht in die Gänge kommen und dafür lieber abends arbeiten. So kommt es auch, dass sie viel ohne mich arbeiten und ich kaum mitkomme. Die Zeit, die ich alleine da bin, kann ich daher kaum was machen, da ich die hälfte der "Arbeit" verpasse. Und die Zeit, wo ich mit allen zusammen bin, bin ich damit beschäftigt, zu verstehen, was sie so treiben und kann daher kaum produktiv was machen.
Bei meinem alten Arbeitgeber war das sehr entspannt. Ich hab eigene Aufgaben bekommen, die auf meine Arbeitsstunden abgestimmt waren. Es war ok.
Hier heißt es aber, ich soll kein Einzelgänger sein, wir sind ja ein Team.
In Wirklichkeit sind alle nach nur einem Monat genervt von mir, da ich so wenig beitrage und weil ich morgens immer nur dabei bin erst mal zu verstehen was am Tag davor zw. 15Uhr und 18/19Uhr passiert ist.
Hab mit meinem Chef gesprochen, ob es möglich ist, dass ich Aufgaben bekomme, die ich auch allein lösen kann. Er war nicht sehr begeistert und hat zwischen den Zeilen gesagt, dass er Teamplayer will, keine Einzelkämpfer.
hmmmmm...
auch auf der menschlichen ebene läuft es sehr holprig. Erstens weil sie ja recht genervt sind, dass ich so wenig produktiv zur Arbeit beitrage und weil sie einfach so viel zeit ohne mich zusammen sind. Eigene Insider-Witze haben, ab und zu abends nach der Arbeit noch was trinken gehen... Sie sind alle deutlich junger als ich, haben keine Familie, sind ungebunden.
War jemand schon mal in so einer Situation?
Habt ihr ne Idee, was ich machen kann?
Mein einziger Gedanke ist, dass ich irgendwie die Probezeit überstehen muss. und dann kann ich schauen, dass ich mich in einen anderen Bereich versetzen lasse, wo es "entspannter" zugeht. Wo ich wieder eigene Aufgaben bekommen könnte, die ich in meinem Tempo löse. Wo ich dann nicht gleich als Einzelkämpfer da stehen würde.
Hab aber nun echt schiss, dass ich nicht mal die Probezeit bestehe :(
Teilzeit - immer Außenseiterin
Wo ist denn der Papa? Von dem liest man ja gar nichts. Kann er nicht für ein halbes Jahr seine Stunden reduzieren und du erhöhst?
Das haben wir auch schon überlegt. Finanziell wäre das machbar, aber er ist vor 4 Monaten in eine Führungspositionen befördert worden. Wäre schwierig gerade jetzt :(
Das sagt dein Mann. Komischerweise hat er sich da keinen Kopf drum gemacht, wer sich um eurer Kind kümmert.
Dann muss der Papa halt mal in Teilzeit gehen und du machst Vollzeit
Danke...
Ich hab gehofft, jemand hat ne Idee, wie ich selbst das Problem in so einem Team und unter solchen Bedingungen lösen könnte. Oder wie ich die Arbeit verbessern könnte, weniger negativ auffalle.
Natürlich sagt sich das so einfach, der Papa muss ran.
Aber mein Mann ist jetzt der Hauptverdiener. Wenn er kürzer tritt, kann ihm die tolle Position auch entzogen werden. Mit weniger Stunden müsste er bereits nach 2 Monaten zurück treten. Das wollen wir(!!!) nicht.
Daher suche ich nach einer Lösung für mich(!!)
Sieht mein Fall tatsächlich so aussichtslos aus?
Arbeitszeiten müssen sich auch der Arbeit anpassen.
Ich bin in einem Bereich, der Termine am Spätnachmittag erfordert. Anfang des Jahres habe ich eine Kollegin abgeworben und ihr genau das mitgeteilt. Sie hat drei Kinder zwischen 7 und 14 und ich habe ihr klar gesagt, wenn sie diesen Job bei uns annimmt, dann MUSS sie min 1 besser 2 Nachmittage bis 17 oder 18 uhr arbeiten. Sie hat es möglich gemacht, auch mit Umschichtung bei ihrem Mann.
Manchmal passt der Job eben leider nicht oder noch nicht. Ich sehe da keine Möglichkeiten aus der Ferne
LG
Muriel 🐇
Das verstehe ich schon.
Aber ich bin im Forschungsbereich. Die Aufgaben können sogar nachts oder am WE gemacht werden. Es gibt keine Kundenabhängigkeit.
Im Alten Job war es kein Problem, meine Arbeitspakete so zu schneiden, dass ich von anderen unabhängig bin.
Dass hier so viel Wert auf Teamplay gelegt wird, wusste ich nicht. Aber mein Arbeitgeber wusste sehr wohl, wie meine Arbeitszeiten aussehen werden.
Jetzt sind die Kollegen unzufrieden mit mir und ich muss mir was überlegen.
Ich versuche mich in der wenigen Zeit, in der ich da bin, mich einzugliedern und so weit es geht mitzuwirken. Leider will das nicht so klappen
Das wird alleine schwer zu lösen sein. Du bist in einem jungen Team, das weder deine Probleme hat noch verstehen will/kann. Außer gerade jetzt die Betreuung auszubauen und zu anderen Zeiten zu arbeiten sehe ich nicht viel Spielraum. Aber: Ich bin auch eher eine Außenseiterin, da man als Teilzeit Kraft nie so recht über alles Bescheid weiß und nie so routiniert in allem ist. Zumindest nicht, wenn man in Teilzeit angelernt/eingearbeitet wird. Möglicherweise wird das auch mit anderen Betreuungszeiten nicht wirklich besser.
Wenn das Gespräch mit Kollegen und Chef nichts gebracht hat, ist es eine Frage der Dickfälligkeit: Er war nicht begeistert, aber wenn du da nochmal nachhhakst und ein Zeitlimit vereinbarst? Als Beispiel ein Jahr, bis dein Kind lieber in die Betreuung geht und dein Mann sicher in seiner neuen Position angekommen ist? Evtl mit Unterstützung eines Babysitter, der dir einmal/w ein Briefing ermöglicht, also einen Tag an dem.du später kommst und mit den Kollegen gehst?
Guten Morgen,
wie alt ist euer Sohn denn? Wie lange könntest du ihn theoretisch betreuen lassen? Er wird ja auch älter und vielleicht würde er sich jetzt daran gewöhnen etwas länger in der Kita zu bleiben?
1-2 Tage die Woche wäre es schon schön, wenn du länger arbeiten könntest oder wäre Homeoffice eine Option?
Babysitter oder Großeltern sind wohl nicht an der Hand?
LG
Ich hatte ein ähnliches Problem wie du. Ich arbeite 30 Stunden mit einem Kollegen zusammen der vor 10 Uhr nicht ins Büro kommt.
Ich habe gerne immer früher angefangen und dafür um 13 oder 14 Uhr Schluss gemacht. Leider hat es in der Praxis überhaupt nicht geklappt die Zeiten die wir zwei uns effektiv überschnitten haben und dabei produktiv sein konnten waren verschwindend gering
Da mein Job toll ist und alles rundherum gepasst hat, habe ich die Zeiten Im Kindergarten nicht hochgebucht aber geändert. Meine Jungs geht jetzt also auch erst um 9:30 in den Kiga (wir haben einen entspannten Morgen) und ich hole die beiden dafür dann später erst ab.
Außerdem habe ich einen Tag in der Woche in dem ich einfach bis zum Abend bleibe. Das weiß mein Kollege und weiß, dass sehr zu schätzen. Außerdem komme ich hin und wieder am Wochenende oder versuche einen weiteren Tag unter der Woche länger zu bleiben, nicht regelmäßig aber immer bei Bedarf, wenn viel los ist.
Auch mein Mann arbeitet in einer Führungsposition und er muss natürlich genauso zurückstecken. Er fängt dafür sehr früh immer an damit er eben diesen einen Tag unter der Woche früher Schluss machen kann.
Zurzeit diskutieren wir auch wie ich meine Stunden hochbuchen könnte, weil er nicht möchte, dass meine Karriere auf der Strecke bleibt. Er überlegt also wie er am besten einen Tag Homeoffice durchbekommen könnte.
Es ist eigentlich wirklich alles nur eine Frage der Organisation. Du musst aber versuchen etwas entgegen zu kommen. Genau so sehe ich deinen Mann in der Pflicht zumindest einen Nachmittag zu übernehmen. Mit einem Tag in der Woche signalisierst du deinem Team zumindest, dass du es versuchst und dich nicht hinter Ausreden versteckst.
Ganz ehrlich ich hätte auch wenig Lust mit dir zusammen zu arbeiten, wenn du dich auch nicht ein bisschen bewegst. Stadtessen möchtest du komplett alleine arbeiten obwohl dir von Anfang an klar war, dass du im Team arbeitest. Außerdem willst du zusätzlich nochmal einen Extra Wurst bekommen indem du alleine Arbeiten willst (du scheinst ja die einzige zu sein mit 28 Std. und die die pünktlich geht).
Ganz ehrlich ich hätte auch wenig Lust mit dir zusammen zu arbeiten, wenn du dich auch nicht ein bisschen bewegst. Stadtessen möchtest du komplett alleine arbeiten obwohl dir von Anfang an klar war, dass du im Team arbeitest. Außerdem willst du zusätzlich nochmal einen Extra Wurst bekommen indem du alleine Arbeiten willst (du scheinst ja die einzige zu sein mit 28 Std. und die die pünktlich geht).
----> Ja, ich erlebe gerade nen Kulturschock. Wo ich herkomme war es total anders. Da hat jeder allein gearbeitet. Es wurden nur die Ergebnisse zusammengetragen, gemeinsam analysiert und daraus die nächsten Aufgaben abgeleitet und verteilt. Diese Organisationsstruktur, wo alle alles zusammen machen ist für mich (noch!!!) fremd.
Mein Problem ist, dass ich so immer deutlich weniger zu den gemeinsamen Aufgaben beitragen kann als die anderen und meine Kollegen sind halt nicht gerade happy darüber. Aber mir fehlen eben die 12h. ich kann sie nicht herzaubern. Früher stand es nie zu Debatte, dass ich zu wenig tue, da meine Aufgaben von Anfang an kleiner, angepasst an meine Arbeitsstunden. Es musste niemand meckern, dass ich zu wenig mache.
Stadtessen möchtest du komplett alleine arbeiten obwohl dir von Anfang an klar war, dass du im Team arbeitest
----> Nein, mir war das nicht klar. Das wurde in den Vorstellungsgesprächen so nicht erläutert. Unter Teamwork stand früher immer "gegenseitig helfen, übernehmen, wenn einer unerwartet ausfällt etc"
Ich bin seit über 10 Jahren in der Branche. Hab schon viel gesehen. Aber ich bin zum ersten mal in so einem Team, wo alles tatsächlich gemeinsam gemacht werden muss. Früher hab ich von so was nur gehört, war aber immer bei den Arbeitgebern/in den Teams wo jeder sehr wohl eigene Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Spezialgebiete hatte. Folglich wusste ich nicht, was auf mich zukommt
Hallo!
Zuerst einmal arbeitest du ja erst einen Monat dort, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich denke, du erwartest von dir und deinen Kollegen für den jetzigen Zeitpunkt zuviel. Es braucht Zeit, sich in ein Team einzufinden und ist auch nicht immer konfliktfrei.
Wäre es möglich, mit deinem Kollegen darüber zu sprechen, wie man die Situation anders und für alle angenehmer gestalten könnte?
Gruss Manikiwu
Hallo,
du bist erst einen Monat dabei.
Und die Leute dort sind eben jünger, sie kennen das Thema mit Kindern, Betreuung, Familie einfach noch nicht und können/wollen sich damit auch nicht auseinandersetzen (müssen).
Du verurteilst sie aber auch in deinem Text..."Die sind alle so Spätaufsteher, die morgens nicht in die Gänge kommen und dafür lieber abends arbeiten."
Ich kann Dir auch nur raten, dass Du Dir
a) mal Gedanken machst wie DU dem Team eventuell ein wenig entgegenkommen kannst, in dem du mal die Stellschrauben Deiner Kinderbetreuung prüfst.
Eventuell ist es ja machbar, dass du auch zwei Mal die Woche ein wenig länger machst.
Vielleicht gibt es ja eine liebe Tagesmutter.
Das hatten wir in unserem Kindergarten, es kam eine Dame um die 50, die jeden Tag nochmal 2-3 Kids ab 14.00 Uhr mit dem Bollerwagen abgeholt hat. zuhause hatte sie noch zusätzlich 2 Schulkinder, mit denen sie die Hausaufgaben machte.
Die Kids bekamen am Nachmittag bei ihr einen kleinen Snack und konnten dann zwischen 16-19 Uhr abgeholt werden.
und b) suche auch mal das Gespräch mit ihnen. Frage sie, wie sie sich denn die Arbeit vorstellen würden.
Erkläre auch deine Situation, dass du eben auch auf Dein Kind achten musst und dass das nicht immer einfach ist, auch später nicht wenn z.B. Schulferien sind.
Aber nur so kann man Möglichkeiten finden, debattieren und Lösungswege ausarbeiten.
Vielleicht gibt es ja dinge, die Du schon in der Früh erledigen kannst (Anrufe tätigen, e-mails beantworten, usw. ) und womit Du die Kollegen etwas entlastest.
Und last but not least - vielleicht fragst Du mal, och du abends auch mal mitkommst. Dein Mann soll dann halt das eine Mal auf den Sohn aufpassen.
Oder Du bringst den Stein ins Rollen und fragst mal, ob Ihr abends mal was trinken wollt oder Ihr demnächst bei wärmerem Wetter mal in den Biergarten geht.
Oder Du bringst mal einen Marmorkuchen mit oder so oder öffnest eine Tüte Gummibärchen/M&Ms/Cracker etc und stellst sie in die Mitte vom Tisch. Das sind kleine Gesten,die aber schnell auch mal das Eis unter den Kollegen brechen.
LG
Ich verurteile nicht, sondern schildere die Situation. Wie hätte ich meine schilderung anders formulieren können?
Ich kann das gut nachvollziehen - in meiner Branche (Marketing/Kommunikation) ist das bezüglich Arbeitszeiten und Ablauf recht ähnlich.
Ich bin selbst gerade erst mit dem ersten Kind schwanger, kenne ich Problematik aber von einer sehr gut befreundeten Kollegin.
Zum Problem mit dem "Leerlauf" morgens - meinst du nicht, dass sich das vielleicht auch mit der Zeit noch besser gibt? Du bist dort ja noch recht frisch, vll ergeben sich mit der Zeit doch noch mehr Aufgaben, die du gut morgens abarbeiten kannst?
Vielleicht könnte man auch die Art der Arbeit noch etwas optimieren/umstrukturieren? Wie halten denn die Kollegen ihre Arbeitsergebnisse vom Nachmittag fest?
Vielleicht gäbe es Möglichkeiten, wie du dich schneller morgens einarbeiten könntest...
Unsere Kollegen haben irgendwann erkannt, dass eine Kollegin, die früh morgens schon da ist, auch sehr praktisch sein kann: sie haben ihr oft Fragestellungen/Ergebnisse vom Nachmittag für morgens mitgegeben. So konnte sie die ruhige Zeit morgens nutzen, um die Ergebnisse nochmal zusammenzufassen und zu visualisieren, oder Fragestellungen zu recherchieren und das Team konnte, als alle da waren, gezielter und gut vorbereitet starten.
Zum Menschlichen: für meine Kollegin war die Lösung, dass sie eben ab und zu schauen musste, dass sie bei den sozial wichtigen Dingen dabei sein kann.
Da kam dann der Mann ins Spiel: einmal pro Woche hat der Mann die Kleine aus der Kita abgeholt, so dass es zumindest an diesem einen Tag ein gemeinsames Mittagessen gab. Zudem hat sie sich versucht, an möglichst vielen Abend-Events zu beteiligen.
Sie hatte bestimmt nicht immer Lust drauf, besonders weil das mit Kind eben mehr Orga Aufwand bedeutet - aber sie wusste, wie wichtig das für den Zusammenhalt im Team ist.
Vielleicht sind da ja ein paar Anregungen für dich dabei?
LG