Schwanger mit Psycho-Chefin

Hallo ihr Lieben,

folgendes Problem:: Ich habe einen einmalig tollen Job (kreativ, sinnvoll, abwechslungsreich, flexibel), aber leide zusammen mit meinen beiden Kollegen unter unserer Chefin. Sie hat auch sehr nette Seiten, aber ist auch manipulativ, aggressiv (in ihrer Kommunikation), narzisstisch (alles muss sich immer nur um sie drehen und ständig hat sie das Gefühl nicht gesehen zu werden)... Sie bekommt zwar sehr oft von Menschen gespiegelt wie UNMÖGLICH sie sich verhält, aber von Geschäftspartnern oder Angestellten weniger, weil wir ja "abhängig" von ihr sind. Was sie uns auch mind. ein Mal pro Woche sagt. Kritik prallt i.d.R. an ihr ab. Sie sucht stattdessen den Fehler bei anderen oder "entschuldigt" sich, indem sie z.B. vorschiebt, dass es ihr aufgrund einer Erkältung z.B. nicht gut ginge und sie deswegen ausgerastet wäre.

Kleiner Einschub: Meine Kollegen sind aber suuuuper! Mir liegt auch echt was an dem Job, den ich schon seit 5 Jahren mache.

Jetzt bin ich schwanger (6. Woche) und merke wie der Stress mir zusetzt! Ich mach mir auch Sorgen, gerade weil ich schon Blutungen und – zum Glück nicht bestätigten –Verdacht auf ELSS mit Notaufnahme im KKH hatte... Viel Drama für die 2 Wochen seit Kenntnis der SS. Aber, dass ich mich jetzt nicht nur um mich selbst sorgen muss, sondern auch um den kleinen Krümel, hat bei mir was ausgelöst. Ich habe ihr zum ersten Mal nach 5 Jahren richtig die Meinung gesagt!!! Danach habe ich gezittert und mein Unterleib hat auch gepiekst... Und danach dachte nur, was habe ich da nur angerichtet? Das wird ein übles Nachspiel für mich haben.

Jahrelang bin ich irgendwie von dem Job nicht weggekommen und nach der letzten Horror-Woche mit dem kleinen Krümel merke ich, dass die ganzen Probleme auf der Arbeit und ihre ständigen Tobsuchtsanfälle einfach nur lächerlich und sooo überhaupt nicht wichtig ist!!! Und der Job macht uns, mich und meine Kollegen, kaputt. Wir müssen da weg!

Ich weiß aber auch, ich muss meinen Job jetzt durchziehen. Ich hab einen unbefristeten Vertag und alles andere wäre bescheuert. Aber ich merke auch, dass ich jetzt endlich kündigen könnte! Und, dass sie mich nicht kündigen kann, sorgt dafür, dass ich lass mir ab jetzt nichts mehr gefallen lassen möchte!

Allerdings ist dieser Stress nicht gut für's Baby... Welche Vorschriften / Gesetze gibt es, die mir in den nächsten Monaten helfen könnten? Wenn ich merke, dass ich nicht mehr kann, kann ich mich dann nicht auch mal ne Woche von meinem Hausarzt krankschreiben lassen? Wie seht ihr das?

Nur mal ein Gedankenexperiment: Was wäre, wenn ich kündigen würde und bis zum Mutterschutz keinen Job mehr finde. Wieviel Geld würde ich dann in MS und Elternzeit im Monat bekommen?

Wenn ich meinen Text selbst noch einmal lese, kann ich selbst auch nur den Kopf schütteln, warum ich nicht schon viel früher dort weg bin, was mir Freunde und Familie seit Jahren bei jedem Treffen sagen...

Entschuldigt den langen Text #sorry
Liebe Grüße
Scheseka

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Wahrscheinlich antwortet Dir auch jemand, dass Du unbedingt zu Deinem Frauenarzt gehen und Dir ein BV wegen psychischer Belastung geben lassen sollst (und wenn der es nicht macht, Frauenarztwechsrl, beim Hausarzt probieren, etc.)

Meine Antwort ist, dass die Auswirkungen von Stress auf die Schwangerschaft maßlos überbewertet werden. Wenn es schon ausreichend wäre, der Chefin (oder nur Vorgesetzten?) die Stirn zu bieten, um das Kind zu gefährden, würde die Erde nicht an Überbevölkerung zugrunde gehen.

Ich würde Dir ans Herz legen, dem Ganzen nicht so viel Raum für Dich zu geben, Entspannungstechniken zu lernen und die Schwangerschaft zu genießen.

Kündigung wäre wohl die schlechteste Alternative. Es sei denn, Du bist jetzt zackig, und es stellt Dich noch jemand unbefristet ein, so lang man noch nix sieht. Irgendwann wirds ja schwer, die Schwangerschaft im Vorstellungsgespräch nicht zum Thema werden zu lassen.

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Amen. Danke für deinen Beitrag. Wegen einem ähnlichen Beitrag hats drüben im Schwangerschaftsforum schon gerappelt. Manche verstehen auch nicht, dass ein BV nichts ist das man möchte oder verlangt sondern etwas das an gesetzliche Richtlinien gebunden ist.

Liebe TE, ich denke auch, dass kündigen die denkbar schlechteste Lösung für dich wäre. Es steht dir natürlich frei, finanziell ist es aber ungünstig. Ausser du bewirbst dich jetzt wo man noch nichts sieht.

Du kannst dich natürlich krank schreiben lassen. Und melde deiner Chefin dringend deine Schwangerschaft. Habe keinen Tip für dich den noch keiner erläutert hat aber ich wünsche dir alles gut.

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Erstmal Danke für deine Nachricht! Bei der ersten SS ist man wahrscheinlich generell etwas nervöser und jedes Ziepen im Körper führt sofort dazu, dass man sich Sorgen macht. Ich klettere auch immer noch auf Leitern rum, hantiere am Starkstrom oder schleppe Getränke, Stühle und Tische... Ich arbeite im Veranstaltungsmanagement. Allerdings bin ich schon etwas vorsichtiger – bitte auch mal meinen Kollegen auf die Leiter zu steigen oder mir mit den Tischen zu helfen. Ich bin nicht aus Watte, aber wenn ich hier manchmal lese, dass sich viele nach Blutungen schonen und sogar teilweise Bettruhe verschrieben bekommen und dann bin ich verunsichert und frage mich, ob das alles okay ist, was ich mache? Mal abgesehen von dem psychischen Stress durch meine Chefin. Falls deswegen etwas passiert, könnt ich mir das nicht verzeihen!

Aber ich möchte mich jetzt nochmal schlau machen wegen langen Arbeitszeiten (auch abends und am Wochenende) – Ich glaube, da gibt es für Schwangere schon Möglichkeiten sich besser zu schützen. Problem ist halt nur, dass ich aktuell meiner Chefin noch nicht von der SS erzählen möchte. Es ist noch so früh... Und falls ich mich mal für ne Woche krankschreiben lasse, dann auch nur, wenn ich wirklich nicht mehr kann.

Yoga bringt bei mir tatsächlich viel und will ich jetzt auch wieder anfangen. Auch mache ich jetzt wieder Mittagspausen und will nicht mehr so viele Überstunden machen.

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„Wieviel Geld würde ich dann in MS und Elternzeit im Monat bekommen?“

Im Mutterschutz Mutterschaftsgeld in Höhe des ALG , aber nur, wenn du dich tatsächlich Arbeitssuchende meldest.

Elternzeit hast du garkeine! Somit bist du nur so lange beitragsfrei versichert wie du Elterngeld bekommst.

Alles in Allem ist kündigen wirklich die schlechteste Variante.

Gut ist, dass du endlich das Selbstbewusstsein hast, deiner Chefin mal gegenüber zu treten! Keine Ahnung warum ihr das alle bisher mitgemacht habt, Leibeigenschaft gibt es schon lange nicht mehr!

Wenn es dir mal schlecht gehen sollte, dann lass dich halt vom FA krankschreiben.

Allerdings solltest du trotzdem deiner Chefin deine Schwangerschaft mitteilen.

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Hallo Scheseka,

sei stolz auf dich! Du hast ein Muster durchbrochen, dass du jahrelang gelebt hast! Du hast ein Grenze gezogen, bist für dich eingetreten. Das ist eine ENORME LEISTUNG!!!

Und das musst du dir vor Augen halten, damit du jetzt keine Rolle rückwärts machst ;-)

Bleib bei deiner Haltung, stehe hinter deiner Meinung. Das ist sicher erstmal anstrengend, aber wenn du dich jetzt krank schreiben lässt oder kündigst entwertest du, was du bisher getan hast.

Du bist stark und manchmal tut wachsen auch weh. Hab keine Angst so weiter zu machen. So lernst du viel für dich, dein Selbstvertrauen und das wirst du als Mama auch später brauchen können.

LG
Muriel 🐇

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Das ist so lieb von dir! Danke! Ich bin tatsächlich auch stolz auf mich und merke schon, dass ich selbstsicherer werde! Ob das an der Schwangerschaft liegt? Vielleicht schon! ;-)

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Hi,

herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und dem Mut, Dir nicht mehr alles gefallen zu lassen.

ABER:

Es ist ein Trugschluß, dass Du dir nun alles erlauben kannst, nur weil du schwanger bist.

"Wann ist eine Kündigung während der Schwangerschaft möglich?

Schwanger? Nach Erhalt der Kündigung haben Sie zwei Wochen Zeit, um Ihren Arbeitgeber darüber zu informieren.
Wie bereits erwähnt, haben werdende Mütter zwei Wochen nach Erhalt des Kündigungsschreibens Zeit, ihren Arbeitgeber über ihren Zustand zu informieren. Tun sie dies nicht, ist die Kündigung trotz Schwangerschaft wirksam. Es existieren jedoch auch andere Szenarien, in denen die Kündigung einer Schwangeren wirksam sein kann:
•Bei Vorliegen von verhaltens- oder betriebsbedingten Gründen, die mit der Schwangerschaft in keinem Zusammenhang stehen, kann die zuständige oberste Landesbehörde eine Kündigung von Schwangeren ausnahmsweise legitimieren.
•Eine betriebsbedingte Kündigung in der Schwangerschaft darf jedoch ausschließlich in schriftlicher Form erfolgen und muss zudem den genehmigten und zulässigen Grund der Entlassung enthalten.
•Eine entsprechende Genehmigung erhalten Arbeitgeber bei der zuständigen Aufsichtsbehörde (in Hessen z. B. bei den Regierungspräsidien, in Bayern bei der Gewerbeaufsicht). Eine Übersicht stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Verfügung.

Es ist nicht einfach, Dich loszuwerden, aber es ist möglich. Das solltest du zumindest im auftreten Deiner Chefin gegenüber im Hinterkopf haben. Das heißt natürlich nicht, dass du nun wieder alles über dich ergehen lassen sollst! Im Gegenteil. Macht sie dich blöd an, vergreift sich im Ton, dann sag ihr einfach höflich, dass du erwachsen bist und sie in dem Ton mit dir nicht reden soll.

Hat sie auch einen vorgesetzten? Falls ja - wendet euch an diesen und zwar gesschlossen als Team! Oder an den Betriebsrat sofern vorhanden. Für mich ist es echt schwer nachvollziehbar, dass ihr euch so lange habt schikanieren lassen.

Zur Kündigung haben ja alle anderen schon was gesagt. Bedenke auch, dass du nach der Geburt deines Kindes irgendwann wieder einen Job brauchst. Und es ist einfach leichter, erstmal in den alten Job zurückzukehren und sich dann, falls in der Zeit nicht ein Vorgesetztenwechsel stattgefunden hat, aus einem bestehenden Verhältnis auf die Suche zu gehen.

Natürlich kannst du dich auch krank schreiben lassen, wenn es wirklich mal zuviel wird und dir nicht gut geht. Bedenke aber auch, dass deine Kollegen das abfangen müssen. Und da euer Verhältnis gut ist, würde ich das nicht zu oft in Anspruch nehmen bzw nur dann, wenn es wirklich nötig ist.

Alles Gute für Dich und eine schöne Schwangerschaft!

Vg
Kim

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Hallo scheska,

Ich kann dich gut verstehen. Bin in der 9ssw und hab seid 2 Jahren eine neue Chefin, die das Team zerstört. Einer nach dem anderen kündigt, weil sie oftmals sehr ich bezogen ist und gerne die Lorbeeren anderer einheimst... Und noch weitere nette Züge, die dafür sorgen, daß meine Arbeit gerade schrecklich ist. Ich war auch vor ss auf Jobsuche, hab es jetzt aber eingestellt. Ich werde ihr es nach der Nackenfaltenmessung sagen und dann normal meine Arbeit machen.
Ich hatte auch Blutungen und da meine Arbeit Stress bedeutet, bin ich zum Leidwesen meiner Kollegen erstmal für eine Woche krank geschrieben.
Sollten es also bei dir wieder zu Blutungen kommen, solltest du damit dem FA besprechen, ob eine kleine Stresspause gemacht werden sollte oder nicht. Auch wenn Stress an sich nicht gefährlich ist, mit anderen Symptomen zusammen jedoch Vorsicht. Das sollte dann immer gut mit FA abgeklärt sein.
Meine Chefin kann mir mittlerweile den Puckel runter rutschen... Das denke ich zumindest, verhalte mich aber normal. Ich geh nicht auf alles von ihr ein und lasse mich auch nicht auf alles ein und versuche gedanklich einen Abstand zu gewinnen, damit ich mich nicht mehr über sie auf rege. Auf die Art nicken, lächeln, Arschloch denken...
Denn jetzt kündigen, finde ich auch nicht das Beste. Da kannst du eher in der ELTERN Zeit schauen, ob du einen anderen Job findest oder sich in deiner Firma ggf was verändert und sich das Problem von alleine löst.
Es ist doch auch gar nicht so viel Zeit, die du da noch verbringen musst. Im Vergleich zu der Zeit, die du schon hinter dir hast, ist das ein Klacks. Und wenn du runter kommen musst, denk an dein Würmchen und freu dich auf die schöne Zeit, die ihr haben werdet.
LG

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Hallo!
Toll, dass du deiner Chefin die Meinung gesagt hast. Was so ein kleines Krümelchen im Bauch ausrichten kann! #herzlich

Wegen der Blutung machst du dir Sirgen und das ist auch berechtigt.
Leider ist es so, dass du mit deinem Krümelchen im Moment in der Sarteschleife fest hängst. Es ist zu früh um effektiv was gegen eine drohende Fehlgeburt machen zu können.
Im Moment gilt: alles oder nichts.
Entweder die schwangerschaft ist intakt und bleibt es, oder der körper bricht sie früh ab.
Gegen eine frühe Fehlgeburt kann man akut kaum was machen. Frühe fehlgeburten haben handfeste Gründe und lassen sich eigentlich nicht stoppen.
Man kann nur im nachhinein überlegen, ob es gründe gab und man vorsorglich was machen kann.

Die nachricht an dich: streite dich, wenn du den mut dazu hast. Offensichtlich befindest du dich arbeitsrechtlich in einer sicheren position. Du KANNST deinem Kind damit nicht schaden. Sollte es zur Fehlgeburt kommen, liegt es NICHT am Stress.
Eben deswegen solltest du die Schwangerschaft erst bekannt geben, wenn du und dein Kind sicher seid und alles da ist, so es hin gehört. Es gibt aktuell nichts, wovor du dein Kind schützen kannst.
Ich finde die aktuellen Bestimmungen arg krass umgrenzt. Stell dir mal vor, du hast schon Kinder - wer schützt dich denn da vor schlafmangel und stress? Wer sagt denn da "nach 8h ist aber schluss"?
Ich hab nichts gegen die Bestimmungen ab dem 2. Trimester. Aber vorher kann man ja eh nichts verhindern.