Alter oder neuer Job

Hallo zusammen. Ich habe schon Freunde und Familie befragt brauche aber noch etwas Input.

Also Rahmenbedingungen:
Ich bin 36 und habe 2 Kinder ( 9 und 14Jahre alt)
Mein Mann arbeitet bei einem großen Unternehmen für sehr gutes Geld auf einer 30h woche.

Bis vor 8 Monaten war ich ziemlich zufrieden mit meiner Arbeit. Bis ich durch einen Zufall heraus gefunden habe das ich seit November die schlecht bezahlteste Mitarbeiterin in unserer Abteilung bin. Der Rest meiner Kollegen sind Männer. Ich bin am besten ausgebildet,habe die meiste Berufserfahrung und mache die meisten freiwilligen Projekte. Ich kann alle Kollegen vertreten und habe mir die krank Tage mit meinem Mann geteilt so das ich sehr wenige Fehltage habe. Arbeite seit 13 Jahren für dieses Unternehmen. Technischer Bereich. Mittelständiges Unternehmen.

So nun habe ich ein Angebot. Vorstellungsgespräch schon hinter mir.
Die wollen mich sehr. Stellen aber nur über LAN ein. Übernahme mit Festanstellung liegt bei 90%. Mehr Gehalt, gleicher Weg, gleicher Urlaub, mehr Aufstiegschancen. Kollegen wieder nur Männer aber ein großes Unternehmen mit IG Metall Tarif. Also faire Entlohnung.

Ich bin hin und her gerissen. Ich habe meiner Firma 2 Chancen gegeben die ungleichstellung zu beheben. Und auch über mein Gehalt verhandelt. Sachlich und fair. Aber das Lohngefälle wird geleugnet. Meine männlichen Kollegen verdienen ca. 400 Euro brutto mehr als ich. Also keine Kleinigkeit.
Ich habe totale Lust auf Veränderung gebe aber meine Sicherheit und meinen Stand als Profi auf und muss mich komplett neu einarbeiten.

Stimmt ihr bitte für mich mit ab?
Achja bin ne Fachkraft und der Stellenmarkt sieht sehr gut aus falls es schief geht.

Danke für euren Input.

Alter oder neuer Job

Anmelden und Abstimmen
1

Hallo!

Ich würde wechseln. Ich könnte unter den Vorraussetzungen nicht mehr mit Spass und Motivation arbeiten.
Ausserdem bist du jung und der Arbeitsmarkt ist besser den je.
Wünsche dir alles Gute!!

2

Danke:) ja so ähnlich sehe ich es auch. Ist aber nicht so leicht seine Komfortzone zu verlassen. Ich bin ganz aufgeregt und müsste Montag die Kündigung abegeben.
Schönes Wochenende

6

Mach es, kündige! Den alten zeigst du somit, dass du selbstbestimmt bist und dich nicht klein machen lässt. Und beim neuen Job fàngst du ganz frisch an, hast ganz neue Perspektiven, das „erfrischt“ ja auch irgendwie.

Bin gerade in einer ähnlichen Situation und muss auch bis Ende Mai kündigen. Ich werde es auch tun! Aufregend!!!!! (Angst gehört dazu)

3

Guten Morgen,

Ich glaube aus deiner Beschreibung bist du falsch an die Sache ran gegangen. In Gehaltsverhandlung geht es nie darum, dass andere mehr verdienen, egal ob Mann oder Frau. Du solltest dich nur auf dich beziehen. So wie du das hier ja auch getan hast, du machst die meisten Projekte, kannst alle vertreten, bist lange da usw. Also nur DEINE Leistung ins Rampenlicht setzen und auf dieser Basis mehr Geld verlangen. Und da wäre ich nicht mit 400€ ran gegangen sondern mit mind. 600€. Wenn du weißt dass die anderen nicht dein Wissen haben und 400€ mehr verdienen, sollten bei dir locker 600 mehr drin sein. Wie du schreibst ist es ja auch ein mittelständisches Unternehmen und kein Ein-Mann-Betrieb. Kind krank Tage würde ich überhaupt nicht erwähnen, auch nicht dass du sie nicht alle genutzt hast. Was hängen bleibt ist nämlich nur DASS du welche brauchtest.

Jetzt wirst du allerdings aus der Nummer nicht mehr raus kommen. Schade, denn ich denke mit den richtigen Argumenten hättest du sicher Chancen gehabt.

Ich würde wohl den neuen Job annehmen und einfach mal was Neues wagen. Du hast ja im Grunde nicht viel zu verlieren und wenn es wirklich nichts für dich ist, kannst du immer noch was Neues suchen.

Alles Gute !

7

Sehe ich ähnlich, aber nur in Teilen. Ich arbeite auch in einer Männerbranche, bin die einzige Frau im Team, gehöre dort aber definitiv zu den Leistungsträgern. Ich habe mein Gehalt ganz ohne die Geschlechtsfrage nachverhandelt und man ist mir (fast) bis zu meiner Forderung gefolgt. Ich habe es mir dann aber auch nicht nehmen lassen klarzustellen, dass ich es nicht akzeptieren werde, wenn ich Kenntnis darüber bekomme, dass männliche Kollegen mit gleicher Stellenbeschreibung mehr verdienen als ich. Wissen kann ich es nicht, aber ich denke gerade in einer Männerbranche ist es nochmal wichtig, seinen Standpunkt klar zu machen.

10

Okay. Dann muss ich doch etwas ausholen. Ic habe mein Gehalt bisher immer gut verhandelt. Und ich hatte in etwa die selbe Stufe wie meine Kollegen. Plus eine Leistungsprämie. Im November habe ich durch einen dummen Zufall von der Erhöhung der Kollegen erfahren..
Im Dezember hat unser Chef auf einer betriebsversammlumg verkündet das er die Gehälter an den Tarif angleichen will und somit jede Verhandlung hinfällig wäre. Sprich eine neue Gehaltsverhandlung war nicht möglich. Er blockt alles ab und Personalchef sieht kein Problem und sagt er darf die Gehälter nicht offen legen. Stimmt auch dafür ist die Firma zu klein.
Danke für deine Meinung

4

Wenn du schon zweimal daraufhin gewiesen hast und du nicht ernstgenommen wirst, dann nimmst du die dahinterstehende Aussage ernst und gehst ;-)...

Das wäre meine Theorie ;-)

In der Praxis, ist so ein Schritt immer schwer!
Aber neutral und von aussen, machst du eher auf "Mäuschen" und lässt dich quasi veräppeln. Und der Chef sitzt da und denkt: " ach da moppert sie mal... Passiert ja aber nix

5

Tja da wäre ich jetzt auch gnadenlos. Mit der Kündigung zur alten Firma und FALLS sie dann doch einknicken, würde ich persönlich auch sagen: "Tja Leute, aber dort bekomme ich jetzt weitaus mehr als nur die 400, d.h. ihr müsstet, um mich zu halten, nochmal eine ganze Ecke mehr drauflegen." D.h. falls man mit Dir nochmal verhandeln will, Du ernsthafte und begründete Bedenken wegen des Wechsels hast, forderst Du 200 Euro mehr als jetzt in dem neuen Job.
Aber ganz ehrlich, da würde ich sie auflaufen lassen und gehen.

Mein Mann wurde auch in seiner alten Firma hingehalten (auf eine sehr unschöne Art und Weise!) und als er gekündigt hat, schob sein Chef ihm einen Zettel hin und sagte: "Schreib auf, was Du kriegen willst und ich setze mich für Dich ein."
Tja, der Zettel blieb leer. Verarschen lassen muss man sich ja auch nicht.

8

Find ich auch dämlich. Man kündigt ja innerlich bevor man dann tatsächlich kündigt. Da lässt man sich dann ja nicht umstimmen wegen ein bisschen Geldgewinke.

9

Ich würde mit dem Vertragsentwurf des neuen Jobs zum jetzigen Arbeitgeber gehen und schauen, wie er reagiert. Wenn er dich halten will (und du Dir das vorstellen kannst), dann muss er 500 eur drauflegen auf dein jetziges Gehalt bzw etwas auf das Gehalt des neuen Vertrages... ist Erpressung, aber angesichts des Verhaltens deines AG nur legitim....

Ulrike

11

Sehe ich nicht so. Erpressen lassen würde ich mich weder als AG noch als AN. Man verhandelt und zieht seine Konsequenzen.
Sowas kann dann sonst auch mal schnell nach hinten los gehen....