Kindertagespflegebeiträge

Hallo,

wir wohnen in Unna (NRW).
Bei uns ist es so, dass sich der Beitrag für die Tagesmutter aus dem Gesamtbruttoeinkommen von mir und meiner Frau und den Stunden, die das Kind bei der Tagesmutter verbringen soll zusammensetzt.


Bei 35 Stunden pro Woche müssten wir scheinbar 374,00 € pro Monat bezahlen zzgl. Verpflegungskosten.

Als ich das erfahren habe musste erstmal etwas schlucken. Meine Frau wird nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten, was bedeutet, dass wir ca. 300 € weniger Einkommen haben werden und zusätzlich sollen wir noch 374,00 plus die Verpflegung zahlen.

Das würde ja bedeuten, dass wir jeden Monat um die 700 € weniger zum leben hätten.
Von den Beiträgen werden wir leider nicht befreit, da wir wohl zu "gut" verdienen.

Wie stellen die sich das bloß vor, wie das funktionieren soll?

Gibt es noch irgendwelche Tipps, oder Tricks, wie man die Beiträge drücken kann?


Oder wird der Beitrag durch das Elterngeld verringert? Oder muss man, falls es so ist viel nachzahlen?


Ich finde das ganze leider sehr undurchsichtig und in der Behörde ist auch niemand zu erreichen -.-

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Hi,
das regelt jede kommune anders, ob und wie Elternbeiträge gestaffelt nach Einkommen sind oder nicht. bzw kann die Tamu ja ggf noch einen zusatzbeitrag erheben.
Einkommen "drücken" geht im Rahmen des gestzl. erlaubten...wie bei der Steuer 😁

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Also 2,60 Euro pro Stunde? Oder doch 2,50 Euro?
Bei uns liegt der Höchstsatz im Landkreis auch bei 2,50 Euro Eigenanteil. Entweder legt man seine Einkünfte offen und wird danach klassifiziert oder man schaut in die Tabelle wie man eingruppiert werden würde und kann dann entscheiden ob man, weil man eh in der höchsten Stufe landen würde sagt "danke, wir nehmen die höchste Stufe und gut ist".
Theoretisch kann auch bei uns die Tagesmutter noch zusätzliche Beiträge erheben, ebenso wie zusätzlich die Verpflegung berechnet werden würde. Aber: ein "Einkommen drücken" ist mir auch hier nicht bekannt. Da man hier eben entweder den Steuerbescheid sehen möchte oder aber direkt freiwillig erklären kann, dass man den Höchstbetrag zahlt, führt da auch kein Weg dran vorbei.

Würden wir nur ein paar Kilometer weiter in der Stadt wohnen, wäre der Spaß noch deutlich teurer, weil es hier dann üblich ist, dass die Tagesmütter auch noch eigene Zusatzbeiträge verlangen. So kenne ich welche, die knapp über 500 Euro für gerade mal 30?35? Stunden Betreuung zahlten und damit war noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht...

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Hab mir gerade mal die Beiträge für Unna angeschaut - bei euch wird also in 5 Stunden Schritten abgerechnet. Bei uns z.B. wirklich nach Stunden gesamt.
Sieh es positiv: sobald das Kind zwei ist, wird es bei euch günstiger. Um ganze 150 Euro pro Monat...

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Euer Kitabeitrag bedeutet, dass ihr ein Jahreseinkommen von 68000-74000 EUR habt.

https://www.unna.de/cms/upload/pdf/jugend_und_soziales/Satzung_Elternbeitrge_Kindertagesein.pdf (Seite 4)

Von den Beiträgen werdet ihr befreit, wenn ihr ein Jahreseinkommen unter 16 000 EUR hättet.

Was hast du denn erwartet?

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Hey du.
Ich schreibe ungern, wo ich genau wohne, allerdings sage ichs mal so : wir wohnen im Kreis Unna und auch wir zahlen dort seit dem 1.Kind die Beiträge.

Ich verstehe also deinen Unmut. Damals fand ichs einfach frech, dass das Bruttoeinkommen als Maßstab genommen wird. Das, was wir brutto verdienen, haben wir aber ja nicht zur Verfügung. Fairer wäre es anhand des Jahresnettos solche Beiträge zu berechnen. Aber gut. Unser Pech, dass wir in NRW leben. In Hessen zahlt man zb in Kassel gar keine Beiträge und im Umland zb nur eine "Pauschale". Egal wieviel man verdient.
Ihr fallt ja in die bis 74.000 € Sparte. Da hättet ihr nie die Chance "befreit" zu werden :). Die neue Regelung seit 01.08. gilt für Gering- bzw. Alleinverdiener, die zb auch Wohngeld beziehen (was es ja auch nicht gibt, wenn man "genug" verdient).
Alternativ könntet ihr nur überlegen, dass deine Frau noch daheim bleibt. Dann euer Kind mit 2 Jahren in die Kita und nicht zur Tamu.
Rechnet das doch mal durch, ob das nicht finanziell sogar besser wäre?
Es gibt ja eine Tabelle für Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen.

Nein du kannst nix drücken. Ihr müsst so oder so jedes Jahr (unaufgefordert) eure Nachweise einreichen, ob ihr genug bezahlt habt. Ansonsten wollen die nämlich irgendwann im Nachgang alle Nachweise haben für jedes Kitajahr.
Unser Einkommen hat sich jetzt mitten im Jahr geändert. Hab uns hochstufen lassen, da ich kein Schnuppen auf die Nachzahlung habe, wenn ich damit bis zur Steuererklärung warte.

Alles Gute.

P.s: hoffen wir mal, dass ab 01.01.2020 tatsächlich in NRW die letzten 2 Kitajahre beitragsfrei werden. Ich fände das top ;).

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Ne, es wäre deutlich unfairer, das anhand des Jahresnettos zu berechnen.

Ich lasse mir dann schön ein paar Freibeträge eintragen, wegen z.B. Fahrtkosten, und muss dann bei gleichem Brutto auf einmal mehr zahlen als jemand ohne Freibetrag?

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Hi,
dass man in Kassel gar nichts zahlt für die Tagespflege und im Umland nur eine Pauschale stimmt so auch nicht.
Wir wohnen im Umland und ich bezahle für 28 Std/ Woche insgesamt es 350€. Was allerdings stimmt: es ist unabhängig vom Einkommen. Wenn man allerdings zu wenig verdient, gibt es Zuschüsse.
LG

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Als ich in der Phase war, kostete es bei uns das doppelte von dem, was Ihr zahlen müsst.

Du musst einfach von einer ganz anderen Seite darauf schauen:
- deine Frau tut etwas für ihre (und damit Eure) Absicherung, indem sie arbeitet.
- sie tut etwa für ihre Rente
- einen Teil der Kosten bekommt Ihr über die Steuer wieder
- du hast jetzt einen Kinderfreibetrag
- falls ein weiteres Kind geplant ist, ist das Elterngeld aufgrund der Teilzeitarbeit höher als ohne
- etc etc

Und mit dem Gehalt gehört Ihr wahrlich nicht zu den Geringverdienern...

Ulrike

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Das Jugendamt rechnet mit einem bereinigten Bruttowert bei uns - wir wohnen direkt um die Ecke.

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Inwiefern bereinigt?

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Hier wird mindestens eine Werbungskostenpauschale abgezogen.

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