Beschäftigungsverbot Krankenpflege

Hallo ihr Lieben.
Ich bin derzeit in der 14. Ssw mit meinem 2. Wunder.
Bei meiner 1. Ss damals (war dann eine FG in der 12. Ssw) arbeitete ich im Altenheim und bekam sofort ein Beschäftigungsverbot vom Betrieb. Nun wurde ja das Mutterschutzgesetz geändert und es "darf" nicht mehr so voreilig ins BV geschickt werden.
Ich arbeite derzeit in einem Krankenhaus auf einer neurologischen/geriatrischen Station.
Mein Chef hätte gerne das meine FÄ mich ins BV schickt, da die Betriebsärztin es wohl nicht mehr darf...
Mein FÄ sagt aber sie kann mich nur aus medizinischen Gründen in BV schicken und derzeit gibt es dafür keinen Grund... Sie sagt mein Chef soll mich ins BV schicken.
Mein Chef hingegen bleibt dabei und sagt es darf nicht mehr gemacht werden.

Grundsätzlich gehe ich gerne arbeiten und mir geht es auch soweit ganz gut.
Ich soll allerdings auch weiterhin bis 22Uhr arbeiten und auch an Wochenenden/Feiertagen. Für mich erstmal auch kein Problem.

Für mich ist folgendes ein Problem:
Ich darf natürlich sehr sehr viele Dinge nicht mehr machen... ich soll aber weiterhin pflegerische Tätigkeiten übernehmen bei Patienten die nur geringe Unterstützung am Waschbecken benötigen. Ok, kein Problem. Bei uns werden nicht alle Patienten z.B. auf MRS getestet etc sondern nur bestimmte Risikogruppen. Jetzt ist es schon öfter vorgekommen das ich z.B. in Patientenzimmern Essen verteilt habe und nach wenigen Tagen herausgekommen ist das z.B. ein patient MRSA hat... ich weis MRSA ist für eine Schwangere erstmal nicht gefährlich aber mir stellt sich die Frage: was ist wenn es mal eine anderen Infektionskrankheit ist!? Man testet ja nicht jeden patienten bei Einlieferung auf sämtliche Krankheiten....
Auf Nachfrage bei meinem Chef antwortete er: beim Einkaufen können sie sich auch mit allem anstecken...
Prinzipiell hat er ja Recht dennoch fühle ich mich nicht wohl bei dem ganzen... mich nur ins Büro setzen geht wohl nicht trotzdem bin ich im Moment nur auf der Arbeit um meine Zeit dort abzusitzen mehr oder weniger. Ich fühle mich schlecht dabei und auch den Kollegen gegenüber weil sie mich um nichts bitten dürfen und ich ihnen nicht wirklich helfen kann.... was kann ich noch tun um ggf. ab spätestens januar ins BV gehen zu können!? Über Weihnachten möchte ich auf jeden Fall noch arbeiten.
LG und danke

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>> mir stellt sich die Frage: was ist wenn es mal eine anderen Infektionskrankheit ist <<
Die allermeisten Infektionskrankheiten sind nicht fötusschädigend. Also bekommst Du sie, leidest wie jeder andere auch (vielleicht länger, weil Du nicht mehr alle Medikamente nehmen darfst) und wirst wieder gesund. Mal ganz abgesehen davon, daß die Hygienestandards in Krankenhäusern höher sind als im Supermarkt und Du nicht in einer besonders risikoträchtigen Abteilung arbeitest.

Dein Arbeitsplatz ist mutterschutzgerecht, Deine Schwangerschaft verläuft ohne Komplikationen: Es gibt keinen Grund für ein BV.

>>was kann ich noch tun um ggf. ab spätestens januar ins BV gehen zu können!? Über Weihnachten möchte ich auf jeden Fall noch arbeiten.<<
Über Weihnachten sind die bösen Viren und Bakterien weniger böse?

Grüsse
BiDi

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Ich würde den Hygienestandard bei uns im KH auf "nicht gut" einstufen, sry 🙈.
Wir als Schwestern putzen die Zimmer und Betten mit normaler Wischdesinfektion. Der Boden wird von Reinigungskräften einmal die Woche gewischt 🙈... auch in Patientenzimmer wo Patienten mit Meningitis lagen etc. gibt es keine besonderen Hygienemaßnahmen...

Zum Thema Weihnachten:
natürlich sind die Bakterien und Viren dann nicht weniger 🙄. Ich habe nur jetzt 3 Wochen frei und möchte nicht jetzt so "kurzfristig" die Kollegen hängen lassen... wir haben eine Personaluntergrenze und jeder weis wie heutzutage der Pflegenotstand ist...

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Entweder die Hygienvorschriften werden gut genug eingehalten, damit sich immungeschwächte, ältere Patienten nicht anstecken, dann sollten sie auch ausreichend für eine gesunde Schwangere sein. Oder sie sind es nicht, dann solltest Du das schon lange gemeldet haben.

Du kannst es drehen und argumentieren, wie Du willst: Wenn Dein Arbeitsplatz so ist/umgestaltet wurde, daß er dem Mutterschutzgesetz entspricht, gibt es keinen Grund für ein betriebliches BV. Hast Du daran Zweifel, wende Dich an's Gewerbeaufsichtsamt.

Grüsse
BiDi

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Ergänzende muss ich noch erwähnen das die Betriebsärztin sehr unfreundlich zu mir war als ich ihr die Schwangerschaft verkündet habe. Von ihr aus hätte ich sogar weiterhin Injektionen machen dürfen etc.
Die Gefährdungsbeurteilung ergab dann aber letztendlich das ich keine Injektionen machen darf. Sie sagte außerdem auch das es keine BV mehr gibt und das ich "normal" weiter arbeiten könne.

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Hallo

Wochenende umfasst nur den Sonntag, Samstag ist normaler Werktag!
Dein Chef hat Recht, anstecken kannst du dich überall. Die Menschen bei die sind ja ganz normal.
Nicht jeder der im Kh oder Altenheim ist, hat irgendeine Infektion. Das sind die Wenigsten.
Wenn dein Ag sich an die Auflagen hält, darfst du normal weiter arbeiten.
Auch Sonntage und Feiertage.

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Warum schickt dein AG dich nicht ins BV?

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Wie oben erwähnt: laut seiner Aussage darf der Betrieb es nicht mehr 😏

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Das sag deinem Chef, dass er sich bei der zuständigen Aufsichtsbehörde melden soll, die erklären ihm gerne wie das geht. Zusätzlich sollte er sich nochmal im Mutterschutzgesetz belesen.

Er ist nunmal zuständig. Du darfst übrigens alle Arbeiten, die nicht dem Mutterschutzgesetz entsprechen verweigern.

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Um was können sie dich denn nicht bitten?

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Naja ich darf die Wäschewagen nicht mal berühren somit darf ich nicht mal diese wechseln/tauschen. Ich darf keine Grundpflege bei Bettlägerigen Patienten durchführen. Selbst im Büro gibt es nichts da ich die Dokumentationen nicht abzeichen darf, da ich die Patienten ja nicht pflege. Für alles weitere haben wir eine Sekretärin 🤷🏼‍♀️. Also im moment sitze ich wirklich vorwiegend einfach meine Zeit dort ab 😪

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Du kannst aber doch leichte Pflege machen, Stützstrümpfe anziehen, Essen reichen, Trinken geben, Medikamnte geben(außerSpritzen), Pflegeplanung schreiben etc.

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Das dein AG es nicht mehr darf, ist natürlich quatsch. Wenn der Arbeitsplatz nicht dem MuScni Gesetz entspricht und es keine Ersatztätigkeit gibt, darf ein Arbeitgeber auch weiterhin ein BV aussprechen. Es ist nur strenger geworden.

Wenn ihr den Gefährdungsbogen ausgefüllt habt und deinen jetzigen Tätigkeiten eben alle möglich sind, dann ist ein BV nicht erlaubt.
Zum Infektionsrisiko kann bestimmt jemand aus der Branche mehr sagen und ich denke, dass einem da auch Google weiterhilft, denn gerade über BV in der Pflege wurde schon viel geschrieben und diskutiert.

Ich finde die Argumentation, jetzt noch zu arbeiten und über Weihnachten auch noch, aber Januar dann aber nicht mehr - schwierig. Entweder du bist Risiken ausgesetzt, die nicht sein dürfen, dann ist es zwar schade für Kollegen und Patienten, aber dann musst du an einen anderen Arbeitsplatz oder ins BV.

Oder das Risiko ist eben doch nicht so hoch, dann steigt es ab Januar auch nicht spontan.

Und natürlich: Sollte es dir körperlich schlecht gehen, gibt es dann immer noch die Möglichkeit einer AU vom FA.

Vg Isa

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Also nur soviel. Zu der individuellen Lage im KH kann ich nichts sagen.
Dein FA darf dich dann in BV schicken, wenn Leib und Leben von Mutter oder Kind in Gefahr sind. Es zählen keine typischen Schwangerschaftsveschwerden oder so dazu.
In deinem Falle müsste dein AG dich in BV schicken. Wie er darauf kommt, dass er das nicht darf, keine Ahnung. Er ist verpflichtet, deine Ss der Aufsichtsbehörde zu melden. Danach muss er eine Gefährdenbeurteilung vornehmen und ein anschließendes Gespräch mit dir führen um zu schauen, ob Du durch deine Arbeit gefährdet bist. Habt ihr einen Betriebsarzt? Sollte eine Gefährdung bestehen, ist diese zu beseitigen, im äußersten Fall ist dir ein anderer Arbeitsplatz zuzuteilen.
Wenn dein Chef diese Richtlinien nicht einhält, kann dein FA dir ein vorläufiges BV bis zur Klärung durch einen Betriebsarzt ausstellen.
Lg

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Ja das weis ich alles.
Mein AG hat meinen Arbeitsplatz insofern angepasst, das ich quasi nur dort sitze und Däumchen drehe 🙈 das kann und darf er so machen. Mich belastet das aber weil ich mich einfach schlecht und unbrauchbar fühle und das alles als nicht sinnvoll betrachte.

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Nun ja, der Ag nimmt sie aus den Gefahrenquellen. Sie macht ja nicht mehr viel und bekommt trotzdem ihr GEhalt.

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Hallo,

Vielleicht kannst du auch selbst die Initiative ergreifen und dir Arbeiten suchen. Ich glaube noch keinem Bewohner/Patienten haben längere Gespräche geschadet. Überleg einfach mal selbst was du zum Stationsalltag beitragen kannst, wenn Du schon keine Bürotätigkeiten machen kannst. Vielleicht auch was in Bezug auf Beschäftigung, dass muss ja auch nicht nur zwangsweise auf deiner Station sein.

LG raserle 22ssw (Altenpflegerin in Vollzeit)