Hallo.
Seit zwei vergangenen Beiträgen komme ich zu keinem abschließenden Ergebnis. Oft bin ich über andere, weitreichendere Gedankengänge hier positiv überrascht. Vielleicht passiert das ja heute wieder.
Also es geht nochmal um das Thema, was Kinder im Laufe ihres Lebens so kosten können, und inwieweit das meine Kinderplanung beeinflussen sollte.
Ja, ich bin auch der Meinung, man sollte zumindest anfangs wissen, was man finanziell stemmen kann. Man sollte aus eigener Kraft seine Kinder finanzieren, sofern keine unkalkulierbaren, schweren Faktoren eintreten. Platt formuliert, wenn ich drei Jahre daheim bleiben möchte, sollte das aus der eigenen Kasse finanziert werden können, anstatt zB Sozialleistungen zu beantragen. Auch die weiteren Jahre sollte ich noch wissen, wie ich mein Kind betreue, wenn ich arbeiten muss.
Dass ein Kind insofern leistbar sein sollte, dass es gescheiten Wohnraum, ordentliche Kleidung und stets einen vollen Teller vor sich haben sollte, halte ich für selbstverständlich.
Die anschließenden Gedankengänge, die ich hier oft vertreten sehe, halte ich dagegen nicht mehr für selbstverständlich und erst recht nicht für Kriterien, die in meine Kinderplamung einfließen sollen.
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was ein Studium kostet. Darüber werde ich mir Gedanken machen, wenn es soweit mal sein sollte. Ich selbst habe nach meinem Abitur ein fachpraktisches FH Studium abgeschlossen, währenddessen ich sehr gut vergütet wurde. Mein Mann hat eine deutlich "geringwertigere" Ausbildung abgeschlossen. Was unsere Kinder mal tun werden, ist heute nicht absehbar.
Ich bin nicht der Meinung, dass jedem ein Studium möglich sein MUSS. Natürlich wäre es schade, wenn ein junger Mensch, der gerne Medizin studieren würde, dies aus finanziellen Aspekten einfach nicht kann. Aber so ist das Leben nunmal. Ich finde gar keinen Vergleich auf die Schnelle, nur, dass ich selbst gerne vorm Abitur ein Schuljahr im Ausland verbracht hätte, das aber finanziell leider nicht leistbar war. Ein Stipendium damals habe ich leider nicht bekommen. Manche Mitschüler aus wohlhabenderen Familien konnten damals gehen, ich nicht. Das musste ich akzeptieren.
Ja, ein gewisses Maß an Bildung sollte Jedem zustehen, aber wenn die höchstmögliche Bildung nunmal finanziell nicht stemmbar ist, ist das traurig, aber ich finde, das muss man dann akzeptieren.
Ein normal intaktes Familienleben vorausgesetzt wäre ich dann (angelehnt an den damalige Beitrag) zutiefst enttäuscht, wenn mich meine Kinder auf Unterhalt verklagen. Meine Kinder werden hier zu Hause immer willkommen sein. Darüber hinaus gebe ich gern alles aus meinem Überfluss, aber wenn ein jung erwachsenes Kind dann meinen würde, ich müsse meinen normalen Lebensstil runterschrauben, damit mein Kind etwas bekommt, was nicht selbstverständlich ist, würde ich meinen Erziehungsauftrag als gescheitert ansehen.
Ich bin gespannt auf eure Argumentation.
Schönen Tag euch!
Finanzen und Kinder - Was muss man sich leisten können?
Wow, du bist ein ganz schön kopflastiger Mensch - wie du dir den Kopf jetzt schon über Dinge zerbrichst, die erst in 20 Jahren auf dich zukommen werden.
Vielleicht ist bis dahin nochmal das Bankensystem zusammen gebrochen, die Finanz- und Immobilienblase geplatzt, dein Mann oder du berufsunfähig oder was auch immer! Vielleicht habt ihr bis dahin ja auch ne Milliarde im Lotto geworden und müsst nie wieder auf das Geld schauen...
Spielt bei euch Geld so eine große Rolle, weil ihr so wenig hattet?
Ich kann dir sagen, meine Eltern hatten genug Geld, haben mir alles finanziert, ich wurde gefördert mit Musikschule, Sport, Nachhilfe etc. Auch im Studium musste ich nicht arbeiten gehen. Am Ende stellte sich heraus, dass Berufspraxis von entscheidenden Vorteil geworden wäre und ich heutzutage immernoch Probleme habe, gegen meine Faulheit anzukämpfen!
Heutzutage geht fast jeder Zweite studieren, die die es sich nicht leisten können bekommen Bafög oder nehmen einen zusätzlichen Kredit auf und machen Schulden oder gehen arbeiten und das Studium zieht sich in die Länge. Alles nicht sonderlich schön, aber es geht und die Kids lernen selbstständig zu werden.
Im Ausland kann man auch ein fsj machen - das kostet dann noch weniger als ein Au-pair.
Und wenn das Kind lernt sich zu organisieren und an den richtigen Stellen Hilfe zu suchen, bekommt es das auch hin.
Wenn du deinen noch nicht vorhandenen Kindern etwas gutes tun möchtest, dann kümmer dich hauptsächlich darum, dass eure Kinder euch später nicht finanziell unterstützen müssen.
Wenn der andere Beitrag von Dir war, wo du über euer Geld gesprochen hast. Wir gehören hier zu den urbia wenigverdienern und haben bald 2600€ netto zur Verfügung, wenn das zweite Kind da ist. Wir zahlen 900€ Miete, haben 2 Autos, fahren 2-3 Mal im Jahr in den Urlaub und legen monatlich noch Geld zur Seite. Ich habe nicht das Gefühl mich groß einzuschränken, lege aber auch keinen Wert auf Kosmetik, teure Lebensmittel, Markenprodukte, Klamotten, essen gehen, Kino etc.
Ich wünsche dir alles Gute, mach dich mal etwas frei. Kinder bedeuten soviel mehr als finanzielle Einschränkung. Diese Liebe, die man zu so einem kleinen Wesen empfindet ist soviel mehr wert und wenn die Kinder erstmal da sind, werden Dir tatsächlich viele Dinge unwichtig erscheinen, die jetzt noch deinen Kopf zum Nachdenken bringen.
Die TE hat doch geschrieben dass sie sich eigentlich NICHT Gedanken darüber macht was in 20 Jahren ist, sondern zunächst mal darauf schaut dass die Versorgung in den nächsten paar Jahren gesichert ist?!
Dafür hat sie aber ganz schön weit ausgeholt bzgl. Studium, Auslandsjahr etc.
Und selbst wenn es am Thema vorbeigeht? War das jetzt irgendwie schlimm was ich geschrieben habe?
Ich seh das ähnlich wie du.
Ich mache mir bei unserer kinderplanung auf keinen Fall Gedanken ob ich auch deren Studium finanzieren kann. Jeder Student hat soviel Zeit einen Job anzunehmen und sich selbst zu finanzieren.
Mütter arbeiten ja auch UND kümmern sich um Haushalt UND Kinder. Da soll es ein erwachsender Student nicht schaffen sich ein paar Euros zu verdienen? Da endet dann auch mein Verständnis.
Ich bin absolut dafür seine Kinder zu unterstützen. Aber durchfinanzieren obwohl auch selbst arbeiten möglich ist sehe ich nicht als meine Aufgabe.
Wir haben für alle vorhandenen Kinder einen entsprechenden Sparplan von Geburt an welcher den Führerschein absichert und auch ein erstes startgeld für das eigene Leben. Dieses Geld kriegt aber kein Kind pauschal auf die Kralle. Das hängt für mich ganz davon ab wie Verantwortungsbewusst die Kinder ab wann sind.
Steht die erste Bude als Student an ist das Geld natürlich nützlich diese etwas einzurichten.
Für ein Kind das eher „yeah endlich 18 ab nach Malle“ drauf ist wird dieses Geld eher zurück gehalten.
Auch sehe ich mich nicht in der Verantwortung einem Kind pauschal ein Auto vor die Tür zu stellen.
Das wird alles eher individuell entschieden.
Wir haben also grundsätzlich finanziell etwas vorgesorgt aber ob und wann und wie das dann zum Einsatz kommt steht auf einem anderen Blatt.
Laufen die Sparpläne auf die Namen der Kinder? Dann seid ihr nämlich lediglich Verwalter.
"Die Kapitalanlage auf den Namen des Kindes abzuschließen bedeutet nämlich, dass Eltern (oder auch Großeltern) zwar die Geldanlage für die Kleinen bis zu deren Volljährigkeit verwalten, das Geld aber rechtlich gesehen ausschließlich den Kindern gehört."
Das Wort KinderPLANUNG sagt doch schon alles. Planen kann man viel - was daraus wird steht auf einem anderen Blatt.
Meiner Ansicht nach versuchen inzwischen viele - insbesondere gut gestellte Eltern - das Leben ihrer Kinder vorauszuplanen. Abitur muss schon mindestens sein und auf jeden Fall ein Studium. Aber was, wenn das Kind seine Passion im Handwerk findet? Was, wenn das Kind nicht studieren möchte, weil ihm Lernen ein Graus ist? Was, wenn das Kind schlichtweg nicht fix und mtoviert genug ist für ein Studium?
Man sollte einem Kind sicherlich das Beste bieten, was man kann. Ob ein Studium zwingend dazu gehören muss, ist für mich eine Streitfrage, bei der man sicherlich mit vielen Menschen diskutieren und keine Einigkeit finden kann.
Meiner Ansicht nach muss man auch immer berücksichtigen, dass Menschen "früher" auch Studium und einen Nebenjob wuppen mussten, um sich - zumindest teilweise - zu finanzieren. Neben anderen Unterstützungsleistungen kann ja auch das ein Weg sein.
Und was alles in den Jahren bis zur Studienreife passiert, kann ohnehin niemand wissen.
>> Auch die weiteren Jahre sollte ich noch wissen, wie ich mein Kind betreue, wenn ich arbeiten muss. <<
Wenn man ehrlich ist, weiß man doch nicht einmal das...
Ich habe von der Kinderbetreuung erst zwei Monate vor Aufnahme meiner beruflichen Tätigkeit eine Zusage erhalten. Welche Betreuung ich wählen würde, stand nicht zur Depatte, ich musste nehmen wofür ich die Zusage erhielt. Gott sei Dank haben wir es gut getroffen. Nach einem Umzug unsererseits stellte sich erneut die Frage nach der Kinderbetreuung und auch da wurde dann alles anders als gedacht. Mit der Schule gibt es dann wieder Veränderungen (Hort), die man vorher vielleicht nicht bedacht hat. Und auch wenn die Schule eine Hortbetreuung anbietet, wenn das Baby zur Welt kommt, heißt das nicht, dass dem noch so ist, wenn das Kind eingeschult wird.
Planen kann man viel und es kommt doch immer anders.
Deine Grundeinstellung ist doch sehr gut (Selbstfinanzierung der Familie) und der Rest wird sich finden.
Danke!
Doch, ich finde, jede/r, der/die von den Fähigkeiten her in der Lage ist, ein Studium zu absolvieren, muss auch studieren können. Eltern sind verpflichtet, die erste Ausbildung, sofern ernsthaft betrieben, zu finanzieren. Wenn sie nicht können, gibt es Bafög; wenn sie können und nicht wollen, finde ich eine Klage voll vertretbar.
Ein Auslandsschuljahr ist kein gutes Beispiel, weil es vielleicht hilfreich, aber nicht erforderlich für einen Abschluss ist.
Welcher Beitrag voran ging weiß ich jetzt nicht.
Wenn die Bildung es hergibt, kann jeder studieren!
Ich wäre als Kind nie auf die Idee gekommen, dass meine Eltern verpflichtet sind mich über die Schule hinaus finanziell zu unterstützen. Ich hab nach dem Abi eine Ausbildung angefangen und noch zu Hause gewohnt. Bin mit 20 ausgezogen.
Hab mir darüber hinaus kein zusätzliches Geld von meinen Eltern geben lassen, sie haben mir das Kindergeld auch überlassen und ich mußte kein Kostgeld abgeben. Wenn ich an unserer Uni studiert hätte wäre das also auch absolut gegangen.Dann hätte ich halt erst später ausziehen können. Ich wollte aber eigenes Geld verdienen, um meinen Eltern nicht länger auf der Tasche zu liegen. Da das Ausbildungsgehalt recht gering war hatte ich einen zusätzlichen Nebenjob. Ich denke, das hat meiner persönlichen Entwicklung nicht geschadet, im Gegenteil.
Genau so habe ich es auch gemacht. Ich wollte meinen Eltern nicht länger auf der Tasche liegen als nötig. Wobei ich schon früh angefangen habe zu jobben um mir mein Hobby und die Wochenenden zu finanzieren. Ich habe noch nie gerne andere um Geld gebeten und war schon immer gerne selbstständig
Nicht jeder möchte aber eine Ausbildung machen. Wenn man Arzt werden möchte, muss man einfach studieren. Dafür kann man seine Eltern später auch ganz anders unterstützen.
Und da finde ich es nur richtig, wenn man dies als Eltern unterstützt, sofern das möglich ist. Ist es nicht möglich, gibt es BAföG. Verdienen die Eltern zu viel, müssen sie zahlen. Zudem ist nicht in jedem Studienfach zeittechnisch ein Nebenjob möglich.
Ich kann deinen Text so unterschreiben. Sehe ich ganz genau so.
Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, wie es finanziell aussieht wenn ich nicht oder weniger arbeite. Wann allerdings in 10 oder 20 Jahren sein wird, da haben wir nix geplant.
Unser Kind/Kinder müssen nicht studieren sondern sollen den Beruf erlernen, der ihnen Spaß macht. Und das wäre mir wichtig. Dass sie wissen was sie möchten. Ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich junge Erwachsene sehe, die so gar keinen Plan für's Leben haben. Die einfach irgendwas studieren um nicht arbeiten zu müssen und dann nach kurzer Zeit was neues anfangen und nix zu Ende bringen.
Ich habe mich letztens mit dem 38-jährigen Bekannten meiner Cousine unterhalten, er ist gerade am Bachelor seines Lehramt Studiums. Davor hat er schon andere Studiengänge angefahren aber nix zu Ende gebracht. Richtig gearbeitet hat er noch nie. Nur hier und da Nebenjobs während des Studiums. Bis er mit dem Master fertig ist und anfängt zu arbeiten, ist er mal locker 41/42. Da hab ich schon über 20 Jahre gearbeitet. Sowas kann ich dann nicht nachvollziehen
Wir beziehen ein evtl. Studium natürlich mit in unsere Planung ein. Wir haben 3 Kinder und keins wird Bafög bekommen, mind. 2 wollen studieren, Nr. 3 ist noch zu klein.
Wir kalkulieren so, dass unsere Kinder, sollten sie studieren, selbst ca. 450€/Monat verdienen (oder eben anstelle monatlich eben Jahressumme in den Semesterferien). Von uns werden sie jeweils mit max. 700€/Monat unterstützt für max. 4 Jahre (grober Plan). Das ist (ganz grob) das Kindergeld bis zum 19. Geburtstag. Das haben wir extra dafür gespart bzw. tun es noch.
Sollte ein Kind eine Ausbildung machen oder dergleichen, kommen wir günstiger weg. Auch schön. Auf jeden Fall ist es unseren Kindern möglich .
Wow, das ist viel Geld.
Meinen Geschwistern und mir haben ja im Studium die 450€ zum Leben gereicht
Ich sehe darin nicht unbedingt den Sinn vom Kindergeld, die Kinder haben ja vorher auch Geld gekostet aber es ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, die Finanzierung sicherzustellen. Im Grunde genommen macht es ja keinen Unterschied, ob man das Kindergeld oder irgendein anderes Geld spart
Nur aus purem Interesse: Würdet ihr sie tatsächlich nur fürs Studium unterstützen? Und was würdet ihr machen, wenn sie einen Master oder ein Examensstudium machen? Da ist man ja dann in Regelstudienzeit bei 6 Jahren.
Meine Eltern haben für uns damals mit der Geburt ein Sparkonto angelegt, das wir zum 18. bekommen haben. Das war dann eher so ein: Überleg dir, was du machen willst - weiter sparen, Studium finanzieren, irgendetwas gönnen, ...
Ich kenne hier in teueren München einigen Studenten, die bei den Eltern wohnen. Klar, geht nicht in jeder Stadt und ich selber fand die Erfahrung von alleine wohnen super, aber ich finde es einen sehr guten Kompromiss bei knappen Finanzen. Kenne zB eine Familie mit 4 Kinder, davon zwei in der Schule, 2 Studenten. Es wurde bewusst entschieden, sie bleiben zu Hause. Ansonsten wäre das für alle 6 Familienmitglieder einfach unverhältnismäßig eng gewesen.