Elterngeld: Steuerklassenwechsel (derzeit 4/4) nach Geburt sinnvoll?

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich inzwischen viel mit dem Thema Elterngeld und Steuerklassenwechsel beschäftigt und hoffe, dass die Profis unter euch mir weiterhelfen bzw. meine Gedanken bestätigen können:

Derzeit ist es so, dass mein Mann und ich nahezu gleich viel verdienen und beide die Steuerklasse 4 gewählt haben. Ich weiß, dass es in einigen Fällen sinnvoll ist, die Steuerklasse nach Bekkantwerden der Schwangerschaft auf 3/5 umzustellen, damit sich das elterngeldrelevante Netto-Einkommen erhöht. Das ist bei uns aber nicht nötig, weil ich auch aus dem Steuerklasse-4-Nettoeinkommen den Höchstsatz an Elterngeld erreichen werde.

Nun haben wir uns aber mit der Frage beschäftigt, ob es sinnvoll ist, die Steuerklassen nach der Geburt dann zu ändern. Derzeit ist geplant, dass ich für 12 Monate das Basis-Elterngeld bekomme und mein Mann auch 2 Monate zuhause bleiben wird.

Das Elterngeld ist an sich ja nicht steuerpflichtig, erhöht aber das gesamte zu versteuernde Einkommen und damit in der Regel den Steuersatz.

Daher nun die Frage, die wir uns stellen: macht es Sinn, die Steuerklasse nach der Geburt abzuändern, sodass mein Mann in die 3 und ich in die 5 wechseln würde? Dadurch hätten wir im laufenden Jahr zwar vermutlich mehr Netto von seinem Arbeitslohn, aber die Gefahr einer Steuernachzahlung am Ende des Jahres ist vermutlich auch nicht zu unterschätzen?

Ist es deshalb sinnvoller, zunächst in 4/4 zu bleiben und sich nach Abgabe der Steuererklärung über eine Steuererstattung zu freuen?

Kann man sich diese beiden Konstellationen beim Finanzamt oder einem Steuerberate ausrechnen lassen oder sind es dafür alles in allem zu viele Vermutungen und Spekulationen?

Vielleicht hat ja hier der/die eine oder andere schon eine gleiche Situation erlebt und kann berichten oder kennt sich in der Thematik gut aus :-)

Vielen lieben Dank

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Hallo,

Also mein Mann und ich hatte auch lange überlegt. Wir haben die Steuerklasse gewählt bei der die Gefahr einer Nachzahlung am geringsten ausfällt. Welche Steuerklasse das bei euch ist kann ich nicht sagen weil bei uns der verdienst sehr unterschiedlich ausfällt. Ich finde es immer einfacher mit weniger unter dem Jahr auskommen als am Ende eine große Nachzahlung zu leisten. Aber wie gesagt das ist nur meine persönliche Meinung.

Lg

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Huhu, danke für deine Erfahrung. Wir möchten auch lieber im laufenden Jahr etwas weniger zur Verfügung haben als am Ende eine dicke Nachzahlung leisten zu müssen. Daher tendieren wir aktuell auch dazu, in 4/4 zu bleiben und nicht in 5/3 zu wechseln :-)

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Hallo!

Mein Mann und ich haben uns das auch schon durch den Kopf gehen lassen. Wir werden im Februar das erste Mal Eltern.
Wir bleiben in den Steuerklassen 4/4, weil dann keine hohe Nachzahlung fällig ist.
Eine Bekannte, die beim Finanzamt arbeitet, hat uns dies auch empfohlen. Man "verliert" dadurch kein Geld.

LG

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Hi, das bestätigt die Überlegung, die wir auch hatten. Ich hab auch schon überlegt, ob ich mal beim Finanzamt anfrage, da wir ja noch einige Monate Zeit haben, aber ich vermute fast, dass die da nicht wirklich gut beraten können, wenn so viele Faktoren unbekannt sind und wir noch keine konkreten Zahlen vorlegen können. Danke für deinen Erfahrungsbericht :-)

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Ein Wechsel würde sich allerdings auch positiv auf das Mutterschaftsgeld auswirken. Also, wenn du bzgl. Elterngeld eh den Höchstbetrag bekommst, bekämst du halt auch mehr Mutterschaftsgeld. Da müsste man nur nochmal im Gesetz nachlesen nach welchen Monaten das berechnet wird. Könnte aber sinnvoll sein.
Wann beginnt denn dein Mutterschutz?

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Kommt auf eure Werbungskosten etc. an, kann man so pauschal nicht beantworten.

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Es ist relativ simpel: da beide identisch verdienen, passt die gezahlte Steuer ganz gut zur tatsächlich fälligen Summe. Fällt ein Verdienst weg, zahlt der Mann mit auf Klasse 4 deutlich zu viel Steuern, als nach Splittingtarif vorgesehen. Das spricht für Steuerklasse 3. Dem steht ein negativer Effekt aus dem Elterngeld gegenüber. Der wiederum wird mehr als ausgeglichen durch die ersten Monatenjm Jahr, in dem die Frau "normal" verdient Steuern bezahlt. Die Summe der Steuer ist aber viel zu hoch, da das Jahreseinkommen gar nicht linear steigt.
Schlussfolgerung: wenn ihr wollt, wechselt für 2020 mit Geburt in 3/5. Wechselt zum Jahresbeginn 2021 aber wieder zurück, denn 2021 funktioniert der Mechanismus nicht mehr. Oder: wartet auf die Rückzahlung.

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Super, vielen Dank für deine Erklärung. Ich hab gar nicht bedacht dass wir ja dann zu 2021 wieder neu wechseln könnten. Das macht tatsächlich wahrscheinlich am meisten Sinn 👍

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Noch eine Rückfrage nachdem ich genauer drüber nachgedacht und mir die Antwort nochmal durchgelesen habe: wieso zahlen wir in den ersten Monaten bis zur Geburt zu viele Steuern, die die restlichen Monate ausgleichen würden? Solange wir beide noch gleich viel verdienen, ist die 4/4 ja genau richtig eigentlich #kratz

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