An Patchwork-Familien mit getrennten Konten...

...wie handhabt ihr das, wenn ein gemeinsames Kind unterwegs ist und ihr dann zuhause seid? Überweist der Partner euch die Differenz zum Verdienstentgang als Beitrag zu den Lebensmitteln, Windeln oder ähnlichem? Bei uns ist es so, dass ich zwei Kinder aus erster Ehe habe für die ich natürlich Unterhalt von meinem Exmann bekomme + FBH. Bis jetzt bin ich arbeiten gegangen. Das sind/waren meine Einnahmen. Nun erwarten wir demnächst unsere gemeinsame Tochter 🥰 und ich habe dann KBG und FBH für das Baby anstatt meines Gehalts, was natürlich ein paar 100 € weniger im Monat sind. Es widerstrebt mir sehr, ihn dann jedes Monat anzusprechen, wenn mein Konto leer ist. Von meinem Geld bezahlte/bezahle ich 250 € Betriebskosten an ihn (wir wohnen in seinem Haus), alle Lebensmittel, Schulsachen und Hobbys meiner Kinder und mir, Beauty, Versicherungen, Benzin, Autorate, Kleidung,.... Wenn wir mal gemeinsam einkaufen gehen, übernimmt aber meistens er das, also ungefähr alle 14 Tage mal. Man muss vielleicht dazu sagen, dass er unter der Woche meistens auswärts arbeitet und sein Verbrauch an Lebensmitteln zu Hause nicht zu hoch ist. Jetzt wollte ich mal eure Erfahrungen hören, wie ihr das in so einer Konstellation macht oder machen würdet. Überweist euch der Partner etwas als Beitrag, und wenn ja, wie viel? Oder wie handhabt ihr es? Wir wollen auf jeden Fall die getrennten Konten behalten.

LG,
thaicurry 🙋🏻‍♀️

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Wie wäre ein drittes Konto? Ein Haushaltskonto: da zahlt jeder von euch Betrag X ein, da geht das Kindergeld drauf, der Unterhalt und von diesem Konto wird alles bezahlt, was euch als Familie betrifft.
Lebensmittel, NK, Schulzeug, Klamotten für die Kinder etc.pp.

Und es hat jeder ein Konto für sich, für sein Zeug: Zusatzversicherung, Auto, Handy, Beauty, Klamotten.

Während deiner Elternzeit kann sich dein Beitrag auf dem Haushaltskonto absenken, dein Mann erhöht seinen und fertig aus.

So lief es damals mit meinem Ex und wir sind gut damit gefahren. Schon weil ich an ganz anderes Konsumverhalten habe, was ein Partner meiner Meinung nach nicht mittragen muss.

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Dringend zusammensetzten und darüber reden!
Hätte schon längst passieren müssen!
Was heißt er isst unter der Woche nicht viel,ihr seit eine Familie!

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Bekannte haben das einfach nach Düsseldorfer Tabelle geregelt, d.h. sie bekommt von ihm für das gemeinsame Kind den enstprechenden Betrag aufs Konto gezahlt und sämtliches Kindergeld für alle Kinder. Als wären sie getrennt, sie wollen eben auch unbedingt nur zwei eigene Konten und kein gemeinsames Konto haben.
Lebensmittel und Gebrauchsgüter werden anteilig berechnet, d.h. von einem gemeinsamen Einkauf zahlt er 1/5 und sie 4/5. Kleidung zahlt jeder für sich bzw. sie für die Kinder. Strom, Telefon/Internet, Wohnung etc. wird alles prozentual geteilt.

Muss man ja nicht nachvollziehen können, aber für sie funktioniert das wohl.

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Ich verstehe die Rechnung nicht.
Warum bekommt sie Kindergeld und auch noch Unterhalt? Sie wollte das Kind doch auch? Das heißt ihr vorheriges Gehalt wird sozusagen beibehalten und er hat nur Einbußen?
Das finde ich nicht fair.
Die Frau und der Mann sollten gleichermaßen für das gemeinsame Kind zahlen.

Also wir haben keine Kinder aus anderen Beziehungen daher ist es natürlich einfacher. Aber wir werden für das Baby ein eigenes Konto aufmachen. Dorthin wird das KG überwiesen und jeder zahlt noch prozentual zum Einkommen ein. Da ich mehr verdiene zahle ich natürlich mehr ein.
Unsere eigenen Kosten zahlen wir weiterhin 50/50.
Mein Freund zahlt mir keinen Unterhalt o.ä. ich wusste ja, dass ich finanzielle Einbußen haben werde. Wenn er mehr verdienen würde als ich, müsste er halt prozentual mehr Miete etc zahlen.

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Sie hat ja nicht gearbeitet, also kein Gehalt bekommen. Drei Jahre Elternzeit, das wollten beide so. Inzwischen arbeitet sie Teilzeit oder Minijob, mehr weiß ich aber dazu nicht. Sie meinte nur mal, ihr Konzept funktioniert nach wie vor super, niemand käme zu kurz und keiner fühlt sich benachteiligt.

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Hallo,
wir sind zwar keine patchworkfamilie, sondern ein "ganz normales" Ehepaar, trotzdem fahren wir das 3 Kontenmodel.

Das heißt, wir haben jeder unser Gehaltskonto, wo der andere keinen regulären Zugang zu hat sowie ein Haushaltskonto, wo wir beide Zugriff drauf haben.

Auf diesem Haushaltskonto wird nach einem von uns vereinbarten Verteilerschlüssel die Fixkosten und ein Haushaltsanteilbudget für Lebensmittel etc. von uns beiden am Monatsanfang per Dauerauftrag überwiesen.

Somit gibts kein vermatsche zwischen privaten Ausgaben und Haushaltsausgaben.

Mir ist bisher noch kein besseres gerechteres Model als dieses untergekommen!

Gruß
Demy

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Habt ihr theoretischen Zugriff auf das Konto des Partners für den Notfall? Also die Kontovollmacht eben ausgefüllt, nur dass man sich dessen in der Regel eben nicht bedient.

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Hallo,
wir haben eine notariell beurkundete gegenseitige Generalvollmacht, die im Notarregister am Amtsgericht eingetragen ist.
Damit kann im Notfall jeder sowohl an die Konten des anderen, als auch Rechtsgeschäfte tätigen, also Veträge/Anträge etc. im Namen des anderen durchführen.
Verheiratet sein reicht nämlich so nicht aus wenn was passiert und der andere ist handlungsunfähig.

Die Vollmacht muss von allen Institutionen,Banken, Geschäftpartnern rechtlich vollumfänglich akzeptiert werden, ansonsten macht sich jeder einzelne schadenersatzpflichtig.

Gruß
Demy

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Hallo,

setzt euch zusammen und macht einen Plan. Ich würde es wahrscheinlich erst mal so regeln: während du EG beziehst musst du die 250 Euro Betriebskosten nicht zahlen. Zusätzlich überweist er dir Unterhalt fürs Kind (kann man in der Düsseldorfer Tabelle nachschauen). Kindergeld bekommst du ja auch noch. Wenn du wieder arbeitest, soll er weiter KU zahlen und anteilig Betreuungskosten. Und du zahlst ihm wieder den Betriebskostenanteil. Die Kosten für dich und deine großen Kinder trägst du (weiterhin). Für Lebensmittel musst du schauen, ob es reicht. Vielleicht ist er bereit, dir pauschal einen Anteil zu überweisen, oder ihr eröffnet ein Konto für solche gemeinsamen Ausgaben, auf das jeder einen festen Betrag einzahlt.

LG bluehorse

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Warum soll sie keine Betriebskosten zahlen?
Ihre Kinder leben ja mit in deinem Haus. Für die bekommt sie Unterhalt und Kinderheld. Davon kann sie was bezahlen.

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Das habe ich nirgends geschrieben! Ihr steht bis zum 3. Geburtstag des gemeinsamen Kindes auch Unterhalt zu. Und bevor er ihr Unterhalt überweist und sie ihm Betriebskosten, könnte man das zumindest solange "aufrechnen", bis sie wieder arbeitet.

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Danke für die ganzen Inputs, wir werden uns das mal durch den Kopf gehen lassen und ein für uns geeignetes Modell heraussuchen. 😊

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Hallo,

mein Mann und ich haben schon immer getrennte Konten, wir arbeiten beide bei unterschiedlichen Banken, wenn man offen über Geld sprechen kann, spricht nichts gegen getrennte Konten. Wir trennen allerdings nur Girokonten, Vermögen wird auf beider Namen angelegt.
Sprechen hilft, legt euer Einkommen offen, sprecht über Ausgabe und Rücklagen und findet einen Kompromiss.
Welche Idee hat es denn bisher zu dem Thema „Finanzen“, wenn du in Elternzeit gehst muss ihm doch schon vorher einleuchten, dass du dann für drei Kinder insgesamt weniger zu Verfügung hast.

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Seine Meinung dazu ist, ich soll ihm einfach sagen, was ich brauche. Und darum überlege ich, was mir eigentlich „zusteht“. Ich will nicht unverschämt sein und ihm auf der Tasche liegen, aber auf der anderen Seite will ich auch nicht jeden Cent zweimal umdrehen müssen und mit den Kindern auch mal einen Ausflug unternehmen können, wenn er nicht dabei ist. Etwas zu Seite legen wäre auch nicht schlecht, meine große braucht eine Zahnspange, wir wollen mal auf Urlaub fahren, Weihnachtsgeld fällt ja auch weg… Man muss dazu sagen, er ist selbstständig und der Firma geht es recht gut, arm ist er nicht. ;-) Trotzdem will ich nicht so unverschämt wirken. Ich will mich ja nicht an unserem Baby bereichern. Ich will nicht nur nicht zu viel zurückstecken müssen, weil er es ja auch nicht muss.

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Für die Zahnspange deiner großen ist er aber nicht zuständig. Das sind der Kv, die KK und du!

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Dein Partner sollte dir etwas zahlen für deinen Verdienstausfall (oder zumindest für dich in die Rentenkasse einzahlen oder in einen Sparplan einzahlen) und ZUSÄTZLICH natürlich die Hälfte der Kosten tragen, die für Euer gemeinsames Kind abzüglich Kindergeld anfallen.

Wie lange willst du denn das Kind betreuen und nicht arbeiten gehen? Nimmt dein Partner auch Elternzeit? Wenn nicht, frag ihn doch mal, wie er sich da einen „Ausgleich“ vorstellt.