Arbeitsverbot?

Hallo,
Ich habe ein ernstes Problem mit meiner Frauenärtzin. Ich habe mein letztes Baby in der 27. Ssw anhand einer schweren Fehlbildung des Herzens verloren. Das hat mich natürlich total aus der Bahn geworfen. Ich habe psychische Probleme (Panikattacken) bekommen und auch Antidepressiva genommen. Dachte mir okay, die hat dich das letzte mal begleitet, also wird sie schon wissen wie es mir geht. Als ich dann jetzt bei ihr war meinte sie, es sei völlig normal das frauen in der späten SS noch Fehlgeburten haben, und meine Psyche soll ich mich halt auf gut deutsch nicht so anstellen. Dazu kommt noch, dass ich mit gegahrenstoffen arbeite und noch immer in der Halle bin, mache mir da natürlich Sorgen um mein ungeborenes Baby. Die antidepressiva habe ich natürlich sofort abgesetzt und gehofft, dass meine Ärztin so viel Mitgefühl hat, dass sie mich dort nicht wieder ein schickt, doch sie weigert mich ein Arbeitsverbot zu schreiben. Sie sagt ich solle mich nicht so anstellen, das baby bleibt oder eben nicht, das habe nichts mit der Arbeit zu tun. Betriebsrat sagt, ich wäre eine risikoss und soll mich arbeitsunfähig schreiben lassen. Aber fa weigert sich und meint wäre keine Risiko ss. Was würdet ihr da machen? Hat jemand vielleicht Tipps für mich? Bin jetzt erst in der 8. Woche. Sorry für den langen Text. Lg und schönen Tag euch

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Hast du mit deinem Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung gemacht? Wenn da rauskommt, dass du dort mit Stoffen zusammen arbeitest, die nicht Mutterschutz konform sind muss er dich ins BV schicken oder dir einen anderen Arbeitsplatz besorgen, da hat deine FA schon recht. Sie darf es nur bei medizinischen Indikationen die bei deiner Schwangerschaft ja scheinbar nicht gegeben sind. Eine vorherige Fehlgeburt zählt pauschal nicht dazu.

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Hallo, ja werksärtzin meint ich dürfte dort arbeiten, aber wohl fühle ich mich dort einfach nicht. Das kann ich auch verstehen, dass sie es wegen der Arbeit nicht macht, aber wie ist es wegen psychischer Probleme? Für das baby ist es mit Sicherheit auch nicht gut, wenn die Mutter ständig Panik und sorge wegen dem Kleber in der Luft hat? Da ich ja bereits sowieso angeschlagen bin?

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Auch deine psychischen Probleme sind kein Grund für ein Beschäftigungsverbot (Arbeitsverbot ist was ganz anderes und wird ausschließlich gerichtlich ausgesprochen). Es geht bei einem medizinischen Beschäftigungsverbot um das Leben von Mutter und Kind, welche aufgrund medizinische Gründe in Gefahr ist. Das scheint bei dir nicht der Fall, da die Schwangerschaft bisher wohl stabil scheint.
Deine Gyn kann dir höchstens eine Arveitsunfähigkeit ausstellen, mehr aber auch nicht.
Wenn du mit Gefahrenstoffen arbeitest, ist dein Arbeitgeber dafür verantwortlich dich entweder ins Beschäftigungsverbot oder eine andere Position zu stecken. Deine Gyn kann richtig viel Ärger bekommen und sehr hohe Bußgelder bezahlen, wenn sie ohne medizinische Indikation ein BV ausstellt. Das kann auch so weit gehen, dass sie ihre Approbation verlieren könnte. Also sei ihr nicht böse, wenn sie ihre Karriere nicht aufs Spiel setzt, weil du dort nicht arbeiten magst. Eine AU kannst du dir im Notfall auch beim Hausarzt oder deinem Psychologen holen, dann kann man dich auhh direkt weiter therapieren. Denn anscheinend brauchst du das nun auch wieder, um dich nicht an der Angst zu zerfressen.
Lg

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Was deine Gyn sagt ist nicht besonders feinfühlig. Ich kann mir das nicht mal vorstellen das eine Ärztin so redet.

Aber für dein Beschäftigungsverbot ist dein Arbeitgeber zuständig und nicht deine Frauenärztin. Hat er eine Gefährdungsbeurteilung mit dir ausgefüllt?

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Doch, leider hat sie das tatsächlich Wort wörtlich so zu mir gesagt.

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Soweit ich weiss kann dein Betrieb auch ein BV austellen. Da würde ich nochmal zum Betriebsarzt gehen.

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Also ich würde mir einen neuen Frauenarzt suchen. Nicht wegen dem Arbeitsverbot, sondern die gute hat anscheinend null Empathie und das finde ich furchtbar.

Dann scheint dein Arbeitsplatz für Schwangere nicht geeignet zu sein, und da kann dein Frauenarzt dann auch nichts machen. Da ist dein betrieb in der Pflicht mit dir eine Gefährdungsbeurteilung zu machen & doch anderweitig einzusetzen bzw wenn das nicht möglich ist, dir ein Beschäftigungsverbot auszuschreiben

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Das tut mir sehr leid mit deiner FG!
Da hast du ja eine sensible FA! Geht gar nicht! Such dir bitte eine andere... mal unabhängig von dem Beschäftigungsverbot.
Zunächst musst du aber ja mal auf der „Gefahrenzone“ mit den Gefahrenstoffen. Dafür ist dein AG zuständig. Gibt es denn eine Möglichkeit dass du in der Firma woanders eingesetzt wirst? Käme für dich auch ein eingeschränktes Berufsverbot in Frage? Also auf 50% reduziert z.B.? Ich könnte mir vorstellen dass es auch schwierig sein kann, wenn man dann nur noch daheim is und sich quasi ja die ganze Zeit Gedanken/Sorgen machen kann. Ablenkung wäre ja vielleicht nicht verkehrt.

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Danke, ich suche bereits nach einer neuen, ist im angefangenen quatal jedoch nicht so einfach. Ja sie haben moch von der spritzbox weg getan, aber in der Halle bin ich immer noch und sie möchten mich auch nirgends anders hin versetzten. Ich würde auch 100 % arbeiten, nur eben nicht dort. Mein Betriebsrat ist auch keine große Hilfe, der meint ich soll mir einen fa suchen der mir ein Arbeitsverbot erteilt, bin momentan echt überfordert

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Das mit deiner Fehlgeburt tut mir sehr leid .

Nichts destotrotz handelt deine Ärztin genau richtig . Sie könnte sich sogar strafbar machen.

Du MUSST mit deinem AG sprechen . Er alleine ist für deinen Arbeitsplatz zuständig . Und wenn du dort laut Beurteilung arbeiten darfst , dann brauchst du dir keine Sorgen machen . Sonst hättest du ja ein BV bekommen.
Wenn du arbeiten machen musst ,die du nicht darfst , auch da sprich mit deinem AG . Hält er sich nicht dran ,musst du dich an das Aufsichtsamt wenden . Die werden dir helfen.
Ich bin auch grad dabei diesen Schritt zu gehen .
Ist zwar nicht schön für mich und dem AG aber er lässt nicht mit sich reden.

Lg

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Für psychische Probleme brauchst du eine Krankschreibung deines Hausarztes oder eines Psychologen.
Ein Gynäkologe hat nichts mit Psychologie zu tun.

Die Gynäkologin sagt, was viele Gynäkologen sagen. Bis zur 12 SSW ist es so, dass die Schwangerschaft hält oder halt nicht aber das hat mit deiner Arbeit nichts zu tun.

Wenn du Panikattacken hast dann brauchst du eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

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Okay danke für eure ehrlichen Antworten 😊 ich werde mich wohl nochmal mit meinem Betriebsrat, betriabsarzt und meinem Psychologen in Verbindung setzen.

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Mit vorangegangener später Fehlgeburt kannst durchaus aus Riskoschwanger durchgehen. Wechsel den FA oder suche das Gespräch mit deinem Hausarzt.

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Danke, ja beim Ha werde ich auf jeden Fall mal anrufen, am wechseln vom fa bin ich momentan drann. Unabhängig vom Arbeitsverbot ist sie mir einfach zu hektisch und zu kaltherzig. Ultraschall ging Getare mal 30 Sekunden, mein Mann hatte sich bereits so sehr auf den Termin gefreut und dann gesagt er hat das baby gar nicht wirklich gesehen so schnell ging es.

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Der Status als Risikoschwangere macht aber noch kein Beschäftigungsverbot.

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Hallo
Will keineswegs besserwisserisch oder belehrend rüber kommen zumindest nicht im negativen Sinn,aber muss mal fragen...
Bin über deinen Satz mit den Antidepressiva gestolpert, da ich selbst mit Depressionen und den Medis zu tun habe denke ich kann ich da jetzt ganz gut mitreden.
Dir ist schon klar das Du Antidepressive nicht mal eben einfach so absetzen darfst sondern die ausgeschlichen werden müssen??
Finde deine Psyche darf trotz SS nicht auf der Stelle bleiben, würde also umgehend den Arzt aufsuchen der dir die verschrieben hat und da auch Druck wegen Termin machen aufgrund von SS. Ich selbst habe anfangs noch 300 mg Venlafaxin genommen und war auch echt panisch weil ich keinen rzt erreicht habe wie das halt dann immer so ist (er hatte Urlaub). Letztlich bin ich bei der Vertretung innerhalb von 48 Std gelandet und habe mich dort ausgeheult und Infos bekommen, hatte zeitgleich auch mit dem Teledoc der Krankenkasse Kontakt.
Fazit ist, laut embryotox darf man das Venlafaxin nehmen, nur nicht zur Geburt wegen Anpassungsstörungen und wenn man stillen will muss es auch ausgeschlichen sein. Ich habe jetzt zusammen mit dem Neurologen das Ausschleichen begonnen und bin jetzt bei 75mg und das läuft super... bis es dann soweit ist (Entbindung) will ich auf 0 sein und dann auch dabei bleiben.
Wie schon gesagt deine Psyche ist sehr wichtig für die kindl. Entwicklung und gerade wenn Dir dein beruflicher Kontext zu schaffen macht solltest Du das AD nicht einfach absetzen, denn in Depressionen oder sonstige psychische Störungen zu verfallen schadet letztlich euch beiden....
Kann mich auch nur anschliessen, dass Du den FA dringend wechseln solltest, solche Aussagen gehen gar nicht. Klar ist sie vermutlich rechtlich auf der richtigen Seite das sie dir kein Verbot ausstellt, aber trotzdem und gerade wegen der Fehlgeburt dürfte sie netter sein. Natürlich muss man niemanden in Watte packen und eididei die Welt ist nur toll, aber so unsymphatisch pfui da hat jemand irgendwie den Beruf verfehlt, bzw. sollte vielleicht medizinisch irgendwo arbeiten wo es keinen Patienten Kontakt hat #contra

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Ja, ich habe gerade mit meiner neuen Ärztin telefoniert und die hat mir auch gesagt, dass ich das antidepressiva wieder nehmen kann wenn es mir schlecht geht, es ist für das baby schlechter wenn ich depressiv bin als wenn ich die Tabletten nehme. Meine alte Ärztin meine sofort ansetzen, hatte zum Glück noch keine hohe Dosis war erst bei 50er Tabletten. Sie war am Telefon jetzt echt nett und denke bei ihr bin ich gut aufgehoben 👍🏻 ma

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Hallo.

Schön, dann wird es dir ja psychisch sicher sehr bald wieder besser gehen, wenn du deine Tabletten wieder nehmen darfst.

Eine FG ist in der Tat nicht automatisch ein Grund, um dich als "risikoschwanger" einzustufen bzw. für ein BV.

Und wenn die Gefährdungsbeurteilung gemacht wurde und dementsprechend du jetzt an einer anderen Maschine sitzt, dann ist doch alles paletti.

Alles Gute!