Hallo,
Ich bin gerade frisch schwanger, in der 5. Woche, ich war 3 Tage überfällig und konnte direkt deutlich positiv testen.
Ich bin im Nachtdienst der Akutpsychiatrie, d.h. auf meiner momentanen Arbeitsstelle kann ich schwanger nicht arbeiten, auch tagsüber nicht, da wir mir sehr gewalttätigen Patienten zu tun haben, inklusive HIV und Hep C Gefahren etc.
Nun habe ich mich ab dem Test 3 Wochen krank schreiben lassen, weil ich schwanger auch zu jetzigem Zeitpunkt nicht dort arbeiten möchte und die Nachtduenste 10 Std gehen. Die AU läuft nun aber vor meinem ersten FA Termin ab. Ich müsste also in der 8. SSW spätestens meine Arbeit informieren, weil die natürlich wissen möchten, ob ich weiter krank bin.
Was würdet ihr tun?
Weiter krank schreiben macht der HA nicht. Ich würde bei Bekannt werden der SS in den Tagdienst versetzt werden, was die momentane Kinderbetreuung auf den Kopf stellt. Ich brauche Klarheit und fühle mich total genltigt, gegen meinen Willen die SS so früh bekannt zu geben. Alle sagen mir, so früh auf keinen Fall informieren. Mich dafür aber den Gefahren aussetzen?
Was würdet ihr machen?
Lg
Dilemma wann SS offenbaren
Ich würde früher Bescheid sagen und mich in den Tagesdienst versetzen lassen. Ich wollte bei der Arbeit auch nicht so früh Bescheid geben, musste es aber tun, da es mir nicht besonders gut ging (und geht), ich mich viel setzen muss (normalerweise stehe ich die meiste Zeit zwischen 8 und 15 Uhr) und ich einfach extrem müde bin, was aufgefallen wäre. Zudem hat man es - dank Blähbauch - relativ früh gesehen und es wurde schon spekuliert...
Klar ist es scheiße, wenn man es dann verliert und es dann dem AG nochmal sagen muss, aber andererseits - denke ich mir jetzt so im Nachhinein - hätte ich das ggf. sowieso getan, damit ein kleines bisschen Rücksicht genommen wird und man Verständnis dafür hat, dass jemand eine Weile lang nicht so besonders gut gelaunt ist.
Du hast ja jetzt drei Wochen Zeit, die Kinderbetreuung zu organisieren, da würde ich mich direkt dran setzen.
Ich würde die SS bekannt geben, was anderes bleibt dir bei den Gefahren schließlich nicht übrig. Vllt. findet sich da eine Lösung mit den Tagdiensten, aber wenn du es in der 12 SSW bekannt gibst, dann wechselst du sowieso auch in die Tagdienste und dann muss schließlich auch ne Lösung her.
Klar verstehe ich dich mit dem Risiko in der ersten 12 SSW aber besser mit offenen Karten spielen, als das du dich nacher ansteckst, oder körperlich angegriffen wirst.
Wird schon alles gut gehen 🍀
Wieso gegen deinen Willen. Du bist jetzt für Euch beide verantwortlich und deine momentane Arbeit ist nicht ganz ungefährlich. Du bist doch auch schon krank geschrieben, ist letztlich jetzt nur ein kleiner Schritt es zu sagen und einfach weiterzuarbeiten und nachher passiert dem Wurm etwas dann wirst Du auch nicht glücklich. Letztlich kann auch nach der 12ten Woche immer noch was passieren auch wenn das Risiko sinkt...
Also einfach Augen zu und durch....
Zum Betriebsarzt gehen. Und es deinem AG sagen.
Ich habe zu Beginn meiner Schwangerschaft auch noch auf der geschlossenen Akutstation gearbeitet. Aber nur tagsüber und ich war nur therapeutisch tätig. Da ich eh schon gekündigt hatte und einen knappen Monat später gegangen bin, habe ich nichts gesagt.
In deinem Fall würde ich auf jeden Fall etwas sagen! Ist bei uns auch total üblich, dass Pflegekräfte und Ärztinnen ihre Schwangerschaft früh bekannt geben. Dann wird sofort gehandelt und alles für den Schutz von Mutter und Ungeborenem getan.
Du sagst tagsüber geht eigentlich auch nicht aufgrund des Klientels. Das heißt doch vermutlich BV für dich oder?
Ich denke ab der 7. SSW ist ein Frauenarzttermin nicht zu früh. Also würde ich mir für den Zeitpunkt einen Termin geben lassen. Und dann würde ich es auf der Arbeit bekannt geben. Dann hast du auch noch etwas Puffer um den Betriebsarzt aufzusuchen und Krankschreibung und BV lösen sich dann ab.
Bedenke auch, das sich dein Gehalt am Durchschnitt der letzten 3 Monate vor Bekanntgabe beziehen. Bist du zu lange krank geschrieben, geht dir Geld verloren.
Trotz zwei FG hab ich es an ES+13 schon gesagt. Bin im KH beschäftigt.
Alles Gute 🍀
Danke für eure Meinungen, vor allem Erfahrungswerte sind für mich in der Situation am hilfreichsten. Als nicht betroffener sind Ratschläge immer leicht gesagt.
Ich bin in der Pflege tätig, also käme für mich eine Versetzung auf eine andere Station in Frage. Dort fühlt man sich zwar im er recht überflüssig aber hauptsache der AG stellt kein BV aus. Weiß nicht aber es scheint wohl für den AG Nachteile zu geben sowas auszustellen. Ich hab es in meiner letzten SS aufgrund von starken Einschränkungen von meiner Ärztin bekommen.
Eigentlich haben die AG keine Nachteile. Da die KK dein Gehalt im BV zählt und der AG Ersatz für dich einstellen kann, was theoretisch verlässlicher ist und für alles eingesetzt werden kann, im Gegensatz zu einer Schwangeren. Nun ist es ja bei uns in der Pflege nur leider so, dass Ersatz schwer zu bekommen ist 😕
Mein AG hat mich umgehend ins BV geschickt. Ich hatte gefragt, nach einer Alternative, Stationssekretärin zum Beispiel, aber er wollte das nicht.
Wenn du versetzt wirst, denk aber auch da dann daran das dir weiterhin dein Gehalt vor der Schwangerschaft zusteht. Also auch der Nachtschichtzuschlag!
Der AG hat keinen Nachteil, wenn er jemanden ins BV schickt.
Aber es kann, unangemessen ausgestellt, hohe Strafzahlungen zur Folge haben. Und da es in einem Krankenhaus nunmal genügend andere Tätigkeiten gibt, riskiert er es nicht.
Was deine aktuelle Situation betrifft. Es fällt es unter Betrug sich krankschreiben zu lassen, obwohl man es nicht ist! Dessen solltest du dir mal bewusst sein.
Wenn du möchtest, dass das Mutterschutzgesetz greift, musst du nunmal deinen AG informieren.
@marina
Wow, der Nachtschichtzuschlag steht mir bei der Versetzung ernsthaft zu? Hab die ganze Zeit schon darüber gegrübelt, dass man durch eine Versetzung benachteiligt wäre, was in einem BV ja immer betont wird dass dem da nicht so ist.
@edison
Wow, wie empathisch von dir, meine Krankschreibung als Betrug darzustellen.
Meine Schwangerschaft endete in einer Fehlgeburt. Ich bin sehr froh, diese Tatsache nicht im gesamten Kollegenkreis erklären zu müssen. Und dieser Fall ist im übrigen genau der Grund, warum eine frühe Bekanntgabe sehr schwierig ist.