Wie mit Mann über Absicherung/Elternzeitausgleich reden?

Ich hab großen Kummer. Ich bin in einer Beziehung, habe ein Kind und bin nun schwanger von meinem Freund, wir suchen eine Wohnung, noch wohnen wir getrennt und das wird auch im ersten Elternzeitjahr so bleiben. Fakt ist, dass mir damit Betreuungsunterhalt und Unterhalt für das Kind zusteht, eine Summe, die über 1000 Euro gehen wird. Damit bin ich aber null "abgesichert", während mein Freund in einem super Job relativ gut verdient. Er möchte/kann keine Elternzeit nehmen und sowieso habe ich mich in der SSW sehr alleine mit allem gefühlt (anderes Thema).
Jetzt ist es so, dass mein Freund das Thema Finanzen vermeidet, wenn er auch immer großzügig diesbezüglich war (Einladung Essen,...) Ich habe 3 mal angemerkt, wie sehr mich das belastet und er dreht das Radio auf. So darf man sich das vorstellen. Ferner und viel schlimmer fragt er mich jetzt ständig, wann ich denn wieder arbeiten gehen würde und wann das Kind endlich in die Kita könnte. Das Kind ist noch nichtmal auf der Welt und ich kümmere mich um alles (das ist ok für mich). Ich fühle mich sehr alleine und einsam. Ich finde es schlimm und eklig, dass es -so scheint es mir- nur darum geht, dass ich arbeite und alles schaffe, Geld reinbringe und das Kind in die Kita (keinen Platz in Aussicht) abgeschoben werden soll. Das ist mein Gefühl.
Wir wollen nun über das Thema (endlich) reden. Ich habe ein Problem. Ich fühle mich wie die arme Kirchenmaus. Ich traue und kriege es nicht über meine Lippen meine Rechte einzustehen. Ich weiss nicht, was für eine Blockade ich da habe. ich vermute es liegt daran, dass er mir das Gefühl gibt. Auch wenn er es wahrscheinlich komplett anders sehen würde, aber dieser ständige "Druck" wann wieder arbeiten zu gehen und wann das Kind endlich betreut werden kann, hat bei mir Spuren hinterlassen.
Ich hab einmal angedeutet, dass er Unterhalt zahlen müsste, da kam dann, wenn du mir mit Paragraphen kommst...
Ich finde das auch blöd, in einer Beziehung zu sein und mit der rechtlichen Grundlage um die Ecke zu kommen, ferner wird er bei der Summe schlucken müssen. Ich denke manchmal, er geht von ein paar hundert Euro aus, er nennt es dann so, dass er mich "unterstützen" kann. Nein, das ist unser Familienleben!
Wie seht ihr das?
Was ratet ihr mir?
Was ist mein Problem und wie überwinde ich das?
Wie kann ich selbstbewusst auftreten und meine Recht einfordern?
Was kann und soll ich fordern?
Was kann man mit Rentenausgleich etc fordern. Nicht zu vergessen, ich bin null abgesichert, heiraten will er nicht und nur weil ich zurückstecke, kann er seine beruflichen Pläne verfolgen.
Ich bin echt traurig und verzweifelt.

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Ich weiß nicht, wie ich das wohlwollend formulierend soll #schwitz.

Ich wäre nie in so eine Lage gekommen. Unverheiratet, nicht zusammenwohnend, schon das 2. Kind unterwegs.

Wolltest du unbedingt Kinder oder er?

Du findest einen Mann, der dich heiratet und zu dir hält, der sich um dich sorgt und kümmert und dich ernst nimmt. Der hier ist es wohl eher nicht.

Was du beschreibst, ist eine Lachnummer. Du ziehst die Kinder komplett alleine groß, er leistet keinen tatsächlichen und finanziellen Beitrag. Was ist so toll an dem Mann?

Du weißt ja nicht einmal mehr, ob es bei euch klappt, wenn ihr zusammenlebt. Vielleicht will er das ja auch nicht, wer weiß. Gelegenheiten, eine gemeinsame Wohnung zu finden und zusammenzuziehen, hätte es ja schon gegeben.

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Das mit Heirat ist mir nicht verständlich wegen Absicherung etc. Scheidung ist immer möglich.

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Fast das gleiche habe ich auch gedacht 🙈

Heirat muss ja nicht unbedingt sein, aber der Rest?

Ich bin immer wieder erstaunt wie wenig sich eine Frau Gedanken macht 🤷‍♀️

An die te, war das Kind geplant? Wie lange seid ihr schon zusammen? Und warum wollt ihr erst nach dem 1. Jahr zusammenziehen und nicht schon vorher? Bist du dir auch ganz sicher, dass du überhaupt mit ihm zusammen bleiben willst?

Eure Beziehung liest sich sehr merkwürdig 🙈

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Mh eine doofe Situation. Also erstmal würde ich trennen zwischen dem, was DU WILLST und dem, was ER von dir verlangt. Also WILLST du zu Hause bleiben (wie lange überhaupt?) oder verlangt er von dir, dass du ihm den Rücken frei hälst damit er Karriere machen kann? Zweiteres konnte ich jetzt eigentlich nicht so richtig aus deinem Text rauslesen.
Rein formell bist du nicht erwerbspflichtig, solange dein Kind unter 3 ist, er ist aber unterhaltspflichtig.
Ich würde mich einfach ganz in Ruhe mit deinem Partner zusammensetzen und die Finanzen und eure gegenseitigen Erwartungen OFFEN besprechen. Also vorher ausrechnen, was er nach Düsseldorfer Tabelle bezahlen MÜSSTE und dir gut überlegen, wieviel du einfordern willst. Grundsätzlich kannst du das fordern was dir zusteht und es ist auch dein gutes Recht, 3 Jahre mit dem Kind zu Hause zu bleiben. Nur du kannst einschätzen, was davon die Konsequenzen wären für eure Beziehung...

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Hi,

ich würde mit ihm ausmachen, dass er die Lücke zwischen deinem Elterngeld und altem Gehalt von dir deckt. Zusätzlich erhälst du das Kindergeld, das reicht für die laufenden Kosten fürs Kind im ersten Jahr.
Größere Anschaffungen fürs Kind würde ich hälftig aufteilen, bzw. wenn er mehr verdient eben anteilig.

Rentenmäßig entsteht dir in der Elternzeit kein Nachteil, da du die Elternzeit angerechnet bekommst punktemäßig, ich glaube in Höhe von 3000€ Bruttoverdienst, kann auch ein anderer Betrag inzwischen sein.

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>> ich würde mit ihm ausmachen, dass er die Lücke zwischen deinem Elterngeld und altem Gehalt von dir deckt. <<
Damit hätte die TE das gleiche 'Einkommen' wie vor dem Kind, der Kindsvater aber eine ganze Ecke weniger. Das wäre auch nicht fair.

Grüsse
BiDi

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Die TE hat aber auch mehr Ausgaben, er nicht.

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Hallo, ich komme bei dem Betreuungsunterhalt ins schleudern. Ist der nicht gedacht für Ex Partner? Warum zieht ihr erst nach dem Jahr zusammen. Damit wären doch schon viele Sorgen vom Tisch wenn ihr gemeinsam in einer Wohnung lebt. In meiner Elternzeit hatte ich das Eltern- und Kindergeld. Mein Mann hat während den 18 Monaten die Fixkosten alleine bestritten. Ich habe dann zb. unter der Woche eingekauft und ich am Wochenende. Wir haben nie darüber sprechen müssen. Es war klar das ich meinen Teil der Kosten so wie bisher nicht hätte bezahlen können.

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Nach allem was du da schreibst willst du tatsächlich mit ihm zusammenziehen?

Auf mich macht er einen sehr unreifen Eindruck. Das Kind ist noch nicht mal auf der Welt und er will es am liebsten schon in einer Kita sehen?
Mir kommts eher so vor als würde er keinen Cent für das Kind ausgeben wollen, geschweige denn sich kümmern.
Klingt nicht gerade als wäre das Baby gewollt.
Deine finanzielle Lage scheint ihn nicht mal zu interessieren. Bist du sicher, dass das der richtige Mann ist?

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Vielleicht stört sich dein Mann an den Begriffen Betreuungsunterhalt und Kindsunterhalt? Ich habe beim 1.Kind nach dem Mutterschutz wieder gearbeitet. Krippenplatzkosten ca. 700 Euro. Also da du quasi dieKrippenerzieherin bist würde ich den Betrag schon mal ins Feld führen. Wieviel Haushalt machst du denn? Alles was über 50 % raus geht, würde ich ins Feld führen. Ich drücke dir die Daumen.

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Also, man hat doch erstmal 1 Jahr Elterngeld. Ich verstehe nicht wieso man zusätzlich dann ein Betreuungs "Gehalt" bekommen soll.

Ich finde diese festen Zahlen immer schwierig.
Normalerweise kalkuliert man doch vor der Schwangerschaft mal durch, was kostet in etwa das Kind, was sind die fixen Kosten etc.

Da ihr nun aber getrennt wohnt, würde ich mich mal auf das Gespräch vorbereiten.
Ich gehe davon aus dass ihr getrennte Konten etc habt...
Erstelle Listen mit deinem Elterngeld und Kindergeld (also deine Einnahmen), deinen fixen Kosten, die neuen Kosten fürs Baby sowie eine Liste von den Erstanschaffungen.
Eben eine vernünftige Kostenplanung aufstellen.
Und dann würde ich dies prozentual auf eure Verdienste aufteilen und Betrag X hat dann dein Partner zu leisten.
Und dann unterhaltet ihr euch direkt wie es im 2ten Jahr aussehen wird, wenn ihr zusammen lebt und du noch Zuhause bleiben möchtest und dein Elterngeld entfällt.

Sollte er respektlos werden, blöde Argumente bringen und nicht partnerschaftlich handeln, ja DANN würde ich mit Unterhaltspflicht etc ankommen.

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Ich würde die Beziehung beenden.

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Mich würde mal interessieren, wie lange ihr schon zusammen seit? Wollte er auch das Kind?

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Also ich finde das Problem ist hausgemacht. Ihr hättet vor dem Kind darüber reden sollen. Nein Müssen! Oder war es ungeplant? Er scheint ja nicht begeistert zu sein, wenn er sich praktisch nur für die finanziellen Fragen interessiert. So wie sich das für mich darstellt, bist du dann praktisch allein erziehend und er will nicht Mal finanziell was beisteuern. Ist ihm klar, dass es um EUER Kind geht? Nicht nur um deins? Eier zum schwäbgern hat er, aber die Eier für seine Familie zu sorgen hat er offensichtlich nicht. Und warum nicht zusammenziehen? Ich meine man muss ja nicht gleich heiraten, haben mein Freund und ich auch noch nicht. Aber zusammenwohnen und dem Baby eine Familie sein, ist doch nicht zu viel verlangt?
Und zu den Finanzen: Du hast die Ausgaben für das Kind, und er gönnt sich weiter das Leben wie bisher oder wie? Also ich bin echt nicht altbacken, aber aber bei sowas muss ich sagen: selbst schuld, wenn man sich keinen Mann mit Eiern in der Hose und dem guten alten Verantwortungsbewusstsein anlacht.