Hausfrau trotz größerer Kinder

Hallo,

gibt es eigentlich noch Frauen die trotz schon größerer Kinder (Kindergarten, Grundschule, weiterführender Schule) zu Hause sind?

Was waren eure Beweggründe? Seid ihr glücklich mit der Entscheidung? Wie reagiert euer Umfeld darauf?

Danke schonmal

Karo

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Hallo!
Meine 4 Kinder gehen in all deine genannten Einrichtungen und ja, ich bin und bleibe zu Hause.
Vom Geld her kommen wir mit dem Verdienst meines Mannes und dem Kindergeld soweit gut aus und ich bin gerne Daheim! Es ist ein großer Luxus, das weiß ich. Dafür fahren wir nicht in den Urlaub oder buttern in teure Waren das Geld rein etc.pp.

Beweggründe wären:
- Geld reicht aus
- Morgens entspanne ich mich - ab mittags bis spät abends Haushalt, Termine & Kinder
- Ich vermisse (m)eine Arbeit/Kollegen nicht
- Fühle mich so wohl und glücklich
- Brauche die Ruhe im Kontrast zum turbulenten Nachmittag

LG
C.

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Achso... mein Umfeld reagiert da nicht drauf :) Es ist so wie es ist und da redet keiner groß drüber.
Wahrscheinlich auch, weil es mit 4 Kids etwas komplizierter ist, eine Arbeit zu finden, wenn es denn gewollt wäre...

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Das ist ja alles schön und gut. Zahlt dein Mann etwas für deine Rente??
Was machst du wenn er dich plötzlich sitzen lässt ?? Bist du dann abgesichert ?

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Ich bin das Umfeld und finde es gut, dass meine Freundin immer Zeit für mich hat.

Andererseits ist sie nicht sonderlich zufrieden mit ihrem Leben und lässt ihren Frust unbewusst bei ihren ehrenamtlichen Funktionen an anderen aus.

Eine andere Hausfrau hat Pflegekinder, das nenne ich ihren "Job". Sie wirkt wesentlich zufriedener.

Die beiden sind die einzigen Hausfrauen in meiner Generation, die ich kenne.

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Ich war nach 12 Jahren Berufstätigkeit lange zuhause, erstes Kind war als Kleinkind durch einen Immunmangel dauerkrank, daher war auch teilweise arbeiten nicht möglich, beim zweiten bin ich zeitgleich fließend in eine Pflegeposition für meine Eltern reingerutscht, erst nur Hilfeleistungen wie kochen , einkaufen, waschen etc. bis nach einigen Jahren komplette Versorgung, meine Mutter hatte eine stets zunehmende Demenz.....insofern war ich insgesamt 18 Jahre lang nicht "berufstätig", hatte aber immer (teils mehr als) genug zu tun.
Aber....ich habe gemerkt, es hat mich auch immer unzufriedener gemacht! Klar, war es schön, dass ich quasi immer zuhause war, die Kinder kamen nie in ein leeres Haus, meine Eltern waren bis ins hohe Alter gut versorgt, ich habe, da ich mit meinen Eltern ein sehr gutes Verhältnis hatte, die Pflege auch gern gemacht, es gab immer frisch gekochtes Essen, aufgeräumte Wohnung etc. '
Aber, und das war mit Sicherheit auch oft meine Reaktion auf die Reaktion des Umfeldes, die natürlich auch oft nicht die genaue Situation kannten, die mit Verwunderung/ Entsetzen "oh, warum arbeitest du denn nicht? Wie, so lange bist du schon zuhause?" reagierten, gefühlt arbeitete jede meiner Bekannten, Freundinnen außerhalb der eigenen vier Wände.....dass ich das zuhause machte, war entweder nicht jedem klar, oder sie sahen es als pille-palle-easy an.
Ob es wirklich so war, oder ob ich es so empfunden habe sei dahingestellt, ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass ich phasenweise wirklich unzufrieden war, obwohl ich es mir oft schöngeredet habe.
Seit 2 Jahren bin ich wieder berufstätig, meine Kinder sind mittlerweile 20 und 13, meine Eltern beide verstorben, erst bin ich mit Aushilfstätigkeiten angefangen, dann in ein ganz neues berufliches Umfeld gestartet, da mein gelernter Beruf "ausstirbt". Ich merke, dass es mir psychisch viel besser geht, ich bin viel zufriedener, selbstbewusster, ausgeglichener.
Wenn ich zurück denke, würde ich heute für mich entscheiden, dass ich wenigstens eine kleine Minijob-Tätigkeit in meinem damaligen Beruf hätte beibehalten sollen und wenn es regelmäßig Samstagsarbeit oder nur ein Nachmittag in der Woche gewesen wäre.

Liebe Grüße

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Mein kind ist zwar noch U3 und wird von mir zuhause betreut, der Plan sieht aber so aus, dass ich darüber hinaus noch Hausfrau bleibe.
Hauptgrund dafür ist, dass ich als Kind das genaue Gegenteil erlebt habe (Eltern immer vollzeit und in Führungspositionen gearbeitet) und mir sehnlichst gewünscht habe, meine Mutter sei Hausfrau.
Ich bin in der glücklichen Lage, dass mein Mann gut verdient und wir keine Abstriche machen müssen. Er teilt meine Werte und unterstützt mich.
Vielleicht wird es mir zu Hause ja langweilig, wenn mein Kind im Kindergarten ist, dass weiß ich nicht. Zum Glück habe ich einen Beruf, der sehr gefragt ist und keine Angst, dass ich später keinen Job bekomme.
Es mag sein, dass ich später weniger Rente bekomme als jemand der sein Leben lang vollzeit berufstätig war. Ich werde aber nie die Zeit bereuen, die ich mit meinem Kind verbracht habe.

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Hallo,

in den allermeisten Bereichen gibt es doch auch etwas "zwischen ganz oder gar nicht".

Selbst in diversen Führungspositionen ist Teilzeit möglich, erst recht in "konventionellen" Angestellten-Verhältnissen.

Für Kinder ist es ideal, wenn beide Eltern-Teile sich (halbwegs) gleichermaßen kümmern können- da muss nicht ausschließlich "Mutti" zu Hause sein ;-).

Viele Grüße,

Kathrin

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Ja, da hast du natürlich auch recht. Es muss nicht unbedingt die Mutter die Person sein, die zu Hause bleibt.
Für unsere Familie ist es aber so die beste Lösung 🙂

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Hallo,

diese Nur-Hausfrauen gibt es. Ich gehöre nicht dazu. Am Freitag werden Eltern für eine Sportveranstaltung gesucht - es melden sich mal wieder nur die berufstätigen Eltern. Die Nur-Hausfrauen müssen wahrscheinlich entspannen...

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Genau das beobachte ich hier bei uns auch bei fast jeder Gelegenheit. Die, die zu Hause sind, haben nie Zeit und die, die Arbeiten gehen, organisieren sich anders und schaffen es trotzdem.

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als seid 15 Jahren Dauer Nur-Hausfrau finde ICH den letzten Satz schon etwas frech . Nur weil man nur zu Hause ist heißt das nicht gleich das man nichts zu tuen hat und sich Vormittags entspannt das glauben aber scheinbar viele berufstätige Müttern die durchschnittlich 2-3 Kinder haben und bestenfalls noch mindestens eine Oma und eine Putzhilfe . Hab ich nicht ich habe von allem ein bisschen mehr und durchaus gut zu tuen nebenbei habe ich immer mal ein Kind zu Hause oder muss eins abholen ( krank geworden , Ball vor den Kopf bekommen, sonstiges …) . Natürlich helfe ich auch ab und zu ich bin gut organisiert trotzdem muss ich auch selber klar kommen nur weil ich zu Hause bin spring ich nicht bei jeder Veranstaltung wo Hilfe gefordert wird davon gibt es bei mir gleich eine ganz Palette weil mehrere unterschiedliche Institutionen ( Vereine , unterschiedliche Schulen , Kindergarten zweitweise sogar unterschiedliche Kindergärten ) davon abgesehen das ich manches auch einfach übertrieben finde man muss nicht aus allem Möglichen irgendwas möglichst besonderes machen . Gibt sicher viele Mütter die das anders sehen da werden Elternstammtische hervorgerufen , aufwendige Klassenfeste geplant etc. etc. weil es doch so eine tolles Erlebnis ist ja dann sollen die machen bei sowas klinke ich mich aus aber ach ja natürlich ist das in deren Augen Desinteresse am Kind

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Ich kenne eine Frau, die zu Hause war bis das jüngste Kind in der weiterführenden Schule war. Sie wollte nicht arbeiten, sondern nur für ihre Familie da sein. Ich glaube nicht, dass sie damit glücklich war. Sie war immer gestresst, hat keine Ruhe gefunden und den ganzen Tag geputzt. Mindestens zwei Mal die Woche alle Küchenschränke leer gemacht und alles gewischt, täglich zwei Mal die Türen und Zargen geputzt, mehrmals täglich gesaugt und zwei Mal gewischt. Selbst mindestens einmal, besser zwei Mal am Tag geduscht und mittags oben und unten Rum gewaschen. Das wurde mir der Zeit immer krasser. Wenn man zu Besuch war und z. B. einen Fingerabdruck auf den Glastisch gemacht hat, kam sie direkt mit Sidolin und dem Lappen und hat einen gebeten Mal kurz die Hände zu heben damit sie es weg machen kann. Wenn man auf der Couch saß, wurden die Kissen, die man beim hin setzen aus der Form gebracht hatte, wieder gerichtet. Während man da saß. Das war total unangenehm und ich bin dann auch nicht mehr hin gegangen.
Irgendwann kamen dann noch totale Paranoia dazu dass sie immer Angst hatte krank zu werden und zu sterben. Zu der Zeit wurde das Putzen dann richtig extrem weil ja überall Keime sein könnten.
Ich hab ihr immer gesagt, sie soll sich einen Job suchen um eine andere Beschäftigung zu haben als den halben Tag wenn Mann und Kinder nicht zu Hause sind, darüber nachzudenken was alles passieren kann.

Tja, mittlerweile hat sie eine Ausbildung gemacht, arbeitet und ist total ausgeglichen. Sie haben jetzt sogar einen Hund und eine Katze die doch tatsächlich auch auf die Couch dürfen 🤣. Das wäre noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen.

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Du beschreibst meine Mutter....
Ich war so dankbar als sie wieder gearbeitet hat. Da ich der gleiche Typ bin war für mich immer klar, dass die Arbeit brauche.
Ich will aber auch nicht ausschließen, dass es eben die Frauen gibt die zu Hause glücklich sind.

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Ich kenne auch einige Nurhausfrauen. Die machen es aber nicht unbedingt freiwillig. Die haben zu Hause ein autistisches Kind oder mit einer andere Behinderung zu versorgen.
Manchmal sind die Arbeitszeiten mit den Schulzeiten nicht kompatibel. Und nachmittags stehen Arzttermine und Therapien. Und die haben auch nicht viel Zeit. Da ist es schwierig Familie und behindertes Kind unter einem Hut zu bringen.

Oder wenn Frauen noch alte Eltern oder Schwiegereltern zu pflegen haben. Wie häufig müssen Frauen ihre Arbeit aufgeben deswegen. Manchmal haben diese auch noch Kinder zu versorgen, die betreuungsbedürftig sind. Da ist dann dasselbe in grün, es bleibt nicht viel Zeit übrig für den Rest der Familie.

Hätte ich meinen damals Mann nicht, der Schicht damals gearbeitet hatte, wäre Berufstätigkeit fast unmöglich gewesen trotz Kita-Platz. Weil ich damals einen Beruf hatte mit wenig Gleitzeitmöglichkeiten (sehr eingeschränkt, immer mit Rücksprache ob die Kollegen die Arbeit mitmachen, wenn man mal eine halbe Stunde später kommen musste). Ich selber habe auch ein Kind mit Autismus. Es ist erst die Jahre besser geworden durch flexible Gleitzeit (kann theoretisch kommen und anfangen wann ich möchte) und Homeoffice.

Ich war mal eine kurze Zeit Hausfrau (unfreiwillig). Habe neben meinen Autisten eine Zeitlang meine Mutter gepflegt. Da wurde ich weder meiner Mutter noch meinen Kindern
(mein Großer war damals Teenager) gerecht. Ich hatte einfach keine Zeit. Hier musste alles schnell gehen, Kinder wecken, Jüngsten fertigmachen für die Schule, schnell zu Mutter hin Pflege mit fast allen drum und dran mit Haushalt, ab nach Hause schnell Mittag machen, Kontrolle Hausaufgaben u. Abfragen, dann Therapien und Arztbesuche nachmittags. Wenn dann mal frei, schnell Einkaufen und Haushalt. Mein Mann war auf der Arbeit. Auch wenn Mann mithalf, hatte ich kaum noch Zeit für die Familie.

Ich kenne nur solche Nurhausfrauen, die pflegen und zusehen müssen, dass sie ihre Familie unter einem Hut bekommen zeitlich. Hobbies kaum.

Ich möchte nicht auf meinen Job verzichten wollen, weil es für mich Abwechslung zur Pflege meines behinderten Kindes ist.

LG Hinzwife

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Kann jeder von mir aus so handhaben, wie er mag. Jeder kann das frei entscheiden. 🤷‍♀️ Aber dann bitte nicht rumjammern nach dem Motto:

- Ich bin abhängig von meinem Mann und der macht mit mir, was er will.
- Wir haben uns getrennt. Welche Leistungen stehen mir zu?
- Mein Mann ist krank geworden. Wovon sollen wir denn leben?
- Meine Rente ist soooo gering. Wo kann ich Zuschüsse beantragen?
- Mich stellt nach 20 Jahren keiner mehr ein. Putzen möchte ich nicht.

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Hallo,
in meinem Umfeld gibt es schon ein paar Frauen, die nicht berufstätig sind.
Bei der einen verdient der Mann so gut, dass ich davon ausgehe, dass sie auch für die Rente einigermaßen abgesichert ist.
Die andere denkt sicherheitshalber noch nicht an die Rente... Wieder eine andere hat so viele Kinder, dass sich niemand wundert, warum sie nicht arbeitet - ein Kind ist immer unter 3.

Einen neuen Gedanken möchte ich mit euch teilen:
Ich selbst war immer berufstätig (bei zwei Kindern war ich insgesamt nur 5 Monate in Elternzeit, dazu natürlich der Mutterschutz), aus den häufig genannten Gründen:
- eigene Rente ist wichtig
-meinem Mann könnte etwas zustoßen
-mein Mann könnte mich verlassen (oder ich ihn...)

Zum letzten Punkt: seit ein paar Monaten arbeite ich statt 30 Stunden nur noch 15 und was soll ich sagen - eine Trennung ist sehr viel unwahrscheinlicher geworden ;-)
Irgendwo hat jede Familie ihre Arbeitszeit-Obergrenze.
[Das ist bestimmt eine gemeinsame Grenze - würde mein Mann weniger arbeiten, könnte ich mehr arbeiten und wir würden uns trotzdem noch vertragen ;-) (Leider kann man Mann keine Stunden reduzieren, sonst würden wir beide gerne umschichten.) ]

Wenn es nicht der politische Wille wäre, dass beide Partner gleichermaßen arbeiten(wenn man also im Todes-oder auch Trennungsfall besser abgesichert wäre) dann hätte es durchaus etwas für sich, wenn wenigstens ein Partner Zuhause den Laden am Laufen hält und nicht wochenlang nur das Notwendigste macht. Ich finde schon, dass es extrem wichtig ist, möglichst viel Stress aus der Familie raus zu halten. Davon profitieren nicht nur die Kinder sondern auch die Beziehung. Sicher kann man dasselbe auch erreichen, indem beide Partner Teilzeit arbeiten.

Merkwürdig finde ich den Gedankengang:
Frauen sollen nicht abhängig sein. Also sollen sie so viel arbeiten wie Männer. Männer sollen aber weiterhin so viel arbeiten wie früher, als sie Alleinverdiener waren...
Hm...