Kurzarbeit ablehnen

Guten Abend,
aufgrund der aktuellen Situation hat mich heute Morgen mein Kollege angerufen und mich vorgewarnt, dass mein Chef mich nach Kurzarbeit fragen möchte. „ Ich sei ja schwanger und z.Zt eh im Home Office.“ (Ich wäre die einzige aus dem Kaufmännischen Bereich, die es treffen würde!)
Mein Kollege sagte, dass der Chef die Zustimmung von den Mutarbeitern benötigt, da vertraglich nichts geregelt ist und ich solle es doch verweigern.
Nun ist meine Frage, stehe ich in diesem Fall auch unter dem Kündigungsschutz?
Was passiert wenn ich meinem Chef die Situation erkläre (Einbußen Elterngeld etc.) und es deswegen gerne ablehnen möchte?

Habt ihr ne Idee?🤔
Lg 😘

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Hallöchen,
Ich habe aktuell genau das gleiche Problem.
Vor allem geh ich in 2 Monaten eh in Mutterschutz.

Also mir wurde gesagt, wenn ich es ablehne bekomme ich eine Vertragsänderung mit der entsprechenden Stundenzahl. Sollte ich dieses ablehnen, könnte mir wohl gekündigt werden.

Ich habe auch mit meinem Arbeitgeber gesprochen, dass es sich ja lediglich nur um zwei Monate handele und mir das so die nächsten 12 Monate kaputt macht.
Ende vom Lied, ich hab es unterschrieben und hoffe einfach auf irgendeine grundsätzliche Entschädigung. Nicht nur für uns, Sondern für alle, die in diese schwierige Situation geraten sind.

Ich wünsche dir alles gute und Drücke dir die Daumen

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Ich denke dein Arbeitgeber hat dich da ganz dreist belogen.
Er kann dir nicht einfach einen neuen Arbeitsvertrag anderer Stundenzahl vorhalten. Mit welcher rechtlicher Grundlage?

Er muss sich an den gültigen Vertrag halten. Diesen kann er schwanger ohne sehr triftigen Grund gar nicht, und ohne Schwanger nur unter Einhaltung der Fristen kündigen

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Ich gehe davon aus dass der Kündigungsschutz in jedem Fall greift. Er braucht vertraglich anscheinend deine Zustimmung, also ist er auf dein Wohlwollen angewiesen. Ich würde es ablehnen wenn du es nicht willst.

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Am besten von der Gewerkschaft beraten lassen. Oder Geld investieren und einen Anwalt für Arbeitsrecht fragen. Die beraten auch telefonisch bzw. per E-Mail.

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Bei uns geht den ganzen Konzern Konzern in Kurzarbeit. Bei mir genau den Montag nach Mutterschutzstart. Ich bin davon nicht betroffen und auch nicht die andere Kollegin, die bereits im Mutterschutz seit Anfang März ist. Es gibt noch eine Kollegin, die in 2 Monate in den Mutterschutz geht, sie muss auch kein Kurzarbeit beantragen. In ihren Fall weiß ich aber nicht, ob aus Kulanz im ganzen Unternehmen oder eine Ausnahme unserer Abteilung.

Wenn es deine Zustimmung bedarf: ich würde diplomatisch mit dem Chef reden und erklären, dass es Auswirkungen auf dem Elterngeld hat und du auf dem Elterngeld angewiesen bist usw. ganz ehrlich, ich würde es verweigern, wenn ich könnte.

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Wie es mit schwangeren ist weiß ich leider nicht.

Aber der AG kann auch ohne Zustimmung kurzarbeit beantragen. Aber wie da genau die Bedienungen sind kann ich auch nicht sagen.

Ich würde mich vorab schlau machen oder im Gespräch sagen du musst dich erst informieren.

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Das geht nur ohne Zustimmung wenn es bereits im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag o. Ä. Steht bzw vereinbart ist

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Ich würde empfehlen, dass du mit dem Wissen dass dieses Gespräch kommen soll, dir die Informationen vom Bundesministerium für Arbeit etc. mal genauer ansiehst. Da werden viele Standardfragen zum Kurzarbeitergeld beantwortet.

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Hallöchen,

ich hatte am Dienstag einen Anruf von meinem Chef, dass ich ab Freitag in Kurzarbeit wäre. Ich hatte ihm direkt gesagt, welche Nachteile das für mich bringt. Er wollte dann wiederum mit seinem Chef sprechen und sich wieder bei mir melden. Das war dann am Mittwoch der Fall. Montag und Dienstag hatte ich Urlaub und seit zwei Wochen bin ich ausnahmslos im Homeoffice tätig. Also am Mittwoch der Anruf, es gäbe keine Ausnahmeregelung für Schwangere, man würde mir empfehlen, mir von meinem Arzt ein BV ausstellen zu lassen. Das wiederum habe ich direkt auch klargestellt, dass das so einfach nicht ist, und dass ich hier den AG in der Pflicht sehe. Da mein Chef auch in Kurzarbeit geht und noch einiges zu erledigen war, einigten wir uns darauf, dass ich mit meiner Ärztin spreche und dann wiederum mit dem Chef darüber alles kläre. Habe die Ärztin proforma gefragt, bekam (selbstverständlich ein „nein“ und schrieb das Chef-Chef. Parallel bekam ich einen Anruf einer Kollegin, eine MA von ihr wäre in der Personalabteilung gewesen und hat dort die Info bekommen, dass für alle Schwangeren Ausnahmen gemacht werden und keine schwangere Frau in Kurzarbeit geschickt wird. Nun rief ich selbst in der Perso an, muss dazu aber sagen, dass Chef-Chef auch Geschäftsleiter Personal ist, und bekam die Info, dass alle Schwangeren ausgenommen sind von Kurzarbeit UND ebenfalls alle werdenden Väter. Das ist in der BV (nein hier nicht Beschäftigungsverbot) geregelt mit der Begründung, dass die Kurzarbeit negativen Einfluss hat auf das Elterngeld. Das schrieb ich Chef und Chef-Chef und wartete auf Antwort. Weil ich in meiner oben genannten Email an Chef-Chef den Ball mit dem Beschäftigungsverbot wieder dem AG zugeworfen habe, haben die den Sachverhalt an unsere Arbeitssicherheit weitergeleitet. Der Kollege, der die Gefährdungsbeurteilungen macht, rief nun an, weil er alles ganz anders verstanden hatte, und mir nun die Angst vor Corona nehmen wollte. Ich habe ihm das dann einmal von meinem Standpunkt aus erklärt und auch mitgeteilt, dass das schlicht und einfach Unwissen von allen Beteiligten war und dann hatten wir nur noch Smalltalk der zumindest die Erklärung enthielt, weshalb die Empfehlung kam, das BV von der Ärztin ausstellen zu lassen, nämlich, weil ein Unternehmen das für MA deren Gefährdungsbeurteilung durch ist UND für Unternehmen die bereits Kurzarbeit angemeldet haben, schlichtweg nicht mehr möglich ist. Letztendlich ist bei mir die Kurzarbeit vom Tisch, ich mache morgen normal weiter.

Wenn bei Euch wirklich nichts geregelt ist, lehne die Kurzarbeit ab. Einfluss auf deinen Kündigungsschutz hat es keinen, es sein denn, das Unternehmen geht in die Insolvenz. Rufe doch am besten morgen mal in deiner Perso an und frage nach, vielleicht weiß die bei Euch auch mehr. Mein Chef, Chef-Chef und auch der Kollege aus der Arbeitssicherheit sind alle plietsch, und haben dennoch geschafft, diesen wichtigen Punkt zu „übersehen“. Ich bin in der Corona-Hektik einfach durchgerutscht.

Alles Gute ☘️☘️☘️

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Soweit ich weiß hat man durch Kurzarbeit keine Einbußen beim Elterngeld.
Kündigungsschutz greift sicher auch wenn du das ablehnst. Also ich würde ablehnen. Ist zwar unangenehm für deinen Chef aber wieso sollst du jetzt das Ganze auf dich nehmen? Weil du "sowieso bald weg bist"? Immer diese sexistischen Argumente. Besser wäre es einen männlichen, höher gestellten Kollegen in Kurzarbeit zu schicken, da kann dein Chef auf die Stunde mehr sparen.
Wer nichts vertraglich regelt ist meiner Meinung nach selber Schuld.
Wir stehen auch kurz vor sowas. Es soll sogar eine Vertragsergänzung werden. Wieso sollte ich als AN sowas unterschreiben, wenn es nur Nachteile für mich hat? Wenn dann müsste es zusätzlich einen Vorteil geben, z. B. bis zu 10 % bezahlt freigestellt. Aber Nachteile einfach akzeptieren finde ich eine absolute Frechheit, was denken sich die Arbeitgeber.

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„Was denken sich die Arbeitgeber?“ zB, dass du morgen auch noch einen Job hast...

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So weit denken manche hier nicht...

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Schau mal auf dem Blog von "Smartmama" da gibt es einen guten Artikel zu dem Thema.
Hoffe Du kannst das bestmöglich für Dich lösen.