Dem "großen" Firmenchef die Meinung sagen?

Hallo

Unsere Firma hat mehrere Firmensitze. In meinen 5 Jahren Firmenzugehörigkeit habe ich den "großen" Chef noch nie gesehen. An den ist auch kein rankommen.
In den letzten Jahren sind einige Unsäglichkeiten passiert. Wir sind leider ein Firmenteil, der strukturbedingt keinen großen Gewinn abwirft und deswegen systematisch benachteiligt wird.

In der Krise hat er sich - für mein Gerechtigkeitsempfinden - einfach mal absolut falsch benommen. Ich möchte das gern als Mail an den stellvertretenden Geschäftsführer sachlich und freundlich formulieren (von ihm hab ich ne mail im Postfach, die für mich der Stein des Anstoßes ist) Die Dinge der letzten Jahre lasse ich außen vor. Dass ein Geschäftsführer wirtschaftlich denkt, kann ich niemandem vorwerfen.

Hat schon mal jemand von euch die "Frechheit" besessen die Geschäftsführung seiner Firma (mit der er ja nur sehr selten zu tun hat) per mail/brief auf Missstände anzusprechen?
Wie wurde reagiert?

Vor einer Kündigung habe ich wenig Angst, ich habe eine Ausbildung, mit der ich sehr wahrscheinlich wieder Arbeit finden werde.

Na gut, doch, ich hab Angst. Deswegen frage ich hier. Ich liebe meine Arbeit und meine Kollegen.... #herzlich

Würdet ihr dem stellvertretendem GF schreiben?

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Ich denke nicht, daß auf eine Mail eine Kündigung folgt, solange man sich die Beschimpfungen verkneift.

Problematisch sehe ich diese Mail aus anderen Gründen: Du sprichst von Missständen. Die von denen Du höchstpersönlich und tatsächlich weisst, fallen u.U. auch in den Verantwortungsbereich Deiner Niederlassungsleitung - zumindest laut Organigram. Du haust sie also gleich mit in die Pfanne. Ob sie etwas dafür kann oder nicht, wird da vermutlich völlig unerheblich sein.
Die Missstände kennst Du eher vom Hörensagen. Und da ist es ziemlich egal, wie zuverlässig Deine Quellen sind: Es ist Hörensagen. Es ist durchaus ok, darüber freundlich nachzufragen. Sich per Mail über Hörensagen zu echauffieren macht einen eher lächerlich.

Was auch immer Du tust: Wenn Du Deine Niederlassungsleitung magst, rede mit ihr, bevor Du die Mail abschickst.

Grüsse
BiDi

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Danke für deinen Rat! Ja, ich werde vorsichtig sein.

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Achso, wir sind jetzt nicht sowas wie ford oder krupp. Unsere firma ist nur sachsenweit vertreten.

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Hallo.

Geht es noch immer um die rückwirkende Kurzarbeit?
Wenn ja... Dann schreib deine Email.
Du bist in letzter Zeit so und so nicht mehr mit deinem Job zufrieden. Was hast du zu verlieren - selbst wenn man dir kündigt?
Wenn du, wie du schreibst, eh leicht wieder nen (vielleicht sogar besseren) Job kriegst, dann teile ihnen mit was dir auf der Seele brennt.

LG

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Nicht nur. Hauptsächlich um die Art und weise und darum, dass der Chef mal mitbekommt, dass seine Firma nicht nur aus Firmensitzen besteht.

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Kann dich schon verstehen.:-)
Aber dennoch würde ich dir raten, nix übers Knie zu brechen.
Schlaf die eine oder andere Nacht drüber.... Vielleicht legt sich dein Ärger bis dahin etwas.
Auch wenn dein "großer Chef" insgeheim nachfühlen kann, was du meinst. Er wird es aber mit Sicherheit nicht über die Lippen kriegen dir Recht zu geben. Geschweige denn, dass sich an der Gesamtsituation relevant was ändern wird.#zitter

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Ich bin als Sachse ja auch etwas Gerechtigkeitsfanatiker.

Leider hat die Erfahrung gezeigt, dass derjenige, der Mißstände aufzeigt und anprangert, meist dann der Doofe ist.

Entscheiden musst Du selbst, was Du willst, bedenke aber, wir stehen momentan am Anfang der vielleicht größten Wirtschaftskrise und es wird trotz vernünftiger Ausbildung nicht unbedingt an jeder Ecke ein Job warten.

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Die Angst habe ich.
Wobei ich wohl die meiste Angst davor haben muss, dass meine mail als Anlass genommen wird, andere Kollegen in die Pfanne zu hauen.
Ich bin zur Zeit so von unserer netten Niederlassungsleitung verwöhnt, dass es mir einfach an Fantasie fehlt, was noch passieren könnte....
Kündigung wäre glaub ich das kleinste Übel... ich weiß es nicht #kratz

Ich arbeite beim Bildungsträger... ich glaube, dass die Branche in der Krise gut zu tun haben wird.

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Ist ja immer eine Frage wie man das formuliert. Ne Mail die aus Kritik besteht würde ich mir verkneifen. Geschickt als „Ideen“ oder „Lösungen“ getarnte Kritik und ein paar Rückfragen sind da ein bisschen diplomatischer und dürften besser ankommen.

Aber ich finde es ist ein NoGo und lässt den direkten Vorgesetzten blöd dastehen wenn du den übergehst. Eigentlich meckert man sich doch in der Hierarchie nach oben, oder? Hast du keinen direkten Vorgesetzten als Bindeglied?

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Ich sage immer zu meinen Mitarbeitern wenn ihr es auf ein Gespräch mit dem großen Chef anlegt, dann bereitet euch gut auf das Gespräch vor. Da braucht es in erster Linie keine aufgestauten Emotionen, es braucht Fakten die sich belegen lassen und nicht als Vermutung daherkommen. Die oberste Chefetage ist geschult in solchen Gesprächen. Wenn man da nicht gut vorbereitet ist, kommt man aus diesem Gespräch raus und weiß nicht mehr warum man das Gespräch eigentlich führen wollte. Vor 4 Wochen erst erlebt bei einer sehr jungen Kollegin die total emotional zum Chef ist, weil sie sich ungerecht behandelt fühlte und den Personalchef an den Pranger stellte. War kein gutes Gespräch.

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Ich glaube, du brauchst nicht in der Verfassung für so ein Schreiben. Nicht böse gemeint aber du bist sehr emotional und ich denke deshalb nicht, dass was Gutes dabei raus kommt.

Ich habe deine anderen Posts nicht gelesen und kann daher nicht sagen ob deine Gründe berechtigt sind. Du solltest aber alles was du vorbringen willst, mit Fakten belegen können. Am besten mit einer schriftlichen Dokumentation.

Falls du jemand anderen in die Pfanne hauen willst wie hier schon mal geschrieben, wäre ich sehr vorsichtig. Das kann nach hinten los gehen. Wenn es ein aktuelles Problem mit einer anderen Person gibt, würde ich das erst Mal mit dem Vorgesetzten besprechen.


Was ich auf gar keinen Fall machen würde, ist "die Meinung sagen"! Meinungen haben in einem Brief an einen unbekannten GF nichts verloren! Das kann man machen wenn man oft Kontakt zu ihm hat und weiß, dass er (mehr oder weniger) Interesse an anderen Meinungen hat.

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Brauchst heißt bist

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Um himmels willen! Ich haue niemanden in die Pfanne. Ich mag meine Niederlassungsleitung. Die sind völlig in Ordnung. Dass der "große Chef" wirtschaftlich denkt und uns deswegen wie Aschenputtel behandelt, kann ich verstehen.

Unsdr chef hat am 21.03, also einen Tag nachdem wir unsere Teilnehmer heim schicken mussten und wissen wollten wie es weiter geht, eine Mail geschrieben, die ich als bodenlose Frechheit empfinde (zudem es eine "noreply-adresse" war. Ich habe sie mehrmals durchgelesen und mit meinen Kollegen drüber gesprochen: sie war absolut sinnlos und enthielt Unterstellungen. Und kam Freitag kurz vor Feierabend. Gut. Wir haben uns alle kurz drüber echauffiert und dann eben geschaut, was da kommt. Und dann kommt diesen Freitag wieder kurz vor Feierabend die mail vom stellvertretendem Geschäftsführer.
Darum gehts. Um diese Art und Weise.

Das mit der Kurzarbeit wird halt so.
Das mit dem fehlenden Personal ist dem Geringen Gewinn, den wir abwerfen zu schulden. Geschenkt.
Aber ich muss doch als Chef in der Lage sein IRGENDEINE konkrete Aussage ider wenigstens was NETTES zu sagen! Wenn ich mir schon die Mühe mache, ne eeeeeeeeeeewwig lange und verschwurbelte Mail an alle Mitarbeiter (also auch die Teile, die Geld abwerfen) zu schreiben, dann kann doch da "Danke ihr lieben Mitarbeiter" stehen. Oder bin ich altmodisch??

Du warnst mich davor zu emotional zu schreiben. Das will ich nicht tun. Sonst hätte ichs jetzt einfach gemacht und nicht hier gefragt.

Ich weiß, ich hab ne kurze Zündschnur, aber du lernst hier bei Urbia nur meine emotionalen Ausbrüche kennen, weil sie auffallen. Ich kann auch vernünftig und taktisch.

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Wie wäre es denn, wenn du dein Anliegen erstmal mit deinen Kollegen und deinem direkten Vorgesetzten besprichst?
Vielleicht könnt ihr ja gemeinsam eine Email verfassen. Sowas wirkt oft besser, als ein „Alleingang“.

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Dieser „große“ Chef weiß vermutlich nicht wer du bist, ggf. liest er deine Mail gar nicht, weil seine Assistenz schon aussortiert und sich um die „unwichtigen“ Dinge selbst kümmert.

Dein Ansprechpartner ist dein direkter Vorgesetzter oder der Betriebsrat. Und an den würde ich mich auch wenden. Also schreib deine Mail, aber eben an den BR.

Vor Kündigung hätte ich keine Angst. In meiner Arbeitsungebung sind durchaus kritische Fragen und Feedbaxk erwünscht, da hat keiner Bock auf ausschließlich Duckmäuser.