Hallo ihr Lieben,
Ich stehe vor einer für mich schweren Entscheidung.
Ich bin 27, seit einem Jahr verheiratet und arbeite trotz Fachhochschulreife seit 8 Jahren in einem Helferjob mit miserabler Bezahlung.
Anfangs war der Job nur zur Überbrückung gedacht bis ich einen Ausbildungsplatz finde, später kamen immer mehr private Probleme dazu sodass es finanziell ohne diesen Job nicht gegangen wäre.
Ich habe falschen Menschen vertraut, stand mit Schulden da.
Ich hatte und habe keinerlei familiäre Unterstützung.
Somit habe ich den Traum von der Ausbildung auf Eis gelegt.
Vor 4 Jahren habe ich dann mein Mann kennengelernt, dank ihm konnte ich mir in letzten Jahren ein stabiles Umfeld aufbauen.
Da es nun finanziell um Welten besser aussieht als noch vor 5 Jahren, kommen nun wieder die Gedanken doch noch eine Ausbildung zu starten.
Ich möchte und kann nervlich auch nicht mehr in meinem Job arbeiten, vor allem ist es ein Job den wirklich jeder machen kann ohne Schulabschluss o.ä.
Ich möchte meine Fachhochschulreife nicht „umsonst“ gemacht haben.
Da ich aber schon 27 bin kommen langsam auch die Gedanken an die Familienplanung.
Mein Mann meint ich könnte auch locker noch mit 31 das erste Kind bekommen, nach der Ausbildung dann eben.
Ich habe Angst dass es mit Anfang 30 nicht mehr klappen könnte, und ich es dann bereue, so „karrieregeil“ gewesen zu sein.
Anderseits ohne Ausbildung Kinder zu bekommen und danach eventuell wieder auf Ausbildungssuche zu gehen halte ich ebenso für riskant, zumal ich eben außer meinen Mann niemanden habe der mich unterstützt.
Ich bin im Moment im Bewerbungsverfahren für eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten.
Wenn es klappen würde, wäre es eine Riesen Chance, ich bekomme aber einfach nicht diesen „Zeitdruck“ mit der Kinderplanung aus dem Kopf.
Es macht mich wirklich fertig, vor allem jetzt in der Corona Zeit wo ich nicht arbeiten kann da der Betrieb geschlossen ist drehen sich die Gedanken.
Ausbildung mit 27 trotz Kinderwunsch
Ganz ehrlich, du bist 27 und nicht 37. Du musst noch sehr lange arbeiten gehen.
In meinem engen Freundeskreis war ich mit 32 die erste, die ein Kind bekommen hat. Beim zweiten bin ich 34. Die eine Freundin hat kurz nach dem 34. das erste Kind bekommen, die andere wird kurz vor dem 35. Kind 1 bekommen. Wir haben alle viele Jahre in unsere Ausbildung gesteckt und solide Jobs.
Kinder kannst du locker noch mit über 30 bekommen. Wenn du irgendwann vielleicht geschieden, mit Kindern aber immer noch ohne Ausbildung mit mies bezahltem Job dasitzt, ist niemandem geholfen.
LG
Jo
Korrekt - liebe TE, stell Dir vor, Du bekommst jetzt ein, zwei Kinder, die Ehe geht in die Brüche.. Deun Mann ist Dir nur Unterhaltspflichtig so lange die Kids klein sind! Und dann bist Du finanziell für Dich selbst verantwortlich..
Bei mir wäre eine Ausbildung Prio 1 - und, leider, musst Du froh sein, in Deinem Alter noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen!
Das ist eben auch der Gedanke der mich hauptsächlich dazu treibt, dass es bis zur Rente noch Jahrzehnte sind.
Glaube auch dass das Umfeld eine große Rolle spielt.
Mein Mann hat eine sehr große Verwandtschaft und alle Nichten in meinem Alter haben mindestens ein, wenn nicht schon 2 Kinder.
Haben aber auch nur Hauptschulabschlüsse bzw „minderwertige“ Ausbildungen und müssen nach dem Mutterschutz in Jobs arbeiten vor denen es mich graut.
Habe auch schon Kommentare bekommen von wegen „das erste mit 28 ist schon spät“.
Vielleicht habe ich mir da einfach zu viel Angst einjagen lassen.
Natürlich ist eine Ausbildung wichtig, aber ich würde vorher meine Hormone testen lassen. Auch wenn ich es selber zahlen müsste.
Bei mir ist mit Anfang 30 Schluss mit Kinder bekommen, die Chance geht gegen Null. Das ist zwar selten, aber leider nicht unmöglich.
Dieses "Kinder kannst du auch mit jenseits der 30/35 bekommen" kann ich nicht mehr hören, es ist halt nicht immer so.
Ich habe jetzt zweimal zurückgescrollt um mich zu vergewissern, dass du wirklich erst 27 bist und nicht 37.
Übernimm Verantwortung für dein Leben, mach eine Ausbildung! Es ist höchste Zeit.
Das Kind kannst du direkt im Anschluss danach bekommen. Je nachdem wie es mit der Anschluss Beschäftigung aussieht kannst du ja auch am Ende der Ausbildung bereits schwanger werden. Da ist der öffentliche Dienst ja zum Glück familienfreundlicher als die Wirtschaft.
Das Durchschnittsalter in dem deutsche Frauen ihr erstes Kind bekommen, liegt bei 30. Da wärst du kaum drüber.
Stell dir doch mal vor, was passiert, wenn dein Mann sich trennt oder ihm was passiert. Dann stehst du da, mit einem Kind dass du dann mit ALG II in der Hochhaussiedlung großziehen kannst. Und sag jetzt nicht, dass dir das nicht passiert.
Ich habe zwei Jahre in einem Jobcenter gearbeitet und habe jede Woche mindestens 3 Frauen vor mir sitzen gehabt, die dann nur am weinen wegen des sozialen Abstiegs von Haus, zwei Autos und regelmäßigen Urlaub zu Secondhand und Tafel waren und manche haben dann auch noch den Kindern die Schuld gegeben("Wenn ich die Kinder nicht gehabt hätte, dann hätte ich ja...").
Weil die Kinder ja auch diejenigen sind, die es sich ausgesucht haben, dass die Mütter ihre Hintern nicht hochbekommen und sich lieber auf den Ernährer verlassen haben. Du merkst, da geht mir echt die Hutschnur hoch.
Dein Mann hat recht. Mach die Ausbildung, trag deinen Teil zu eurer Familie bei.
Für deine 8 Jahre alte Fachhochschulreife interessiert sich niemand.
Für meine 8 Jahre alte Fachhochschulreife interessiert sich niemand ? Deshalb werde ich auch zu Gesprächen und Einstellungstests eingeladen
Wenn es um Bewegungen im öffentlichen Dienst geht : Da muss jeder eingeladen werden, der die Voraussetzungen erfüllt.
Hallo liebe Kara,
Ich bin ebenfalls 27 verstehe deine Gedanken bezüglich des Kinderwunsches sehr gut. Ich bin jetzt auch schwanger und als es nicht direkt geklappt hat, wurde ich sehr ungeduldig, weil ich mehrere Kinder möchte und eigentlich mit Anfang 30 "fertig" sein wollte. Aber ich habe mich dann angefangen damit abzufinden, dass es etwas ist, was ich nicht beeinflussen kann. Ich habe mir die Vorteile ausgemalt, wenn sich die ganze Kinderphase doch etwas ausdehnt. Ich hatte mehr Zeit Geld anzusparen (bin auch erst seit 2 Jahren richtig am arbeiten), meine Mutter und meine Schwiegermutter sind schon (fast) im Ruhestand und freuen sich bei der Kinderbetreuung zu helfen und wenn ich selbst irgendwann hoffentlich Oma werde, bin ich dann vielleicht nicht mehr 45 oder 50 und voll am arbeiten, sondern schon vielleicht 60 und freue mich auf die Zeit mit den Enkelkindern.
Für mich sind Kinder der essentiellste Wunsch meines Lebens, warum hab ich mir selbst diesen Druck gemacht das schnellstmöglich hinter mich zu bringen? Ich will diese Zeit doch lieber lange und finanziell sorgenfreier genießen.
Vielleicht findest du dich ja dort auch ein bisschen wieder.
Also sei vernünftig, mach deine Ausbildung, und dann freue dich auf die Kinderzeit 😊
"Karrieregeil"
Eine abgeschlossene Ausbildung ist für mich eine Grundvorraussetzung. Eine Basis.
Ganz ehrlich, eine "Karriere" hat man damit noch lange nicht. Es ist lediglich die Grundlage eine starten zu können.
Das später mit Kind zu machen ist zwar grundsätzlich möglich aber leichter wird's nicht.
Was stellst Du dir denn konkret vor? Welchen Beruf möchtest du denn erlernen?
Welchen Beruf übst du derzeit aus? Auch ohne die klassische Ausbildung lassen sich mit einigen Jahren Berufserfahrungen und auch Weiterbildungen diverse Abschlüsse machen.
Vielleicht nicht unbedingt in der aktuellen Firma aber du kannst dich jederzeit auch anderweitig umsehen. Manche Firmen unterstützen und finanzieren sogar Weiterbildungen und Schulungen.
Ich bin mir sicher, es gibt da einige Möglichkeiten für Dich.
Wenn die Lage sich Corona technisch gelegt hat, könntest du auch einen Beratungstermin beim Arbeitsamt erbitten. Die können dich sicherlich nochmal zusätzlich beraten, haben vielleicht Ideen und zeigen dir Möglichkeiten auf. Evtl sogar Adressen von möglichen Firmen.
In Deutschland gibt es keinen Grund keine Ausbildung zu machen. Auch auszubildene bekommen finanzielle Unterstützung von Staat und 8 Jahre in einem schlecht bezahlten hilfsjob hängen zu bleiben, ist doch auch frustrierend. Fachhochschulreife ist ja nicht schlecht, aber allein ist es nichts... Es gibt Leute mit Abitur, die dann nichts auf die Reihe bekommen haben. Also, bewegt deinen Hintern, mach die Ausbildung und denke dann an Kinder. Aus deinem Posting kann man herauslesen, dass es wohl mehrere Baustellen bei dir gibt.
Da würde ich mich beraten lassen.
und auch den Gedanken so herum betrachten:
Ausbildung anfangen
- unerwartete Schwangerschaft
im Zweifel Ausbildung pausieren, zu Hause weiter lernen, mit dem AG sprechen.
Je nachdem wie weit du mit der Ausbildung dann schon bist.
Da du Fachhochschulfreife zu haben scheinst, kannst du auch besprechen, ob eine Ausbildungszeitverkürzung möglich wäre. Je nachdem wie gut deine Noten waren, welche Erfahrungen du mitbringst, kann das 1/2 oder ein Jahr kürzer sein.
Auch bei sehr guten Noten ist es in manchen Berufsbereichen möglich, mit sehr guten Noten natürlich.
Machst du jetzt keine Ausbildung
- und es klappt mit dem Kinderwunsch nicht?
- klappt es mit dem Kinderwunsch erst dann, wenn du aufgegeben hast und dann schwanger wirst, wenn du dann später eine Ausbildung machst?
- du wirst jetzt schwanger, machst keine Ausbildung. Trennung.
Welche Optionen bestehen?
Im Zweifel würde ich die Ausbildung wählen.
Falls eine Schwangerschaft dazwischen kommt, können sich Lösungen finden.
Keine Ausbildung zu beginnen, weil du schwanger werden könntest
und dann klappt es nicht
oder doch, mit anderen Umständen (Trennung, schlimmeres),
ist es schwieriger Lösungen zu finden.
Und ja, ich kenne einige Alleinerziehende, die schwanger ihre Ausbildung beendet haben.
Die den Mut hatten mit Lehrern, Ausbildern und anderen gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Optimal ist anders. Ohne Ausbildung wäre aber in den genannten Situationen ungünstiger.
Im akademischen Umfeld ist es völlig normal, mit über 30 das erste Kind zu bekommen. Da machen sich nicht so viele Frauen Stress (zumindest nicht in meinem Umfeld). Ich selbst habe mit 26 erst angefangen zu studieren (nach einer Ausbildung) und habe nun mit 34 mein erstes Kind bekommen.
Ich frage mich, warum auch so viele Frauen so alt machen...Ich fühle mich mit 34 nicht anders als mit 24. Höchstens eben etwas weiser, haha.
Mach dir wegen dem Alter keinen Stress. Das Durchschnittliche Alter für das erste Kind liegt übrigens um die 30 ;)