Mehrwertsteuersenkung - kommt die Ersparnis bei uns an?

Hallo,
Die Mehrwertsteuer soll ja um 3 Prozent gesenkt werden bis Jahresende.

Die Ersparnis soll an den Verbraucher weitergegeben werden.

Glaubt ihr das ?

Glaubt ihr, das künftig die Produkte 3 Prozent günstiger sein werden ?

Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, das man jeden Preis anpasst für die paar Monate.

Das einzige, was meiner Meinung nach Sinn machen würde, wäre, dass zb beim bezahlen an der Kasse vom Einkaufswert der mit 19% versteuerten Sachen automatisch 3 Prozent als „Rabatt“ abgezogen werden.

Ansonsten denke ich, wird der Verbraucher - grad bei sowieso schon günstigen Sachen - nichts davon merken.

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Nö, ich glaube nicht, dass es ankommt und ich denke auch nicht, dass die 3% bzw 2% den Braten fett machen. Wenn man die urbia typischen Angaben zu Ausgaben für Lebensmittel/tanken/Drogerie/Klamotten usw pro Monat mal nimmt, sind das meistens um die 600-800€ die genannt werden wenn ich das so richtig in Erinnerung habe. Wären also Einsparungen durch die Steuersenkungen von 12-20€ pro Monat. Ich glaube nicht, dass das einer Familie wirklich "den Arsch rettet". Wie du schon sagst, vorausgesetzt, die Senkung kommt überhaupt an. Da die Steuersenkungen zudem befristet sind, ist das für mich noch unverständlicher. Ich stelle mir nur Mal vor, welcher Aufwand dahinter steht, das alles umzusetzen! Und dazu noch zwei Mal in kürzester Zeit.... Sieht ein bisschen nach ABM und so tun als ob aus...
Ich halte nichts davon weil es nur eine befristete Senkung ist.

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Es sind ja auch keine 3%, sondern 3 Prozentpunkte, die die Umsatzsteuer gesenkt wird.

Wenn ein Produkt netto 100 Euro kostet, darauf 19% Umsatzsteuer kommen, zahlt man 119 Euro als Endverbraucher für das Produkt. So, ab 1.7. sollen nun stattdessen 16% Umsatzsteuer drauf gezahlt werden. Wenn es an den Kunden weitergereicht wird, zahlt der Verbraucher 116 Euro. Macht eine Ersparnis von rund 2,5%.
Auf den ermäßigten Steuersatz umgerechnet eine Ersparnis von 1,87%.

Ich gehe aber auch nicht davon aus, dass der Verbraucher es merken wird. Wer es merken wird, sind die Unternehmen, die jetzt wahnsinnigen Aufwand haben, diese Änderungen umzusetzen. Die Finanzämter bekommen auch noch Spaß, denn, haha, die Umsatzsteuervoranmeldungsformulare sowie jene für die Jahreserklärung sehen ja nur den Regelsteuersatz oder eben den ermäßigten vor (ok, oder den landwirtschaftlichen). Es gibt schöne Felder für "andere Steuersätze", tja, da fallen dann beide Umsatzsteuersätze rein. Eine "einfache" elektronische Übermittlung der Umsatzsteuervoranmeldung könnte lustig werden.
Aber auch die Ermittlung der Steuersätze wird IT-seitig ein großer Spaß. Wir grübeln bei uns schon wie wir das umsetzen können, welche Dinge alle angepasst werden müssen etc.

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Ein riesiger Aufwand, der meiner Meinung nach wenig Sinn macht.... Wenn ich 1000 Euro im Monat habe, dann kann ich 1000 Euro im Momnat ausgeben.....nicht mehr und nicht weniger... davon profitieren nur diejenigen, die große Ausgaben haben... Autos, Jachten, Hausbau/Renovierung, teure Reisen... im Alltag spürt das doch keiner. Es geht einfach darum, dass die Leute ihre Sparstrümpfe öfnnen und ZUSÄTZLICH konsumieren. Und der begrenztre Zeitraum ist eben dafür da, dass es geballt passieren soll... das Geld, was von März bis Juli NICHT ausgegeben wurde, weil die Menschen nicht raus durften un dnix machen konnten soll möglichst noch in diesem Steuerjahr ausgegeben werde um die Wirtschaft anzukurbeln und das Bruttoinlandsprodukt zu puschen.... ich denke, das es den Aufwand nicht wert ist. Es gilt ja wahrscheinlich nicht nur bei Produkten, sondern auch bei Dienstleistungen. Da müssen neue Preislisten erstellt, gedruckt, veröffentlicht werden usw.... außerdem ist der Juni für den Handel dann jetzt auch gelaufen, weil die Leute wahrscheinlich mit dem großen Konsum bis Juli warten werden und man wegen den beschissenen Corona Maßnahmen eh keinen Bock drauf hat groß schoppen zu gehen....

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Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass ein Restaurant jetzt extra für 6 Monate ne neue Speisekarte drucken läßt. Zumal die Kosten ja durch Corono-Maßnahmen gestiegen sind bzw. vieles teurer geworden ist im Einkauf.

Wenn ich schon lese, dass die Verbraucherzentrale das alles beobachten will und Unternehmen, die die Preise nicht senken an den Karren fahren will wird mir schlecht.

Viele haben jetzt nach Corona eh zu kämpfen. Dann dieser Aufwand für gerade mal ein halbes Jahr. Das sehen ja viele Kunden nicht und meckern dann vielleicht über gleich gebliebene Preise.

In unserer Branche ist es so, dass viel Ware aus Asien kommt. Da im Moment weniger Container zur Verfügung stehen, steigen die Preise für den Transport. Das muß natürlich auch auf die Ware umgelegt werden. Also müßte man jetzt eigentlich die Preise erhöhen. Der Kunde erwartet aber ab Juli eine Senkung.

Ich finds ehrlich gesagt total sinnlos und denke es wird nur für mehr Frust sorgen.

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Ich habe mich das auch gefragt und einen Freund im Handel gefragt wie sie das jetzt machen. Der meinte das sei so einfach gar nicht möglich, da drücken die ja nicht einfach auf irgend einen Button und dann sind alle Produkte anders etikettiert. Er könnte sich beim Lebensmitteleinzelhandel und bei Drogerien vorstellen, dass die jetzt bis Jahresende einen pauschalen Rabatt geben in ungefähr dieser Höhe. Oder sie machen nur Aushänge, dass sie den Aufwand des Umettiketierens nicht leisten können, an der Kasse aber die Nettopreise mit der niedrigeren Steuer richtig ausgegeben werden.

Ich werde jetzt mal ein paar Wochen Kassenbons sammeln und dann meine Standardprodukte vergleichen.

Der Witz: Bei großen Sachen wie Möbel und Elektrogeräten, wo man aktuell gut im Handel verhandeln kann, wird man jetzt eher mehr bezahlen, weil jeder Verhandlungsversuch abgebügelt wird mit „Jaja, toll, sie bekommen das ja jetzt ohnehin schon x € günstiger“

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Und was ich mich auch frage: meine Freundin hat eine Küche und weitere Möbel für einen Festpreis von ca 15.000€ bestellt. Die Sachen sind auch schon beim Händler und werden jetzt bald ausgeliefert. Eigentlich sollte das noch im Juni passieren. Was, wenn sie den Liefertermin und Rechnungslegung auf Juli verschiebt? Wird dann alles günstiger? Streicht der Händler die Differenz ein weil sie einen Brutto Festpreis hat?
Kriegen die Händler nachher was vom Finanzamt wieder weil sie 19% Vorsteuer abgeführt haben aber nur 16% Umsatzsteuer bekommen?

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Der Vertrag ist zu Stande gekommen, als sie die Küche gekauft hat, also den Vertrag abgeschlossen hat, nicht erst bei Zahlung. Sie wird also weiter den alten Bruttopreis zahlen müssen. Und da Leistungserbringung (Herstellung) auch vor der Steuersenkung war ist das auch richtig so. Die Kalkulation des Anbieters basierte ja auf dieser Annahme. Die rechnen ja nicht nur netto+Mwst., denn dann hätten wir ja nicht so glatte Preise, die Kalkulation beinhaltet ja Einkaufsrabatte, etc.

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Hier greifen einfach die normalen Mechanismen des Marktes. Unternehmen haben dann mehr Spielräume, es gibt dann immer Unternehmen, die den Preis senken, um mehr Kunden zu bekommen. Und dann haben die anderen entweder die Wahl ob sie mitziehen oder nicht. Wenn nicht, gibt es vermutlich weniger Kunden.

Hier fehlt bei quasi allen deutliches Verständnis von grundlegenden marktwirtschaftlichen Prinzipien.

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Hier fehlt nicht allen das Verständnis sondern dir eher die Info wie das weitergegeben werden soll.
Denn laut Regierung soll die Senkung beim Verbraucher ankommen, deswegen wurde sie beschlossen.
Wenn das so ist, dann ist es eben nicht im Ermessen der Unternehmen ob sie die Preise senken oder nicht.
Und ich frage mich wie das umgesetzt werden soll.

Außerdem - wenn ich immer Nutella kaufe - dann werde ich es auch weiterhin kaufen, auch wenn sie den Preis nicht senken sollten und die Firma Gut&Günstig Schokocreme schon.
Grad bei Lebensmitteln wird doch keiner plötzlich ein anderes Produkt kaufen nur weil es 2 Cent billiger ist.

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Ich arbeite in der Buchhaltung in einem Lebensmittel Groß und Einzelhandel und ich bin schon jetzt genervt von dem riesen Aufwand der da nun betrieben werden muss. Und das ganze für ein halbes Jahr. Und Nein...ich denke nicht das die Preise für zum Beispiel Lebensmittel dann für den Endverbraucher gesenkt werden. Der Aufwand wäre viel zu groß.

LG