AG stellt sich dumm....

Ich habe meinem Arbeitgeber gestern gesagt, dass ich schwanger bin. Ich habe auch gleich auf die neuen Empfehlungen aufgrund Corona hingewiesen (ich arbeite im Verkauf). Daraufhin wurde mir von der Personalabteilung mitgeteilt, dass ich ein Berufsverbot von meiner Ärztin vorlegen müsse. Ich weiß natürlich, dass das absoluter Blödsinn ist und habe auch gesagt, dass dies nicht stimme. Es kamen dann so Fragen wie: ab wann ich denn möchte, dass das Mutterschutzgesetz greift etc. Und das irgendwann jemand auf mich zukommen würde aufgrund Arbeitsplatzbeurteilung. Da bin ich fast vom Stuhl gefallen. Ich muss dazu sagen, dass ich in einem Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern arbeite. Hier kann es schlicht und einfach nicht um Unwissenheit der Personalabteilung gehen...
Ich bin immer noch entsetzt. Seh ich das zu eng??.

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Hallo,
nein, das siehst du nicht zu eng.

Ich bin immer wieder entsetzt, zu sehen, wie manche AGs drauf sind bezüglich Mutterschutz und wie ahnungslos die immer so tun.

Gefährdungsbeurteilungen von jedem Arbeitsplatz bezüglich einer Schwangerschaft muss seit 2018 vorliegen, ob dort eine weibliche Person beschäftigt ist oder nicht.
Mit Corona hat der AG diese Arbeitsplätze unverzüglich neu zu bewerten mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Die vorhandene Gefährdungsbeurteilung, die auch schon den Part Corona enthalten muss, muss dann jetzt mit dir durchgegangen werden.
Dann ist es Aufgabe des Betriebes zu bewerten ob dein Arbeitsplatz für eine schwangere Person derzeit geeignet ist, oder ein Beschäftigungsverbot/Teilbeschäftigungsverbot vom Arbeitgeber (nicht vom Arzt, der hat damit nichts zu tun) ausgesprochen werden muss.

Gruß
Demy

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Um was geht es dir denn konkret?

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Soll ich die Füße still halten oder schon darauf bestehen, dass das Mutterschutzgesetz eingehalten wird. Ich arbeite z.B. öfter bis nach 20h. Soll ich sagen, dass das nicht mehr zulässig ist oder erscheine ich einfach zum Dienst?
Es ärgert ich schlichtweg, dass ein Unternehmen dieser Größe sich blöd stellt

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Sag denen du hast ab Bekanntgabe ein Anrecht auf einen mutterschutzkonformen Arbeitsplatz. Wenn die das innerhalb paar Tage nicht einhalten wie zb Arbeitszeiten dann würde ich das mal ganz schnell dem zuständigen Aufsichtsamt melden ;)

Liebe Grüße

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Mir wurde sogar gesagt, dass nichts eingehalten werden muss bis ich nicht schriftlich bestätigen wann mein ET ist. Und dass ein BV besser wäre. Ich dachte ich spinne. Vor mir haben wohl alle Schwangeren das mit sich machen lassen.

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In welcher Woche bist du denn und hast du bereits deinen Mutterpass? Wenn du den hast kannst du die Seite mit dem ET kopieren ansonsten ruf bei deinem Arzt an und sag dass du die ss-Bestätigung benötigst für deinen Arbeitgeber. Kann sein dass du für den Wisch ein paar Kröten zahlen musst aber sobald du das hast braucht dein AG sich nicht weiter so blöd stellen ...

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Hallo,
diese Diskussion hat der AG gar nicht zu führen.

Den Mutterpass geht den AG nichts an, das steht da sogar drin!
Wenn der AG eine offizielle Bestätigung vom Arzt möchte, dann muss er sie anfordern und bezahlen!

Mit der mündlichen Mitteilung der Schwangerschaft durch die Schwangere, hat der AG sofort und unverzüglich alle Maßnahmen bezüglich des Mutterschutzes zu ergreifen.

Eine "Wartezeit" bis zu irgendeiner offiziellen Bestätigung ist dem AG gar nicht gestattet.
Das ist rechtlich recht klar durch das Mutterschutzgesetz und dem Arbeitsschutzgesetz geregelt.

Seit 2018 muss im übrigen für jeden Arbeitsplatz eine Gefährdungsbeurteilung für Schwangere schon vorliegen, ob dort eine weibliche Mitarbeiterin beschäftigt ist oder nicht.

Dumm stellenden Betrieben bezüglich des Mutterschutzes hilft gerne mal die zuständige Behörde auf die Sprünge.

Gruß
Demy

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Ein schönes Früchtchen hast du da erwischt...

Deinem AG würde ich mal sagen, dass du für ihn nicht hoffst, dass du ein BERUFSverbot bekommst, denn dann hättest du etwas so schlimmes verbrochen, dass du ein richterliches (nicht ärztliches) Verbot, jemals wieder in deinem Beruf arbeiten zu dürfen.

Den Rest hat Demy dir ja schon super erläutert!

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Da hast du recht😁 Es geht natürlich um ein Beschäftigungsverbot🤣