Hallo ihr,
ich bin (29 Jahre) aktuell schwanger in der 5. SSW und arbeite in Bayern als Sonderpädagogin.
Durch Corona hätte ich ab Bekanntgabe einer Schwangerschaft an den Arbeitgeber sogar Betretungsverbot des Schulhauses.
Durch eine Vorerkrankung stuft mein Hämatologe die Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft ein.
Mein Termin beim Frauenartz ist am 03.09.. Die Schule beginnt in Bayern mit Lehrerkonferenz wieder am 07.09.
Daraus ergeben sich 2 Fragen : Wann sage ich meiner Chefin, dass ich schwanger bin?
Option A: Sofort, mit allen entsprechenden Nachteilen bei einem Abgang
Option B: erst nach dem Frauenarzttermin: Das wird dann aber für alle Beteiligten bis zum Schulstart kanpp
Option C: erst nach Ende des 1. Trimesters, das wäre dann um die Herbstferien herum
Wenn ich mich für Option A oder B entscheide, wozu ich eher tendiere, weil mein Job echt stressig ist und ich zusätzlich noch täglich fast 2h pendle:
Was sage ich den Eltern meiner Schüler und den Kindern in meiner Klasse? Habt ihr eine passende Notlüge?
Ich bin gespannt was euch so einfällt.
Erstes Trimester Corona Berufsverbot
Hi. Ich bin auch Sonderpädagogin und habe es damals meiner Schulleitung inoffiziell gesagt, damit sie das Schuljahr besser planen konnte. Erst nach der 12. Woche habe ich es dem Kollegium und den SuS mitgeteilt. Danach musste ich auch sofort die Schule verlassen und zum BAD. Zwei Wochen später war ich wieder da und durfte weiter Unterrichten (war vor corona).
Wenn du es offiziell bekannt gibst und ein Berufsverbot bekommst, würde ich gar nicht lügen bis zur 12. Woche. Du bist dann einfach nicht da. Eine Notlüge finde ich persönlich blöd, da ich ein Vetrauensverhältnis zu meinen SuS haben möchte. Wir hatten bei uns einen ähnlichen Fall im Kollegium, künstliche Befruchtung, Kollegin ist direkt ins BV gegangen und den SuS wurde die ersten drei Monate nur gesagt, dass die Lehrerin nicht kommen kann. Nach den drei Monaten wurde es aufgeklärt und alle waren verständnisvoll.
Na, ein Berufsverbot bekommt sie ja hoffentlich nicht!!
Beschäftigungsverbot, du hast recht 😅
Hi. Ich stand vor dem ähnlichen Problem.
Ich arbeite als Erzieherin und war schon das komplette Zyklus krankgeschrieben, um Ruhe und Kraft meinem Körper zu geben.
Mein Job ist ebenfalls stressig.
Meine Kollegen wussten Bescheid, dass wir ein Kind planen (künstliche Befruchtung). Da fiel ich öfters aus.
Als wir erfuhren, dass wir Schwanger sind, habe ich einige Tage später nach dem Ultraschalltermin meinem Arbeitgeber mitgeteilt. Wie gesagt, ich war schon länger krankgeschrieben. Als ich das geteilt habe, bin ich direkt ins Beschäftigungsverbot gegangen. Aufgrund von Corona.
"Geheim halten" könnte ich nicht, wenn dann, eher krankschreiben lassen, um Zeit zu schaffen.
Ich wünsche euch alles Liebe.
Allein der Fairness halber solltest du es recht schnell sagen. Dann kann das neue Schuljahr vernünftig geplant werden.
Wenn klar ist, dass du ein BESCHÄFTIGUNGSverbot bekommst sollte das doch klar sein.
Hey, ich bin ebenfalls Förderschullehrerin. Ich habe meine Schwangerschaft direkt nach dem ersten Frauenarzttermin (7. SSW) mitgeteilt. Ich würde es der Schulleitung direkt sagen und an Vertraulichkeit erinnern.
Meine Schulleitung war sehr froh, dass ich’s direkt gesagt habe. So konnte man mich als Klassenlehrerin frühzeitig rausplanen. Ich wurde direkt ins Homeoffice geschickt (das war ihre Entscheidung) und habe danach schnell BV bekommen. Dadurch konnte für das neue Schuljahr auch eine Planstelle ausgeschrieben werden - wir sind immer katastrophal unterbesetzt, also mehr als fair für die Schule.
Den SchülerInnen und den Erziehungsberechtigten habe ich nur mitgeteilt, dass ich zwischenzeitlich gesundheitliche Probleme bekommen habe, als Risikopatientin eingestuft wurde und erstmal nicht in die Schule kommen kann. Falls die Schwangerschaft anders als erwünscht verläuft, könnte man ja sagen, dass sich das mittlerweile geklärt hat und alles OK ist.
Ganz ehrlich:
Welche Nachteile hat man denn als Lehrerin, wenn man ehrlich ist und das sofort sagt, im Falle eines späteren Abgangs?
Du bekommst ein Kind. Wie wäre es für dich später, wenn dein Kind ständig wechselnde Klassenlehrer hätte? Es ist schon besser, die Schule kann damit planen.
Besser für dich und dein Kind. Denn immerhin gibt es das BV in dem Fall ab Bestehen der Schwangerschaft, oder?
Besser für die Schule zur Planung und zur Anforderung neuer Lehrer.
Besser für die Schüler, die sich gar nicht erst an dich gewöhnen.
Bei uns kommen ständig Lehrer aus der Elternzeit zurück. Irgendwie ist das gar kein Problem.
Mit Nachteilen meinte ich emotionale Folgen für mich, wenn ich einen weiteren Mitwisser im Falle eines Abgangs einbezogen habe.
Ich denke ja doch, dass eine Schulleitung da drüber stehen kann.
Zu den „emotionalen Folgen“ kann ich dir nur sagen, dass man es überlebt. Ich hatte 2 Fehlgeburten. Bei beiden SS wusste der Chef bereits Bescheid. Sowas passiert eben.
Du bist Sonderpädagogin. Du solltest wissen, dass immer etwas passieren kann.
Hallo,
wo ist das Problem dem Arbeitgeber die Schwangerschaft mitzuteilen?
LG, Anna
Vielen Dank für eure Antworten. Email an die Schulleitung habe ich heute vormittag abgeschickt. Mal abwarten was die sagt. Jetzt werde ich mich hoffentlich mit der Unterrichtsvorbereitung für die Vertretungslehrkraft von allen anderen Sorgen ein bisschen ablenken können.