Gewerkschaft oder Rechtsschutzversicherung? Probleme mit AG.

Hallo zusammen,
ich habe leider Probleme mit meinem AG wegen Corona.
Vor meiner Scheidung war ich in der Rechtschutz meines Exmannes mitversichert... was sich ja nun erledigt hat.

Ich soll als Alleinerziehende mit 2 Kindern bis auf unbestimmte Zeit Spätschicht bis 23:30 Uhr arbeiten
(vor Corona nur Frühschicht in TZ gearbeitet),
was mit 2 Kindern auf Dauer unmöglich ist.
Als es mit Corona losging konnte ich diese Schicht mit meinem Freund abdecken. Leider hat sich aber eine Beziehungskrise entwickelt, daher sind wir aktuell räumlich getrennt. Nun gehe ich schon seit Wochen meinem AG auf den Keks wegen einer Lösung, doch die lassen mich einfach auflaufen... keine Reaktion.

Und der BR ist keine Hilfe!!!😡Zitat: „Sprich lieber selbst mit Herrn ..., der sieht das nicht gerne wenn jemand zum BR geht.“ Hallo!? Für was gibt es dann den BR!?

Konnte die letzten Spätschichten mit Urlaub und Überstunden überbrücken... nun ist aber alles aufgebraucht.

Ich befürchte, dass ich „gegangen-werden-soll“, da ich Anfang November 20 Jahre im Unternehmen bin und einen alten Vertrag mit gutem Verdienst habe....🥺

Was ratet ihr mir?
Es sind ja überall Wartezeiten bevor man sich helfen lassen kann...

LG

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Der Betriebsrat ist für deine individuellen Probleme auch nicht unbedingt zuständig. Betrifft die Regelung mehrere in der Belegschaft, schon eher. Bringt dir nur nichts, wenn er sich nicht engagieren mag...

Bist du Gewerkschaftsmitglied?
Dann würde ich erstmal an diese heran treten.

Wenn nicht, wird es problematisch. Ich würde mich vom Anwalt erstmal beraten lassen, ob du überhaupt Möglichkeiten hast. Je nach Ausgestaltung des AV und nach betrieblicher Situation sieht das nämlich eher schlecht aus. Aber das muss man sich im Detail anschauen.

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Naja, der Betriebsrat wäre schon zuständig, da muss ich meiner Vorschreiberin widersprechen... Genau dafür ist er ja da, für Dinge, die die gesamte Belegschaft betreffen gibt es die Gewerkschaft. Aber bei den Betriebsräten gibt es leider solche und solche. Gibt es nur den einen Betriebsrat? (Also, besteht der aus mehreren Personen?) Ich hatte bei meinem alten AG meine Lieblings-Betriebsrätin, da die Männer aus der Produktion uns Frauen aus dem Büro nicht ernst nehmen wollten. Zu der Frau konnte ich aber immer kommen mit allen Wehwehchen.

Ansonsten fragst du nach der Gewerkschaft... Bist du da drin? Falls ja: dort anrufen! Die haben eigene Anwälte, die sind meist top!

Letzte Alternative: 100€ in die Hand nehmen und selbst zu nem Anwalt gehen. 100€ ist so der Standard fürs erste Beratungsgespräch und 1-2 Briefchen. Oft knicken die Arbeitgeber schon ein, wenn eine Anwaltsadresse auf dem Briefkopf steht 😉

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Vielen Dank für eure Hilfe!

Leider bin ich aktuell weder in der Gewerkschaft
noch habe ich eine RS-Versicherung...

Nun muss ich sehen, wie es weitergeht oder ob es überhaupt weitergeht...

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Kleiner Tipp... Manche Gewerkschaften dulden es auch, dass du noch kurzfristig eintrittst 😉

Ist dein Arbeitgeber denn in einem Arbeitgeberverband? Sprich: gibt es überhaupt eine zuständige Gewerkschaft?

Ansonsten wie gesagt, selbst einen Anwalt anrufen. Die 100€ sind es echt wert.

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Ich finden deinen BR ja lustig, bei uns ist das andersrum unser BR ist wirklich krass "Anti-AG" und würde in Aktion treten und dem ist das wirklich Wurscht, was Chef xy davon hält.

Im Endeffekt ist der BR ja dafür da, deine Interessen durchzusetzen, aber eben nur dann, wenn es gegen Tarifverträge oder den Arbeitsvertrag verstößt.
Schwierig, wenn eure Vereinbarung vor Corona rein mündliches entgegen kommen war.
Dann bringt dir aber auch die Gewerkschaft nichts.
Ich würde dann eher auch anwaltliche Beratung vorziehen und die kann man ja uU auch selbst finanzieren.

Was soll man sonst raten? Ich würde mir wohl was neues suchen, wenn mein AG sich mir ggü. blöd verhält, nun haben wir haben aber auch besondere Zeiten.... schwierig zu beurteilen, ob es wirklich "rausekeln" ist oder der Situation geschuldet.

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Wenn sie kein Mitglied der Gewerkschaft ist, muss die sie auch nicht vertreten, das gilt natürlich auch für den zuständigen BR.

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Was steht denn in deinem Arbeitsvertrag zu den Arbeitszeiten?

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Leider steht im Vertrag, dass man zu Schichtdienst verpflichtet ist, wenn es betriebsbedingt nötig ist.

Es ist nur so, dass für andere MA‘s (Muttis oder Omabetreuerinnen) durchaus Möglichkeiten eingeräumt werden um die Kinderbetreuung/Omabetreuung
weiterhin zu gewährleisten...
Ich hatte nur leider noch nie Vitamin B...

Und mein Gegenpart hat schon das Handtuch geworfen,
sie hatte sich mit mir eine 6-Tage-Woche geteilt.

Meine Karten sehen leider schlecht aus....

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Ja leider wirst du dann wohl schlechte Karten haben, vitamin B kann dir auch kein Anwalt besorgen. Das wäre dann wohl rausgeworfenes Geld. Schade, dass es Chefs gibt, denen Gleichberechtigung nicht wichtig ist.

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Hallo!

Leider hast Du da echt schlechte Karten, auch mit Gewerkschaft und Anwalt.

In Deinem Vertrag sind Schichten vereinbart, und wie du in den Zeiten deine Kinder betreut kriegst, ist nicht das Problem deines Arbeitgebers.

Dein Arbeitgeber braucht dich zu diesen Zeiten, und das ist ja auch vertraglich so festgelegt.

Wenn Du Deine Kinder nicht betreuen kannst, dann ist das halt wirklich dein Problem, da muss aber der Arbeitgeber keine Rücksicht nehmen.

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Und warum kümmert sich der Vater nicht weiterhin um seine Kinder. Es sind immer noch seine Kinder und du gehst arbeiten in der Zeit, also sollte es doch möglich sein das er es dir weiterhin ermöglicht dich um den Unterhalt seiner Kinder zu kümmern. Wie alt sind denn die Kinder?

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Weil wir geschieden sind und er mir Unterhalt zahlt,
dafür dass ich für die Kinder sorge und er einen Teufel tun würde um mich zu unterstützen.
Er würde die Situation eher ausnutzen um mir die Kinder wegzunehmen.... nach dem Motto, wenn du das nicht hinbekommst, dann nehme ich sie eben...
Außerdem wohnt er in einem anderen Ort und hat
die gleiche Schicht wie ich...
Nur dass er immer Schichten arbeiten muss und ich
eigentlich vor Corona nur Frühschicht hatte (wie auch meine Kolleginnen)...