Guten Abend liebes Forum,
ich schreibe heute Abend hier rein, weil ich mir ein paar hilfreiche Tipps erhoffe und neugierig bin, was ihr an meiner Stelle tun würdet.
Was ist los?
Neulich wurden auf unserer Arbeit Vorbereitungen für neue Dienstreisen gemacht (immer 2 Leute) und wir haben heute den neuen Plan bekommen. Und ich muss gestehen, dass ich mich insgeheim ziemlich erschrocken habe, als ich sah, wer mir zugeteilt worden ist:
Ich soll in einigen Wochen eine Geschäftsreise (mitsamt Übernachtung) mit einer Kollegin machen, die ich absolut nicht ausstehen kann. Das beruht auf völliger Gegenseitigkeit, sie kann mich ebenfalls auf den Tod nicht leiden. Vermute mal, dass auch sie sehr gestrutzt hat, als sie die neue Planung gesehen hat und gemerkt hatte, dass ich ihr zugeteilt worden bin.
Jetzt fragt man sich sicherlich, warum wir uns nicht mögen. Aber das ist ja das witzige, es gibt gar keinen handfesten Grund. Denn eigentlich ist niemals etwas Schlimmes vorgefallen. Es beruht einfach auf einer unerklärlichen spürbaren Antipathie, die sie mir seit Beginn an entgegengebracht hatte. Als ich vor knapp 2 Jahren in der Firma neu angefangen habe, bin ich ihr (so wie allen Kollegen) noch vollkommen freundlich und unvoreingenommen entgegengetreten. Allerdings hat sie mich von Anfang an irgendwie so subtil spüren lassen, dass sie mich nicht ausstehen kann und am liebsten gar nichts mit mir zu tun haben möchte. Man hat ihre Ablehnung förmlich gespürt: z.B. gab sie mir immer nur kurz angebundene und beinahe pampige Antworten, wenn ich mit ihr sprechen musste, und sah mich dabei ganz seltsam (fast schon abfällig) oder gar nicht (!) an. Wenn wir uns auf dem Flur begegnen, grüßt sie mich nicht und würdigt mich keines Blickes (ich mittlerweile ebenso). Wir gehen einfach stumm aneinander vorbei und lassen uns in Frieden.
Anfangs hat es mich natürlich sehr irritiert und ich fragte mich mehrfach, ob ich irgendetwas (unbewusst) gesagt oder getan hatte, was ihr abweisendes Verhalten mir gegenüber erklären könnte. Da ich aber zu keinem Ergebnis kam und mir auch andere Kollegen in Vertrauen mal erzählten, dass die Dame schon immer etwas seltsam und schroff war, habe ich es einfach so hingenommen und abgehakt.
Glücklicherweise muss ich auf der Arbeit nicht viel mit ihr zu tun haben, da wir in unterschiedlichen Abteilungen arbeiten. Dementsprechend sehen wir uns auch nicht so oft und wenn ich mal mit ihr kommunizieren muss, dann wählte ich meistens einfach den E-Mail-Weg, um einer persönlichen Begegnung aus dem Weg zu gehen.
Jetzt soll ich mit dieser Dame aber bald zwei ganze Tage zu Zweit (!!) auf Geschäftsreise verbringen und vlt. sogar in einem Hotelzimmer übernachten (meine Firma bucht meistens nur ein Zimmer für Beide).
Da graust es mich jetzt schon unglaublich vor und ihr könnt euch ganz sicher vorstellen, dass ich da absolut keine Lust drauf habe! Ich weiß nicht, ob ich mich ganze 2 Tage so zusammenreißen könnte, dass kein böses Blut fließt. In ihrer Gegenwart bin ich immer soooo angespannt und muss tierisch die Zähne zusammenbeißen. Und ich muss ja in dieser Zeit fast durchgehend mit ihr kommunizieren und interagieren. Wir repräsentieren ja schließlich unseren Arbeitgeber auf dieser Reise!
Habt ihr Tipps, wie ich das professionell meistern und hinter mich bringen kann? Wart ihr eventuell schon einmal in einer ähnlichen Situation? Wie habt ihr das dann geschafft?
Oder soll ich vielleicht mit meinem Chef im Vertrauen reden, reinen Tisch machen und ihn bitten, dass man mich jemand Anderem zuteilt (weiß aber nicht, ob das möglich ist). Hätte in dem Fall dann durchaus auch Angst, dass ich damit meinerseits dumm dastehe und einen schlechten Eindruck bei meinem Chef hinterlasse.
Ich meine, die Dienstreise verweigern kann ich ja schlecht (wäre ja Arbeitsverweigerung und ein Kündigungsgrund!).
Euch noch einen schönen Abend und vielen Dank im Voraus!
Mit ungeliebter Kollegin zusammenarbeiten
Mhm... zwischen euch ist nie etwas vorgefallen. Vielleicht sieht sie sich als Konkurrenz an oder was auch immer... setzt euch ins Auto/den Zug/das Flugzeug und dann rede mit ihr drüber.
Ist doch albern sich gar nicht mal zu grüßen, obwohl nie was war.
Vielleicht kann man das mal locker ansprechen...
ist evtl auch eine Typsache, aber ich hätte das schon längst mal angesprochen.
LG
Geil wäre es, sich die Kollegin anzusprechen und sie zu fragen, ob sie das genauso bescheuert findet, wie du. Und dann könntet ihr gemeinsam zum Chef gehen und ihm mitteilen, dass das keine gute Idee ist.
Im Nachgang könnte man noch die Zimmerbuchungen allgemein besprechen.
Alles Gute für dich 🙂
Die Dienstreise wird doch einen Grund haben. Also wie übersteht man das professionell: Man konzentriert sich auf das, was es während der Dienstreise zu tun gibt. Fertig. Ich mag sicher auch nicht alle Kollegen, es ist allerdings niemand dabei den ich nicht ausstehen kann. Es muss doch möglich sein mit jemandem einen oberflächlichen, höflichen, professionellen Umgang zu pflegen?!
Zum Zimmer: Ein Doppelzimmer für Kollegen ist ein absolutes NoGo! Dem hätte ich schon bei vorherigen Dienstreisen widersprochen. Das geht gar nicht, vor allem nicht ungefragt! Wir hatten das einmal, da hatte das Hotel nicht genug Zimmer, da hat uns der Chef gefragt, weil ich mit der Kollegin ohnehin sehr eng privat befreundet bin war es dann kein Thema.
Niemals im Leben würde ich mich darauf einlassen, auf Dienstreisen ein Zimmer mit einer Kollegin zu teilen! Das schon einmal als Erstes.
Dann zu deiner Kollegin: Ich wäre vermutlich ganz entspannt. Du hast ja gar kein Problem mit ihr. Du kennst sie nicht einmal richtig, da ihr noch nie wirklich miteinander gesprochen habt?
Ich wäre professionell freundlich und fertig. Ggf. würde ich bei der Anreise (Zug?) noch einmal den Versuch machen, ein Gespräch zu führen. Schlägt das fehl wäre von meiner Seite Funkstille, außer es ist etwas dienstliches zu sagen.
Ich würde mich weder darüber aufregen noch hätte ich Angst davor oder würde mich unwohl fühlen. Solange ich mich so benehme, dass ich mich selbst im Spiegel ansehen kann, ist für mich alles ok.
LG H.
Das erste was mir in den Sinn kam:
Euer Chef hat es absichtlich geplant, damit ihr euch vielleicht mal aussprechen könnt!
Ihr seid gezwungenermaßen 2 Tage ein Team. Und wer weiß, vielleicht mögt ihr euch ja danach 👍
Trinkt abends ein Glas Sekt und lacht darüber, schließlich habt ihr euch ja nicht die Ehemänner weg geschnappt 😂
Hallo.
Ich würde das ganz souverän abhandeln.
Die einzige Bedingung, die ich an die Firma stellen würde, wäre ein Einzelzimmer.
Alles andere würde ich durchziehen und mir nichts anmerken lassen. Würde mit der Frau freundlich, aber sachlich kommunizieren und meine Freizeit (nach dem Geschäftlichen) so verbringen, wie es mir gefällt.
Vielleicht bringt euch diese Dienstreise aber auch etwas näher?!?
Ich weiß was du meinst, es gibt so Frauen (ist wohl so ein Stutenbissigkeits-Ding, obwohl ich wesentlich mehr männliche Kollegen habe und ein sehr umgänglicher Mensch bin, ist mir das bereits mehrmals passiert), die lassen dich auch wortlos ihre tiefste Abneigung spüren. Das ist kein Versehen oder konzentriertes Arbeiten (das gibt's auch, den Unterschied merkt man aber), das ist volle Absicht. Ich geh da auch nicht auf die Frauen zu, wer nicht will, der hat schon. Und sie stellen sich eh nur selber ins Aus, wenn sie sich unnötige Feinde machen statt nützliche berufliche Beziehungen zu knüpfen.
Mit einer davon hab ich mich dann nach einiger Zeit mal angefreundet. Es ist tiefe Verunsicherung. Sie haben große Angst, dass ihnen ihr Stand im Unternehmen und bei den Kollegen (sei es berufliche Expertise oder einfach nur Jugend) abgegraben wird. Oft haben sie auch allen Grund für diese Angst. Wie auch immer, im Grunde arme Würstchen. Mein Mitleid hält sich aber in Grenzen, da diese Frauen grundlos respektlos bis gemein sind.
Was ich machen würde: auf einem Einzelzimmer bestehen. Die Termine höflich-professionell durchdrücken. Außerhalb der Arbeitszeit muss man nix miteinander zu tun haben. Während der Reisezeit Kopfhörer rein oder Buch raus.
Falls es bei euch üblich ist Dienstreisen zu tauschen - versuchen. Offizieller Grund ist natürlich eine private Terminkollision.