Hallo,
Ich bin seit 3 Monaten Mama. Ich bin gelernte Erzieherin, bin allerdings direkt nach der Ausbildung schwanger geworden und habe somit nicht mal ein Jahr im Beruf gearbeitet. Habe 2 Jahre Elternzeit genommen, ob ich das 2. Jahr zuhause bleibe, werde ich von der finanziellen Lage abhängig machen. Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl auch direkt so lange dann daheim zu bleiben, allerdings denke ich die Zeit wo mein Sohn so klein war, gibt mir niemand mehr zurück.
Wir wollten schon immer 2 Kinder haben (irgendwann ) aber nicht mit so weitem Altersunterschied. Jetzt denke ich immer, dass das beim Arbeitgeber einfach nur doof kommt oder wenn ich mich mal woanders bewerbe. Keine Berufserfahrung etc etc
Ich habe Freunde gefragt und die meinen zum größten Teil, dass man sowieso sein Leben lang noch arbeitet. Wie war es bei euch ? Was würdet ihr mir raten? Weitere Familienplanung hinten anstellen ? Rede jetzt nicht davon nächstes Jahr wieder schwanger zu werden oder so, möchte aber auch nicht mehr als 3-4 Jahre Altersunterschied bei den Kindern.
Beruf vor Familienplanung? Familienplanung wegen fehlender Berufserfahrung hinten anstellen?
"allerdings denke ich die Zeit wo mein Sohn so klein war, gibt mir niemand mehr zurück."
Mit der Begründung müsstest du eigentlich dauerhaft bis zum Auszug deines Sohnes zuhause bleiben, weil immer hat er ein Alter, was dir niemand mehr zurückgibt.
Abgesehen davon arbeitest du ja nicht auf einer Ölbohrplattform, wo du ihn ein halbes Jahr nicht siehst.
Ich meine aber damit, dass die Kinder im 1&2 Lebensjahr viel lernen wie laufen und sprechen und ich meinen Sohn gerne in dieser Zeit begleiten möchte. Ich erlebe es oft genug dass die Kinder ihre ersten Schritte in der Kita machen und die Eltern dann traurig sind teilweise, weil sie bei solch einem Meilenstein nicht dabei waren.
Bei den meisten Berufen würde ich sagen: Berufserfahrung ist wichtig.
Bei Erzieherin kommt es auf die Region an.
Bei uns werden seit Jahren Hände ringend gesucht.
Einerseits sollen sie x Qualifikationen haben. Kinderpflegerinnen mit 40 Jahren Berufserfahrungen dürfen nicht mehr alles machen, weil zu wenig Abschluss.
Andererseits werden Mütter angeworben, dass sie Kurse machen, vertretungsweise einspringen. Zeiten werden abgedeckt mit Vorlesezeiten, Praktika (gerne auch Mütter gesucht), Bastelaktionen, die Eltern mit den Kindern machen sollen, damit die Erzieherinnen noch jemanden dabei haben, weil sonst zu wenig Erwachsene vorhanden sind.
In der Grundschule ging es grade so weiter.
Wenn es bei euch so ist, dass du dir von 20 freien Stellen eine aussuchen kannst, dann interessiert den AG die Berufserfahrung weniger. Hauptsache jemand mit passendem Abschluss deckt den Personalschlüssel mit ab. Einigermaßen.
Jede, die nach der EZ in dem Beruf bleibt und nicht eine zweite Ausbildung dranhängt, ist willkommen.
In anderen Bereichen würde ich es anders sehen.
Da gibt es dann andere Faktoren.
Bei Berufen wo du eine von 100 Bewerberinnen bist auf eine schlecht bezahlte Stelle (bei den gut bezahlten noch schwieriger ist ), würde ich definitiv anderes raten.