Verletztende Äusserungen von Chefin akzeptieren?

Hallo Zusammen.

Ich möchte euch gerne meine Situation schildern um eure Meinung dazu zu hören.
Ich weiss einfach nicht mehr wo mir der Kopf steht und ob ich übertreibe oder im Unrecht bin..

Ich komme aus der Schweiz. Ich arbeite in einem privaten Betrieb in der Ambulanten Pflege.

Es hat mir immer gut gefallen. Die Chefin war nett und flexibel. Auch ich war noch kinderlos und flexibel, daher eine "praktische" Angestellte.

Nach einem halben Jahr wurde ich Schwanger. Ab da begannen die Probleme.

In der Schweiz gibt es kein BV, der Mutterschutz ist nicht so streng.
Wir sind auf das Verständnis vom Arbeitgeber angewiesen.

Am Anfang war mir Übel. Bei den Klienten Zuhause sind sehr viele üble Gerüche. Ich musste sehr häufig würgen. Nicht gerade professionell..
Laut der Chefin ist Übelkeit kein Grund nicht zu arbeiten. Eine Woche war ich dennoch krank geschrieben, hätte in diesen 7 Tagen aber nur zwei gearbeitet.

Danach auf die Zähne gebissen.

Die ganze Schwangerschaft über hat sie mich überhaupt nicht geschont. Oftmals bei den Pflegebedürftigen eingesetzt, obwohl es Einsätze gibt die aus Gesprächen bestehen oder Medikamente richten. Darauf angesprochen meinte sie nur es muss halt einfach gehen. Das ich mich immer bücken muss hat sie abgetan. Ich könne ja auf den Boden sitzen zum Strümpfe abziehen. Ich bekam von meiner FA ein Zeugnis das ich keine Stütztstrümpfe mehr anziehen darf, da diese Arbeit zu schwer sei wenn das Bett nicht hochgestellt werden kann.
Ich habe ihr eine Liste gegeben welche Klienten es betrifft, es waren etwa 7 von über 60 Klienten. Ich wurde dennoch immer wieder da eingesetzt und musste mehrmals sagen das es nicht mehr geht.

Meine Ärtzin hat mich dann in der 32 Woche krank geschrieben, da der Arbeitgeber nicht kooperativ war.
Das wurde mit einigem murren akzeptiert.

Nach dem Muetterschaftsurlaub bin ich wieder für 40% arbeiten. Wir haben 14 Wochen, mein kleiner war also erst 3 1/2 Monate.

Abgemacht war ein fixer Tag, da geht er zur Oma. Der zweite Tag kann sie mich frei planen.

Nun war es aber so dass sie mir zuviele Stunden geplant hat. Manchmal nur halbe Tage. So kam es das es Wochen gab wo ich an 5 Tagen gearbeitet habe. Mit Baby kaum planbar und so nicht abgemacht. Als ich sie darauf ansprach hiess es wieder ist anders nicht möglich. Ich habe ihr gesagt in diesem Fall muss ich Künden. Sie fand es auch die beste Lösung. Ich bin die erste die Schwanger war, die einzige mit Kleinkind. Hatte den Eindruck das sie froh war, weil ich einfach nicht mehr so flexibel war wie vorher.

Im letzten Monat war nun alles etwas schwierig.

Einmal musste ich Nachts in die Notaufnahme weil er vom Sofa gefallen ist. Habe mich krank gemeldet. Dafür bin ich am Wochenende eingesprungen da jemand krank war.

Danach wurde mein kleiner Krank. Über 14 Tage hatte er immer wieder Fieber. Ich war immer arbeiten, aber manchmal mit verkürztem Programm. Da war ich sehr Dankbar. Letzten Donnerstag sind wir ins Krankenhaus. Diagnose Lüngenentzündung. Ich blieb mit ihm über Nacht im Krankenhaus. Für den nächsten Tag hatte ich ein Zeugnis zum Zuhause bleiben. Bin am Abend dennoch auf die Spätschicht (3 Stunden), da mein Mann dann Zuhause war.

Vor 3 Wochen wurde ich wegen Schnupfen von der anderen Chefin zum Coronatest geschickt. Sie hatte Ersatz für mich bereit. War aber negativ und ich konnte arbeiten.

Gestern wurde nun mein Bruder positiv getestet. Er ist leicht geistig Behindert. Er braucht Hilfe von meiner Mutter. Ich hatte mit Abstand Kontakt zum Bruder. Aber enger zu meiner Mutter.

Ich habe die Chefin angerufen und sie informiert.
Sie hat keine klare Stellung bezogen, hat aber davon geredet das ein Test beim Hausarzt schneller ist.

Ich habe seit 4 Tagen Schnupfen und ganz leichte Halsschmerzen. Die Chefin war informiert, ich solle dennoch arbeiten.

Nach dem positiven Test war für mich aber klar das ich mich testen lasse. Ich arbeite mit Hochrisiko Patienten und mein Sohn erholt sich noch von seiner Krankheit.

Ich muss nun in Isolation bis das Ergebnis da ist. Geht zwischen 24-42 Stunden. Hab mich gestern Abend testen lassen. Morgen müsste ich arbeiten. Heisst ich muss ausgeplant werden und kann nur arbeiten wenn der (negative) Test bis Morgen vorliegt.

Nun hat mir meine Chefin gesagt ich bin selber Schuld das ich mich habe testen lassen. Mit meinen Symptomen wäre das nicht nötig gewesen. Sie sagte zudem das ihn den letzten Wochen immer etwas war und es langsam mühsam sei. Sie sei froh ist das Arbeitsverhältniss ende Monat beendet.

Ich war so erschrocken und habe nichts gesagt.

Klar ist es mühsam wenn ich nicht einfach wie geplant eingeteilt werden kann. Aber für mein krankes Kind und Corona kann ich doch nichts 🤷‍♀️

Ohne Test arbeiten fände ich fahrlässig..

Ich habe wann immer möglich gearbeitet, auch wenn es viel Organisation brauchte. Ixh habe auch den Arbeitsplan akzeptiert, da ich kein Streit wollte.

Aber nun das.

Wie würdet ihr reagieren? Das Gespräch suchen oder die letzten Tage stillschweigend arbeiten?

Es verletzt mich wirklich sehr. Habe immer alles getan um es recht zu machen. So wird es nun gedankt 😭 Musste nach dem Telefonat weinen..

Bin ich wirklich im Unrecht?

Habe Angst das sie mir ein schlechtes Zeugnis austellt..

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Hi,

hätte es keinen anderen Arbeitgeber gegeben? Ich hätte schon sehr viel früher gekündigt!

Wenn du eh zum Monatsende gekündigt hast, Verdacht auf Corona hast, das Arbeitsverhältnis eh für den A... ist, dann lass dich krank schreiben und geh nicht mehr hin. Der Monat hat nur noch 10 Tage, an denen du wieviele arbeiten müsstest? 3? 4? Hast du evtl noch Urlaubsanspruch?

Ich finde das Verhalten des AG fahrlässig.

Zumindest in Deutschland muss der AG ein wohlwollendes Zeugnis ausstellen. Solltest du eines erhalten, an dem du Zweifel hast, lass es fachmännisch prüfen und korrigieren.

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Nein noch 5. Werde ja immer zu viel eingesetzt.

Ich habe Ihnen noch eine Chance gegeben. Vor der Schwangerschaft hat es mir ja gut gefallen. Hatte gehofft das nach der ss wieder besser ist.

War wohl nix 😟

Wahrscheinlich stehe ich die 5 Tage noch irgendwie durch..

Ausser der Test ist positiv, dann endet die Zusammenarbeit in der Quarantäne.

2

Hey!

Ich wäre auch schon eher gegangen. Für mich klingt es übrigens nach Schikane: die wollte dich von Anfang an loswerden.

Ich bin kein Fan von Krankschreibungen, aber würde nun überlegen, ob das nun nicht eine Option wäre. Mir würde das nämlich sehr zusetzen.

Liebe Grüße
Schoko

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Ja denke auch das es Schikane ist..

Meine Chefin wohnt leider auch noch 500 Meter von mir entfernt. Möchte daher nicht total zerstritten auseinander...

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Naja, wieviel hast du sonst mit ihr zu tun? Ausserhalb der Arbeit?

Ausserdem... wieviel schlechter könnte es denn sein?

Ich verstehe immer nicht, warum sich so viele so viel bieten lassen. Wir sind Arbeitnehmer mit Rechten (und natürlich Pflichten - die hat der AG aber auch) und keine Leibeigenen.

Ich glaube auch nicht, dass dir irgend jemand dort "dankbar" sein wird, wenn du die 5 Tage arbeiten gehst. Im Gegenteil. Es wird sicher noch mehr Schikane kommen.

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Krass, dass es im Pflegebereich solche unverantwortlichen Arbeitgeber gibt.

Lass Dich die restlichen Tage bis Ende Oktober krank schreiben und fertig.

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Zum Glück ist immerhin der Test negativ ausgefallen..
Ich werde Morgen nochmals arbeiten. Werde mich einfach den ganzen Tag vom Büro fernhalten. Aber es gibt noch Klienten wo ich mich verabschieden möchte..
Nächste Woche ist meine Schwigermutter wieder am Arbeiten.
Meine Mutter ist in Quarantäne. Wisst ihr wie es rechtlich aussieht wenn ich keine Betreuung für meinen Sohn habe? 🤔

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"Sie sagte zudem das ihn den letzten Wochen immer etwas war und es langsam mühsam sei."

Das sehe ich allerdings ähnlich wie deine Chefin.

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Ich habe ja geschrieben das ich das auch verstehe.

Aber mit einem Baby und zusätzlich noch Corona läuft halt einfach nicht immer alles nach Plan 🤷‍♀️

Zudem war es genau ein Monat wo ich unflexibel war.

Meine Chefin schikaniert mich seit meiner Schwangerschaft.

Irgendwann ist einfach auch mal genug..

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Puh. Das endet ja wirklich nicht so schön.
Du bist nicht im Unrecht, aber solche undankbaren A*****Löcher sind halt auch unverbesserlich.
Mein Chef ist zurzeit ähnlich drauf. Mir geht es auch nicht immer so gut wegen der Schwangerschaft und er hackt gezielt genau auf den Sachen rum die dadurch ausgelöst werden. Sogar meinen Kollegen fällt es schon auf, dass er mir gegenüber teilweise unfair ist.
Ehrlich gesagt würde ich nichts mehr dazu sagen, außer das Zeugnis sollte tatsächlich schlechter ausfallen als gedacht, das darf man natürlich wirklich nicht akzeptieren!
Ansonsten falls du es doch nochmal ansprechen willst würde auf das Zeugnis warten und ihr hinterher nochmal sagen, dass es ziemlich unprofessionell und unhöflich ist zu sagen, man sei froh, dass das Arbeitsverhältnis endet.