Rechtfertigung Kita ?

Hallo ihr Lieben,

meine Kleine ist 5 Monate alt und ich plane nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen. Jetzt komme ich zu dem Punkt, der mich massiv stört: ich werde schief angeschaut und oft gefragt, ob ich das wirklich machen möchte? Ich antworte dann immer, dass ich muss und keine andere Wahl habe. Wie ist das bei euch so? Ich werde mit 80 Prozent wieder zurückkehren ( 23 Schulstunden, bin Lehrerin) und befürchte, dass es auf der Arbeit genau so weitergehen wird. Bei uns arbeiten viele Teilzeit Muttis mit 10 STD die Woche und wundern und lästern über viel arbeitende Mamas. Warum ist das so? Wieso muss man sich rechtfertigen, dass man arbeiten geht?
Danke fürs Lesen und bleibt gesund!
Aqua

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Aus meiner Sicht ist der erste Fehler schon, dass Du sagst, dass Du arbeiten musst und keine andere Wahl hast. Im besten Fall wirst Du bedauert, im schlimmsten Fall steht Dein Partner als Schlappschwanz da, der es nicht schafft, seine Familie zu ernähren.

So lange Frauen wirtschaftliche Gründe vorschieben und nicht selbstbewusst sagen können

"Ich möchte arbeiten, weil ich

- lange dafür studiert/eine Ausbildung gemacht habe

- meinen Beruf gerne ausübe

-gerne Mutter bin, aber noch so viel mehr als Mutter bin

-meinem Partner ermöglichen möchte, seine Arbeitszeit zu reduzieren und aktives Elternteil zu sein"

sind wir noch ganz weit weg von Gleichberechtigung.

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DANKE!!!

Hört endlich auf irgend welche Rechtfertigungen zu erfinden.

Ich habe irgendwann nur noch gesagt „Ich bin nicht nur Mutter, ich liebe auch meinen Job und mein Kind ist bereit für die Kita. Jeder muss sein Leben leben.“

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Meiner Meinung nach ist das purer Neid.

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Wo genau siehst du da einen Grund, Neid zu empfinden #kratz?

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Mich würde auch interessieren warum man da Neid empfinden sollte, es hat ja jeder die Möglichkeit ebenso früh wieder arbeiten zu gehen.

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Man muss sich nicht rechtfertigen. Viele tun es trotzdem 🤷‍♀️ Ich würde mich auf solche Diskussionen gar nicht einlassen. Es geht niemanden etwas an, ob du arbeiten gehst, weil du willst oder weil du musst!
Genauso würde ich das auch kommunizieren. Höflich bleiben, sagen, dass das für dich und euch als Familie der richtige weg ist. Nicht jeder muss das Modell gut finden. Aber jeder sollte es akzeptieren.

BTW: früher sind die Mütter kurz nach der Geburt wieder auf das Feld. Es war tatsächlich hauptsächlich die Nazizeit (um nicht zu sagen Hitler), die suggeriert hat, die Mutti gehört nach Hause zu Kind und Herd. Nur mal so als Gedankenanstoß 😉

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Die lästernden Muttis würde ich ignorieren oder maximal sagen „ich finde es schön, dass DAS für dich der richtige weg ist, für mich ist es ein anderer“

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Wenn du nicht arbeitest musst du dich ebenfalls rechtfertigen. Lass dich auf keine Diskussionen ein

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War gerade genau mein Gedanke. Das Kind einer Freundin geht mit 2,5 noch nicht in den Kindergarten. Im Mutter-Kind-Turnen wird sie deshalb regelmäßig dumm angemacht. Alle fragen sie, wann sie endlich wieder arbeitet...

Den eigenen Weg gehen, basta.

(Auch wenn für mich persönlich ein Kind bis 3 zur Mama gehört, weil... bla bla bla. Ignoriert mich 😉)

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Solange man es sich leisten kann, warum nicht.

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Hi!

Steh einfach drüber ;)

Ich werde, wenn es soweit ist, nach dem Mutterschutz gleich wieder arbeiten gehen, ganz schlimm 😂 Und das auch noch Vollzeit.

Mein Mann verdient weniger als ich (30 Stunden, 1950 € brutto, Pflegefachkraft). Selbst in Vollzeit käme er an mein Gehalt nicht ran.

Auf meiner Arbeit finden das alle okay und auch in der Familie wird es akzeptiert, schließlich ist es unser Leben und wir müssen irgendwie finanziell klarkommen.

Lass die Leute einfach reden, wichtig ist, was du willst.

LG

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Huhu.
Ich bin auch Lehrerin,
bei meiner ersten Tochter 2006 gab es noch kein Elterngeld und ich habe mich mit 12 Stunden selbst vertreten als sie acht Monate alt war. Mit einem Jahr kam sie in die Kita und ich hab rauf 20 Stunden erhöht. Passte super so, auch finanziell. Als mein Sohn geboren wurde, bin ich nach einem Jahr mit 14 Stunden wieder eingestiegen. inzwischen habe ich drei Kinder und arbeite 16 Stunden. Da man als LehrerIn ja noch so viel nebenbei machen muss, lohnt es sich gar nicht, noch mehr zu reduzieren. Zumindest bei uns. Eine Kollegin von mir macht 10 Stunden und ärgert sich oft. Ich finde es genau richtig. Diese runterreduzierten Stellen in der Schule bringen dich nichts. Zumindest bei uns an der Förderschule. Blöde Kommentare finde ich da immer übergriffig. Ich sage ja auch nicht zu meiner Kollegin, sie doof von dir, nur 10 Stunden zu machen. bei allem, was sonst noch anfällt und nicht anteilig berechnet wird (Konferenzen. feste, Team, AOSF etc.)

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Das ist ja das Problem bei uns. Ich habe eine Kollegin mit 9 Stunden und sie muss eine Klasse als KL machen und dazu ist sie an drei Tagen da ( Stundenplan unter aller Sau). Die ganzen zusätzlichen Termine sind bei uns an der Schule extrem viel ( fast jeden Mittwoch ist etwas). Wenn du dann noch einen längeren Anfahrtsweg hast (30min), dann lohnt es sich finanziell gesehen überhaupt nicht...
Ich freue mich wirklich für jede Frau, die es sich leisten kann, länger zu Hause zu bleiben. Es wird mir sicherlich auch nicht leicht fallen, mein Baby abzugeben, aber ich habe leider keine Wahl. Sich dann Kritik anhören zu müssen, ist dann eben sehr deprimierend :( Natürlich ist es mir am Ende egal, was jemand denkt, trotzdem ist es unglaublich, dass wir in der heutigen Zeit noch solche Denkweisen haben...

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Meine Kollegin arbeitet sogar Vollzeit mit einem zweijährigen Kind. Ist mir lieber als jemand mit 9 Stunden, die nichts mitbekommt und bei der man immer ein schlechtes Gewissen haben muss. Ist doch sowieso Lehremangel. Wir werden ständig gefragt, ob wir aufstocken können. Und finanziell ist es doch gut, wenn man mehr verdienst und unabhängig ist. Meine Kinder waren alle viel im Kiga und sind einigermaßen gut geraten. Aber ich hatte vor zehn Jahren diese mühselige Diskussion schon mit meiner damaligen Nachbarin schon, die bis heute zu Hause ist. Da sag ich ja auch nichts. Lg.

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Hallo,

Bei mir in der Gegend zuckt niemand mit der Wimper bei Vollzeit arbeitenden Müttern. Lass dich nicht unterkriegen. Außerdem ist finanzielle Unabhängigkeit absolut wichtig, auch im Alter.

LG

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Jeder möchte doch, dass der eigene Lebensentwurf der Beste ist.

Du musst Dich nur vor Dich und vor Deinem Mann und Deinem Kind rechtfertigen. Ihr müsst die für Euch beste Lösung erarbeiten. Was andere sagen, kann Dir und sollte Dir egal sein.

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Ich bin auch Lehrerin und musste mich nicht rechtfertigen. Übrigens musste ich nicht wieder arbeiten, ich wollte wieder arbeiten.

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So ist es bei mir auch, ich freue mich auch wirklich wieder auf die Schule. Ich nutze die Zeit jetzt, um mein Material zu erneuern. Darf ich fragen, wie viele Stunden du hast? Nimmt die Schulleitung Rücksicht auf deine Wünsche im Stundenplan?
LG

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22/28 und Schulleitung nimmt Rücksicht - wie bei den anderen. Sonderwünsche á "immer zur 2. Stunde, ein freier Tag und keine Klassenleitung" natürlich nicht.