Sohn in heilpäd. Wohngruppe - welche Kosten erwarten uns

Hallo zusammen,

Ich suche nach Eltern, welche vielleicht aus Erfahrung sprechen und mir Infos geben können...
Unser 14-jähriger Sohn ist in eine heilpädagogische Wohngruppe eingezogen. Die Maßnahme ist vom Jugendamt gefordert. Die Hintergründe dazu spielen hier keine Rolle.
Nun sitze ich an den Formularen, in welchen man seine Einkünfte und Ausgaben preisgeben muss. Ich habe mich schon im Vorfeld über das was uns erwarten könnte informiert. U.a. habe ich auch nach den §91 - 94 im VIII SGB recherchiert und eine Tabelle gefunden, in welcher die Zuzahlungen nach Einkommen gestaffelt werden. Wir wissen auch, dass das Kindergeld einbehalten wird.
Laut der Liste sieht es so aus, dass wir im Monat ca. 1000 Euro aufbringen müssen. Ich hoffe wirklich nicht, dass es noch viel schlimmer ausfallen wird! Wir sind Normalverdiener (ich Teamassistenz, mein Mann Haustechniker).
Wie ist das? Kann das Jugendamt so viel Zuzahlung einfordern, dass man selber nur noch eine Grundsicherung übrig hat? Quasi auf Hartz IV heruntergestuft wird?
Die Maßnahme haben wir uns selbst ja wie erwähnt nicht ausgesucht, sondern wir hatten keine andere Wahl. Kann man somit wirklich ein ganzes Familienleben zerstören (mit der Aussage, dass es für alle eine Hilfe sein soll)? Wir haben noch einen 10-jährigen Sohn. Er soll durch die Maßnahme ja vor seinem Bruder "geschützt" werden. Aber wo ist dem Kind dann geholfen, wenn wir uns als Familie nichts mehr leisten könnten?...

Vielleicht kann jemand ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Denn oben Geschriebenes sind aktuell meine schlimmsten Befürchtungen.

Liebe Grüße
Juliane

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Vielleicht habe ich ja die falsche Tabelle ergoogelt, aber um knappe 1000€ Zahlung leisten zu müssen, muss man ca. 4000€ haben und das nach der Bereinigung bei der man ja pauschal nochmal 1/4 des Nettogehaltes abziehen darf (plus einiger anderer Sachen). Also bleiben Euch nach Zahlung des Zuschusses immer noch 4000€. Das ist ziemlich weit entfernt von der Grundsicherung - auch wenn 1000€ sicher ein Batzen sind. Tatsächlich werden aber die Leistungen, die Euer Sohn in Anspruch nehmen wird, noch teurer sein.

Grüsse
BiDi

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Liebe BiDi,

mein Mann und ich verdienen jeder ca 2000 Euro netto (+/- 100 Euro)
Nach meiner Rechnung und besagter Tabelle sind es insgesamt ca. 1000 Euro, die sich wie folgt zusammensetzen:

Kindergeld 219 Euro
Pro Person 378 Euro laut der Tabelle
= 975 Euro

Dann haben wir beide noch einen Nebenjob 250 und 450 Euro...

Natürlich haben wir ja aber auch Ausgaben wie Miete, Strom, Versicherungen etc.
Was meinst du denn mit der Bereinigung?

Ich habe echt ein bisschen Panik.

LG Juliane

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Hallo,
erst einmal empfehle ich dir rehakids.de. Ich weiß von dort, dass Eltern tatsächlich in dieser Situation waren und vom Jugendamt auf das Existenzminimum herabgestuft wurden. Eine Familie sollte damals weit über 4000€ zahlen.

Der Staat übernimmt diese Kosten erst dann, wenn man sie selbst nicht mehr tragen kann. Nur die Eingliederungshilfe zur angemessenen Schulbildung ist Einkommens- und vermögensunabhängig.

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Das kann doch echt nicht wahr sein!
Ich hoffe, wir müssen nicht wirklich vom Schlimmsten ausgehen!

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Habt ihr denn alle anderen Möglichkeiten schon durch?
Dein Sohn wird dort nur betreut und wohnt dort, oder? Was ist mit der Schule? Ich weiß, dass dieser Fakt nicht ganz unerheblich ist für die Berechnung.

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