Homeoffice - überhaupt durchführbar?

Die Drängung zum Homeoffice ist mir - offen gesagt - zuwider. Denn es scheitert an einigen Dingen:

- Einige haben kein Arbeitszimmer bzw. überhaupt ein Zimmer, in denen man ungestört arbeiten kann.
- Auch die Ausstattung mit Dienstlaptops, -handy usw. müssten die Arbeitgeber finanzieren.
- Büromöbel haben wenige. Und wenn man den ganzen Tag sitzt, müssten auch entsprechende Möbel angeschafft werden. Am Wohnzimmertisch oder Küchentisch kann wohl kaum jemand monatelang arbeiten.
- Die Trennung von Privat und Beruf ist noch schwerer.
- Viele Arbeitgeber haben Büros u.ä. gemietet.
- Nicht überall gibt es gute Wlan-Verbindungen. Und es ist auch fraglich, ob das eigene private Internet bei manchen auch so sicher ist. Ich kenne auch Menschen, die haben keinen Router, sie haben einen Handyvertrag mit einem großen Datenvolumen, was für sie genügt.
- Es fallen höhere Kosten an: Strom, Wasser usw.
- Die Umgebung, gerade jetzt im Homeschooling, lässt auch einigen keine Ruhe zum Arbeiten. Ich denke da an Mietshäuser, Mehrfamilienhäuser usw.

Die Forderung ist für mich wenig durchdacht.

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Bei manchen geht's bei anderen nicht. Sollen deswegen alle kein HO machen dürfen? Jeder der nicht im Büro und ÖPNV ist schützt sich und diejenigen die kein HO machen können.

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Einerseits verstehe ich was Du sagen willst - andererseits aber auch wieder nicht :-)

Bei uns ist es so, dass mein Mann ohne hin (mit oder ohne Corona) ohnehin nur im Home-Office arbeitet. Er hat also ein eingerichtetes Büro - für ihn ändert sich also eher nichts.

Bei unserer Tochter ist es so, dass sie ja ein eigenes Zimmer mit Schreibtisch und entsprechendem Stuhl hat - Da habe ich schon immer Wert darauf gelegt, dass sie einen ordentlichen Arbeitsplatz hat und die Hausaufgaben nicht irgendwo auf dem Küchentisch zwischen Kartoffelschalen erledigt werden. Das ein Schulkind früher oder später Technik benötigt um "mithalten" zu können, ist ja auch nicht so plötzlich gekommen. Es mussten schon immer Recherchen oder Dokumentationen/Präsentationen für die Schule erstellt werden. Von daher ist sie auch in diesem Punkt ausgestattet worden.

Was Du bezüglich Internetleitung und ergonomischen Stuhl anführst - dafür habe ich nur bedingt Verständnis. Ich kenne viele, die Stunden vor dem PC verbringen zum Spielen, Surfen, Social Media. Und wenn man mit diesen privaten Dingen stundenlang auf einem nicht ergonomischen Stuhl verbringt, nimmt der Rücken keine Schäden? wenn ich dies aber beruflich mache, dann schon? da verstehe ich die Logik nicht.
Das gleiche gilt für die Internetverbindung. Für private Filme zu streamen oder Spiele runterzuladen ist die Verbindung gut genug. Wenn ich dann mal zwei dienstliche Word-Dateien verschicken soll, ist sie nicht ausreichend ? Sorry, auch hier kein Verständnis.

Auch das Argument mit dem Strom und Wasser und höhere Kosten - klar wenn ich mehr zu Hause bin, gehe ich natürlich auch mehr aufs Klo - für mich hört sich das gerade irgenwie so an, als würdest Du Dir Dein großes Geschäft verkneifen bis Du auf der Arbeit bist um zu Hause Wasser zu sparen.

Aber ich gebe zu - Homeoffice ist nicht immer nur gut - aber mein Gott, wenn wir das jetzt mal 2 Monate durchhalten können wir danach wieder jahrelang besser Leben, dafür bezahle ich dann gerne mal 50€ Strom und Wasser mehr - Sei doch lieber froh, dass Du überhaupt noch einen Job hast, den Du ausführen kannst und wo du einigermaßen geschützt im Homeoffice arbeiten kannst - ich wette viele Verkäuferinnen werden dich darum beneiden.

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"Was Du bezüglich Internetleitung und ergonomischen Stuhl anführst - dafür habe ich nur bedingt Verständnis. Ich kenne viele, die Stunden vor dem PC verbringen zum Spielen, Surfen, Social Media."


Richtig - privat. Es gibt auch welche, die privat riskante Sportarten machen...müssen die dann mehr Risiken im Beruf eingehen? Was jemand privat macht oder nicht, ist seine Sache. Es gibt nicht umsonst Gesetze, die die Gesundheit der Arbeitnehmer schützen. Sonst könnte der Arbeitgeber ja auch Billigmöbel im Büro für seine Angestellten nehmen.

"Das gleiche gilt für die Internetverbindung. Für private Filme zu streamen oder Spiele runterzuladen ist die Verbindung gut genug. Wenn ich dann mal zwei dienstliche Word-Dateien verschicken soll, ist sie nicht ausreichend ? Sorry, auch hier kein Verständnis"

Und auch hier: privat. Man zahlt für seinen Internetanschluss. Ob er damit Filme guckt, seine Freunde anruft...was auch immer...ist für die eigene Verwendung gedacht. Der Arbeitgeber kann nicht erwarten oder fordern private Sachen für den Beruf zu verwenden. Und es geht auch nicht um Worddateien. Im Homeoffice läuft da mehr.

"Auch das Argument mit dem Strom und Wasser und höhere Kosten - klar wenn ich mehr zu Hause bin, gehe ich natürlich auch mehr aufs Klo - für mich hört sich das gerade irgenwie so an, als würdest Du Dir Dein großes Geschäft verkneifen bis Du auf der Arbeit bist um zu Hause Wasser zu sparen."

Und hier wieder - privat. Ob ich zu Hause 2x am Tag Bade oder den Wäschetrockner in Dauerschleife laufen lasse, ist meine Angelegenheit. Die Energiekosten, die sich erhöhen, weil ich zu Hause dann Licht, Laptop, Handy zum Aufladen habe, nicht.

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Man kann eine Homeoffice pauschale über die steuern absetzen. Allerdings werden sich die, die dazu kein bock haben sowieso krankmelden. Und die die sich aktuell nicht an Regeln halten, halten sich dann auch nicht dran.


Ich finde die Idee gut, dort wo es möglich ist und man bereit ist es zu probieren

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Bei uns wird das unterschieden. Für die dauerhafte Variante gibt es eine arbeitsmedizinische Begehung des geplanten Arbeitsplatzes zu Hause.

Das, was jetzt gefragt wäre, das mobile Arbeiten, ist nur an die Voraussetzungen gebunden, dass die Aufgaben es grundsätzlich hergeben, uns dass die technische Ausstattung zur Verfügung steht.

Und davon ab, dass ich zu Hause mehr Strom und Wasser verbrauche, spare ich Zeit und Geld, die ich sonst in den Weg von und zur Arbeit investieren müsste.

Wenn schon aufrechnen, dann richtig.

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Das ich mit den Öffis fahre und ein günstiges Jahresticket habe, halten sich meine Fahrtkosten in Grenzen. Für die Arbeitnehmer, welche mit dem Auto lange Wege fahren müssen, ist Homeoffice natürlich kosten- und zeitsparend.

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Und Deine Lebenszeit ist nichts wert? Ich spare jeden Tag über eine Stunde Zeit, wenn ich von zu Hause aus arbeite. Und wenn ich kostenfrei den ÖPNV nutzen würde, wären es sogar drei Stunden täglich.

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In manchen Berufen geht Homeoffice logischerweise nicht, aber überall, wo es rein technisch möglich ist, sollte es möglich gemacht und in Anspruch genommen werden.

Sch.... auf ein Arbeitszimmer oder ein paar Euro Stromkosten mehr! Es gilt aktuell eine Pandemie abzuwenden! Das hat Vorrang.

Steuerliche Entlastung wurde bereits versprochen, wenn man Homeoffice machen muss.

Es ist nun mal ein Ausnahmezustand und solange man nur ein paar Euro Strom und Wasser mehr zahlt statt seinen Job verlieren zu müssen wie so viele, dann ist das eine Einschränkung, die man zugunsten der Gesellschaft mal in Kauf nehmen kann!

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Bei meinem Partner sind 50 Prozent im Home Office, das schon seit April und es gehen noch maximal 10 oder 20 Prozent.
Einige Mitarbeiter haben keine Möglichkeit zu Hause zu arbeiten, kein Platz geschweige denn ein eigenes Arbeitszimmer.
Mein Partner sitzt an einem Sekretär im Wohnzimmer, da ist nicht mal Platz für den zweiten Bildschirm.
Außerdem hat er da auch nicht wirklich Ruhe, da Kinder auch den ganzen Tag zu Hause sind und das Wohnzimmer nicht separat ist, sondern die Küche und das Wohnzimmer eine Einheit sind, offenes Wohnkonzept eben.
Das ist absolut nicht dauerhaft durchführbar.
Genau wie die Eltern mit kleinen Kindern die ja auch alle zu Hause sind, die haben zu Hause auch keine Ruhe zum Arbeiten.
Kitas zu und Pflicht zum Homeoffice, totaler Schwachsinn diese Kombi.

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Ich persönlich bin froh, kein Home Office zu haben. Ich bin auf permanente Zuarbeit meiner Kollegen angewiesen, das müsste alles eingescannt werden. Dafür muss ja auch jemand vor Ort sein. Ebenso brauche ich meine Unterlagen, ich schleppe ja nicht zwanzig Ordner in mein Zuhause. Einige Dinge kann ich nur am Arbeitsplatz machen und nicht von sonstwo aus. Im Home Office hätte ich keinen Anspruch auf Notbetreuung und dürfte mit zwei Fünfjährigen zusammen arbeiten... äh, nein. Wäre eine absolute Katastrophe. Bei manchen klappt es offenbar ganz gut, aber viele Eltern haben massive Probleme.

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Politische Diskussionen sind bei uns nicht erlaubt.
Ich schließe diesen Beitrag.

Viele Grüße
Cleo vom URBIA-Team

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