"Mobile Office" - keine Pflicht zur Ergonomie

Hallo,

Mitte Dezember habe ich meiner Vorgesetzten mitgeteilt, dass ich schwanger bin. Wir arbeiten in einem Büro mit 4-5 Personen. Zwar haben wir Abstand, sitzen ja aber doch alle im selben Büro.

Von ihrer Pflicht die Gefährdungsbeurteilung durchzuführen hält sie nichts. Dazu hat sie keine Zeit, so ihre Aussage. Ich hatte ihr eine Frist bis letzte Woche Freitag gesetzt, doch sie sagte mir trocken, dass wir ja eh anderer Ansichten sind und sie keine Gefährdungen sieht. Auch nicht wegen Corona.
Wir haben täglich Verdachtsfälle. Die Firma hat etwa 300 Mitarbeiter.

Soviel zur Ausgangslage.

Jetzt wurde letzte Woche pauschal beschlossen, dass die Büros ausgedünnt werden. So ist nun ein Großteil der kaufmännischen Leute im sogenannten Mobile Office bis Ende dieser Woche. Das gilt auch für mich.

Das wurde geschickt mobiles Arbeiten genannt, da beim Home Office die Verpflichtung zur Ausstattung eines ergonomischen Arbeitsplatzes zuhaus gehört.
Nun frage ich mich, ob es für Schwangere überhaupt zulässig ist an einem nicht-ergonomischen Arbeitsplatz über eine längere Zeit zu arbeiten?
Ich gebe zu, mein Rücken meldet sich schon.

Ich freue mich auf Eure Meinungen dazu.

2

Das ist die Krux am HO und wird in dieser Zeit elegant überspielt (so wie die erhöhten Strom- und Heizkosten). Und deine Chefin war ja von Anfang an nicht fein, ABER: was genau ist denn dein Anliegen? Ich finde das liest sich alles sehr befremdlich. Im Büro habt ihr viele Verdachtsfälle, also klingt es so, als solltest du nicht dort arbeiten. Aber zuhause auch nicht, da nicht ergonomisch?

Millionen von Menschen finden sich einen Platz daheim und es ist sicher nicht immer optimal. Aber zuhause kannst du gehen, stehen und liegen wie es dir passt. Ich denke das ist jetzt bei euch auch die optimalste Lösung.

1

Da würde ich mich doch gleich freiwillig melden fürs mobile Arbeiten.

Zuhause kannst du es dir so bequem gestalten wie du magst.:-D

3

Also die gefährdungsbeurteilung muss sie machen. Wende dich doch an die Aufsichtsbehörde deines Landes.

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/aufsichtsbehoerden-fuer-mutterschutz-und-kuendigungsschutz--informationen-der-laender/73648

Auch wenn sie dir mobiles arbeiten ermöglichen (zwingen können sie dich dazu nicht) muss die gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden.

10

Meine Aufsichtsbehörde sagte, es gäbe keine Formvorschrift für die Gefährdungsbeurteilung. Der AG könnte auch nur darüber nachdenken.

13

Paragraph 10 Mutterschutzgesetz...

Kannste deiner Aufsichtsbehörde ja mal stecken.

weitere Kommentare laden
4

Dann sprich mit deinem Arbeitgeber, ob du deinen Stuhl mitnehmen kannst.

5

Der muss ihr aber nach Hause geliefert werden, als Schwangere darf sie nicht schwer heben.

6

Ich weiß jetzt nicht, was dein eigentliches Anliegen ist.
Die Beurteilung muss gemacht werden. Wende dich an die zuständige Aufsichtsbehörde deswegen, wenn der AG sich weigert.
Arbeiten zuhause ist zwar nicht optimal, da die technische Ausstattung und die Umgebung nicht vergleichbar mit dem Büro ist, aber viele würden gerne und können zum Beispiel als Kassiererin nicht. Sei doch froh, dass du das mach kannst. Ich bin übrigens seit Ende März zuhause und arbeite von da aus und das am Wohnzimmertisch. Auch nicht optimal, aber eine Lösung.

7

Wir dürfen unsere Büro-Möbel mitnehmen. Den luxuriösen Bürostuhl hat der ein oder andere schon mitgenommen, aber bei den Schreibtischen gibt es doch gewisse gewichtsbedingte Hemmungen ;).

Damit hat der AG meiner Ansicht nach genug getan. Einen guten Schreibtischstuhl habe ich mir selber gekauft - der war sowieso fällig und ich kann ihn -wegen Homeoffice- von der Steuer absetzen. Im Übrigen kannst Du prinzipiell pro Homeoffice-Tag 5€ von der Steuer absetzen.

Im Übrigen liest sich Dein Post so, dass seist Du sauer überhaupt arbeiten zu müssen. Büro ist ansteckend, Homeoffice auch doof.

Das eine Gefährdungsbeurteilung zusammen mit Dir erstellt werden muss, ist Käse. Eine Gefährdungsbeurteilung muss für jeden Arbeitsplatz erstellt werden - nicht für jede individuelle Person, die diesen Arbeitsplatz bekleidet. Natürlich kannst Du Einsicht verlangen, ich vermute allerdings, dass die bei einem Büroarbeitsplatz bezüglich der Gefährdungen laut Mutterschutzgesetz nicht viel hergibt.

Grüsse
BiDi

14

Was lediglich gemacht werden muss, ist dass der AG der Schwangeren ein Gespräch über die weitere Anpassung der Arbeitsbedingungen anbieten muss 🙂

8

"Nun frage ich mich, ob es für Schwangere überhaupt zulässig ist an einem nicht-ergonomischen Arbeitsplatz über eine längere Zeit zu arbeiten?
Ich gebe zu, mein Rücken meldet sich schon "

Kauf dir einen ergonomischen Tisch und Stuhl und gut ist.

9

"Das wurde geschickt mobiles Arbeiten genannt, da beim Home Office die Verpflichtung zur Ausstattung eines ergonomischen Arbeitsplatzes zuhaus gehört"

Das klingt irgendwie total vorwurfsvoll, tatsächlich ist das aber absolut so üblich. Mobiles Arbeiten ist genaugenommen der korrekte Terminus für das, was viele unter home office zusammenfassen und damit unscharf vermischen.

11

Bei uns gibt es schon vor Corona nur Mobiles Arbeiten. Der Ort ist nicht festgelegt. Der Arbeitgeber stellt nur Laptop, Handy, ggf Drucker mit Zubehör. Ob wir Home oder im Garten arbeiten ist uns überlassen.
Ich bin seit November im Teilzeitbeschäftigungsverbot und Homeoffice (50:50) und finde es entspannt. Hier mache ich meine Pausen und Rückenübungen, lege mich hin oder telefoniere während ich durch die Wohnung spaziere, was ich als Schwangere alles darf aber im Büro nicht könnte.