Hallo.
Ich weiß zwar nich so recht ob ich hier mit meinem Anliegen richtig bin, möchte es trotzdem mal loswerden.
Ich bin 35 Jahre alt, habe einen überdurchschnittlich guten KFZ Meistertitel und einen guten Job als Diagnosetechniker bei VW in der Werkstatt. Dort bin ich seit 2 Jahren, vorher war ich immer in freien Werkstätten beschäftigt.
Ich bin sehr Lernwillig, scheue nicht vor Arbeit und gelte auch als Problemlöser in unserem Team.
Nun stehen wir (meine Berufstätige Frau und ich) unmittelbar vor unserem Notartermin um unsere Immobilie zu kaufen. Es ist bereits alles ausgemacht.
Nun kommt eine schon seit längerer Zeit unterdrückte Angst in mir auf. Und zwar die meinen Job zu verlieren.
Es gibt dazu keinerlei Anzeichen, nur befeuert der Wandel zur Elektromobilität (der weniger Arbeit bedeutet) meine Angst, gerade wegen der Schulden die wir uns nun aufnehmen.
Ich habe nun etwas Angst das diese Angst die Kontrolle über mich übernimmt.
Ist eine solche Angst eurer Meinung nach berechtigt?
Denkt ihr ich brauche Hilfe?
Meine Frau unterstützt mich natürlich und glaubt auch nicht daran das ich den Job verliere, nur macht mir das alles momentan sehr viel Kummer.
Große Angst vor Jobverlust
Ist deine Frau auch berufstätig?
Ja, sie ist auch in Vollzeit tätig. Kinder sind erst einmal keine geplant
Dann könnte dich ja vielleicht auch dieser Gedanke etwas beruhigen, dass die last dieses kredits nicht alleine auf deinen Schultern ruht. Das heißt, wenn du arbeitslos werden würdest, gibt es immer noch das Gehalt deiner Frau, die den Kredit weiter bedienen kann. Klar, langfristig wahrscheinlich etwas eng, aber kurzfristig sollte es machbar sein und die Wahrscheinlichkeit dass ihr beide gleichzeitig arbeitslos werdet, halte ich dann doch für gering.
Selbst wenn du deinen Job verlieren solltest.... hier sucht jede Werkstatt händeringend. Du könntest am nächsten Tag in 10 anderen Unternehmen anfangen.
Das man vorm Notartermin kalte Füße bekommt ist ganz normal. Ich war aufgeregter als vor der Hochzeit.
Es werden immer gute Kfz-Meister gebraucht werden, die nicht auf den Kopf gefallen sind und sich weiterbilden wollen. Auch oder gerade bei E-Mobility. Vielleicht kannst du ja in der Richtung noch eine Fortbildung machen o.ä., eignest dir damit noch ein Spezialgebiet an und wirst noch unverzichtbarer?!
Jetzt würde ich mit erstmal nicht zu viele Sorgen machen. Im Zweifel muss man die Immobilie wieder verkaufen. Bei der heutigen Marktlage wird man dabei kaum oder keinen Verlust machen. Also auch kein Drama im worst case Fall.
Sehe ich auch so.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es massive Kahlschläge in der satten und trägen Branche geben wird, und auch, dass unabhängig davon bestimmte Jobs grundsätzlich wegfallen werden. Das war schon immer so. Aber überlege mal welche Stellen überflüssig werden und wo neuer Bedarf entsteht. Spannend wird in welcher Form die Konzerne als solche überleben können, ob nur die Marken ohne die Gewerkschaften in neue Strukturen überführt werden müssen und wie groß die heutigen Player morgen noch sind.
Ich würde mich jetzt vielleicht nicht auf Zündkerzen oder Benzinpumpen spezialisieren, um dann bis zur Rente in einer vom Konzern abhängigen Vertragswerkstatt arbeiten zu wollen.
Bilde Dich weiter, bleibe am Ball und ziehe auch Wechsel in Bereiche mit zukünftigem Wachstum Betracht, selbst wenn damit kurzfristig ein paar Sicherheiten und Annehmlichkeiten wegfallen.
Dann wird der Wandel eine Chance. Fest steht: Autos wird es weiterhin geben.
Den Kredit zahle mal 10 Jahre ab, Sondertilgung soweit möglich, dann ist dort auch das besonders hohe Anfangsrisiko überstanden.
Ich würde tatsächlich nochmal in mich gehen wenn:
1) das Haus an einem von der Kfz Branche absolut dominiertem Standort ist und
2) auf Kante über lange Laufzeit finanziert wird
Muss man dann wegen Umzug oder Arbeitslosigkeit verkaufen, dann wird man nicht der einzige sein. Die entsprechender Auswirkung auf den Wert der Immobilie ist wäre dann sicher.