Wie viele Spartöpfe anlegen?

Hallo, ich bin nun Mitte 30 und stehe in den nächsten 5 Jahren wohl auch davor ein bestehendes Haus zu kaufen und zu renovieren.

Ich selbst verdiene Netto 2800,00 als Beamter. Somit ein sicherer Verdiener.

Aktuell liegt Eigenkapital auf dem Girokonto, auf drei kleinen Bausparverträgen, auf einem Deka Depot (KSK) und einem Uralt Sparbuch.

Meine Frage ist nun: Ganz unabhängig der Baufinanzierung. Das Eigenkapital allein auf dem Girokonto möchte ich nicht anpacken. Die 30.000 dienen in erster Linie mal für die Nebenkosten beim Hauskauf und müssten auch "kurzfristig" abrufbar sein, wenn es dann soweit ist.

Mein Plan geht etwas mehr in die Zukunft.
Wie spare ich denn für folgende Dinge:

- Autokauf (kaufe immer gebraucht circa 10000/15000)
- neue Waschmaschine, Kühlschrank
- für ein Dach (sagen wir in 20 Jahren)
- für eine neue Küche (sagen wir in 20 Jahren, auch wenn beim Hauskauf eine neue kommt)
- wo spare ich mir selbst Geld an, um mir was zu gönnen (Rad, neue Kamera, neues Notebook)
- wo spare ich für aktuelle Instandsetzungen am Haus (neuer Zaun, neue Terrasse, ...)
- wo spare ic für aktuelle Instandsetzungen an meinem Auto (Reifen, Inspektionen,...)

Mein bisheriger Plan

- Tagesgeldkonto einrichten mit 3/4 Nettogehälter für "Notfälle" im Haushalt wie Waschmaschine (eher ein gemeinsamer Puffer mit der Partnerin im Haushalt)

- Aktien Depot / ETFs für das Dach bzw. die Küche

- wo spare ich nun für meine privaten Sachen? Wie Auto, Technik und Gönnungen?

Vielleicht kann jemand mal berichten, wie er es macht, damit ich mir was abkupfern kann ;)

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Hallo:)

Seit dem Hausbau haben wir immer um die 8- 10.000€ als Rücklage auf einem Tagesgeldkonto. Das ist das Geld für ungeplante Anschaffungen, geplante oder spontane Neuanschaffungen (außer Autos) etc. und wir sehen immer zu, dass es schnell wieder aufgefüllt wird, wenn etwas runterging.

Ansonsten gehen jeden Monat bestimmte Rücklagen für die Fixkosten auf ein anderes Tagesgeldkonto. Wir haben ausgerechnet, was wir da im Schnitt monatlich benötigen und buchen die jeweils benötigte Summe dann aufs Girokonto zurück, sobald die Zahlung fällig ist. (Grundsteuer, Jahresbeiträge für Versicherungen pp.)

Zudem sparen wir monatlich in ETFs. Am Ende des Jahres fließen die Gewinne davon, zusammen mit sonstigen Ersparnissen, die übrig geblieben sind, (Steuererstattungen, Sonderzahlungen pp.) in die Sondertilgung, was sich aktuell sehr lohnt. Wir haben dadurch seit zwei Jahren bereits doppelt so viel sondergetilgt, als wir eigentlich im besten Fall vorhatten. Unsere Urlaube zahlen wir ebenfalls aus diesen Ersparnissen.

Wir sind zu zweit bzw. haben bald das zweite Kind, haben das Glück beide gute bis sehr gute Einkommen zu haben, obwohl ich aktuell
in Elternzeit bin. Es gibt aber auch nur eine gemeinsame Kasse. Würden wir alles gegeneinander aufwiegen und nicht gemeinsam an einem Strang ziehen oder jeder für sich sparen, würden wir defintiv weniger gut zurecht kommen. Bei uns gibt es beim Gehalt weder dein noch mein und es ist unser Geld und unser Ziel.

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Mein Vorschlag:

1. Puffer auf dem Konto, 30t als dauerhaftes Ziel klingen sinnvoll. Davon Auto usw. bezahlen. Dazu evtl. hohen Dispo für den Notfall vereinbaren, aber nicht nutzen. Dann muss nicht so viel Geld ungenutzt rumliegen um alle Eventualitäten abzudecken. Sind besondere Ausgaben (teures Auto, Renovierungen) geplant dann einfach zusätzlich auf dem Konto ansparen, nicht in ETFs.
2. So viel Eigenkapital ins Haus stecken wie nötig um gute Zinsen zu bekommen. Wenn machbar mind. 20% nach Kaufnebenkosten.
3. Kreditrate/Tilgung vom Haus nicht zu hoch falls schlechte Zeiten kommen, aber hoch genug um gute Zinsen zu bekommen
4. Maximale Sondertilgung nutzen, auch zu Lasten des Puffers auf dem Konto. Gesparte Zinsen des Kredits sind derzeit besser als jedes Tagesgeldkonto.
5. Was übrig ist in risikobehaftete/langfristige Anlagen wie ETFs, je nach Risikoneiging

5-10 Jahre bevor man an das Geld aus 5. will langsam und kontinuierlich verkaufen und auf das Tagesgeldkonto legen.

Deine ganzen kleineren Anschaffungen bedienst Du vom Konto, was willst Du da jeweils für Töpfe aufmachen?

3

Hallo!

Ich teile eigentlich nur in zwei Kategorien:

- alles was kurzfristig verfügbar sein sollte ist am Sparkonto. Egal ob das für Kühlschrank, Auto (da ist meine Grenze aber bei 8000 Euro), was gönnen oder sonst was ist. Zinsen bringt das praktisch null.

- alles was langfristig (also mindestens zehn Jahre oder mehr) liegen bleiben kann wandert ins Depot (ETF und Aktien)

Allerdings steht bei mir kein Hauskauf an. Also auch kein Bedarf eher kurzfristig eine größere Summe an Eigenkapital abrufen zu müssen.

LG

4

Vielen Dank für die ganzen Antworten.

Ich dachte ursprünglich an mehrere Tagesgeldkonten (Auto, Kühlschrank, Technik - jeweils eines)

Wie ich sehe, kann man sich die Unterteilung einfacher machen.

- Dach und Küche in 20 Jahren in Depot/ETF
- Ansparungen für Instandhaltung Auto und Haus auf Tagesgeldkonto
- Finanzieller Puffer für Kühlschrank, Gartenzaun, Waschmaschine, gemeinsame Sachen auf ein zweites Tagesgeldkonto

Wie besprare ich denn ein Auto, das ich in 5-7 Jahren kaufen möchte? Der Zeitraum ist für Aktien zu kurz. Was ist da die beste Anlageform?

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Sondertilgung vom Haus bringt idR über 1% Zinseinsparung, da ist freies Geld am besten aufgehoben, selbst wenn man dafür auch mal ganz kurz in den Dispo müsste. Andere Anlageformen gibt es derzeit kaum. Vielleicht noch Festgeld.

Für den Autokauf würde ich halt auf 35t Kontostand sparen, nach dem Kauf sind dann vielleicht 20t diean wieder auffüllt. Oder eben Festgeld wenn Du da was passendes findest das ein wenig Rendite bringt, viel Unterschied macht das nicht.

Ich habe auch nur kurz und langfristige Sparformen.

Vor dem Hauskauf brauchst Du nicht groß anfangen mit ETFs und langfristigen Sparzielen. Schau dass Du ausreichend Eigenkapital für das Haus hast um die Kreditzinsen zu senken und um ausreichend Puffer für Eventualitäten zu haben.

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Also mir wäre es mit zig Töpfen zu nervig und zu umständlich.
Wir haben einen.
Ich sehe doch, wie viel Geld drin ist und was wir aktuell benötigen, ob nun Auto oder Dach oder Waschmaschine..
Wozu soll ich einen Autotopf haben, wenn aber plötzlich die Heizung hinüber ist und ich draf dann nicht an den Autotopf?
Natürlich geht man da daran, wenn der Heizungstopf nicht voll genug ist..

Nee, ein Topf und dann nimmt man, was man braucht, auch für Privates.

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Hi,

wir haben nicht so viele Töpfe, da es uns zu unübersichtlich wäre.

Wir haben ein Tagesgeldkonto für Haus, Auto, Haushaltsgeräte etc. Da liegen immer um die 30.000 Euro und diese geben uns Sicherheit.
Alles, was über die 30.000 hinausgeht, wird zur Sondertilgung Haus eingesetzt.

Für Urlaub und andere Luxussachen sowie Weihnachtsgeschenke Kinder haben wir ein weiteres Tagesgeldkonto. Da geht auch die Steuererstattung drauf etc, sodass wir uns regelmäßig das ein oder andere gönnen können.

Klar, wir möchten unser Haus schnell abbezahlt haben, aber wir sparen recht viel für „Luxus“, da wir auch LEBEN möchten.
Die Finanzierung ist auch auf langen Zeitraum gut machbar, ich bin auch Beamtin, das Einkommen ist sicher.
Wir haben uns halt zusätzlich noch sehr gut versichert, das fand ich auch wichtig.

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Guten Morgen und vielen Dank für die Antwort.

Die 30000 als Sicherheit sind recht viel einzuschätzen? Darf ich fragen wie viel dein Mann verdient?

Die Aufteilung der beiden TG Geld Konten finde ich auch sehr gut.

Kannst du kurz noch sagen, was du mit dem "gut" versicherst meinst? Von welchen Versicherungen sprichst du genau?

VG

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Hey,
ich arbeite momentan Teilzeit, bekomme 2.500 netto und mein Mann 2.600 netto.
In den 30.000 Euro sind auch schon Auto und Haushaltsgeräte usw eingerechnet, falls wir die neu brauchen.

Über Versicherungen kann man sich natürlich streiten, aber wir haben einige private Altersvorsorge-Modelle, die wir bedienen, eine Risikolebensversicherung, Dienstunfähigkeitsversicherung, private Pflegeversicherung, Hausrat- und Wohngebäudeversicherung (teilweise dann eh Pflicht) u.s.w.

Wir sind so hoch versichert, dass wenn uns beiden etwas passieren würde und wir nicht mehr arbeiten könnten, das Haus gehalten werden kann.

LG

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Das wären mir zu viele Töpfe. Du hast ja jetzt bereits 6 Quellen, aus denen sich dein Eigenkapital speist. Noch einige Töpfe mehr und du wirst den Überblick verlieren. Davon abgesehen können sich zu viele Konten bei zu vielen Banken negativ auf deine Schufa auswirken. Also wenn, dann allerhöchstens bei einer Bank.

Ich würde maximal 2 weitere Spartöpfe plus ein Depot für die ETFs anlegen.

Spartopf 1 für sämtliche Rücklagen für's Haus, egal ob Dach oder Küche

Spartopf 2 für alle kleineren Anschaffungen wie die Waschmaschine, Elektronik usw

ETFs als langfristige Anlage für was auch immer

Mit einem Nettoeinkommen von ca. 2.300 Euro habe ich es geschafft, pro Jahr ca. 10.000 Euro Eigenkapital anzusparen. Das würde ich dir/euch auch raten. So hast du in den 5 Jahren locker 50.000 Euro mehr. Das lohnt sich.
Je mehr Eigenkapital, umso besser die Zinsen und umso höher die Kreditsumme, die die Bank euch gewährt.
Deswegen würde ich aktuell an deiner Stelle auch noch nicht allzu viel Instandhaltungsrücklage ansparen. In der Regel macht man das nach dem Hauskauf. Alles was du an Kapital entbehren kannst, solltest du ins Eigenkapital stecken. Allein während des Hausbaus kommen noch genug Extrakosten auf einen zu.

Wir bauen gerade und es ist erschreckend: hier mal 5.000 Euro extra, dort 10.000 und dort 15.000. So schnell kann man das Geld gar nicht verdienen, wie es einem aus den Händen rutscht. Plane daher beim Hausbau ordentlich Puffer ein.