Meine Tochter und ihre Fragen nach Rollenklischees

Meine Tochter ist 18, macht hoffentlich trotz der Schulschliessungen im Frühjahr ihr Abi, und möchte Maschinenbau studieren.
Sie hat jetzt natürlich bemerkt, dass viele darauf verwundert reagieren, gar nicht negativ aber eben neugierig, weil das ja immer noch zu 80 Prozent ein Studium ist was Männer absolvieren.
Vor 30 Jahren waren es noch nahezu 100 Prozent Männer, da mein Mann das damals studiert hat, weiß ich das.
Sie hat das natürlich auch schon bemerkt als sie sich über das Studium informiert hat.
Wir haben viel darüber gesprochen und sind hat mich gefragt ob es eine Erklärung gibt, warum es nicht mehr Frauen gibt, die Maschinenbau oder andere technische Studiengänge absolvieren.
Ich weiß es auch nicht, kann es mir nicht erklären.
Ich habe Zahnmedizin studiert, das war das Geschlechterverhältnis ausgeglichen.
Oder sie hat sich auch für eine Ausbildung als Pilotin interessiert , auch fast nur männliche Bewerber, bei den Flugbegleitern das umgekehrte Bild.
Mädchen machen doch oft sogar die besseren Schulabschlüsse, studieren auch, aber wo ist dann das Problem?
Weil Frauen befürchten, ihren Beruf nicht mit Kindern unter einen Hut zu bekommen?
Und Männer haben diese Sorgen nicht?Was schon meinem Beruf feststelle ist, dass die meisten Kolleginnen als Angestellte arbeiten und sie männlichen Kollegen wesentlich häufiger den Weg der Selbstständigkeit wählen.
Ist bei Ärzten tendenziell auch so, aber nicht so stark ausgeprägt.
Also, jedenfalls ist meine Tochter mit diesen Rollenklischees zum ersten Mal selbst konfrontiert.
Auch dass Frauen oft weniger verdienen und oft Teilzeit arbeiten, findet sie seltsam, aber wirklich eine Erklärung habe ich dafür ja auch nicht.
Gut finde ich allerdings, dass es ihr auffällt und sie sich damit auseinandersetzt, wie sie es selbst machen möchte.
Wie denkt ihr darüber bzw.was lebt ihr euren Kindern vor?

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Ich Bin Ärztin. Im Studium war die Geschlechter Verteilung etwas gleich. Danach habe ich es gewagt in die Orthopädin und Unfallchirurgie zu gehen. das waren am Anfang grade in einer großen Universitätsklinik harte Jahre. Ich war die einzige Frau, musste mir jede op hart erkämpfen, musste mir Sprüche anhören, das ist im Nachhinein eigentlich unvorstellbar. Nach zwei Jahren habe ich an eine kleinere Klinik gewechselt, war immer noch die einzige Frau, aber der Chef war jung, emanzipiert und das Team war super. Ich kam wirklich voran, bis ich es gewagt habe schwanger zu werden und in Teilzeit wieder anfangen wollte. Das musste ich mir wirklich hart erkämpfen. Ich hab die Facharzt Ausbildung dann durchgezogen. Und kurz danach mein zweites Kind bekommen. Jetzt kannten die Kollegen und der Chef das alles schon und haben sehr entspannt reagiert. Nach der Elternzeit habe ich mit dem Chef ein für mich passendes Teilzeit Modell ausgehandelt und er war offensichtlich so zufrieden mit meiner Arbeit dass er mir eine Oberarzt Stelle angeboten hat. Mittlerweile bin ich selbstständig in meiner eigenen Praxis und Rollenklischees sind kein Thema mehr bei mir. Aber der Weg dahin war mitunter schon hart. Es dauert einfach extrem lange bis sich vermeintliche gesellschaftliche Normen ändern. Ich wurde oft auch von Frauen gefragt warum ich als Frau in die Orthopädie gehe... ja warum denn nicht! Es macht mir halt einfach Spaß! Und ich hoffe auch genau das meinen Kindern mitzugeben. Sie sollen das machen was ihnen Spaß macht!

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Falls deine Tochter an Ringvorlesungen teilnehmen möchte - die Soziologie beschäftigt sich (unter anderem) mit genau solchen Fragen 😜 ich hab das studiert und es ist sooooo spannend!!

Veränderungen der Gesellschaft sind recht träge und wir sind wirklich noch ziemlich weit am Anfang der Gleichberechtigung. Das ist schade, aber wir arbeiten daran ;) und deine Tochter hat doch genau jetzt die Möglichkeit, ein Vorreiter und Vorbild zu sein!

Ich selbst bin im Einzelhandel gelandet. Ich selbst hab lange im Verkauf gearbeitet, zumindest im Lebensmitteleinzelhandel sind das sicher 90% Frauen. Ich hab mich aber intern weiter gebildet, meine Ausbildung im Rahmen des Abiturientenprogramm, also verkürzt, vorgenommen und siehe da - da waren genau 25% Frauen im Kurs. Krass, oder?

Parallel hat ein junger Mann mit mir gelernt bzw. ein Jahr später. Er bekam trotzdem relativ schnell viel Verantwortung (unser Chef war kurz vor der Rente; meine Arbeit ist eigtl sehr gut, meine Noten deutlich besser; WENN ich Verantwortung hatte war immer alles ok, bei ihm nicht unbedingt - er war aber halt ein Mann; das hat mich echt auch hart getroffen, da ich es so heftig vorher wirklich noch nie selbst erlebt hab) und hat inzwischen einen Markt als Leitung bekommen, während ich jetzt nach EZ in den Verkauf zurück „gedrängt“ werde.

Also, es liegt viel Arbeit vor uns. Ich will meiner Tochter aber vermitteln, dass das so nicht fair ist und wir das auch nicht hinnehmen werden. Und ich hoffe, sie kämpft auch irgendwann für sich 😊

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„Evolutionär und hormonell gesehen ist "unsere Aufgabe" eben das Kinderkriegen und Großziehen.
Ich denke, dass Frauen von Natur aus tendenziell einfach eher Interessen im sozialen Bereich haben und weniger im technischen, ebenso, dass sie weniger an Wettbewerb interessiert sind.“


Das ist schlicht und ergreifend falsch!!! Und ein wirklich furchtbares Rollenklischee, das Frauen auch heutzutage selbst gerne noch annehmen. Nur als Beispiel: Es gibt Studien, die bewiesen haben, dass zwei Männer, die gemeinsam ein Baby aufziehen exakt dieselben Hormone ausschütten und dieselben Hirnareale angesprochen werden wie bei einer leiblichen Mutter. Zumindest bei dem Mann der sich Tag und Nacht ums Baby kümmert und die „Mutterrolle“ einnimmt. Die biologischen Unterschiede, abgesehen der primären geschlechtsteile, sind viel geringer als man denkt.
Viel entscheidender sind gesellschaftliche und kulturelle Zuschreibungen. Die rollenzuschreibungen gibt es seit Jahrhunderten und patriarchale Systeme haben großes Interesse daran, dies auch ganz genau so beizubehalten. Umso konservativer, umso mehr wird daran festgehalten. Siehe z.b. Frauenbild in der afd, nur als ein Beispiel. Zu diesem konservativen Frauenbild gehört eben auch, dass Frauen nicht so viel mit technischen Berufen anfangen können, dass sie nicht so wettbewerbsorientiert sind. Ihr Job soll sich schließlich mit der Familie vereinbaren lassen, schwierig, wenn es um einen managerposten geht. Deswegen landen viele in den „sozialen Berufen“.
Mädchen wurden und werden schulisch längst nicht so in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern gefördert. Zum Glück ändert sich das alles so langsam.
Diese „Vorlieben“ sind also keinesfalls biologisch bestimmt sondern nur das Ergebnis jahrhundertlanger Rollenbilder.
Das ist jetzt nur ein kleiner Abriss der Thematik und es ist so komplex, dass man es hier kaum darstellen kann. Das ist übrigens nicht auf meinen Mist gewachsen, sondern in zahlreichen Studien dargestellt und belegt.

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Ich vermute mal, du wolltest nicht auf mich antworten, oder? 🙈 denn ich stimme dir vollkommen zu und dein Zitat stammt auch nicht von mir 😂😂

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Evolutionär und hormonell gesehen ist "unsere Aufgabe" eben das Kinderkriegen und Großziehen.
Ich denke, dass Frauen von Natur aus tendenziell einfach eher Interessen im sozialen Bereich haben und weniger im technischen, ebenso, dass sie weniger an Wettbewerb interessiert sind. Und das zieht sich dann durch das ganze Leben. Glaube ich einfach.

Auch heute wollen viele Frauen noch einen Beruf, der gut mit Kinderbetreuung vereinbar ist.
Deswegen ist ja das "Klischee" der typischen Frauenberufe auch heute noch sehr aktuell und wahr.

Ausnahmen und Extreme in alle Richtungen gibt es natürlich immer, aber ich denke tendenziell ist es schon so, im Alltag gibt es ja wie du selber sagst unzählige Beispiele dafür.

Das heißt aber nicht, dass man sich damit zufrieden geben muss. Manche sind in der Hinsicht eben doch ehrgeiziger und dann sollte man auch seinen Interessen folgen.
Hauptsache man ist am Ende glücklich.

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Und ja, ich denke, dass diese Tendenz, manche würden es vielleicht in der heutigen Gesellschaft als "Schwäche" bezeichnen, vor allem im beruflichen Umfeld noch häufig ausgenutzt wird. Also keineswegs meine ich damit, dass das einfach ein Schicksal ist und Frauen selber Schuld sind und sich das alles so gehört. Das ist nochmal ein anderes Thema.
Aber die Wertschätzung für die verschiedenen Ansichten und Lebensmodelle ist leider sehr unterschiedlich, da herrscht häufig ein schwarz-weiß Denken, "Hausfrau und Mutter Glucke" gegen "eiskalte geldgeile Karrieretussi" - dabei gibt es eine Million Abstufungen dazwischen und die wenigsten wählen wohl ihr Lebensmodell rein danach aus, welche gesellschaftlichen und politischen Zeichen sie damit setzen - daher sollte man auch nicht in jeder Entscheidung sofort ein solches sehen.

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>> Evolutionär und hormonell gesehen ist "unsere Aufgabe" eben das Kinderkriegen und Großziehen. <<

Das stimmt nicht.
Tatsächlich scheint es so zu sein, dass die Archäologie viele Funde nach dem in ihrer Zeit vorherrschenden Denken interpretiert hat. Vor etlichen Jahren wurde z.B. ein Wikingergrab gefunden, dessen Grabbeigaben drauf schliessen liessen, dass da ein verdammt mächtiger Krieger beigesetzt wurde. Und ganz selbstverständlich ging man davon aus, dass das ein Mann gewesen sein musste. Bis sich später eine Forscherin das Ganze genauer anschaute und eine DNA-Analyse machte: Der mächtige Krieger war eine Frau.

Genauso wie der alte Mythos, das in der Steinzeit Männer Mammuts jagten und die Frauen das Feuer bewachten. Dank moderner DNA-Analyse stellt sich mehr und mehr heraus, dass unter denen, die mit Waffen beerdigt wurden (und damit als Jäger klassifiziert wurden) auch ein Haufen Frauen waren.

Grüsse
BiDi

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Weil die meisten ihre Kinder immer noch in Rollenklischees erziehen (siehe urbia).

Meine Cousine hat E-Technik studiert. 90% Männeranteil. Als sie in den Hörsaal gekommen ist mit 600 Mann (die Betonung liegt auf Mann), fingen diese an zu pfeifen und zu johlen. Ihr wurde öfters gesagt "zu Lehramt geht es in die und die Fakultät".

Mädchen haben in der Schule immer noch weniger Berührungspunkte mit technischen Berufen. Man hat zwar den girls (und boys-) Day eingeführt, aber was bringt ein Tag.

Und dann ist das ganze natürlich ein gesellschaftliches Problem: So lange die Frauen das ganze Jahr Elternzeit nehmen und die Männer höchstens nur zwei Monate, wird sich auf dem Arbeitsmarkt nicht viel ändern. Die meisten Firmen (fast egal in welcher Branche) stellen lieber Männer ein, die muss man nicht ersetzen.
Meine Cousine, 1,0 Diplom, 4 Sprachen fließend, hat sich für die selben Jobs beworben wie ihr Mann (gleiches Studium, Abschlussnote 2,7; 2 Sprachen fließend) und wurde im Gegensatz zu ihrem Mann noch nicht mal eingeladen. Warum? Weil sie Ende 20 war und da bekanntlich die Uhr tickt.

Wir leben bedingt das Rollenklischee aus. Ich arbeite im sozialen Bereich, mein Mann im technischen. Aber mein Mann und ich haben die Elternzeit gerecht aufgeteilt (ich 7 Monate, er 7 Monate) und arbeiten beide nur 30 Stunden, um uns gemeinsam auf die Familie konzentrieren zu können. Hier gibt es keine Rollenklischees, er kocht, ich bohre Löcher in die Wand. Ich wasche Wäsche, er das Auto 😅 jeder macht das, was er kann und möchte. So erziehen wir auch.

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"Meine Cousine hat E-Technik studiert. 90% Männeranteil. Als sie in den Hörsaal gekommen ist mit 600 Mann (die Betonung liegt auf Mann), fingen diese an zu pfeifen und zu johlen. Ihr wurde öfters gesagt "zu Lehramt geht es in die und die Fakultät"."

Solche Vorurteile von Männern kann ich überhaupt nicht bestätigen.
Ich bin Softwareentwicklerin. Ich arbeite hauptsächlich mit Männern zusammen, und mir hat weder ein Kollege, noch ein Kunde, jemals zu verstehen gegeben, dass er mich für unfähig hält, weil ich eine Frau bin.

"Und dann ist das ganze natürlich ein gesellschaftliches Problem: So lange die Frauen das ganze Jahr Elternzeit nehmen und die Männer höchstens nur zwei Monate, wird sich auf dem Arbeitsmarkt nicht viel ändern. Die meisten Firmen (fast egal in welcher Branche) stellen lieber Männer ein, die muss man nicht ersetzen."

Ich habe/hatte mehrere männliche Kollegen, die ihre Stundenzahl für die Familie reduzieren oder reguläre Home Office-Tage wollten. Denen wurden auch jede Menge Steine in den Weg gelegt.

Das Problem ist hier nicht die mangelnde Wertschätzung von Frauen, sondern die Erwartung der deutschen Wirtschaft, dass Kinder sich irgendwie alleine aufziehen oder zumindest nicht ihre Mitarbeiter*innen dafür in Beschlag nehmen. #klatsch

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Sehe ich genauso!! 100%

Ich kenne dieses Problem auch nicht. Ich wurde noch nie auf mein Geschlecht reduziert.
Im Gegenteil, gab Kunden, die wollten nur mit mir arbeiten...

Bei uns waren auch gleichermaßen Männer und Frauen entweder in Elternzeit oder haben Stunden reduziert.
Seit man das Anrecht hat seine Stunden wieder aufzustocken, die man nach Elternzeit reduziert hat, gehen sogar noch mehr männliche Kollegen in Teilzeit (auch wenn sie keine Elternzeit genommen haben) es gibt die unterschiedlichen Konstellationen und alle müssen sich da durchkämpfen. Egal ob Mann oder Frau!

„Das Problem ist hier nicht die mangelnde Wertschätzung von Frauen, sondern die Erwartung der deutschen Wirtschaft, dass Kinder sich irgendwie alleine aufziehen oder zumindest nicht ihre Mitarbeiter*innen dafür in Beschlag nehmen.“

Aber um ehrlich zu sein sind die Mitarbeiter auch zum Teil selber schuld an dieser Situation.
Schau mal, wie viele es völlig normal und richtig finden gewisse Forderungen zu erfüllen.
Viel eher werden 24 Stunden Kitas gefordert, als dem Arbeitgeber mal geschlossen NEIN zu sagen und diese 24/7 Flexibilität zu beenden, die immer mehr gefordert wird.
Genau solche unmöglichen und überzogene Forderungen führen dazu, dass eine Betreuung der Kinder überhaupt nicht gewährleistet werden kann und drängt einen Elternteil in den Häuslichen Part.

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Das hat auch etwas mit Interessen zu tun, vielleicht mit der Art wie das männliche und weibliche Hirn arbeiten und wie das Interesse am Lernen in der Schule war.

Ich kenne zum Beispiel nicht wirklich viele Frauen, denen Mathe, Physik oder Chemie in der Schule Spaß machte. Diese Leistungskurse waren zu meiner Schulzeit deutlich kleiner als die Leistungskurse Deutsch, Geschichte oder Biologie.
Für erstere musste man schon wirklich verstehen (und somit vielleicht entsprechend mehr tun), letztere waren auch viel mit reinem Auswendiglernen zu meistern. Dennoch muss ich hier noch sagen, dass das Verhältnis Mädchen - Junge in den Mathe, Physik, Chemie LKs aber recht ausgewogen war.

Im Studium hingegen kann ich bestätigen, dass auch bei meinem Informatikstudium vor 15 Jahren etwa 95% Männer waren. In das Hauptstudium schafften es nur 3 deutsche Frauen (die anderen 5 Frauen in dem Kursen waren chinesische Austauschstudenten - ohne das jetzt abwertend zu meinen, daran konnte man nur unterscheiden zwischen regulärer Student und Austauschstudent).
Und auch da konnte man eindeutig beobachten: die meisten Frauen tummelten sich in Vorlesungen wie Personal, Bwl, Marketing, Organisation. Sobald eine Vorlesung Zahlen beinhaltete (Statistik, VWL, Mathe) war die Frauenquote im Kurs signifikant gesunken. 😁

Ich fand das immer super. Nichts hasste ich mehr als diese BWL Tussis, die nix konnten (sorry für das platte Klischee, für mich hat es sich in diversen Seminararbeiten leider bestätigt ✌️). Mit den Kommilitonen aus der Informatik kam ich immer super klar. Keiner guckte einen da doof an, weil man eine Frau ist. Und wenn doch, dann habe ich schon gerne mal aus Spaß extra meinen pinken Pulli zu den technischen Vorlesungen angezogen, um erstmal voll ein Klischee zu bedienen.

Hach, ich liebe Klischees. Die können so schön richtig und so schön falsch sein. 😁

Achso, und das Frauen weniger verdienen konnte ich auch noch nie feststellen. Ich habe immer schon mehr als meine Partner verdient und wurde eigentlich auch immer analog Marktpreis bezahlt oder zumindest genauso wie alle Kollegen.

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"Das hat auch etwas mit Interessen zu tun, vielleicht mit der Art wie das männliche und weibliche Hirn arbeiten.."

Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Seit wann gibt es männliche und weibliche GEHIRNE?

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Mag sein, dass die gehirne weitgehend baugleich sind.
Männer und Frauen funktionieren aber trotzdem nicht gleich, unabhängig von Gesellschaft und Erziehung.
Diese aufgesetzte Gleichmacherei hat sich doch schon ziemlich überlebt.

Woher kommt denn dieses Interesse von kleinen Buben an allem, was Rädern hat? Warum stehen so viele kleine Mädchen auf Glitzerröckchen und rosa? Das ist doch nicht nur vorgelebt und anerzogen...
Man merkt ja auch in der Tierwelt, wie unterschiedlich Männlein und Weiblein ticken. Ein kleines Katerchen verhält sich schon ganz anders als ein weibliches Kätzchen.

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In meiner Schulzeit hieß es noch: Mädchen können kein Mathe, Jungs keine Sprachen.

Das hat sich dann erst gegen Ende meiner Schulzeit relativiert.
Jungs im sprachlichen Leistungskurs bekamen ebenso doofe Sprüche, wie Mädchen in Naturwissenschaften.
Ausgenommen der Junge wollte etwas technisches im Ausland studieren. Dann war es wieder "passend".

Bio galt als Mädchenfach. Ausgenommen ein junge sagte, dass er Arzt werden wollte. Dann war es wieder ok.

Gegen Ende meiner Schulzeit wurde damit "aufgeräumt". Mädchentag, Aufklärungstage um Mädchen für Naturwissenschaften zu interessieren.

Vor 30 Jahren wurde ich noch erstaunt gefragt: "Wie, du kannst Mathe?"
"Seit wann interessiert DICH das?"
Heute fragt keiner mehr danach.
Wenn ich sage, dass ich Zahlen liebe, dann wird nicht mehr unterteilt in: Geld, technisch, Zeit. Sondern klare Akzeptanz: es kommt auf die Begabung an, nicht auf das Geschlecht.

Männer können Sprachen können, Frauen Mathe.

Finanziell kenne ich es so, dass einige Männer gerne in einen "Frauenberuf" gehen würde.
Manche machen es bewusst. Um sich das finanziell leisten zu können, sprechen sie sich mit ihrer Partnerin ab.
Andere können es sich finanziell nicht leisten. Dann geht einer in einen besser bezahlten Beruf, um Geld nach Hause zu bringen, der/die andere in den Leidenschaftsberuf, der weniger abwirft.

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Mathe und Naturwissenschaften bei Mädchen war auch "erlaubt zu können", wenn sie Lehrerin werden wollte. Da braucht man ja das bisschen für Rechnen und Sachunterricht.

Eine Freundin (35) ist Sport- und techn. Werklehrerin. Das war damals auch "falsch".



vlg

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Ich denke, dass das einfach die Klischees sind, die die Gesellschaft uns aufbürdet. Eine Änderung findet nur sehr langsam statt.
Mir zb wurde noch gesagt: Mädchen sind schlecht in Mathe. So wird ihnen wohl auch vorgelebt, dass man keine technischen Berufe studieren kann.
Ich habe Jura studiert. Da sind viele Frauen. Es lag mir aber auch einfach. Ich arbeite auch als Volljuristin im öffentlichen Dienst. Momentan tatsächlich in Teilzeit, weil unser Sohn erst 21 Monate alt ist. Ich möchte einfach noch nicht wieder Vollzeit arbeiten. Aber auch mein Mann hat reduziert.
Ich werde weiter aufstocken je größer unser Sohn wird.

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Also bei mir im Freundes und bekannten Kreis haben die Frauen
- Maschinenbau
- Bauingenieurwesen
- Informatik
- Computertechnik
Studiert. Alles nicht gerade Berufe wo viele Frauen sind. Ich selber habe auch Informatik studiert. Davor hab ich Bauingenierwesen angefangen war aber nicht mein Fall.

Meinen Söhnen lebe ich also vor das Frauen den gleichen Berufe machen können wie Männer. Meine Söhne dürfen sich so gut wie alles später machen, nur möchte ich nicht das sie in die Gastronomie gehen und das vor Corona schon. Meine Brüder sind in der Gastronomie.

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Der Blick über den Tellerrand könnte hier auch helfen:
In Osteuropa/Russland und auch in weiten Teilen Asiens waren Frauen immer schon ganz stark in den Naturwissenschaften unterwegs.
(Kommunismus)
Mein Mann stammt aus einem osteuropäischen Land und ich war doch einigermaßen erstaunt als ich gesehen habe, dass Unterlagen ärztlicher Untersuchungen aus seiner Kindheit ausnahmslos alle (Dr.-Prof.) von Frauen unterschrieben waren.

Ich selbst habe auch einen männerlastigen Studiengang hinter mir und muss leider sagen: keiner hält Frauen auf, es ist ihnen nur irgendwie zu anstrengend 🤷

Ich bin kein Freund konstruktivistischer Theorien. Wir sind eben auch nur Tiere...
Wenn Frauen aber weniger verdienen, liegt das meist daran, dass man ihre Arbeit nicht angemessen wertschätzt.

Freier als hier geht's aber selten in der Welt zu, daher müssen die Frauen eben ihren Ar... hochkriegen und was verändern.

In patriarchalischen Kulturen sind Frauen selbst oft auch Nutznießer der Verhältnisse!
Männer sind nicht immer die bösen....