Keine Einarbeitung...was tun?

Hallo!

Ich habe vor 3 Monaten einen neuen Job in einer anderen Branche angefangen. Also weiß ich wirklich nichts, ich muss komplett bei null anfangen...Er ist auf 16 Monate befristet, aber mit Aussicht auf Verlängerung.

Leider kommt die Frau, die mich einarbeiten soll nur einmal in der Woche, sonst ist sie nur im Homeoffice. Leider kann ich sonst niemand fragen, da sie allein in dem Bereich ist. Niemand sonst kann ihre Aufgaben. Wenn sie mal da ist, hat sie keine Lust mir was zu zeigen oder erklärt es nur halbherzig, obwohl ich sie ständig auffordere mir was zu zeigen. Dann höre ich wieder eine Woche nix von ihr. Im Homeoffice kann man sie gar nix fragen...bzw. da antwortet sie wenn überhaupt erst Stunden später.

Die restliche Zeit hocke ich nur dumm rum oder die Chefin gibt mir komplett hirnlose Aufgaben, sodass ich halt beschäftigt bin.

Habe nun das Gespräch mit der Chefetage gesucht. Ich hatte das Gefühl man nimmt mich gar nicht ernst. Es wurde alles auf Corona geschoben. Außerdem wurde mir gesagt, dass die Dame einfach so wäre...Meine Chefin hat dann mit ihr geredet. Ein Tag danach hat sie ein bisschen mehr mit mir geredet, jetzt ist es wieder wie gehabt.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Wenn die Frau weg ist in ein paar Monaten, kann ich niemand mehr fragen.

Leider macht sich der Job gut im Lebenslauf. Habt ihr ähnliches erlebt? Was kann ich tun? Wie habt ihr reagiert?

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Hallo,

ich hatte mal so etwas ähnliches erlebt, nur dass meine Vorgängerin schon komplett weg war, als ich kam.

Da bleibt halt einfach nur sich selbst einzuarbeiten. Du wirst ja wissen, was Dein Aufgabengebiet ist. Zur Not halt einfach selbst Arbeitsabläufe kreieren. Nur weil etwas schon 10 Jahre nach Schema X gemacht wurde, heißt es ja nicht, dass es auch die nächsten 10 Jahre so gemacht werden muss.

Ich würde das bei der Geschäftsleitung so kommunizieren, dass Du zwar weißt, was Deine Aufgaben sind, Du aber nicht in die bisherige Arbeitsroutine eingearbeitet wurdest und daher jetzt selbst versuchst, die Arbeit nach besten Wissen und Gewissen nach Deinem Schema zu erledigen. Man möchte bitte Verständnis dafür haben, dass dies am Anfang nicht direkt zu 100% funktionieren würde.

Ich bin aber auch eher der Mensch der besser durch Selbermachen/Selberdenken lernt.

Auf gar keinen Fall würde ich jetzt gar nichts tun und warten, dass es besser wird, denn das wird es nicht werden ;-)

LG
Tiffy

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Schwierig... Rum sitzen und Däumchen drehen finde ich nicht gut.
Weißt du denn überhaupt nicht worum es geht? Man kann sich ja vieles selbst aneignen wenn man denn möchte und die Zeit hat. Ich habe einen kompletten Bereich übernommen den eine Kollegin vor mir in Vollzeit gemacht hat, ich wurde genau sechs Stunden angelernt und dann war sie für die nächsten Termine Mal im Urlaub, Mal krank und dann langzeitkrank und schließlich ganz weg. Ich erledige ihre Aufgaben und noch einiges mehr in Teilzeit. Und es war auch ein Aufgabenbereich, der nur von ihr und jetzt nur von mir bearbeitet wird und wo sich sonst keiner auskennt.
Mir war nur wichtig zu wissen worum es geht, was das Ziel ist und das nötigste technische Wissen um die Dinge zu bearbeiten. Den Rest habe ich mir selbst passend zurecht gelegt.
Ich lerne jetzt eine Kollegin an und es ist extrem schwierig für mich weil sie jeden Arbeitsschritt wissen möchte und im Detail aufschreibt. Finde ich furchtbar weil sie denn Sinn darin nicht versteht und nicht weiß warum sie das tun soll oder eben nicht tun soll. Ich möchte nicht, dass jemand etwas tut weil es jemand sagt sondern dass er selbst erkennt warum es notwendig ist dieses oder jenes zu tun oder eben nicht zu tun.

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Ich weiß grob was mein Aufgabenbereich ist. Da es eine komplett andere Branche ist, muss ich bei Null anfangen. Ich verstehe weder die Fachsprache noch Programme.

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Sorry, aber auf welcher Grundlage und Annahmen Deiner Qualifikationen hat man Dich denn bitte eingestellt?

Wenn jemand derart von Null anfängt, hat das ja nun nichts mehr mit "einarbeiten" zu tun ...

... ich finde es, ehrlich gesagt, ein Unding, das der Kollegin aufzudrücken ... wäre sie Ausbilder und Du eine Azubine, dann okay, dann wäre das ihr Job ... aber jemanden von Grund auf "Anzulernen" dürfte sie neben ihrem normalem Arbeitspensum gar nicht leisten können.

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So einen Menschen kenne ich auch. Sie denkt sie wär unersetzbar und freut sich, dass alles zusammenbricht, wenn sie nicht mehr da ist.

Irgendwo muss die Dame ja auch ihre Aufgaben her bekommen. Könntest du dort initiieren, dass du (als Nachfolger) Mails in Kopie bekommst oder auch Zugriff auf Mails oder auch an ihrem Meetings mit teilnehmen kannst? Auch deine Chefin könnte ja peu a peu Aufgaben der anderen Mitarbeiterin auf dich übertragen, sodass du dich da schrittweise selbst einarbeiten kannst.

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Und ich kenne auch solche Leute, für die "Anlernen" bedeutet da zu sitzen und zu warten dass man ihnen alles vorkaut.
Ich erwarte von Erwachsenen mit Berufserfahrung auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative, das sind keine Azubi sondern voll bezahle Mitarbeiter. Da sollte ein bisschen mehr kommen als "das hat mir niemand gezeigt"

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Ich wurde noch nie eingearbeitet... das ist in meiner Branche (Akademiker) gar nicht üblich. Da hilft nur Eigeninitiative, durchfragen, herumtelefonieren, googlen und Fehler machen (und daraus lernen!).

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Dann musst du dich selbst einarbeiten. Ganz einfach.