Bewerbung: fehlende Zeugnisse

Der Sachverhalt ist wie folgt:
Mein Mann befindet sich derzeit in EZ bis 05/22. Ab 09/21 soll er bestenfalls wieder arbeiten gehen, da dann auch das Elterngeld ausläuft.
Eine Rückkehr zu seinem aktuellen AG ist aufgrund diverser Vorfälle von seiner Seite ausgeschlossen.
Er ist Koch, was die Situation aktuell nicht erleichtert.
Derzeit sind einige Stellen bei öffentlichen Trägern (KiTas, Schule, Polizei etc) ausgeschrieben, was natürlich optimal wäre, denn so könnte er auch weiter viel Zeit mit unserem Sohn verbringen.
Jetzt kommt das egtl Thema. Er hat bis auf seinen vorletzten AG keine Unterlagen (Zeugnisse) mehr. Das liegt daran, dass er davor als letzte Station in der Karibik in einem Resort gearbeitet hat, davor gab es weitere internationale Stationen, und bei ihm Krebs diagnostiziert wurde. Daraufhin ist er Hals über Kopf (und etwas kopflos) wieder nach Deutschland zurück gekehrt und hat viele Sachen zurück gelassen.
Da er anschließend, nach der Behandlung, wieder einen Job gefunden hatte, hatte er sich auch nicht weiter um seine „Vergangenheit“ gekümmert.
Jetzt wo er sich wieder bewerben will/muss, ist es natürlich ein Thema. Von seinem vorherigen AG hat er ein gutes Zeugnis und bei seinem jetzigen ist er seit 7 Jahren beschäftigt, was ja auch für ihn spricht.

Die Unterlagen zu beschaffen, funktioniert leider nicht (mehr), da dies schon mehr als 10-15 Jahre her ist.

Jetzt die eigentlich Frage: Wie würdet ihr das Thema der fehlenden Zeugnisse angehen? Erstmal ohne probieren und bei einem möglichen Gespräch erklären? Natürlich kann es auch sein, dass man deshalb vllt gar nicht eingeladen wird.
Im Lebenlauf bzw. in den Anlagen aktiv darauf hinweisen mit Begründung?

Er ist halt der Meinung, dass er sich deshalb bei öffentlichen Stellen gar nicht bewerben brauch.

Vielleicht hat ja auch der ein oder andere Personaler einen Tipp.

Lieben Dank.

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Ich arbeite im ÖD und habe mit entsprechenden Ausschreibungen zu tun. Bei uns gibt es sogenannte A-Kriterien (ich mez, in der Ausschreibung steht "vorausgesetzt werden"). Wenn die nicht alle erfüllt werden, hat man nur Chance auf eine Einladung, wenn die Bewerberlage echt schlecht ist. Dann gibt es noch die "wünschenswert"- oder B-Kriterien. Die sollten erfüllt sein. Aber in keiner Ausschreibung habe ich bisher gelesen, dass der Lebenslauf lückenlos mit Zeugnissen nachgewiesen werden muss.

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Ich habe auch eine lange Station in meinem Lebenslauf für die ich kein Zeugnis erhalten habe. Hat den Hintergrund, dass das ein Saftladen ist, in dem die Buchhalterin gleichzeitig auch Personal macht und sie einfach nicht dazu gekommen ist, mir ein Zeugnis auszustellen.

Hat nie jemanden interessiert, ich habe dafür exzellente Zeugnisse der nachfolgenden Arbeitgeber bzw. Vorgesetzten bekommen, jetzt lege ich diese dann halt vor. Es kam durchaus mal im Gespräch auf, warum das Zeugnis dieses einen Arbeitgebers fehlt, das habe ich dann erklärt und dann war es auch gut.

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I'm öffentlichen Dienst könnte das schwer werden. Hat er auf Grund seiner Krebserkrankung noch einen Schwebehindertenstatus? Das kann im ÖD helfen. Bei uns müsste er bei passender Qualifikation zumindest eingeladen werden zum Gespräch und das kann man so etwas dann ja schon besser erklären.

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Nein, hat er nicht.

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Hallo,

Im Ausland wird das manchmal anders gehandhabt mit Zeugnissen und Beurteilungen als in Deutschland. Teilweise werden keine richtigen Zeugnisse ausgestellt, sondern Referenzen angegeben, bei denen man sich melden und Erkundigungen einholen kann.

Ich würde mich mit dem Zeugnis bewerben, das vorliegt und im Anschreiben darauf hinweisen, dass die Bewerbung bitte vertraulich behandelt werden soll, da man sich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befindet. Dann ist klar, warum kein Zeugnis vom aktuellen AG vorliegt.

Viele Grüße
lilavogel

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Das ist ein guter Hinweis, zumal fast alle Stationen im Ausland waren.

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Ich denke nicht, dass fehlende Zeugnisse aus dem Ausland ein Problem sind. Vor allem wenn die Beschäftigung schon so lange zurückliegt.
Ich arbeite selbst im öffentlichen Dienst und habe noch nie gehört, dass das ein Problem ist, weswegen man nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Im Gespräch würde ich die Situation dann erklären.

Außerdem: bewerben kostet fast Nichts! Ich würde mich jetzt deswegen definitiv nicht NICHT bewerben!

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Erst einmal würde ich mir vom aktuellen Arbeitgebwr ein Zwischenzeugnis ausstellen lassen. Dazu hat er das von der vorherigen Anstellung. Und dann im Lebenslauf eben die Referenzen aus dem Ausland angeben. Da wird eh niemals einer aus dem ÖD anrufen. Hier zumindest nicht.Aber

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Ich danke euch allen, ihr habt mir/ uns schonmal sehr geholfen.