Hallo ihr lieben,
Ich habe ein kleines Problem.
Ich bin aktuell bei 6+2 und habe tierische Angst meinem Chef von der Schwangerschaft zu erzählen.
Er ist ein absolut schrecklicher Chef. Er nörgelt nur rum und interessiert sich kein bisschen für seine Mitarbeiter.
Jedes mal wenn ich krank war (wirklich richtig krank) hat er gemeckert und gesagt ich soll zur Arbeit kommen und mich nicht so anstellen. Er macht einen psychisch fertig. Mehrere Mitarbeiter vor mir haben auch deswegen schon gekündigt.
Kann ich dadurch ein BV vom Arzt bekommen?
Habt ihr Erfahrungen ?
Danke für eure Hilfe
BV durch schrecklichen Chef?
Ein blöder Chef rechtfertigt kein BV. Um ein BV vom Arzt zu bekommen muss Dein Leben oder das Leben des Kindes durch die Arbeit gefährdet sein.
Ich weiß ja nicht was Du arbeitest? Vielleicht muss dein AG ja eines aussprechen? Das wäre z.b. der Fall wenn er dir keinen Mutterschutzkonformen Arbeitsplatz bieten kann.
Unschwager war das Verhalten ok und schwanger soll nun ein BV her?
Wie wäre es damit gewesen, einen neuen Arbeitsplatz zu suchen? Am besten vor der Schwangerschaft? Geh doch in die Eigenverantwortung und warte nicht, bis andere für dich Probleme lösen.
Und nein, ein schrecklicher Chef ist natürlich kein Grund für ein BV.
Nein, zum Glück gibt es deswegen keine BVs, das wäre ohne wenn und aber wirklich das Aus für das BV.
Nur ist das alles garnicht so einfach wie ihr euch das vorstellt. Es ist ein mini Betrieb, ich bin die einzige die dort im Büro arbeitet. Und natürlich war es vorher auch nicht in Ordnung und es hat mich bereits vorher oft belastet und entsprechende Reaktionen meines Körpers hervorgerufen.
Es war lediglich eine Frage und tut mir leid aber so wie hier geschrieben wird muss man ja Angst haben gesteinigt zu werden.
Danke trotzdem !
Also ehrlich gesagt finde ich deine Reaktion echt daneben. Was soll das mit dem "gesteinigt werden"? Überlegt doch drei Sekunden bevor man so einen Scheiss schreibt. Sorry, da krieg ich echt nen Hals, es gibt leider immer noch genügend Menschen auf der Welt die wegen antiquierten Moralvorstellungen der dortigen Gesellschaft mit Steinen getötet werden! Und damit willst du dich jetzt ernsthaft auf eine Stufe stellen weil du nicht die Antworten erhalten hast, die du dir gewünscht hast?
Das Leid muss ja auch nicht soo groß gewesen sein, wenn du dir vor der Schwangerschaft nichts neues gesucht hast. Man muss nicht alles mit sich machen lassen. Gerade wenn der Betrieb so klein ist, ist doch klar dass sich da nichts ändert. Entweder man lebt damit oder man geht. Es wird doch niemand gezwungen dort zu bleiben
Na gerade wenn es ein Minibetrieb ist, ist es mir noch unbegreiflicher, warum du dich so hast behandeln lassen. Dein Chef ist dann ja ein stückweit auf dich angewiesen, und wenn du kündigst, steht er erst mal, muss jemand neuen suchen und anlernen. Und die Zeit überbrücken, wenn er so schnell keinen Ersatz findet.
Keiner hier meint es böse, es ist für viele einfach nur schleierhaft, warum man sich so schlecht behandeln, anschreien und kleinhalten lässt, nix dagegen unternimmt und dann bei einer Schwangerschaft auf einmal dringend ein BV braucht, weil man es anders nicht mehr aushält.
Das ist unlogisch.
Sei dir doch bitte mehr wert. Such dir einen Job, wo du ohne Angst hingehst, respektvoll und wertschätzend behandelt wirst und sowas wie Freude versprürst.
Was hält dich davon ab, dich JETZT woanders zu bewerben? Mit offenen Karten zu spielen? Vielleicht wirst du ja auch als Schwangere eingestellt. Sowas gibt es zuhauf. Gerade, wenn Personalmangel herrscht, wird gern auch mal jemand genommen, der in 3 oder 4 Monaten schon wieder weg ist. Probier es einfach. Wenn du aktiv wirst, kommst du aus dieser Opferhaltung raus.
Warum hat man sich nicht einen anderen AG gesucht? Oder tut dies vielleicht jetzt noch?
Für ein BV vom FA wird es wohl (GsD) nicht reichen.
Also wenn ich hier so die Antworten durchlese fehlt es einigen an Empathie oder sie haben einfach nur das Glück eine vernünftige Arbeitsstelle zu haben.
Ich habe leider auch die Erfahrung gemacht, dass Chefs sich nicht immer angemessen gegenüber ihren Mitarbeitern verhalten. Chefs sitzen leider nunmal am längeren Hebel. Leider ist es auch nicht immer einfach eine neue Arbeitstelle zu finden und wird man aufgrund von Mobbing am Arbeitsplatz arbeitslos, ist es auch verkehrt.
Allerdings steht dir nur weil dein Chef sich dir gegenüber schrecklich verhält kein Beschäftigungsverbot zu. Eventuell steht dir ein betriebsbedingtes Beschäftigungsverbot zu, je nachdem was du beruflich machst. Sollte dein Chef von dir Tätigkeiten verlangen, die man als Schwangere nicht ausüben darf, wende dich am besten an deiner Frauenärztin. Sollte dich deine Arbeitssituation psychisch sehr belasten solltest du dies auch mit deiner Ärztin besprechen. Nicht selten verursachte das nämlich auch physische Problem, was man grade in der Schwangerschaft nicht gebrauchen kann. Nutze die spätere Elternzeit um dir einen neuen bessern Job mit einen verständnisvollen Chef zu suchen.
Ich wünsche dir alles gute für deine Zukunft und versuche die Schwangerschaft trotzdem zu genießen.
Liebe Grüße
"Sollte dein Chef von dir Tätigkeiten verlangen, die man als Schwangere nicht ausüben darf, wende dich am besten an deiner Frauenärztin."
Und warum verstehen manche nicht, dass für die Bedingungen am Arbeitsplatz NICHT die Frauenärztin/der Frauenarzt zuständig ist?
Wenn man mit seinem Job unzufrieden ist, muss man etwas ändern. Gespräch mit Vorgesetzten, Personal- bzw Betriebsrat, Wegbewerben. Im Privaten würde man doch auch versuchen, oder nicht?
Das hat auch nichts mit Empathie oder Antipathie ggü. einer Schwangeren zu tun. Ich kann nur eben nicht verstehen, warum ein BV für das eigene Unvermögen, für sich selbst einzustehen, herhalten soll. Wie soll das erst werden, wenn das Kind da ist?
Ein Frauenarzt kann ein kurzzeitiges Beschäftigungsverbot aussprechen, wenn der Chef sich weigert den Arbeitsplatz Schwangerengerecht zu gestalten. Natürlich muss sich die TE dann noch an andere Stellen wenden, allerdings weiß ich leider nicht mehr wohin man sich da wenden kann.
Natürlich versucht man sich dann woanders zu bewerben, aber ganz ehrlich, eine Schwangere hat kaum Aussichten auf einen anderen Job. Außerdem hat sie keine Garantie, dass der neue Job besser wird. Mein Mann hat schon mehrmals den Job gewechselt und die Arbeitsbedingungen waren in jedem eine Katastrophe. Ich kenne kaum jemanden, der einen verständnisvollen oder auch nur halbwegs vernünftigen Chef hat. Unbezahlte Überstunden, 10 Stunden durcharbeiten ohne Pause, Arbeiten bis man umfällt, Arbeiten ohne Sicherheitsverkehrungen und notwendige Arbeitsmaterialien selber kaufen und wenn man es wagt krank zu werden wird man fristlos gekündigt ist hier bei uns gang und gebe, wenn man zur Arbeiterklasse gehört und nicht gerade im öffentlichen Dienst arbeitet oder Führungsebende arbeitet.
Bei uns heißt es entweder sich unterkriegen lassen und alles tun was der Chef verlangt oder Hartz 4. Beides ist doof, aber die erste Variante ist immer noch besser als die zweite.
Und wenn jetzt ein Kommentar kommt ich hab es mir selber ausgesucht. Ich habe lange und hart dafür gekämpft, da zu sein wo ich jetzt bin. Ich stehe finanziell auf eigenen Beine und habe ein Ausbildung abgeschlossen. Das ist in meiner Familie schon viel Wert.