Elterngeld auf 2 Jahre splitten - mit dem Geld auskommen?

Hallo in die Runde :-)

Ich bin noch relativ früh in der Schwangerschaft (12. SSW), aber da es meine 2. Schwangerschaft ist und man schon ein Bäuchlein erahnt, werde ich es wohl bald meinem Arbeitgeber mitteilen. Daher überlege ich gerade, wie ich denn Elternzeit nehmen möchte (beim 1. Mal wollte mein Chef das direkt wissen, um planen zu können, auch wenn ihm klar war, dass das nicht verbindlich ist).

Beim 1. Kind habe ich „nur“ 10 Monate nicht gearbeitet und seitdem arbeite ich in Teilzeit (70%), ebenso wie mein Mann. Ich empfand das aber damals als zu schnell und würde mir diesmal gerne mehr Zeit lassen. Daher liebäugele ich mit dem Gedanken, 2 Jahre Elternzeit zu nehmen und das Elterngeld zu splitten. Ich habe das Glück, dass ich trotz Teilzeit den Höchstsatz Elterngeld bekommen würde, aber gesplittet sind das trotzdem „nur“ 900€ (bitte nicht falsch verstehen, aber das wären für mich über 2000€ weniger, als ich gerade zur Verfügung habe). Wir haben bisher immer alle Kosten geteilt und in dem Fall würde das bedeuten, dass ich nicht mehr die Hälfte beitragen könnte (1000€ Miete, 450€ Kita etc.) bzw. gar kein Geld für mich hätte. Also abhängig von meinem Mann (wir sind nicht verheiratet) wäre. Ich war schon mal finanziell abhängig von einem früheren Partner und das hat mir überhaupt nicht behagt. Alternativ hätte ich natürlich Rücklagen, auf die ich für die Zeit zurückgreifen könnte, aber das fände ich irgendwie auch falsch, ich würde mich ja um das Baby kümmern. Andererseits zwingt mich natürlich niemand - beim 1. Kind haben wir uns nach 10 Monaten die Betreuung geteilt (bzw. 1 Tag Oma), das ginge natürlich auch wieder...

Ach, ich drehe mich gedanklich im Kreis. Wie habt ihr euch entschieden, was waren für euch die entscheidenden Argumente? Habt ihr es beim zweiten Kind anders gehandhabt?

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Unabhängig von der Frage, ob man zwei Jahre zu Hause bleiben möchte, würde ich immer die Zahlungen im ersten Jahr bündeln. Dann kann man ganz flexibel im zweiten Jahr arbeiten oder eben nicht. Die Gesamtsumme ändert sich beim Elterngeld dadurch nicht.

Anmerkung zum Stichwort „Abhängigkeit“: es ist bemerkenswert, wie dieses Thema ausschließlich in finanziellen Dingen gesehen wird. Die erwähnte Betreuung des ersten Kindes durch beide Eltern war nichts anderes. Auch das geschah in voller Abhängigkeit des Partners.

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Wieso sollte die finanzielle Seite denn alleine dein Problem sein? Ihr seid beide gleichberechtigte Elternteile, ob verheiratet oder nicht, und daher für eure Finanzen und die Kinderbetreuung gleichermaßen verantwortlich. Wenn du für die Betreuung eures zweiten Kindes Elternzeit nimmst und dein Mann geht arbeiten, dann ist er auch für den Großteil eurer Finanzen zuständig - denn du wuppst ja die Kinderbetreuung. Ihr solltet daher eine finanzielle Regelung finden, die für dich keinen Nachteil bedeutet nur weil du daheim bleibst. An deine eigenen Reserven zu gehen wäre für mich persönlich daher überhaupt keine Option.
Wir haben uns zb auch dazu entschieden, das ich zwei Jahre in Elternzeit gehe. Ich habe das Elterngeld sowohl in Basis als auch in Plus aufgeteilt, so das ich bis zum 20. LM des Kindes Geld bekomme. Da ich dann natürlich viel weniger Geld als vorher zur Verfügung habe, kommt mein Freund für den Differenzbetrag auf. Er zahlt in der Zeit die Miete und Lebenshaltungskosten alleine, damit ich auch noch etwas Geld für mich zur Verfügung habe

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Nicht jeder Mann kann alles alleine stemmen .

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.... dann kann man halt keine 2 Jahre zuhause bleiben 🤷‍♀️

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Ich sehe das so: Alles kann man nicht haben.

Entweder:
- bist du mal ne Zeit lang (sind ja doch nur 2 Jahre) von deinem Mann abhängig und kannst auch nicht so viel zum Haushalt beitragen (finanziell). Sollte eigentlich auch kein Problem sein, denn ihr seid ja eine Familie.

- oder du nimmst doch nur 1 Jahr Elternzeit

- oder du arbeitest Teilzeit in EZ

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Hi,
als 1. würde ich das Elterngeld nicht splitten, sondern lieber im 1. Jahr alles nehmen, dann kannst Du das 2. Jahr, zur Not, wieder hinzuverdienen, falls irgendwas passiert. Sich selbst das Geld einteilen, sollte man ja können.

Warum trennt ihr immer noch strickt? Verdient ihr so unterschiedlich? Kann einer von euch nicht mit Geld umgehen? Schulden hat nur einer, die noch getilgt werden müssen?

Probiert es doch mal aus, für 2 Jahre, ein gemeinsames Kto. zu haben.

Alles rund um die Wohnung, Fahrzeuge, Haushalt und Kind, und der Rest wird geteilt, und bekommt jeder "zur freien Verfügung". Das beinhaltet für jeden sein Sparen und sein "Spaß" (Friseur, Maniküre, Pediküre, Cafe to go, Essen gehen mit Freunden usw. aber auch das 3 Paar Schuhe fürs Kind, was nur nice to have war und absolut nicht nötig). Oder teilt es durch 3, Er und Du und Urlaub oder oder oder

Du bist ja nicht aus langeweile daheim.

An Dein erspartes solltest Du nicht gehen, das Kind ja vermutlich von Deinem Partner. Da kann er sich auch "finanziell" dran beteiligen.

Gruß

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Wir trennen auch alles und sind seit über 12 Jahren zusammen. Kann auch super funktionieren.

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Hi,
wir trennen auch, seit 16 Jahren und es funktioniert nicht.

Ich bezahl alles, habe Excel Listen und nichts passierte.

Die 2 Jungs sind komplett von mir finanziert worden. Inzwischen hat mein Mann aber ca. 50 Euro mal in Klamotten investiert, die ich ihm nicht wiedergegeben habe, da die Minecraft Shirts überhaupt nicht nötig waren. Die Jungs sind 11 und 14 Jahre.

Jeden Kindersitz, jede Schuhe, jede Klamotte ich oder meine Mutter (weil sie mal in den Ernstings kam), den Ranzen, die Bücher, jedes Rad, Jugendherberge, Ferienbetreuung, Ausflüge, egal für was die Kita oder Schule sammelte, einfach ALLES

Ich bin an mein Sparbuch in der 1. Elternzeit. Der 2. musste daher mit 10 Monaten in die Krippe, da es mit 11 Monaten wieder Teilzeit losging.

Jeeetzt hätte er gerne ein gemeinsames Kto, da ich seit 2, 5 Jahren wieder Vollzeit arbeite. Jetzt würde er so gerne teilen....................

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Wir werden das elterngeld auch auf 2 jahre splitten. Das wird dazu führen, dass mein mann im ersten jahr den allergrößten teil der gemeinsamen kosten übernehmen wird und im 2. Jahr geht er dann in elternzeit und ich werde die allermeisten kosten übernehmen.
Ich empfinde das nicht wirklich als Abhängigkeit, denn wenn etwas wäre, könnte ja jeder von uns wieder arbeiten gehen bei seinem Arbeitgeber. Außerdem sind wir verheiratet, sodass wir die Steuerklassen wechseln werden. Der arbeitende bekommt damit ja netto deutlich mehr als wenn der 2. Auch arbeiten würde, also profitieren davon ja beide.

Ich fühle mich bei unserem Vorhaben gut, denn wir haben das zusammen so entschieden. Wenn ihr das beide so wollt, warum sollten dann die Kosten nicht prozentual verteilt werden?

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Dein Mann kann ja nur viel arbeiten weil du wenig (oder gar nicht) arbeitest. Er ist doch also genau so finanziell von dir abhängig. Wenn du nicht zu Hause bleiben würdest, könnte er auch nicht so viel verdienen. Ich sehe daher keine alleinige Abhängigkeit bei dir.
Für uns gibt es kein "deins" und "meins" nur weil ich in Elternzeit bin und weniger Geld zum Gemeinschaftseinkommen beitrage. Wäre ja noch schöner, ich lasse meinen Job/Karriere links liegen um für UNSER Kind da zu sein und soll dann zusätzlich noch finanzielle Nachteile haben? Nee!
Ich habe mir auch ein Jahr lang den Höchstsatz EG auszahlen lassen, davon habe ich aber wie vorher auch einen Großteil für mich gespart und mein Anteil auf das Gemeinschaftskonto hat sich deutlich verringert. Im zweiten Jahr habe ich ein paar Stunden gearbeitet und dieses Geld spare ich zum größten Teil, einen Teil gebe ich für uns aus. Auf das Gemeinschaftskonto zahle ich seitdem nichts mehr ein. Das werde ich erst wieder, wenn ich deutlich mehr arbeite.

Geld ist in einer Beziehung nicht alles und ich verstehe nie, warum die "Abhängigkeit" nur daran festgemacht wird.

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Es ist EUER Kind, nicht nur deins. Warum also solltest du allein für es aufkommen bzw. allein den finanziellen Nachteil tragen?

Sobald man Elternzeit nimmt, ist man leider vom Partner in gewisser Weise abhängig, weil das eigene Einkommen schrumpft oder wegfällt. Das könnte man nur verhindern, indem man keine Elternzeit nimmt.

Ich zahle zur Zeit eben nicht zu 50 % in die Haushaltskasse ein, sondern etwas weniger. Abhängig fühle ich mich dadurch nicht, denn mein (Basis-)Elterngeld ist so hoch, dass ich im Zweifel auch alleine klarkäme.
Ok, du hast vom Basiselterngeld nur die Hälfte. Das ist noch einmal eine andere Nummer. Diese Abhängigkeit lässt sich aber nicht vermeiden, wenn du zwei Jahre Elternzeit nehmen willst.

Mach dich von dem Gedanken frei. Du verdienst ja sehr gut und wirst nach der Elternzeit wieder arbeiten. Es ist daher eine begrenzte Zeit, die du dich abhängig machst. Das darf man als emanzipierte Frau gerne ohne schlechtes Gewissen tun.

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Ich werde auch 2 Jahre Elternzeit nehmen, 1 Jahr bei vollem Elterngeld, 1/2 Jahr unbezahlt und 1/2 Jahr dann in Teilzeit. In der Zeit werde ich natürlich auch von - wohlgemerkt- unseren Rücklagen leben, wovon denn auch sonst? 🤷‍♀️
Es ist ja nun mal ein offenes Geheimnis, dass Kinder Luxus sind, den man sich leisten können muss. Will ich Kinder haben und lange zu Hause bleiben, dann muss ich auch dafür im Vorfeld sparen. In unserem Fall haben wir zumindest die Miete und Kita-Beiträge für 1,5 Jahre gespart, damit ich mich einigermaßen finanziell sicher in der Elternzeit fühle. Meine laufenden Kosten kann ich dann gut mit Elterngeld und Kindergeld decken bzw. eventuell auch mit Taschengeld von meinem Mann. Ich finde es nicht schlimm, zeitweise vom Partner abhängig zu sein.

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Liebe Murmelbahn,

du scheinst deine Finanzen alleine ohne deinen Mann zu planen. Genau das ist das Problem: Ihr könnt eure Finanzen nicht separat planen, sondern müsst das gemeinsam tun.

Keiner hier kann dir einen Ratschlag geben, wie ihr zu zweit mit einem Gehalt und Elterngeld auskommt ohne die Höhe eurer Einnahmen und Ausgaben zu kennen.

Im Idealfall zahlt ihr euch beiden gleich viel „freies Geld zur Verfügung“ aus nach Abzug der Kosten und zwar unabhängig davon wer mehr im Job oder zu Hause arbeitet. Dann habt ihr eine faire Verteilung.

Generell kann man festhalten, dass eure Fixkosten nicht mehr als 60% eures Einkommens umfassen sollten, sodass ihr noch pro Person 10% zum Sparen und 10% für Freizeit und Hobbies habt. Dann seid ihr finanziell solide aufgestellt. Eure Rücklagen sollten für mindestens 3-6 Monate die Fixkosten decken können für den Fall dass dein Mann seinen Job verliert.

Ist das bei euch der Fall? Wenn nicht dann könnt ihr euch 2 Jahre Elternzeit für dich nicht leisten. Vielleicht solltet ihr dann lieber beide in Teilzeit arbeiten.

Du hast das Einkommen nur auf deiner Seite der Rechnung gekürzt. Das kann nur schief gehen. Diese Entscheidung ist eine, die ihr als Paar treffen müsst und gemeinsam finanzieren müsst. Wenn dein Mann dazu nicht bereit ist, hast du auch da deine Antwort und kannst es dir nicht leisten.

Mir scheint es so als solltet ihr euren gemeinsamen Finanzhaushalt für diese Elternzeit neu überarbeiten und durchsprechen.

Viel Erfolg dabei!