Bei der Arbeit NICHTS zu tun! Wie würdet ihr damit umgehen?

Guten Morgen!

Ich weiß, ich habe ein totales Luxusproblem, aber so langsam geht mir das einfach auf die Nerven! Ich arbeite Vollzeit und darf sehr viel Home Office machen. Die Sache ist die: ich habe NICHTS zu tun!!! Also wirklich gar nichts! Auch den anderen in meiner Abteilung und meinen beiden Chefinnen geht es so, wobei ich das Gefühl habe, dass es meinen beiden Chefinnen auch ganz recht ist ;-) Jedenfalls argumentieren sie gegenüber deren Vorgesetzten immer, dass ja sooo viele bei uns in Elternzeit sind (2 von insgesamt 6 Mitarbeitern), man unterbesetzt ist und dementsprechend wenig Themen/Projekte angehen kann. Mag ja stimmen, aber dass man deshalb gleich gar nichts macht??? Auch bei der wöchentlichen Abteilungsbesprechung merkt man richtig, dass nichts bei uns läuft - es ist also definitiv nicht so, dass es nur mir so geht.

Natürlich habe ich so viel mehr Zeit für die schönen Dinge und kann praktisch während der Arbeitszeit meinen kompletten Haushalt erledigen, aber dennoch bin ich unzufrieden! Es ist keinen Angst um meinen Job, sondern wirklich so eine Unzufriedenheit weil ich mich so überflüssig und unwichtig fühle und ich mich einfach langweile!

Ich denke nun sogar darüber nach mich intern in eine andere Abteilung versetzen zu lassen sobald eine Stelle ausgeschrieben ist. Was würdet ihr denn an meiner Stelle machen? Vielleicht ist das eine blöde Frage, aber denkt ihr ich spinne? Ein Freund von mir meint, er würde mich total beneiden und wäre froh, wenn er so viel Zeit hätte wie ich und dennoch ein gutes Gehalt beziehen würde.

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Wenn es ein freies Unternehmen ist und so wirtschaftet, dann ist es eine Frage der Zeit, bis Abteilungen geschlossen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man über Monate nichts zu tun hat. Bewirb dich woanders, denn Langeweile im Job ist genauso schrecklich wie zu viel Arbeit.

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Naja, ob man sich mit so einer Situation wohlfühlt, ist ja Typsache!
Es gibt Menschen, die froh über deine Situation wären (meistens waren sie aber noch nie längere Zeit in so einer Situation 😜), und dann gibt es eben Menschen, die dadurch unzufrieden sind.
Wenn es DICH stört, solltest DU was ändern, egal, was andere dazu denken. Es gibt arbeitsmäßig nicht viel schlimmeres, als mit seinem Job unzufrieden zu sein. Sprich es an, sag dass du gerne mehr Aufgaben übernehmen möchtest, weil dich deine aktuelle Tätigkeit nicht ausfüllt, bewirb dich intern auf andere, anspruchsvollere Posten. Tue es! 🙂

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Angesprochen habe ich es bereits Anfang diesen Jahres und auch im April als das jährliche Mitarbeitergespräch geführt wurde, aber passiert ist nichts. Die Antwort meiner Chefinnen war quasi das Gleiche was sie ihren Vorgesetzten mitteilen und "wenn wir nichts haben, können wir dir leider auch nichts geben" (wobei sie meistens frei darüber entscheiden können ob und welche Themen/Projekte bearbeitet werden). Ab und an habe ich mal einen Mini-Auftrag bekommen, aber der war dann nach 1 Stunden bereits erledigt und danach herrschte wieder gähnende Leere. Meine Chefinnen scheinen damit mehr als zufrieden zu sein und tun ja auch einiges um Arbeit "abzublocken" und die geringe Arbeitsleistung gegenüber der Leitung zu rechtfertigen (Stichwort: bei uns sind mehrere Beschäftigte in Elternzeit). Die Sache ist die: es wäre das einfachste für die Leitung einfach eine Elternzeitvertretung für die fehlenden Kolleginnen zu schicken, dann wären meine Chefinnen gezwungen mehr Themen/Projekte in Angriff zu nehmen, aber das tun sie halt nicht.

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Hallo!

Ich hatte auch eine Zeit lang einen Job im Ö.D., der mich komplett unterfordert hat.

Meine Konsequenz war, mir was Neues zu suchen, freie Wirtschaft, ordentlich Arbeit und Herausforderung.

Ich persönlich kann mit wenig Arbeit gar nicht umgehen, da ist mir Stress wesentlich lieber.

LG Claudi

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Bore out ist tatsächlich ein Problem und echt nicht so lari-fari Luxusproblem, wie viele es oft sehen. Mit der Zeit kommen neben der Langeweile eben auch oft Selbstzweifel, innerer Druck und Ängste. Wenn du es schon mehrfach angesprochen hast und sich einfach nichts ändert, würde ich tatsächlich den Weg wagen und etwas Neues suchen. Das macht auf Dauer einfach unglücklich.

Jetzt mit Home Office lässt es sich vermutlich besser aushalten als normalerweise im Büro, weil du eben private Dinge erledigen kannst... Aber ich würde das jetzt nicht allzu lange schleifen lassen.

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Für mich wäre das auch nichts.
Hast du die Möglichkeit, eine Stufe höher nachzufragen? Wenn deine Chefin nichts ändert und du dauerhaft unzufrieden bist, kann das ja nicht im Sinne des Unternehmens sein. Auf jeden Fall würde ich mich auch auf neue interne Stellen bewerben.

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Ich würde mich dabei nicht wohl fühlen.
Klar ist es schön, volles Gehalt fürs Nichtstun zu bekommen, aber damit könnte ich nicht dauerhaft umgehen. Ich arbeite nicht nur für das Geld, sondern auch weil mir die Arbeit Spaß macht und ich eine sinnvolle Aufgabe brauche. Hätte ich keine vernünftige Aufgabe, würde ich mich woanders bewerben.

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Ich hatte das Problem bei beiden Schwangerschaften. Bei der ersten 2019 war ich im Büro. Bei der zweiten im Homeoffice.
Ich habe mehrfach meinem Vorgesetzten Bescheid gesagt (SCHRIFTLICH), man antwortete es ginge nicht anders, weil ich ja bald in EZ gehe. Also habe ich viel Zeit im Internet verbracht, mit Kollegen gequatscht und Bewegungspausen gemacht. Im Homeoffice hatte ich dann eben viel Zeit für meinen großen Sohn.

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Ich hatte das früher auch öfter und bekam die Krise! Und irgendwann hat man auch im Internet alles gesehen.

Auf die Dauer wäre das für mich nichts, aber als bei mir zuletzt wenig los war, habe ich in einer anderen Abteilung ausgeholfen. Ansonsten: wie wäre es, über eine app Sprachkenntnisse aufzufrischen oder sich modemässig oder durch rezepte zu inspirieren?

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Ja, kenne ich ähnlich, wenn auch nicht ganz so extrem, auch aus der Zeit vor meiner Elternzeit.
Mein Chef hatte ca. ein Jahr nach mir eine Kollegin eingestellt, weil er unsere Abteilung ausbauen wollte. Ist wohl aber irgendwie nichts draus geworden und seitdem "kloppen" wir uns um die wenige Arbeit.
Zusätzlich musste ich einige interne Aufgaben übernehmen, die man aber nicht abrechnen kann, weil es interne Sachen sind und somit kein Kunde existiert. Da kein Geld damit verdient wird, ist die Wertschätzung meines Chefs für diese Arbeit gering. Gehaltserhöhungen werden aus dem Grunde auch immer abgeblockt.

Zu allem Überfluss warf mein Chef mir in der Schwangerschaft diese Unproduktivität vor. Leider war ich in dem Moment so überrumpelt von seinen Vorwürfen, dass ich nicht adäquat Stellung beziehen konnte. Nichts zu tun zu haben, nagt am Selbstbewusstsein. Teilweise hatte er ja auch Recht, wobei das daran lag, dass es mir in der Schwangerschaft mehr oder weniger 10 Monate schei*** ging und ich dementsprechend nicht so leistungsfähig war.

Hätte die Kinderplanung nicht angestanden, hätte ich schon längst den Arbeitgeber gewechselt. Angebote hatte ich mehrere. Meine Familie ist dafür, dass ich nach dem Ende der Elternzeit noch mindestens eine Weile dort bleibe (Kind wird vermutlich mit Kita-Beginn häufig krank sein und wir müssen unser Haus abzahlen). Ich jedoch würde am liebsten sofort nach der Elternzeit woanders neu anfangen.
Vermutlich werde ich aus Sicherheitsgründen zumindest die ersten Monate noch wieder dort einsteigen 😟
Lust habe ich aber eigentlich nicht, wenn man meine Arbeit so wenig wertschätzt.

Bei meinem Arbeitgeber davor habe ich die Arbeit von 1 1/2 Personen erledigt und oft 60 Stunden pro Woche gearbeitet. Beim jetzigen Arbeitgeber war es teilweise so, dass ich an manchen Tagen Arbeit für maximal eine Stunde hatte und mich dann fragte, wie ich den Tag überstehen soll. Beides macht keinen Spaß.