Ihr Lieben,
vor Kurzem hatte ich ein spannendes Gespräch mt einer Freundin, deren Kinder jetzt beide schon studieren und es hat mich sehr nachdenklich gestmmt:
Sie meint, ein Studium zu finanzieren kostet pro Kind 40.000€. Und dieses Geld kommt ja nicht von irgendwoher (außer Kinder beziehen Bafög). Da wir beide hoffen, in 18 Jahren weiterhin noch in unseren Jobs zu sein, sehen wir es tatsächlich genau so auf uns zukommen.
Wir haben das jetzt überschlagen und das klingt für uns plausibel:
Ein WG/ Stendtenwohnheim-Zimmer kostet, je nach Stadt, 200-500€, nehmen wir Mittelwert: 300€
Lebenshaltungskosten (Handy, Essen und so): nochmal 300?
Versicherung (das Kind wird über mich privat versichert sein): 60
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ca. 700€ x 12 Monate x 5 Jahre (optimistisch ;) = 42.000
Das hieße für uns, wenn wir das Geld bis zum 18. Geburtstag beisamen haben wollen, müssten wir jetzt schon 42.000:18 Jahre : 12 Monate = ca 200€ montalich sparen. Und da ist Inflation etc noch nicht mitreingerechnet ;)
Natürlich kann es sein, dass das Kind eine Ausbildung macht. Aber was, wenn er studieren will? Diese Option wollen wir ihm ja auch nicht enthalten.
Macht ihr das tatsächlich so? Würde mich über Rückmeldungen freuen.
Wie macht ihr es mit den Rücklagen fürs Studium eurer Kinder?
Meine Eltern mussten mir meine private schulische Ausbildung tatsächlich nicht finanzieren. Ich bin nebenbei arbeiten gegangen. Das wäre auch niemals möglich gewesen. Es ist schön dass du dir darüber Gedanken machst. Wir sind mittlerweile auch Eltern. Sollte mein Sohn irgendwann auch eine private Schule besuchen oder studieren gehen , dann muss er nicht in einem Wohnheim wohnen, sondern kann sich dann ein Zugticket kaufen... Nebenbei einen Job annehmen und sich aufs "Großwerden" vorbereiten. Von mir aus darf er nach abgeschlossener Ausbildung/Studium auch noch bei uns wohnen und kann sich somit Eigenkapital aufbauen.
Wir machen das nicht und müssten auch das 3fache aufbringen. Bei uns bekommen alle 3 Kids mittels ETF Sparplänen ein Sümmchen angespart. Das wird nicht maßgeblich über den Freibetrag gehen, den man zum Bafög-Bezug haben darf. Alles weitere bleibt bei uns angespart auf unserem Konto...so viel wie eben übrig bleibt, nicht extra gespart. Davon werden dann im jungen Erwachsenenalter hoffentlich auch die Kids unterstützt werden können, wenn bei uns nicht irgendwelche ungeplanten Zwischenfälle kommen. Ansonsten könnten sie auch länger daheim wohnen bleiben, Uni und FH sind 45 Min. mit den Bahn entfernt, sie müssen arbeiten oder es gibt Unterstützung durch Bafög. Da wird ja auch immer wieder diskutiert, dass es da eine Reform geben muss.
Nein, aber woher soll ich wissen dass mein Kind überhaupt studieren kann oder will?
Sie ist jetzt 12 und nicht gerade eine gute Schülerin, geht zur Gesamtschule und ich hoffe dass sie ihren Realschulabschluss schafft.
Danach eine Lehre...
Außerdem würde ich das Geld auch gar nicht haben..Wenn sie studieren will muss sie halt arbeiten und Bafög beantragen.
Wie alt ist dein Kind?
Wir haben inzwischen einiges für unser Kind angespart, aber nicht wegen Studium sondern als "Startkapital". Stand jetzt gibt es im Studium ja Kindergeld und ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei meinem Kind in 15 Jahren ein "Kindergeld für den Studenten" nach skandinavischen Vorbild geben wird.
Wenn nicht, ist ja das Geld frei, was wir ansonsten hier zuhause fürs Kind ausgegeben hätten. Im Studium kann man sich übrigens gesetzlich versichern, auch wenn die Eltern privat sind (falls es die Versicherungen in 15 Jahren überhaupt geben wird).
Wir machen uns nicht viel Stress, hätte aber auch - Stand jetzt- keinerlei Probleme damit, das Studium so aus der Tasche zu finanzieren. Und wenn wir dazu in 15 Jahre nicht mehr in der Lage sein sollte, gibt es ja noch Bafög. Aber wie gesagt: Ich denke/hoffe, dass in den nächsten Jahren eine Bafög-Reform geben wird.
Hi,
wenn das Kind studieren will, soll es das machen.
Es wurde aber von mir so erzogen, daß Geld nur durch Arbeit zu bekommen ist. Oder es stirbt halt jemand vermögendes, so daß man erben kann.
Es wird unterstützt, so wie ich es mir in diesem Moment leisten kann, nicht weniger und nicht mehr, fertig.
Ich konnte, WEGEN der Kinder und den bescheidenen Kita Öffnungszeiten, Schule usw. nur so arbeiten gehen, wie ich konnte und hatte noch meine Eltern in der Pflicht, bzgl. Rand Betreuung und Logo/Ergo Termine.
Seit 2 Jahren kann ich auch mal was zurück legen, und das geht in das neue Familienauto. Oder in das renovieren vom Bad, oder für zum verputzen lassen des Hausflurs über 3 Etagen, oder für einen neuen Boden im Zimmer X.
Wenn er studieren will, soll er mal schauen was und wo. Und dann kann er schauen wie und wo, wo er wohnt und wie er dazu das Geld beisteuert. Eine 100 % Finanzierung gibt es hier nicht, wäre auch gar nicht möglich.
Gruß
Vielen Dank! Wir wurden beide genau so erzogen und haben tatsächlich auch immer gearbeitet. Wir denken, dass ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Aspekt in der Erziehung und wäre auch uns sehr wichtig. Vielen Dank für diesen Hinweis!
Ich finde den Gedanken total befremdlich, dass man dem Kind das gesamte Studium finanziert. So kenne ich das nicht und so hat es auch niemand in meinem Umfeld gemacht.
Arbeiten, je nach Auslastung während des Semesters und/oder Semesterferien, Bafög, Studienkredit... Gibt viele Optionen. Meine Eltern haben immer meinen Semesterbeitrag bezahlt, da war ich echt dankbar, hat mir sehr geholfen...
Also nein, wir legen definitiv nichts extra fürs Studium zurück. Natürlich sparen wir für ihn (ETF) und werden ihn später je nach Notwendigkeit und unseren Möglichkeiten unterstützen. Aber wir werden definitiv nicht das ganze Studium finanzieren.
Auch da, danke! Auch wir haben das so nicht erlebt und freuen uns, dass wir da nciht allein sind ;)
Du vergisst das Kindergeld, welches monatlich zumindest die ersten Jahre weiterhin zusteht. Außerdem kann man als Student nebenbei oder in den Semesterferien arbeiten gehen - was genau einem da besser passt, muss jeder für sich entscheiden, kommt auch drauf an ob das Kind spezielle Fähigkeiten hat oder nicht.
Von deinen 700€ kannst du also die 219€ Kindergeld abziehen und zusätzlich noch 250 bis 450€ Gehalt aus einem Mini-Job (soviel schafft man meiner Meinung nach neben jedem Studium). Schon bist du in einem Bereich, den du wahrscheinlich auch so monatlich für einen Teenager ausgibst.
Sollten mehrere Geschwisterkinder vorhanden sein, ist Bafög wahrscheinlich zu bekommen. Auch die Chance in die politischen Stiftungen aufgenommen zu werden, ist gar nicht so gering.
Und wenn alle Stricke reissen, kann man für das letzte Jahr zum Beispiel immernoch einen Bildungs- oder Studienkredit aufnehmen.
Allerdings! Daran haben wir tatsächlich nicht gedacht, Danke! So sieht es auf jeden Fall deutlich "machbarer" aus.
Ich selbst hatte BaföG und später Stipendium und nebenbei immer gearbietet, daher waren mir die Zahlen so auch nciht bekannt (mit Kindergeld etc.)
DANKE!
Mmh, ich glaube nicht, dass es darum geht, wieviel die Eltern zahlen möchten, sondern darum, was Kindern gesetzlich an Unterhalt während des Studiums zusteht. Und das sind 860€.
Klar, kann das auch in Naturalien abgeleistet werden, also Wohnen und Essen, aber wenn das Kind z.B. für einen bestimmten Studienschwerpunkt brennt, kann es durchaus sein, dass es weit weg studieren muss.
Und auch klar: In 90% der Fälle verhandelt man die Unterstützung, aber unter'm Strich hat es nunmal Anspruch auf monatlich 860€. Und die kann es einklagen.
Und wenn die Eltern sich 860€ im Monat nicht leisten können, springt das Bafäg - Amt ein. Wobei es dabei aber nicht interessiert, ob noch irgendwelche Kredite abgetragen werden müssen.
Grüsse
BiDi
Danke BiDi, genau darum ging es uns!!!!! Was gesetzlich dem Kind zusteht. Die Zhal hatte ich nciht. Vielen Dank.
Ich weiß, dass es in meiner Studienzeit durchaus ein Thema war. Ich selbst hatte Bafög, aber meine Mitbewohner haben sich doch recht kritisch über ihre Eltern geäußert, die "eigentlich" für sie aufkommen "müssten". Sie waren regelrecht neidisch auf mich, weil ich Bafög und nebenbei Mini-Verdienst hatte, während sie insgesamt, bei gleichem Verdienst, weniger zum Leben hatten.
Ich verstehe einerseits den erzieherischen Aspekt, den hier viee erwähnen. Die Äußerungen der Mitbewohner waren allerdings schon sehr nachtragend. Danke also noch einmal für diese Zahlen.