Wirtschaftsfachwirt lohnenswert?

Hat jemand die Weiterbildung gemacht?
Lohnt sie sich?
Ich habe eine kaufmännische Ausbildung mit der ich allerdings später nicht viel reißen kann.

Da ich nun zwei Kinder habe und diese auch alleine im Notfall durchbringen möchte, möchte ich mich weiterbilden.

Bringt sie einen voran?
Wo kann man genau damit arbeiten?
Wird es von firmen überhaupt angesehen oder muss der Betriebswirt her?

Gibt es Stellen auf Teilzeit?(30h)

Ich weiß, dass ihr mir nicht alles beantworten könnt. Aber vielleicht haben hier einige persönliche Erfahrungen.

Dann immer her damit :)

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Meiner Erfahrung nach lohnt sich der Wirtschaftsfachwirt definitiv. Du kannst dich damit auf sämtliche kaufmännischen Stellenausschreibungen - natürlich auch in Teilzeit - bewerben, wobei ich denke, dass für Führungspositionen eher der Betriebswirt oder ein Studium gefordert sind.
Bist du derzeit erwerbstätig? Wie viel Berufserfahrung hast du? Wenn du sofort den Betriebswirt machen möchtest, benötigst du mehr Berufserfahrung, als wenn du erst einmal den Fachwirt machst. Der Betriebswirt ist in deinem Fall vielleicht noch nicht sinnvoll, weil du mit diesem Abschluss sicherlich keine herkömmliche Sachbearbeiterin sein möchtest, andererseits Führungsverantwortung in Teilzeit mit zwei kleinen (?) Kindern auch keine realistische Vorstellung ist. Aber ob es Zeit- und Geldverschwendung ist, zunächst den Fachwirt zu machen, wenn du weißt, dass du auf jeden Fall höher hinaus willst? Mag auch sein. Deine zuständige IHK kann dich dazu bestimmt beraten.
Für beide Fortbildungen kannst du jedenfalls Meisterbafög in Anspruch nehmen, auch wenn du sie nacheinander absolvierst.

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Vielen lieben Dank für deine rasche Antwort!

Ich hab eine wirklich eher „niedrigere“ Ausbildung im kaufmännischen Bereich absolviert. (Finde ich zumindest)

Danach habe ich 2 Jahre als Sachbearbeiterin im Vertrieb gearbeitet.

Dort hab ich einfach gemerkt, dass ich auf Dauer nicht Handlanger sein will

Ich hab meine beiden Kids schnell hintereinanderbwkomnen und bin seit 2 Jahren in Elternzeit. Nächstes Jahr ab August will ich wieder starten.

Ich habe nur soviel schlechtes über den WFW gelesen. Das macht mich etwas stutzig.

Studieren kann ich nicht, da dass Fachabi hierfür fehlt.

Würde ich auch gern nachholen, per Fernstudium. Wird aber nicht durch Bafög gefördert

Abendschule ist nicht möglich, da mein Mann im 3 Schicht System arbeitet

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Oh, was hast du denn schlechtes gelesen über den WFW?

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Eine Weiterbildung ist immer gut!
Auch fürs eigene Ego/ Auftreten im Berufsleben.
Ich hatte zuerst "nur" eine Ausbildung und jahrelang in diesem Beruf gearbeitet und irgendwann das Gefühl gehabt, nicht weiter zu kommen.
Habe dann berufsbegleitend Betriebswirt VWA gemacht und später sogar darauf aufbauend berufsbegleitend den Bachelor in BWL.
Durch die Weiterbildungen habe ich persönlich sehr profitiert, weil ich fachlich viel gelernt habe (in den unterschiedlichsten Bereichen) und ich dadurch selbstbewusster wurde im Sinne von "ich weiß mehr/ bin schlauer/ bin nun höher gebildet und kann auf dem Arbeitsmarkt mehr".
Ich kann also Weiterbildungen jeglicher Art sehr empfehlen.

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Das ist ja interessant. Wieso hattest du denn nach jahrelanger Berufserfahrung und einem Betriebswirt noch das Bedürfnis, ein grundständiges Studium zu absolvieren? Wusstest du nicht bereits das meiste, was du im BWL Bachelor gelernt hast?
(Ich überlege nämlich, einen Betriebswirt IHK zu machen. Aber wenn ich damit und 15 Jahren Erfahrung immer noch niedriger angesiedelt bin als 22 jährige Hüpfer mit einem Bachelor in BWL aber ohne Berufspraxis, überlege ich mir das noch einmal.)
Oder hast du das nur für deinen eigenen geistigen Horizont gemacht? (Bitte sag ja :-) )

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Ich hatte Ausbildung, jahrelange Berufserfahrung in diesem eingeschränkten Bereich.
Und in gewisser Weise auch Langeweile. Auch vom geistigen her gesehen.
Dann hat mir eine Kollegin vom Betriebswirt an der VWA erzählt.
Als ich fast fertig war, wurde die Möglichkeit eines darauf aufbauenden Bachelor Studiums geschaffen. Das war die VWA in Zusammenarbeit mit einer FH.
Fast alles von Betriebswirt wurde anerkannt, so dass ich nur wenig zusätzliche Vorlesungen besuchen musste und natürlich eine Bachelor Thesis schreiben.
Ging dann nur 1 Jahr zusätzlich (darin auch schon ser Zeitraum für die Thesis).
War also relativ wenig Mehraufwand und dafür dann n offiziellen Studien-Titel/ Abschluss.

Abitur hatte ich übrigens vorher schon. Dann aber halt nicht studiert, sondern "nur" ne Ausbildung.

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Ich habe 2013 den Wirtschaftsfachwirt in der Abendschule abgeschlossen. Zuvor habe ich meine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht.
Auch ohne diese Weiterbildung wäre ich in der Abteilung genauso aufgestiegen. 2015 habe ich den Arbeitgeber gewechselt, habe als Assistentin begonnen und wurde nach einem Jahr befördert. Auch hier wieder, völlig unabhängig vom Wirtschaftsfachwirt.
Ich hatte einige mit im Kurs, da war es genauso.
Den eine Aida-Formel, Managerial Grid usw. habe ich bei beiden Arbeitgebern nie benötigt.
Logisches Denken, eine gute Auffassungsgabe und Fleiß haben mich immer weiter gebracht. Aber definitiv nichts, das ich im Fachwirt gelernt habe. Ich habe beruflich auch nie etwas davon in der Praxis gebrauchen können, obwohl ich auch in einer Führungsposition war. Auch finanziell hat es nichts gebracht, kein Arbeitgeber hat mir die Qualifikation zum Fachwirt extra vergütet.

Aus meiner Sicht vergeudete Zeit, vergeudetes Geld.

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Ich habe den Wirtschaftsfachwirt gemacht und für mich war es zu 100% die richtige Entscheidung. Ich hatte die Wahl zwischen Handelsfachwirt oder Wirtschaftsfachwirt. Alle rieten mir zu Ersterem und doch habe ich auf mein Gefühl gehört, weil ich nicht im (Groß-)Handel bleiben wollte. Inzwischen bin ich bei einer Bundesbehörde und hätte es besser nicht treffen können! Ich würde sofort wieder so entscheiden.

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Es gibt auch den staatlich anerkannten Betriebswirt. Dafür brauchst du kein Abitur, aber Berufserfahrung.

Ob er sich lohnt, weiß ich nicht.

Wo möchtest du als was in 5 Jahren arbeiten? Was steht für die Stelle an Anforderungen in der Stellenbeschreibung? Wie schaffst du es, die wichtigsten Kriterien zu erfüllen?

Ruf doch in den Firmen an und frage nach, ob ein Wirtschaftsfachwirt auch Chancen hat.
Für manche Studiengänge wird kein Abitur benötigt, wenn Berufserfahrung da ist. Lass Dich auch von der Studienberatung an der Uni helfen.