Hallo ihr Lieben,
ich befinde mich noch 10 Wochen in Elternzeit und habe nun die Möglichkeit in einen neuen Job einzusteigen (genaue Kündigungsfrist klärt sich noch, da man ja zum Ende 3 Monate beachten muss). Der neue Job ist eine tolle Möglichkeit mich weiterzuentwickeln und näher an meinen Eltern, also weniger Fahrtzeit für Besuche daheim.
Nun habe ich jedoch Gewissensbisse gegenüber der alten Firma. Zu Beginn meiner Elternzeit war es so, dass mein Chef sowie die Kollegen sich so gut wie gar nicht zurückgemeldet haben. Hätte ich mich nicht penetrant gemeldet, wäre mein nicht ganz kleiner Mitarbeiterbonus, den ich während der Schwangerschaft und davor erwirtschaftet habe, "vergessen" worden. Mein Chef hat sich zwar entschuldigt, ein Nachgeschmack blieb trotzdem. In den Wochen danach hat mein Chef sich auf einmal viele Gedanken um meinen Wiedereinstieg gemacht und mir zwei Positionen angeboten, die ich nach Rückkehr ausfüllen könnte. Seinen Angaben nach mit mehr Verantwortung, aber ohne mehr Gehalt. Ich war erstmal glücklich, dass er sich damit überhaupt beschäftigt hat. Da mein Partner nach seiner Elternzeit komplett auf Remote-Arbeit umstellen wird, haben wir überlegt umzuziehen, raus aus der Stadt, in der die Mieten weiterhin explodieren. Also habe ich ebenfalls Teil-Home Office angefragt und es wurde nach einiger Bedenkzeit abgelehnt, da angestrebt wird, dass alle wieder komplett ins Büro zurückkommen in den nächsten Monaten und man es sich auf der neuen Position nicht vorstellen kann (wohlgemerkt: beide Chefs kommen maximal zweimal/ Woche ins Büro). Er drängte daraufhin auf eine Entscheidung meinerseits: entweder neue Position in aktueller Stadt oder Umzug und "dann müssen wir halt irgendwie schauen mit dir". Ich habe natürlich die Position zugesagt und gemeint, dass wir dann eben erstmal in der aktuellen Stadt nach einer neuen Wohnung schauen. Jetzt will ich kündigen, um die neue Stelle anzutreten und habe total Bedenken, dass es schlecht aufgenommen wird. Mein Chef hat geplant, ich habe etwas zugesagt, was ich nun doch wieder zurücknehme. Hatte hier jemand schon mal eine ähnliche Situation und wie seid ihr vorgegangen? Ich möchte im Guten auseinander gehen, da ich zwar nicht zur Konkurrenz aber zum Kunden wechsle.
Neuer Job nach Elternzeit
Ist doch total nachvollziehbar warum du gehen willst. Die sind doch gar nicht auf dich zugekommen. Ich hätte null schlechtes Gewissen.
Einfach anrufen, um Gesprächstermin bitten und sagen, dass sich eine neue, attraktive Stelle beim Kunden aufgetan hat, die besser zur Wohnsituation und zur Kinderbetreuung passt. Fertig.
Ich hatte eine ähnliche Situation. Ich war beim Gespräch mit meinem Chef um meinen Wiedereinstieg vorzubereiten. Er weiß, dass ich total ambitioniert bin, hat mich noch in der Schwangerschaft gefördert und mich teure Weiterbildungen machen lassen. In dem Gespräch war er dann trotz vorausgegangen Telefonat, in dem
ich mitteilte unbedingt wieder Projektverantwortung übernehmen zu wollen total unvorbereitet. Nach dem Motto „Wir schauen dann mal wenn du wieder da bist, zu tun ist ja immer genug.“ Ich war total enttäuscht.
Genau in der Woche wurde mir zufällig ein Angebot von einer Mitbewerberfirma gemacht und ich hab zugeschlagen. Mein Chef war enttäuscht und überrascht, aber er konnte verstehen, dass ich die Chance ergreife.